Wie könnte das Debakel der ST gelöst werden?

Da Threads kein Bewusstsein haben und nicht so tun können als wären sie neutral, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass Du den Threadersteller meinst. Dass nicht alle Antworten neutral ausfallen, versteht sich bei dem Thema ja von selbst.

Na ja, auch Raven Montclair hat schon vom "neutralen Thread" gesprochen. Da ich durchaus genügend Texttheorien kenne, die zwischen Text (Thread) und Autor (hier: Threadersteller) trennen, habe ich das mal auch für meinen Beitrag übernommen - gerade auch weil ein Thread immer von einem Autorenollektiv getragen wird.
 
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Na ja, auch Raven Montclair hat schon vom "neutralen Thread" gesprochen. Da ich durchaus genügend Texttheorien kenne, die zwischen Text (Thread) und Autor (hier: Threadersteller) trennen, habe ich das mal auch für meinen Beitrag übernommen - gerade auch weil ein Thread immer von einem Autorenollektiv getragen wird.

Versuch es mal, bin gespannt, ob es gelingt und wie lange es hält.
 
Genau aus diesem Grund würde ich es halt einfach auch wieder begrüßen, wenn endlich wieder - auch im Sinne einer funktionierenden Kommunikation - stärker zwischen Befund und Bewertung unterschieden werden würde. Man kann ja auch, wenn man sich schon über sie unterhalten möchte, auch Filme relativ sachlich und objektiv analysieren, obwohl man sie nicht mag (oder auch obwohl man sie mag). Ich liebe z. B. den Film "Tatsächlich... Liebe", kann aber aus einer gendertheoretischen Perspektive heraus analysieren, dass das gezeigte Frauenbild in dem Film halt recht einseitig daherkommt. Und während ich Goethe im Privaten niemals lesen würde, kann ich mich doch in der Interpretation dieser Romane sehr austoben, ohne in jedem Halbsatz darauf zurückzukommen, wie blöd ich die eigentlich finde.

Was genau meinst du mit Befund und Bewertung?

Die ST war für mich eine Einanderreihung von Facepalm Szenen. Jede gute Kameraeinstellung lag in einer Facepalm Szenerie. Und wenn du genaue Analysen einzelner Szenen oder Aspekte willst die gut waren, dann sind die in den tausenden von Beiträgen hier zu finden.

Die ST sind ein Debakel weil sie schlecht gemacht sind. Sie könnten mit einem "interessant aber langweilig" durchkommen wenn es die Star Wars Saga, dessen Logik-Universum usw nicht gegeben hätte aber auch da merkt man dass die drei Filme gegeneinander statt miteinander spielen. Im Angesichts dass es sechs epische Filme mit all der geschichtlichen Rahmenbedingungen im Vorfeld nunmal gibt sind die Filme ein Debakel. Finanziell haben die Filme sich gelohnt, langfristig ist der Marke ein Schaden entstanden. Die ST Charaktere und ihre Hintergründe sind uninteressant und bieten keine Tiefe.
 
Lehne Dankend ab, da ich sowieso der Meinung bin, dass das nicht gelingen wird, da es ja schon Probleme bei der Definition gibt, ob ein Begriff jetzt neutral ist oder nicht.

Gut. Warum du mich zu einem Vorhaben überreden willst, dass deiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt ist, musst du selbst wissen (auch, wie du das selbst bewertest). Alles weitere gerne per PN, wenn du magst.

Was genau meinst du mit Befund und Bewertung?

Na ja, die erste wenig hilfreiche Antwort wäre: genau das, was die beiden Begriffe meinen und insbesondere auch ihre Differenz. Letztlich geht es aber darum: Man kann auch analysieren, ohne zu werten. Das übt man ja bereits in der Schule, wenn man z. B. lernt, Goethe auch dann noch tiefgehend zu analysieren, wenn man den selbst privat niemals lesen würde. Ich selbst habe meine Examensarbeit u. a. zum Werther geschrieben, obwohl ich das Buch hasse - es hat halt aber IMO sehr gut zu dem theoretischen Rahmen gepasst, dem ich mich widmen wollte. Und zu den Anforderungen an eine Analyse gehört es eben, die eigene Bewertung des analysierten Objekts (mag ich, mag ich nicht) weitestgehend rauszunehmen.

Edith sagt: Ich fürchte aber, wenn wir das hier an der Stelle noch vertiefen, driften wir endgültig ins off-topic-Gefilde ab. Auch hier würde ich bei weiteren Fragen deinerseits vielleicht den PN-Weg vorschlagen.
 
Eine Kleinigkeit die mir im Laufe der letzten Wochen aufgefallen ist.

Ich kann selbst bei den größten unterschiedlichen Meinungen sehr gut differenzieren und mMn auch über die Pros und Contras diskutieren.

Bei TROS gelingt mir das aber nicht im entferntesten. So sehr ich es auch versuche, ich kann diesen Film nicht einer objektiven Bewertung unterziehen. Das liegt aber ganz einfach daran, dass man hier Dinge tut, die man in diesem Universum nicht darf. Das macht den Film für mich zur Fan-Fiction der ich kein weiteres Interesse gönnen möchte.

Wieso ich trotzdem noch schreibe und meine Meinung rausballern möchte: Es tut weh, wenn man sieht wie wenig Liebe andere Menschen meinem Baby (Star Wars) offensichtlich geschenkt haben.



Ein Beispiel am Rande, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:

Wenn der nächste James Bond Film 120 Minuten lang bombastischen Filmgenuss bietet, der Protagonist am Schluss jedoch übers Wasser läuft, 20 Minuten die Luft anhalten oder fliegen kann, weil es das Drehbuch gerade erfordert - dann ist der Film es nicht wert, diskutiert zu werden weil es Blödsinn ist den man nicht Ernst nehmen kann. Das geht einfach nicht, deshalb kann ich in so einem Fall nicht Befund und Bewertung trennen.
 
So sehr ich es auch versuche, ich kann diesen Film nicht einer objektiven Bewertung unterziehen.

Klar - damit versuchst du ja auch etwas unmögliches ;)

Nein, aber ich kann deinen Standpunkt auch auf jeden Fall verstehen. Filme, literarische Texte, Kunstwerke etc. haben ja auch die Eigenschaft, dass sie bestimmte emotionale Reaktionen hervorrufen. Und wenn man sich davon (noch) nicht distanzieren kann und das aber reflektieren kann, sehe ich da auch keine Probleme.
 
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Oh bitte, das ist doch völliger Mumpitz. Die Idee ist soooo absurd und unglaubwürdig. Eine parallele Realität, die von Palpi erzeugt wurde und die ST somit löscht ist doch völlig abwegig. Wie will man den Otto Normal Zuschauern, die Rebels vll. nie gesehen haben, verklickern, dass sie sich Episode VII-IX noch mal anschauen sollen, nur sind es jetzt völlig andere und starwarsigere Filme.
Die ganze Idee ist so abstrus, dass Lucasfilm das nie machen wird. Und genau das habe ich über die Rückkehr des Imperators vor IX auch behauptet.
 

Ich halte dies auch für ziemlich unrealistisch. So eine Geschichte würde für die Fans funktionieren aber sicher nicht für die normalen Zuschauer. Aber nach Episode9 würd ich mir so einen reset wohl auch wünschen. Für einige war es ja Episode 8 die die ST zerstört hat, für mich war es Episode 9. Der Film war einfach ein schlechter Witz.

Das SW-Franchise ist sicher nicht tot. Man muss halt nur mal eine neue Geschichte erzählen abseits der Saga. Ich persönlich hätte wohl so eine Han Solo Saga schon sehr cool gefunden in der es um Syndikate, Kopfgeldjäger Schmuggler und andere Ganoven geht.
 
a) ich halte das auch für reines Wunschdenken einiger Leute. Oder eben neuer Zündstoff für den langsam abgeklungenen Fan-Krieg...

b) dennoch würde ich es Disney zutrauen die zum Einen sehr wohl mit Multiversen rumspielen (siehe die Marvel-Filme) und das dem Otto-Normal-Zuschauer eben schon zutrauen bzw verklickern können und zum Anderen auch tolle Elemente Planeten in SW eingeführt haben, auf denen die Zeit langsamer verläuft und man damit eine übermächtige Flotte an Planetenkillern bauen kann... da ist dieser Schritt jetzt nicht sooo weit weg :braue

Dennoch: wird sich am Ende vermutlich als Ente rausstellen... *räusper* verzeihung... Fake News im Neudeutschen...
 
Meine Frage war eigentlich ob ich Fähigkeiten eines Propheten habe.

Spaß beiseite, da dürfte Stand jetzt wirklich nichts dran sein. Außer ein neuer Mastermind ersetzt Kennedy und macht diesen radikalen Schritt doch. Sinnvoll und wünschenswert wäre es.
 
Ich würde eine Neuverfilmung der Star Wars-Reihe in der Zukunft nicht ausschließen. Zu meinen Lebzeiten schließe ich dies aus. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass in 100 Jahren, 200 Jahren oder später jemand noch groß die Originalfilme anschauen wird. Von den Jüngeren kennt heute auch kaum noch einer die großen Filmklassiker der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. So viel altes Wissen geht nach einer Generation verloren, so viel neues Wissen wird von einer neuen Generation generiert. Nichts bleibt ewig. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass sich irgendjemand in der Zukunft an die alten Star Wars-Filme erinnern wird und diese als Grundlage für eine Neuinterpretation nimmt, die an die Sehgewohnheiten der Zukunft angepasst ist. Dieser jemand wird es zumindest versuchen.

Ein Beispiel: E-Mail für Dich (Tom Hanks/Meg Ryan) werden hier wahrscheinlich viele kennen, obwohl der Film mittlerweile auch schon 21 Jahre alt ist. Ich nehme aber an, dass unter den unter 30-Jährigen im Prinzip (vielleicht eine rare Ausnahme) keiner mehr das bezaubernde Original "Rendezvous nach Ladenschluß" ("The Shop Around the Corner") kennt, mit James Stewart und Margaret Sullavan von 1940. Regie: Ernst Lubitsch
 
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Wie könnte eurer Meinung nach dieses Debakel wieder korrigiert werden?

Ich bin kein Fan der Trilogie, aber als Debakel würde ich sie jetzt nicht bezeichnen. Dafür hätte es viel schlimmer werden können.

Mein Vorschlag: Das Ganze einfach gut sein lassen. Man hat etwas versucht, und die Reaktionen haben gezeigt, dass es vielleicht keine gute Idee ist eine Geschichte fortzusetzen, die schon längst abgeschlossen ist. Wenn Disney die Marke ausschlachten will, wovon ich ausgehe, sollen sie es so machen wie es augenscheinlich am besten funktioniert: Neue Geschichten im selben Universum erzählen, oder losgelöste Spin-Offs. Damit kann ich mich anfreunden.
 
Ich würde eine Neuverfilmung der Star Wars-Reihe in der Zukunft nicht ausschließen. Zu meinen Lebzeiten schließe ich dies aus. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass in 100 Jahren, 200 Jahren oder später jemand noch groß die Originalfilme anschauen wird. ...

Das geht schon los. Mein Junior hat IV bis VI gesehen, aber I und 2 und TCW sind ihm viel wichtiger und näher. Es passiert mehr, die Welt ist viel umfangreicher. Er ist acht Jahre alt. Da muss das so sein.

Von den Jüngeren kennt heute auch kaum noch einer die großen Filmklassiker der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. So viel altes Wissen geht nach einer Generation verloren, so viel neues Wissen wird von einer neuen Generation generiert. Nichts bleibt ewig. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass sich irgendjemand in der Zukunft an die alten Star Wars-Filme erinnern wird und diese als Grundlage für eine Neuinterpretation nimmt, die an die Sehgewohnheiten der Zukunft angepasst ist. Dieser jemand wird es zumindest versuchen.

Wobei ich da vermuten würde, daß die Geschichte an sich schon wieder tausendmal erzählt wurde. Man wird vielleicht Versatzstücke nehmen oder eine Neuinterpretation wagen. So, wie es schon mit sehr vielen Genre-Filmen gemacht wurde. "Frankenstein" fällt mir da ein.

Ein Beispiel: E-Mail für Dich (Tom Hanks/Meg Ryan) werden hier wahrscheinlich viele kennen, obwohl der Film mittlerweile auch schon 21 Jahre alt ist. Ich nehme aber an, dass unter den unter 30-Jährigen im Prinzip (vielleicht eine rare Ausnahme) keiner mehr das bezaubernde Original "Rendezvous nach Ladenschluß" ("The Shop Around the Corner") kennt, mit James Stewart und Margaret Sullavan von 1940. Regie: Ernst Lubitsch

Grossartiges Beispiel. Eines von vielen. Hier kommt hinzu, daß Ernst Lubitsch das Genre der Komödie im noch sehr jungen Kino künstlerisch stark geprägt hatte. Es ist darum aber auch so unglaublich traurig, dass viele junge Regisseure nicht an die wirklich alten Handwerker herankommen. Gerade im Filmbereich mit seinem Füllhorn an Vorbildern ist doch ein Lernen durch Anschauen und Nachahmen sehr einfach, sollte man meinen. Ich schiebe schon seit langem den Verfall der Qualität der Filme auf ein ständiges Kopieren der vorhergehenden Generation an Filmemachern, mit all den Verlusten, die eine Kopie mit sich bringt. Und gerade da sehe ich die grosse Differenz zwischen JJA und RJ. Ersterer ist noch zu einer Hommage fähig und in der Lage, die grossen Meister der 1980er zu imitieren in Tonalität und Ästhetik. Richtig verstanden hat er sie meiner Meinung nach leider auch nicht, auch wenn eingehend studiert. Rian Johnson hingegen ist so von sich eingenommen, dass er eine Persiflage einer ehrlichen Hommage vorzzuziehen scheint. Vom Handwerk des Erzählens einmal abgesehen. Den hochgelobten "Knives out" habe ich angefangen, aber noch nicht zuende geschaut. Und auch da kann man nicht übersehen, wie selbstverliebt in seine eigenen, scheinbar cleveren Ideen ist, welche meiner Meinung nach nur dazu dienen, den Zuschauer wirklich für dumm zu verkaufen, des Effektes wegen. "Subverting expectations..." one frame at a time...
 
Das geht schon los. Mein Junior hat IV bis VI gesehen, aber I und 2 und TCW sind ihm viel wichtiger und näher. Es passiert mehr, die Welt ist viel umfangreicher. Er ist acht Jahre alt. Da muss das so sein.

Müssen nicht zwingend. Hab erst vor kurzem meinem 8jährigen Bruder die PT und die OT gezeigt (ST steht uns noch bevor). Sein Ranking sieht aktuell wie folgt aus:

1. Episode 5
2. Episode 6
3. Episode 4
4. Episode 3
5. Episode 1
6. Episode 2
 
Müssen nicht zwingend. Hab erst vor kurzem meinem 8jährigen Bruder die PT und die OT gezeigt (ST steht uns noch bevor). Sein Ranking sieht aktuell wie folgt aus:

1. Episode 5
2. Episode 6
3. Episode 4
4. Episode 3
5. Episode 1
6. Episode 2

Meine Kinder sind in ähnlichem Alter und mögen die PT und OT bisher deutlich lieber als die ST.
An der OT gefällt ihnen alles ;-), die PT beeindruckt mit tollen Welten, dem Podrennen, Palpatine auf Zack, rasanten Kämpfen usw.

Die ST ist für Kinder nicht so eingängig. Die alten Stars sind toll, auch das neue Trio ist gut aufgelegt. Das größte "Problem" stellt Kylo Ren dar. Er ist nicht unbeliebt, aber als Figur zu komplex.
Es ist alles zu viel und hektisch für meine Kinder, aber sie sind ja auch noch jung.
Wegen mir muss nun nicht jeder Film auf FSK 0 oder 6 heruntergedrückt werden.
 
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