Welcher Sexualität gehört ihr an?

Welcher Sexualität gehört ihr an?

  • Heterosexuell

    Stimmen: 214 82,6%
  • Homosexuell (Schwul oder Lesbisch)

    Stimmen: 16 6,2%
  • Bisexuell (beides)

    Stimmen: 13 5,0%
  • sonstwas?!

    Stimmen: 16 6,2%

  • Umfrageteilnehmer
    259
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ach, ich denke mir manchmal, dass Heteros sich mal nicht so anstellen sollten :D Denn mal ehrlich: Wer "muss" sich denn Outen?
Das sehe ich tatsächlich als problematisch an. Heteronormativität nervt mich manchmal total. Zu viele Privilegien.

Ich finde den meist eher abwertend verwendete Begriff Heteronormativität etwas merkwürdig. Denn der facto entspricht Heterosexualität der Norm. Die allermeisten Menschen sind eben heterosexuell, weil sich die Menschheit sonst nicht fortpflanzen kann und wir aussterben würden. Und was meinst du mit Privilegien? In Deutschland darf man doch mittlerweile gleichgeschlechtlich heiraten. Ich wüsste nicht, dass nicht-heterosexuelle Menschen diskriminiert werden, es sei denn sie wohnen in einem absoluten, stockkonserbativen Hinterwäldler-Dorf oder in einer Gegend mit Menschen, die aufgrund ihrer kulturellen Sozialisation Homosexualität ablehnen.

Sexualität ist absolute Privatsache, bei manchen habe ich aber das Gefühl, dass ihre Sexualität ihre gesamte Identität ausmacht.
 
Das ist jetzt nur eine Vermutung und ich kann natürlich komplett falsch damit liegen (bin immerhin kein Mann): mE spielt bei der Homophobie von Männern vor allem die Angst vor einem Verlust der eigenen Männlichkeit eine ausschlaggebende Rolle. Was wiederum viel mit den klassischen Rollenbildern zu tun hat, in die Jungs oftmals schon von kleinauf hineinerzogen werden. Viele männliche Jugendliche haben ja auch eine Heideangst davor, als "weiblich" zu gelten. Und ein Mann, der einen anderen Mann sexuell befriedigt, der begibt sich in eine Rolle, die in der Welt, den Medien (also so ziemlich überall) vornehmlich weiblich besetzt ist. Insofern entsteht hier ein Konflikt, der die eigene (Wunsch)Identität bedrohen kann.
Das ist natürlich noch mal eine andere, wichtige Komponente, um die es mir nicht ging^^
Natürlich gibt es auch keinen kausalen wenn-dann (Du findest es eklig, wenn sich Männer anfassen, dann ist es doch auch eklig, wenn du dich selbst anfasst) Kontext.
Dennoch finde ich den Punkt persönlich gar nicht so uninteressant.

Und die Penetration ist überhaupt nochmal ein Fall für sich. Davon abgesehen, dass viele Schwule auch ohne diese Praktik auskommen, hab ich mal die interessante Aussage gehört, dass dieser (auch unter Homosexuellen) immer eine Machtkomponente innewohnt, die zwangsläufig zu einer Art "Rollenverteilung" führt.
Dem ersten Teil würde ich zustimmen, dem zweiten nicht zwangsläufig, da jeder die "Rolle" des Penetrierenden einnehmen kann.


Ich seh das ja vornehmlich aus der Perspektive junger Leute, die sich ihrer Sexualität generell noch nicht ganz sicher sind. Und da ist mein Eindruck, dass manche fast schon enttäuscht (von sich) sind, wenn sie feststellen, nicht in diese Gruppe zu fallen, für die sie sich maximal solidarisch zeigen wollen. Das finde ich aber ebenso gaga wie den Versuch, sich eine homosexuelle Neigung abzutrainieren. Mich nervt Heteronormativität daher nicht prinzipiell...zumal ich finde, dass Sexualität absolute Privatsache sein sollte, die weder zu Privilegien, noch Nachteilen führt.
Na ja, das große Problem ist aber, dass es eben doch mit sehr, sehr vielen Privilegien verbunden ist, heterosexuell zu sein.

@Yliane
Ich empfinde das Wort Heteronormativ nicht im Geringsten als Abwertung. Was ich mit Privileg meine?
Ganz einfach: Gesellschaftlich wurden schon immer der weiße, hetero cis Mann mit Vorzug behandelt.
Heterosexuelle Paare genießen eine Menge Vorteile, die homosexuellen Paaren verwehrt bleiben.
Wir reden hier nicht nur von der Tatsache, dass jede:r dritte (!) homosexuelle auf der Arbeit diskriminiert wird.
Auch die Anzahl von Gewalt gegen sexuelle Orientierung steigt.
Das Bild von "Mann + Frau + Kind" zieht sich durch Wahlprogramme. Und auch das ist ein Problem der Heteronormativität.
Und der Aspekt der Fortpflanzung ist so nicht wirklich richtig. Es braucht nämlich gar keine direkte Fortpflanzung, sondern bloß ein paar Zellen :p

Bloß weil man in Deutschland inzwischen gleichgeschlechtlich heiraten darf, heißt das längst nicht, dass man auch sonst gleich behandelt wird, ganz im Gegenteil.
Das Abstammungsrecht beispielsweise ist für homosexuelle Paare auch anders, als für heterosexuelle Paare. Mehr dazu hier.
Mir tuts ehrlich gesagt fast ein bisschen weh, wenn du schreibst, dass du nicht weißt, dass nicht-heterosexuelle diskriminiert werden.
Hier, Artikel dazu

Gewalt gegen Homosexuelle nimmt in Hamburg zu
Für einen Kuss ins Gesicht getreten
So viele Übergriffe gegen homosexuelle registriert, wie noch nie

Ich könnte dir unzählige Artikel auflisten oder dir Bücher empfehlen, die sehr genau belegen, das es ein überdeutliches Machtgefälle gibt.
Weiß, hetero ist dabei an der absoluten Spitze.

Schau dir die ganzen Beleidigungen gegen Homosexuelle an und überleg dann bitte noch mal, ob die nicht alle mindestens auch ein Zeichen für Diskriminierung sind.[/QUOTE][/QUOTE]

EDIT:

Und ich spreche hier nur von Deutschland. Anderswo ist es auch nicht besser ;)
 
Ich finde den meist eher abwertend verwendete Begriff Heteronormativität etwas merkwürdig. Denn der facto entspricht Heterosexualität der Norm.

Der Begriff ist nicht einfach wörtlich zu verstehen, dahinter steckt ein weltanschauliches Konzept.

Und was meinst du mit Privilegien? In Deutschland darf man doch mittlerweile gleichgeschlechtlich heiraten. Ich wüsste nicht, dass nicht-heterosexuelle Menschen diskriminiert werden, es sei denn sie wohnen in einem absoluten, stockkonserbativen Hinterwäldler-Dorf oder in einer Gegend mit Menschen, die aufgrund ihrer kulturellen Sozialisation Homosexualität ablehnen.

Lass dir alleine diese Konditionen nochmal durch den Kopf gehen, ohne das weiter aufzubohren. Es gibt in Deutschland verdammt viele absolute, stockkonservative Hinterwäldler-Dörfer und Menschen, in deren kulturellen Verständnis nicht-heterosexuelle Lebensentwürfe wenig Akzeptanz finden. Das klingt bei dir nach absoluten Ausnahmen, im Grunde umfasst es aber einen relativ großen Teil der Gesellschaft.

Es gibt keinen Rassismus in DE, außer in Sachsen, Dortmund, Meck-Pomm, NSU, hin und wieder bei der Polizei, dem KSK, bei Lehrern ...

Sexualität ist absolute Privatsache, bei manchen habe ich aber das Gefühl, dass ihre Sexualität ihre gesamte Identität ausmacht.

Sexualität ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, gerade wg. der immer noch existenten Diskriminierung/Tabuisierung/Stigmatisierung, die ja nicht einfach nur Schwule und Lesben betrifft, sondern im Grunde jedem Menschen Normen aufzwingt. Ob DU ganz persönlich damit an die Öffentlichkeit gehst oder dich mit anderen Menschen dazu austauschen möchtest, ist deine Entscheidung. Den Diskurs aufzwingen sollte dir keiner.

Ich sehe bei dem Thema zwar wie auch bei anderen regelmäßig etwas, was ich als Überkompensation einordne, aber ich kann für mich gut filtern und bewege mich auch nicht in einer tief woken Bubble.
 
An der Stelle muss ich erwähnen, dass es heute einen Anschlag in Oslo gab:-(
In einem Queer-Club.
2 Menschen wurden dabei getötet.
21 sind verletzt.
10 davon schwer.
 
Denn der facto entspricht Heterosexualität der Norm.

Mit dem Argument wäre ich sehr vorsichtig je nach Auslegung, besonders da Homosexualität bei 1500 Tierarten nachgewiesen ist und bei mehreren Hundert Spezies auch gut dokumentiert sind. Besonders bei Herdentieren ist Homosexualität recht normal und dient auch der Konfliktlösung.

Auch in diversen Antiken-, Indogenen- und Natur Völkern ist Homosexualität nicht unüblich. Auch im Arabisch islamischen Raum war homosexualität nicht geächtet also weit vor unserer Ach so progressiven Zeit.

Es schließt einfach vieles darauf das das Argument von Heterosexualität als die "Norm" eher ein Christlichen- bzw. Fundamentalistischen Weltbild entspringt.
 
Zum Glück entwickeln wir uns immer mehr in eine Richtung, in der Heterosexualität nicht mehr der einzige Weg ist um sich fortzupfplanzen.
 
Zum Glück entwickeln wir uns immer mehr in eine Richtung, in der Heterosexualität nicht mehr der einzige Weg ist um sich fortzupfplanzen.

Bin mir nicht sicher, ob das ein "Glück" ist. Es werden schon jetzt viel zu viele Kinder geboren, um die sich nicht gut gekümmert wird. Und sich ein Baby bestellen, oder auch planen lassen zu können wie ein Traumhaus, finde ich sehr befremdlich.

Dem ersten Teil würde ich zustimmen, dem zweiten nicht zwangsläufig, da jeder die "Rolle" des Penetrierenden einnehmen kann.

Ändert aber nichts daran, dass im Moment der Penetration eine Rollenverteilung stattfindet, oder?

Diese Praktik wird ja nicht umsonst bspw in Gefängnissen ganz bewusst unter Männern angewendet, um den Penetrierten damit zu demütigen.


Edit: sorry, dass wurde jetzt aus Versehen ein Doppelpost. Bin schon irre müde und müsste eigentlich dringend ins Bett...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und sich ein Baby bestellen, oder auch planen lassen zu können wie ein Traumhaus, finde ich sehr befremdlich.
Moment, ein Baby lässt sich auch heute nicht planen wie ein Traumhaus. Selbst künstliche Befruchtung ist wahnsinnig unsicher und führt nicht immer zu Erfolg.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem Kind, bei dem Samen und Eizelle außerhalb oder innerhalb eines Bauches zusammengeführt werden. Kind ist Kind. Und eine künstliche Befruchtung ist so ein enorm heftig psychischer Stress, das ist von der Planung eines Traumhauses weit entfernt.

Es werden immer Kinder geboren werden, um die sich keiner kümmert. Selten sind das aber die Wunschkinder, die aus so einer Geschichte erstehen.
Es gibt übrigens auch viele, viele Wege dazwischen - Heiminsemination etc. Auch diese Kinder sind idR sehr gewünscht und die Sexualität ihrer Eltern spielt dabei einfach mal gar keine Rolle.
 
Moment, ein Baby lässt sich auch heute nicht planen wie ein Traumhaus. Selbst künstliche Befruchtung ist wahnsinnig unsicher und führt nicht immer zu Erfolg.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem Kind, bei dem Samen und Eizelle außerhalb oder innerhalb eines Bauches zusammengeführt werden. Kind ist Kind. Und eine künstliche Befruchtung ist so ein enorm heftig psychischer Stress, das ist von der Planung eines Traumhauses weit entfernt.

Künstliche Befruchtung war jetzt auch nicht das, was mir bei Stevens Beitrag in den Sinn kam. Zumal es hierfür ja Mann und Frau braucht.

Ich dachte eher an so Sachen wie Designer-Babys und Leihmutterschaft, die ich aus verschiedenen Gründen nicht nur als Segen wahrnehme.

Es werden immer Kinder geboren werden, um die sich keiner kümmert. Selten sind das aber die Wunschkinder, die aus so einer Geschichte erstehen.
Es gibt übrigens auch viele, viele Wege dazwischen - Heiminsemination etc. Auch diese Kinder sind idR sehr gewünscht und die Sexualität ihrer Eltern spielt dabei einfach mal gar keine Rolle.

Schrieb ich irgendwo, dass die Sexualität der Eltern eine Rolle spiele?
 
Künstliche Befruchtung war jetzt auch nicht das, was mir bei Stevens Beitrag in den Sinn kam. Zumal es hierfür ja Mann und Frau braucht.
Ja, aber kein Paar. Es braucht nicht mal Mann und Frau... es braucht ein paar Eizellen und ein paar Samen. Und natürlich die Frau ;) Aber es braucht keinen Mann und schon gar keinen Vater und eine Mutter. Ich tippe darauf, dass Steven darauf hinauswollte.
Ich dachte eher an so Sachen wie Designer-Babys und Leihmutterschaft, die ich aus verschiedenen Gründen nicht nur als Segen wahrnehme.
Designerbabys gibt es nicht. Die Ethik hat da bisher strenge Grenzen gezogen. Und Leihmutterschaft... ist natürlich zwiespältig. Als absolut freiwilliges Konstrukt sehe ich da aber ebenfalls kein Problem. Natürlich ist es aber schwer, das nachzuprüfen, das ist wahr. Ist ja in Deutschland nicht umsonst verboten.

Schrieb ich irgendwo, dass die Sexualität der Eltern eine Rolle spiele?
Nein, ich habe aber auch nicht geschrieben, dass du das geschrieben hast ;) Ich wollte es nur noch einmal betonen, denn hier im Thread gehts ja um Sexualität, nicht darum, wie Babys entstehen. Es braucht keine heterosexuellen Paare, um ein Kind zu zeugen. Darum ging's. Deshalb spielt die Sexualität der Eltern heutzutage zum Glück nicht mehr zwingend eine Rolle.
 
Ja, aber kein Paar. Es braucht nicht mal Mann und Frau... es braucht ein paar Eizellen und ein paar Samen. Und natürlich die Frau ;) Aber es braucht keinen Mann und schon gar keinen Vater und eine Mutter. Ich tippe darauf, dass Steven darauf hinauswollte.

Ok, das hatte ich dann falsch verstanden :kaw:
Natürlich muss man nicht heterosexuell sein, um ein Kind zu zeugen, oder zu empfangen. Andernfalls gäbe es mich nämlich gar nicht ^^
 
Ändert aber nichts daran, dass im Moment der Penetration eine Rollenverteilung stattfindet, oder?

Diese Praktik wird ja nicht umsonst bspw in Gefängnissen ganz bewusst unter Männern angewendet, um den Penetrierten damit zu demütigen.

Ich finde, du vermischt hier eine ganze Menge.
Warum muss es dann zwangsläufig Rollen geben? Es geht ja oft um mehr, als um Unterwerfung und Dominanz. Beim Geschlechtsverkehr muss auch niemand automatisch in eine Rolle rutschen.

Ja klar, Penetration hat sehr oft einen ziemlich hohen Stellenwert; begonnen mit Aussagen qie "Nur das ist echter Sex". Auch dein Beispiel mit dem Gefängnis ist sicher nicht von der Hand zu weisen, Kriegsverbrechen wie Vergewaltigung spielen da auch eine Rolle. Und im beiden Dingen geht es um einen ziemlich furchtbaren Machtmussbrauch. Ich geb dir da recht, dass Penetration in Zusammenhang mit Macht und Demütigung stehen kann.
Allerdings müsse wir hier sehr deutlich von Missbrauch, Gewalt und Sex unterscheiden.
 
Ich kenne genügend Pärchen (auch im erweiterten Sinne), welche trotz unterschiedlicher Zusammenstellung von Geschlecht, Sexualität und Vorlieben gänzlich ohne klassische Rollen "Männlich - Weiblich" auskommen, sich da nicht über konservativen Schubladen definieren. In einer Beziehung zwischen zwei Männern muss es keinen "weiblichen Part" geben, in einer Beziehung zwischen Nonbinären Partnern wäre das oft überaus albern.
Und endlich von dem ganzen "Erektion - Penetration - Ejakulation" Schmurks runterzukommen, ist eh schon seit einiger Zeit Ziel vieler Menschen.

...und man kann auch sehr gut ohne Penetration missbrauchen und demütigen. Sogar den Penetrierenden... zumal diese ganze Diskussion langsam dieses Thema unnötig beklemmend, düster und unsympatisch macht.
 
Ich finde, du vermischt hier eine ganze Menge.
Warum muss es dann zwangsläufig Rollen geben? Es geht ja oft um mehr, als um Unterwerfung und Dominanz. Beim Geschlechtsverkehr muss auch niemand automatisch in eine Rolle rutschen.

Ich finde, du vermischt hier einiges und legst mir dabei auch noch sehr unschöne Aussagen in den Mund, die ich so nie getätigt habe.

Leider hab ich jetzt nicht die Zeit, um in der Ausführlichkeit zu antworten, wie es nötig wäre...vielleicht ist das aber auch ganz gut so, weil die Diskussion ansonsten ohnehin nur wieder ihren üblich, absehbaren Verlauf nehmen würde.
 
Ach Pascaline, jetzt hör mal auf.
Wir zwei haben noch nie so diskutiert, dass eine von uns doof dagestannden hätte und ich hab dir auch nichts in den Mund gelegt.
Ich bin auf deinen Punkt der Rollenverteilung eingegangen.
Eigentlich habe ich bestätigt, dass Penetration ein Machtgefälle darstellen kann.
Aber eben nicht immer. Das es nicht immer um Rollen geht.

Irgendwie finde ich es dann sehr anstrengend wenn du dich mit "Ich schrieb besser nichts mehr" verabschiedest.
Aber @Minza geb ich da recht. Wir driften ab. Genau ihren Punkt meinte ich.
Deinen hab ich so gelesen als gäbe es immer nur Rollen, in die eine Person schlüpfen müsse. Und das zum Beispiel finde ich schlicht nicht zutreffenden.
 
@Darth Keebo

Mit der "Rollenverteilung" hatte ich mich wirklich etwas unklar ausgedrückt, weshalb ich durchaus nachvollziehen kann, dass es so verstanden wurde wie von dir beschrieben.
Ich werde später nochmal was dazu schreiben, damit klarer wird, wie ich das meinte (und vor allem in welchem Kontext) :)
 
Konnte erst jetzt schreiben - hatte gestern Spät und heute früh. Also, dann will ich mal anfangen...

Ganz einfach: Gesellschaftlich wurden schon immer der weiße, hetero cis Mann mit Vorzug behandelt.
Ich muss dir widersprechen. Früher war das so, ja. Aber heutzutage ist das so gut wie gar nicht mehr der Fall, außer vielleicht bei sehr betagten Menschen, die noch aus der damaligen Zeit kommen und so sozialisiert wurden. Die Öffentlichkeit steht absolut hinter den nicht heterosexuellen Menschen. Wenn sie angegangen oder angegriffen werden, dann wird dies aufs schärfste kritisiert. Wenn ich homophobe Aussagen höre, dann kommt dies ausschließlich von Senioren (und selbst von denen höre ich das kaum, ich habe beruflich viel mit ihnen zu tun) oder von Menschen mit muslimischer Sozialisation. In meiner Berufsschulklasse höre ich des Öfteren homophobe Aussagen. Und die kam nicht von den "weißen, heterosexuellen cis-Männern", sondern von unseren muslimischen Freunden. Außerdem: Wann fängt Homophobie eigentlich an? In dem Moment, wo zwei küssende Männer oder Frauen dumm angesehen oder wenn sie wirklich angepöbelt oder sogar angegriffen werden?

Das Abstammungsrecht beispielsweise ist für homosexuelle Paare auch anders, als für heterosexuelle Paare. Mehr dazu hier.
Der Punkt geht an dich - so was finde ich sehr mies und das sollte so schnell wie möglich angepasst werden.

Gewalt gegen Homosexuelle nimmt in Hamburg zu
Für einen Kuss ins Gesicht getreten
So viele Übergriffe gegen homosexuelle registriert, wie noch nie

Ich könnte dir unzählige Artikel auflisten oder dir Bücher empfehlen, die sehr genau belegen, das es ein überdeutliches Machtgefälle gibt.
Weiß, hetero ist dabei an der absoluten Spitze.

Ich bin diese Artikel mal durchgeflogen und stimme dir definitiv zu, ja, die Angriffe gegen homosexuelle oder transsexuelle Menschen steigen. Aber nicht, weil die "weißen heterosexuellen cis-Männer" auf einmal einen Hass gegen solche Menschen haben, sondern wegen der immer weiter steigenden Anzahl an Zuwanderung von Menschen aus Kulturen, wo Homosexuelle für ihre Sexualität bestraft oder getötet werden und ein sehr, zu unseren freiheitlichen Werten konträres Frauenbild haben. Und da es derzeit in der jüngeren Generation sowieso "in" ist, bloß kein blöder "Alman" zu sein, sondern lieber zu den coolen Albanern, Türken, Syrern etc. zu gehören, könnte das dann natürlich auch auf die jüngere, deutsche, Generation abfärben.

Ich möchte hier gar nicht leugnen, dass es unter Deutschen homophobe Arschlöcher gibt und bestimmt hat der ein oder andere von euch auch schon persönliche Erfahrungen damit gemacht - das möchte ich überhaupt nicht verharmlosen und ist absolut unverzeihlich.

Der Begriff ist nicht einfach wörtlich zu verstehen, dahinter steckt ein weltanschauliches Konzept.
Danke für den Link! Seit wann ist Heterosexualität und die Tatsache, dass das die Norm ist, und andere Sexualitäten eher unüblich sind, eine Weltanschauung? Holy shit, die Welt ist so verrückt. :D Die Leute, die Heterosexualität als ihre gesamte Identität einnehmen, sind genauso seltsam wie die Gegenseite. Beides der gleiche Schlag, nur eben jeweils Gegenpole.

Es gibt keinen Rassismus in DE, außer in Sachsen, Dortmund, Meck-Pomm, NSU, hin und wieder bei der Polizei, dem KSK, bei Lehrern ...
Wer hat jemals behauptet, dass es in Deutschland keinen Rassismus gibt? Irgendwelche Facebook-Boomer? Ich empfinde diese absoluten Aussagen für sehr fraglich.

Ob DU ganz persönlich damit an die Öffentlichkeit gehst oder dich mit anderen Menschen dazu austauschen möchtest, ist deine Entscheidung. Den Diskurs aufzwingen sollte dir keiner.
Ich stimme dir zu. Aber man wird tagtäglich damit konfrontiert. Selbst, wenn ich jetzt alle Medien bei mir ausschalten würde und mich von der Online-Welt komplett abschotte, sehe ich mich während der Autofahrt, in der Stadt, auf Plakaten, Informationstafeln usw. mit Gendersternchen konfrontiert. Und so bekomme ich zwangsläufig etwas von dieser Debatte mit. Teilnehmen will ich nicht - da werde ich einer Übermacht entgegenstehen, gegen die ich sowieso keine Chance habe. Ich möchte damit einfach nur in Ruhe gelassen werden - es interessiert mich nicht, ob sich jemand als [Achtung, Übertreibung] non-binär, als Kampfhelikopter oder sich als fünfjähriges, an Schizophrenie leidendes POC-Kind identifiziert [/]. Jeder soll nach meiner Fasson selig sein. Aber ich habe keine Lust, mir das tagtäglich reinziehen zu müssen. Es nervt unfassbar. Wir haben so viele Probleme in Deutschland und mit dieser extrem aufgebauschten Debatte werden künstlich Probleme geschaffen, die vorher nie da waren.

An der Stelle muss ich erwähnen, dass es heute einen Anschlag in Oslo gab:-(
In einem Queer-Club.
2 Menschen wurden dabei getötet.
21 sind verletzt.
10 davon schwer.
Furchtbare Tat. Schrecklich, ich hoffe, die Opfer und die Angehörigen erhalten viel Mut und Zuspruch.
Aber auch hier muss ich sagen: Es war ein Mann, ja, wahrscheinlich heterosexuell, ja, vermutlich auch ein cis, ja, aber kein weißer.

Auch im Arabisch islamischen Raum war homosexualität nicht geächtet also weit vor unserer Ach so progressiven Zeit.
Das ist ja schön und gut, dass Arabisch muslimische Menschen *früher* so fortschrittlich waren und Homosexualität so toleriert haben. Freut mich! Aber heute sieht das, wie schon oben im Text erwähnt, ganz anders aus. Und dass im Tierreich öfter Homosexualität auftaucht, ändert die von mir formulierte Tatsache aber nicht.

So, und jetzt zerfleischt mich. :D
 
@Yliane Oh man haben bei mir alle Alarmglocken geklingelt als ich deinen Beitrag gelesen habe. Da ist so viel neurechter sprech enthalten das mir ganz flau im Magen geworden ist. Ob nun wissentlich oder aus vollkommener politischer Unwissenheit/Ignoranz weiß ich nicht, aber aufgrund deiner Aussagen gehe ich vom letzteren aus.

Z.B. das Attac Helicopter Gender ding ist von der ultra rechten GamerGate/antiLGBTQ+ Community generiert worden und sich über andere Gender und Personen die anderen Gender angehören lustig zu machen und ihren Standpunkt herab zu würdigen. Weiß jetzt nicht ob das deine intension war oder nicht aber ich hoffe mal eher nicht.

Es nervt unfassbar. Wir haben so viele Probleme in Deutschland und mit dieser extrem aufgebauschten Debatte werden künstlich Probleme geschaffen, die vorher nie da waren.

Die Probleme waren schon immer da, sie worden früher nur von der mehrheitsgesellschafft totgeschwiegen, ignoriert oder als Krankheit abgetan.

Das ist ja schön und gut, dass Arabisch muslimische Menschen *früher* so fortschrittlich waren und Homosexualität so toleriert haben. Freut mich! Aber heute sieht das, wie schon oben im Text erwähnt, ganz anders aus. Und dass im Tierreich öfter Homosexualität auftaucht, ändert die von mir formulierte Tatsache aber nicht.

Das Problem ist dass die Homophobie nachweißlich von den westlichen Christlichen kolonialmächten in diese Völker und Gegenden getragen wurden.

Du sagst dir "ja toll das die früher toleranter waren, heute sind sie es aber nicht mehr".

Ich frage mich hingegen "Was ist passiert dass eine solche Gesellschaft so radikal geworden ist". Und die Antwort ist Christlicher Fundamentalismus welcher meiner Meinung nach noch gefährlicher ist als Islamischer Fundamentalismus.
 
Ich kannte mal einen aus Nigeria, was der vom Stapel gelassen hat zum Thema Homosexualität ging echt unter die Gürtellinie. Aber ich glaube Nigeria ist auch eines dieser Länder in denen man als Homosexueller hingerichtet werden kann. Viele Rechte gehen ja gerne gegen Immigranten mit muslimischen Hintergrund, manchmal nehmen sie witzigerweise sogar deren Homophobie als Vorwand. Es gibt ja verblüffenderweise sogar homosexuelle Nazis. Dabei sind erzkonservative Christen oft mindestens genauso schlimm oder schlimmer.
 
Oh man haben bei mir alle Alarmglocken geklingelt als ich deinen Beitrag gelesen habe. Da ist so viel neurechter sprech enthalten das mir ganz flau im Magen geworden ist. Ob nun wissentlich oder aus vollkommener politischer Unwissenheit/Ignoranz weiß ich nicht, aber aufgrund deiner Aussagen gehe ich vom letzteren aus.

Z.B. das Attac Helicopter Gender ding ist von der ultra rechten GamerGate/antiLGBTQ+ Community generiert worden und sich über andere Gender und Personen die anderen Gender angehören lustig zu machen und ihren Standpunkt herab zu würdigen. Weiß jetzt nicht ob das deine intension war oder nicht aber ich hoffe mal eher nicht.

Sorry, "das ist rechts, was du da sagst" zieht bei mir nicht. Außerdem, selbst wenn ich neurechts wäre, was wäre so schlimm daran? Dass bei dir die Alarmglocken läuten, weil ich eine deiner Meinung nach rechtsorientierte Aussage gemacht habe, lässt mich da schon ein wenig stutzen. Wir leben doch in einer Demokratie, oder etwa nicht?

Die Probleme waren schon immer da, sie worden früher nur von der mehrheitsgesellschafft totgeschwiegen, ignoriert oder als Krankheit abgetan.
Gut, 1:0 - da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. :) Was ich mit dieser Aussage nicht meinte, war, dass Homophobie nie ein Problem darstellte. Es stellt ein (wieder wachsendes) Problem dar, das man angehen muss. Ich denke, es dürfte jetzt klar sein, dass ich homophobe Angriffe verurteile und sie als Existenz und problematisch anerkenne, oder?
Was ich mit dieser Aussage meinte: Bevor es bspw. mit der Gender-Debatte losging und das aus Amerika hier nach Deutschland importiert wurde, hatte sich kein Mensch daran gestört, dass das generische Maskulinum verwendet wurde. Studenten waren eine undefinierte Masse an Menschen, die die Gemeinsamkeit haben, zu studieren. Da hat man keine Gruppe von Männern gesehen, sondern eine nicht-geschlechtsspezifische Menschengruppe.
Und heute wird so ein Bohei darum gemacht, dass man richtig gendert, weil man sonst gefühlt ein Trauma bekommt, weil man mis-gendert. Daran ist die ständige penetrante Medienpräsenz, die Umgestaltung des Bildungswesens usw. usf. nicht ganz unschuldig. Wenn ich tagtäglich höre, wie toll es ist, bi- oder homosexuell zu sein, würde ich mir auch Gedanken machen. Was rede ich da - ich MACHE mir Gedanken, ob ich überhaupt hetero bin oder ob ich nicht vielleicht doch bisexuell bin, zumal ich bereits mit einer Frau sexuell in Verbindung kam. "Es ist so toll, bi-sexuell zu sein, so toll und einzigartig, homosexuell zu sein. Schaut her, ich bin nicht heterosexuell! Ich bin etwas Besonderes." Es gibt mittlerweile so viele Frauen, die sich zum Beispiel als Bi bezeichnen. Aber wann praktizieren sie es denn tatsächlich? Haben sie je mit einer Frau geschlafen, waren mit einer zusammen? Ich glaube, es ist oft einfach nur ein Vorwand, um nicht zu den blöden, normalen Heterosexuellen dazuzugehören. Heterosexuell ist out.

Ich frage mich hingegen "Was ist passiert dass eine solche Gesellschaft so radikal geworden ist". Und die Antwort ist Christlicher Fundamentalismus welcher meiner Meinung nach noch gefährlicher ist als Islamischer Fundamentalismus.
Bitte, wo findest du hier im Westen christliche Fundamentalisten, bis auf ein paar Extremisten, die es überall gibt. Gut, in konservativen Ländern wie Polen, Ungarn usw. könnte ich das Argument ja noch stehen lassen, aber in Deutschland? Nein. Meine Generation ist zum größten Teil atheistisch oder agnostisch und sind nur auf dem Papier christlich. Wenn es ein aktuelles religiöses Problem im Westen gibt, dann ist es der Islam, der die Säkularisierung / die Trennung zwischen Religion und Staat noch gar nicht durchgemacht hat. Und das wird er auch nicht, denn alle Muslime sehen keinen Makel an ihrer Religion. Und wenn man sie auf Fehler anspricht, sagen sie, das ist nicht der wahre Islam. Erst, wenn sie anerkennen, dass eine Reformation unumgänglich ist, ist eine Säkularisierung möglich.
Wir haben ihn schon hinter uns und das hat sehr viel Leid, Tote und schlimme Taten gekostet, hat Europa in Kriege geführt und unzählige Opfer gekostet. Die aller, allermeisten Christen haben ein differenzierteres Bild ihrer Religion, halten es privat und lassen andere leben, wie sie wollen. Sie halten ihre Religion nicht für absolut und haben oft sogar ihre eigene Interpretation davon (wie ich bspw.).
 
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