Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Mir stößt es sauer auf, wenn jemand eine Leistung wahrnimmt oder ein Produkt konsumiert, ohne dafür zu bezahlen und dann auch noch die Dreistigkeit an den Tag legt, dass zu rechtfertigen. Du stiehlst. Ganz einfach. Und diejenigen die's am Ende büßen, sind ausgerechnet nicht die, die du mit deinem Widerstand gegen das System treffen willst.

Stiehlt nicht eher der Plattformbetreiber? Als Nutzer macht man sich m.W. nicht schuldig im rechtlichen Sinne.
 
Star Wars - Die letzten Jedi (2017)

So oft ich den Film sehe, so oft bin ich zwiegespalten was ich davon halten soll. Der Film hat einige großartige Momente und Handlungsstränge (zum Beispiel die Storyline um Luke und Rey, die Szenen mit dem Falken, die Storyline mit Finn, Rose und DJ auf Canto Bight). Andererseits gibt es aber auch Einiges, was einem verärgert oder ratlos zurücklässt (z.B. dass ein (!) Bomber ausreicht um eine Riesen-Dreadnought der ersten Ordnung zu zerstören; Die Storyline um Kylo Ren bzw. Kylo Ren allgemein der eher eine Karikatur eines Bösewichts darstellt, das Ende von Snoke, die Raumschlachten allgemein, Poe allgemein oder die Tatsache, dass der Widerstand am Ende nur aus ein paar Hanseln besteht, da glaubt doch niemand ernsthaft noch dass der Widerstand irgendwann noch eine ernste Bedrohung darstellen könnte). Visuell hingegen kann man überhaupt nichts aussetzen. Vor allem die Szenen, die auf Ach-Toh spielen sind einfach nur gut gemacht und beeindruckend. Auch das Design der Welt, die Kulissen und die Kostüme sind gewohnt gut. Im Großen und Ganzen ein ziemlich knapp solider Film im SW-Universum, der sich aber aus meiner Sicht mit "Der Angriff der Klonkrieger" um den Platz als "schlechteser" Film des Franchise konkurriert.

7/10
 
À bout de souffle/Ausser Atem (1960)

Lug und Trug, Diebstahl, Mord -- der leichtfüßige Michel Poiccard (Jean-Paul Belmondo) begeht Verbrechen, als handle es sich bei ihnen jedes Mal nur um einen harmlosen Jux auf Kosten anderer. Im gestohlenen Wagen von Marseille nach Paris unterwegs, erschießt er einen Streifenpolizisten ohne jeden Anlass, weswegen das Gesetz ihm bald auf den Fersen ist; in der Hauptstadt angekommen, will er Geld eintreiben, um sich die Flucht nach Italien zu finanzieren. Weil es ihm alleine aber doch zu langweilig wird, sucht Michel seine amerikanische Flamme Patricia (Jean Seberg) auf. Unschlüssig, ob sie sich dem spitzbübischen Charme vielleicht nicht lieber entziehen sollte, wird die naive junge Frau geradewegs in seine Machenschaften hineingezogen.

Jean-Luc Godard gehört zu den Pionieren der franz. "nouvelle vague", also jenem Nachkriegskino, das auf Experimente in Form ungewöhnlicher Techniken und innovativer Geschichten - in welchen soziale Themen und facettenreichere Charakterzeichnungen plötzlich stärker im Vordergrund standen - setzte. Der Film brachte seinen Beteiligten den (wohlverdienten) Durchbruch.

8/10 'NY Herald Tribune'-Gazetten

PS: Für Fans von Godards Kollegen und Freund Jean-Pierre Melville (d.h. zB mich) gibt es gleich zwei Schmankerln zu sehen: ziemlich zu Beginn erkundigt sich Michel bei seinem Kontakt Tolmatchoff nach einem gewissen Bob Montagné und erhält die Auskunft, dass dieser gerade "im Knast sitzt"; ein direkter Verweis auf das Ende von Melvilles Bob le Flambeur (1956). Dessen Macher wiederum spielt in einer anderen Szene den Autor Parvulesco, welchen mehrere anwesende Journalisten, u.a. Patricia, interviewen.
 
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Anlässlich von Sean Connerys Tod

Der Wind und der Löwe

Ein schön altmodischer Abenteuerfilm, der durch wuchtige Bilder und eine sehr epische Musik (Jerry Goldmsith at the Best) sowie eben einen extrem charismatischen Sean Connery, dem die Rolle auf den Leib geschrieben wurde, überzeugt. Heutzutage ist der Film in seiner einseitigen Darstellung vielleicht etwas fragwürdig (Razuli als der "edle Wilde") und bei den Theodore Roosevelt Szenen gibt es für meinen Geschmack zu viel US Pathos, aber ok. Auf alle Fälle fühlte ich mich für 2 Stunden sehr gut unterhalten und von der Machart sicherlich "großes Kino", wie es es heutzutage nur mehr recht selten gibt.

7 von 10 abgeschnittenen Zungen!


Forrester: Gefunden!

IMO der viel bessere Abschiedsfilm für Sean Connery als "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen". Erstmals seit "Der Name der Rose" ist sein "Gegenspieler" F. Murray Abraham. Dazu ist Connery sehr literaturbegeistert gewesen, weshalb er auch als Produzent fungierte und ihm das Projekt sehr am Herzen lag. Es geht quasi um den Winter des Lebens und das Erfüllen von Träumen.

Ansonsten ist es fast ne Neuverfilmung von "Good Will Hunting", aber gut geklaut ist glaub gewonnen. Der Jamal-Darsteller konnte ebenfalls überzeugen und hat mittlerweile ne größere Karriere. "Rouge" aus X-Men war als Klassenkameradin süß. Gott sei Dank verzichtete man auf die obligatorische Love Story.

Ebenfalls
7 von 10 Suppenfragen!
 
Smulltronstället/Wilde Erdbeeren (1957)

Was bleibt einem Menschen am Ende seines Lebens, wenn Jahre wie Weggefährten gleichermaßen dahingegangen sind? Wo ist der Wert fachlicher Ehren und persönlicher Triumphe, wenn man sie mit niemandem teilen kann? Fragen, denen sich der 78-jährige Arzt Isak Borg (Viktor Sjöström) plötzlich unverblümt gegenübergestellt sieht, als er eines nachts vom eigenen Tod träumt. Die unheilvolle Vision stößt beim verschlossenen Einzelgänger einen Denkprozess an; eine Autofahrt nach Lund - dessen Universität in Anerkennung von Borgs Verdiensten ihm den Doktor Jubilaris verleihen wird - mit Schwiegertochter Marianne (Ingrid Thulin) bietet dem Alten Gelegenheit, entscheidende Momente seines Lebens Revue passieren zu lassen.

Ingmar Bergmans rührende Inszenierung vom intellektuellen Eremiten, dem die Facetten sozialer Interaktion allmählich offenbaren, worum ihn Jahrzehnte eigener Unnahbarkeit und Gefühlskälte betrogen haben.

8/10 Uhren ohne Zeiger
 
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Tystnaden/Das Schweigen (1963)

Ester (Ingrid Thulin) und Anna (Gunnel Lindblom) sind zwei völlig entfremdete Schwestern, die auf der Durchreise für einige Tage in einem fiktiven Land verbleiben. Während die kranke Ester ihre Zeit im Zimmer verbringt, verschlägt es Anna auf der Suche nach menschlichen Kontakten nach draußen; indes der Dritte im Bunde, Annas kleiner Sohn Johann (Jörgen Lindström), einsam durch das fast völlig verlassene Hotel geistert, in dem außer einer Gruppe kleinwüchsiger Artisten keinerlei Gäste anwesend sind. Als Ester dem Tod immer näher rückt, entlädt sich die jahrzehntelang schwelende Spannung zwischen den Frauen schließlich....

Der Film beginnt mit einer starken ersten Hälfte, sackt dann jedoch aufgrund einiger Längen ein wenig ab, was der gelungene emotionale Showdown nicht mehr ganz herumzureißen vermag. Skandalträchtig war Ingmar Bergmans Entschluss, eine Masturbationsszene einzubauen (die allerdings für heutige Verhältnisse völlig unspektakulär und obendrein so kurz ist, dass man sie mit einem Blinken verpassen kann), was das Werk in Deutschland zu einem Kassenschlager avancieren ließ.

6/10 rätselhaften Briefen
 
L'armée des ombres/Armee im Schatten (1969)

Im von den Nazis besetzten Frankreich des Jahres 1942 ist Widerstandskämpfer Philippe Gerbier (Lino Ventura) kaum im Lager gelandet, als er während Fluchtvorbereitungen mit einem kommunistischen Gefangenen auch schon wieder von einem anderen Insassen verraten und seitens des Vichy-Satellitenregimes der Gestapo in Paris übergeben wird, deren Foltermethoden gefürchtet sind. Dem einfallsreichen Gerbier gelingt sofort nach Ankunft auf der Polizeistation die Flucht, als er es schafft, einen Wachposten abzulenken und ihm dessen eigenes Messer in den Hals zu rammen. Zurück in Marseille, seinem Operationsgebiet, heißt es, den alltäglichen "Betrieb" wiederaufzunehmen: Material- und Geräteschmuggel, Kontakt zur Londoner Exilregierung, Ressourcenmanagement, nächtliche "Waren"empfänge bei britischen Waffen- und Munitionslieferungen per Flugzeug, aber auch Liquidierungen von Verrätern gehören zum Aufgabenrepertoire im Untergrund. Gerbiers unter Todesverachtung arbeitendes Team besteht aus dem kräftigen Guillaume "Bison" Vermersch (Christian Barbier), dem jungen Claude "Le Masque" Ullmann (Claude Mann), dem vorsichtigen Félix Lepercq (Paul Crauchet) sowie der unauffälligen, aber abgebrühten Hausfrau Mathilde (Simone Signoret).

Jean-Pierre Melvilles packendes Kriegsdrama begleitet Menschen dort, wo an buchstäblich jeder Ecke Verrat, Inhaftierung, Qualen und Exekution lauern.

9/10 im richtigen Moment abgeworfenen Rauchbomben
 
Der Herr Karl (1961)

Im Lager einer Wiener Gemischtwarenhandlung ist der in die Jahre gekommene Angestellte Karl (Helmut Qualtinger) wieder einmal dabei, so wenig Arbeit wie möglich zu leisten - sich nebenbei ungeniert am vorhandenen Sortiment bedienend - als er den in Form eines jungen Kollegen auftretenden Zuschauer bemerkt und diesem zum Zeitvertreib seine Lebensgeschichte auftischt, welche durch die bedeutenden Ereignisse österreichischer Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führt. Anfangs noch scheinbar jovial und sympathisch, wird Herr Karl zunehmend als kaltherziger, gewissenloser Opportunist entlarvt, welcher sich hinter einer Fassade aus wienerischer Gemütlichkeit wie das sprichwörtliche Fähnchen im Wind verhält.


Die Kabarettisten Qualtinger und Carl Merz adaptierten ihr 1961 geschaffenes Stück für das Fernsehen, wo es erstmals der ORF ausstrahlte. Zahlreiche wütende Proteste in Anruf- und Briefform folgten, weil dem Publikum mit Herrn Karls Charakter, Auftreten und Verhaltensweisen insbesondere während des Nationalsozialismus schonungslos der Spiegel vorgehalten wurde.

9/10 Lebensmittelkonserven
 
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Il Sorpasso/Verliebt in scharfe Kurven (1962)

So hat sich Jusstudent Roberto (Jean-Louis Trintignant) seine Ferien nicht vorgestellt: während er zuhause in aller Ruhe für die im Herbst anstehenden Prüfungen lernen will, platzt unversehens der lebenslustige Passant Bruno (Vittorio Gassman) auf der Suche nach einem Telefon in sein Leben. Als Dankeschön für die Nutzung des Apparats lädt Bruno ihn zum Mittagessen ein. Eher widerwillig geht Roberto mit - aber was als schnelle Mahlzeit geplant war, mündet schließlich in einen zweitägigen Spontantrip quer durch Italien, während dem das Schlitzohr Bruno seinem introvertierten Begleiter die eine oder andere Lektion für's Leben vermittelt, das gelebt und genossen werden will - denn am Ende des Weges erwartet alle ohnehin dasselbe.

Dino Risis vergnüglicher Sommerausflug in die frühen 60er-Jahre. Das abrupt tragische Ende hätte mMn nicht sein müssen und hinterlässt einen komischen, unpassenden Beigeschmack. Darüber will ich dennoch aufgrund eines insgesamt starken Films, dem Gassenhauer-Soundtrack und kongenialen Protagonistenduos (v.a. Gassman brilliert!) hinwegsehen.

8/10 lustig hupenden Lancia Aurelias
 
Apocalypse Now: Redux (1979/2001)

Inmitten des Vietnamkrieges erhält der in Saigon sitzende, abgestumpfte und desillusionierte Soldat Benjamin Willard (Martin Sheen) einen brisanten Auftrag: er soll den abtrünnigen Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando), welcher sich irgendwo tief im Dschungel versteckt - wo er den Verstand verloren und sich zur Gottheit ihm fanatisch ergebener Gefolgsleute erhoben haben soll - ausfindig machen und töten. Was folgt, ist eine denkwürdige Odyssee, deren Weg durch jeden nur denkbaren Wahnsinn des Krieges führt...

Francis Ford Coppolas immensen Schwierigkeiten, diesen ikonischen Film fertigzustellen, sind bekannt. Das Ergebnis war die Mühen aber wert: allein visuell ist das vorliegende Werk ein unglaublicher Genuss, der sich mit über drei Stunden (Redux-Fassung) auch reichlich Zeit nimmt, seine Spezialitäten vorzuführen. Filme solcher Länge kosten den Zuschauer natürlich immer eine gewisse Kraft; die ein oder andere Szene hätte man wohl beschneiden oder gänzlich weglassen (etwa Kilgore, die Playboy-Bunnies; die französische Kolonistenfamilie dagegen ist zB für mich ein Gewinn), dafür Kurtz mehr Raum geben können. Die Kinofassung folgt mehr dem traditionellen Kriegsfilm, sprich Fokus v.a. auf Action-/Spannungsmomente. Die Redux-Version baut zusätzlich dazu eine Reihe mystisch-surreal angehauchter Szenen ein, welche nicht nur in Hinblick auf Joseph Conrads Novelle 'Heart of Darkness' als Vorlage passend wirken.

8/11 Wagner spielenden Helikoptern in morgendlicher Angriffsformation
 
Apocalypse Now: Redux (1979/2001)

Inmitten des Vietnamkrieges erhält der in Saigon sitzende, abgestumpfte und desillusionierte Soldat Benjamin Willard (Martin Sheen) einen brisanten Auftrag: er soll den abtrünnigen Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando), welcher sich irgendwo tief im Dschungel versteckt - wo er den Verstand verloren und sich zur Gottheit ihm fanatisch ergebener Gefolgsleute erhoben haben soll - ausfindig machen und töten. Was folgt, ist eine denkwürdige Odyssee, deren Weg durch jeden nur denkbaren Wahnsinn des Krieges führt...

Francis Ford Coppolas immensen Schwierigkeiten, diesen ikonischen Film fertigzustellen, sind bekannt. Das Ergebnis war die Mühen aber wert: allein visuell ist das vorliegende Werk ein unglaublicher Genuss, der sich mit über drei Stunden (Redux-Fassung) auch reichlich Zeit nimmt, seine Spezialitäten vorzuführen. Filme solcher Länge kosten den Zuschauer natürlich immer eine gewisse Kraft; die ein oder andere Szene hätte man wohl beschneiden oder gänzlich weglassen (etwa Kilgore, die Playboy-Bunnies; die französische Kolonistenfamilie dagegen ist zB für mich ein Gewinn), dafür Kurtz mehr Raum geben können. Die Kinofassung folgt mehr dem traditionellen Kriegsfilm, sprich Fokus v.a. auf Action-/Spannungsmomente. Die Redux-Version baut zusätzlich dazu eine Reihe mystisch-surreal angehauchter Szenen ein, welche nicht nur in Hinblick auf Joseph Conrads Novelle 'Heart of Darkness' als Vorlage passend wirken.

8/11 Wagner spielenden Helikoptern in morgendlicher Angriffsformation


Hab den Film auch erst vor kurzem mal wieder (in der Redux Fassung) gsehen. Optisch ist der Film sicherlich über jeden Zweifel erhaben und die Heli-Szene zu Beginn ist zu Recht Kult. Allerdings empfand ich den Film auch als etwas langatmig (KV dahingehend vielleicht besser), zu surreal für meinen Geschmack und etwas zu viel Baller-Action (auch wenn für Kriegsfilme, die normal nicht sooo mein Genre sind, noch eher harmlos). Von dem her geb ich "nur"

7 von 10 Punkten!

Der Film ist sicherlich gut, aber IMO auch etwas überbewertet. Finde ich von den "Pate"-Filmen übrigens auch, auch wenn mir diese (selbst Teil 3) deutlich besser gefallen.
 
Der Film ist sicherlich gut, aber IMO auch etwas überbewertet. Finde ich von den "Pate"-Filmen übrigens auch, auch wenn mir diese (selbst Teil 3) deutlich besser gefallen.

Ich würde ihn durchaus zu den besten Filmen aller Zeiten zählen, wenngleich sicher nicht an vorderster Front.

Du darfst halt nicht vergessen, dass viele der als Klassiker geltenden, "unantastbaren" Filme - u.a. eben AN, dem, wenn man so will, ultimativen Vietnam-Streifen - nun mal Pioniere ihrer Kunst sind, die über den persönlichen Geschmack hinaus auch hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung bewertet werden müssen, was die anhaltende Begeisterung miterklärt. Während TG eine außerordentlich gelungene Buchverfilmung darstellt, wurde in AN ein Werk des 19. Jahrhunderts in den umstrittensten Krieg mit US-Beteiligung transplantiert, der die Nation zutiefst spaltete, traumatisierte und an den Grundrissen des eigenen Selbstverständnisses derart rüttelte, wie es davor höchstens dem Bürgerkrieg gelungen war. AN repräsentiert in der Umsetzung, gerade durch die absurd-surrealen, traumgleichen Sequenzen etwas so zuvor nicht Dagewesenes.

Ich zB finde, um ein literarisches Beispiel aufzugreifen, Dostojewskij füchterlich, geradezu eine Qual. Dennoch kann ich die Wirkung seines Werkes niemals abstreiten und aus dieser Perspektive heraus den "Hype" sogar verstehen.
 
Adventure Time - Distant Lands - Obsidian

Der zweite Film von AT, der sich nach dem Ende der Serie weiter mit den Charakteren und Geschnissen aus Ooo befasst. Diesmal drehte sich alles um die Beziehung von Marceline und Bonnibel und wie sie nach dem letzten Krieg wieder zusammen leben und alte Probleme aufarbeiten (sowohl physisch als auch psychisch)... die ganze Stunde (also mehr oder weniger 6 Folgen klassisches AT) waren wieder gewohnt animiert, warfen Licht auf Marcelines Kindheit und verrieten endlich, warum sich die beiden Frauen damals überhaupt trennten. Leider wird immer noch nichts von der Beziehung von Marcelines Eltern genauer verraten, das hätte mich genauso brennend interessiert...

Dennoch: lohnenswert, wenn man Fan des Franchises ist und gerade das Ende war echt eine geniale Idee...

wo man im letzten Film einen frühkindlichen Finn sieht, wurde jetzt ein Finn um die 30 präsentiert, der wirklich Lust auf mehr macht :kaw:

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Ich freue mich auf den dritten (und den vierten) Film :D
 
Du darfst halt nicht vergessen, dass viele der als Klassiker geltenden, "unantastbaren" Filme - u.a. eben AN, dem, wenn man so will, ultimativen Vietnam-Streifen - nun mal Pioniere ihrer Kunst sind, die über den persönlichen Geschmack hinaus auch hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung bewertet werden müssen, was die anhaltende Begeisterung miterklärt.

Es gibt keine Möglichkeit, "Apocalpyse Now Redux" als ultimativen Film über Vietnam zu bezeichnen, ohne nicht gleichzeitig auch "Platoon" und "Full Metal Jacket" zu nennen. Der gemeinsame Nenner dieser drei Filme ist nicht der kriegerische Konflikt in Südostasien. Sondern die seelische, moralische und praktische Verfassung, in der sich die amerikanischen Soldaten zu diesem Zeitpunkt befanden. Es sind drei grundlegend unterschiedliche Blickwinkel auf das selbe Problem: Man hat sich furchtbar übernommen und der Gegner ist einfach überhaupt nicht zu besiegen. Und diese universale und omnipräsente Frustration lässt entscheidende Schlüsselfiguren aller drei Filme ihre eigenen Landsleute und Kameraden massakrieren.
 
Es gibt keine Möglichkeit, "Apocalpyse Now Redux" als ultimativen Film über Vietnam zu bezeichnen, ohne nicht gleichzeitig auch "Platoon" und "Full Metal Jacket" zu nennen.

Gut, 'Platoon' habe ich nie gesehen, 'Full Metal Jacket' dagegen als eher schwach in Erinnerung (werde es nach den inzwischen fünf Jahren aber wieder mal schauen müssen).

Der gemeinsame Nenner dieser drei Filme ist nicht der kriegerische Konflikt in Südostasien. Sondern die seelische, moralische und praktische Verfassung, in der sich die amerikanischen Soldaten zu diesem Zeitpunkt befanden. Es sind drei grundlegend unterschiedliche Blickwinkel auf das selbe Problem: Man hat sich furchtbar übernommen und der Gegner ist einfach überhaupt nicht zu besiegen. Und diese universale und omnipräsente Frustration lässt entscheidende Schlüsselfiguren aller drei Filme ihre eigenen Landsleute und Kameraden massakrieren.

Richtig, nur war das zum Entstehungszeitpunkt der drei Filme eine untrennbar mit Vietnam verbundene, weil unrühmliche Premieren-Erfahrung (und lange danach, bis 2001). Dieser Kontext des schwer fassbaren Feindes, dem man aller personellen und materiellen Überlegenheit zum Trotz nicht beikommt, ist - trotz der Story-Elemente, die genausogut anderswo hätten spielen können - für den Amerikaner immer noch darunter geläufig, würde ich meinen (auch, wenn man das mittlerweile ebenso Afghanistan zuordnen kann).
 
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