Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Ich glaube es gibt mittlerweile wieder einige die die Filme noch nie gesehen haben. Den 16 Jährigen meiner besten Freundin musste ich z.B. letztens erst darauf aufmerksam machen dass es diese Filme überhaupt gibt.
 
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Ich glaube es gibt mittlerweile wieder einige die die Filme noch nie gesehen haben. Dem 16 Jährigen meiner besten Freundin musste ich z.B. letztens erst darauf aufmerksam machen dass es diese Filme überhaupt gibt

Ooouh das ist harter Tobak :konfus:
Spätestens wenn der vierte Teil raus kommt werden die alten Filme wieder etwas präsenter sein :-) hoffe ich....außer es ist der letzte Müll.
 
Ich bin da skeptisch. Teil 1 hat damals massiv den Zeitgeist getroffen. Teil 2 und 3 konnten dann noch mehr oder weniger mit der Welle mitreiten. Teil 4 könnte dagegen etliche Jahre zu spät kommen.
 
Ja nach den letzten Bankrotterklärungen aus Hollywood (Jurassic World und Star Wars) erwarte ich auch nicht viel von einer Fortsetzung nach so vielen Jahren.
Ich rede tatsächlich sogar mehr vom kommerziellen Erfolg als von der Qualität des Films, denn ich frage mich halt ernsthaft wie groß das Interesse an einer Fortsetzung wirklich ist. Viele, die damals den Matrix Hype mitgemacht haben, waren von den Fortsetzungen enttäuscht. Und die Generation 16ff, die jetzt den Film im Kino sehen können, hat zum Teil nie von dem Franchise gehört.

Es ist so gesehen vielleicht eine gute Entscheidung von WB, dass Keanu Reeves wieder mit dabei ist, nachdem der ja durch John Wick und co gerade auf einer Erfolgswelle (inklusive unzähliger Memes) reitet.
 
Matrix? Alles sehr gut! 1-3, Animatrix, Comics. Nur zu den Videospielen kann ich nix sagen, die kenne ich nicht. Aber die Cut sceenes sind auch cool.

Ich hoffe inständig, dass sie 4 nicht verkacken. Den Wachowskis würde ich einen weiteren Erfolg gönnen.
 
Matrix 2 und 3 werden bei mir mit der Zeit auch immer besser. Natürlich nicht so gut wie Teil 1... der Film ist ein einmaliges Meisterwerk, den man unmöglich vergleichen sollte. Bei den Fortsetzungen finde ich ironischer Weise die komplexe und philosophische Handlung immer interessanter. Während die Action mich beinahe schon stört.
 
Matrix? Alles sehr gut! 1-3, Animatrix, Comics. Nur zu den Videospielen kann ich nix sagen, die kenne ich nicht. Aber die Cut sceenes sind auch cool.

Das Online spiel fand ich schon wegen der (offiziellen) Story doof, das Spiel zu den Sequels hatte dämliches Gameplay aber war ganz lustig. Die Comics sind toll, ja. Aber noch geiler ist das Storybook zum ersten Film, welches schon ein eigenes Comic an sich ist! Toll gemacht, lohnt sich absolut als Fan!

Und dennoch: mein absolutes Highlight dieser ganzen Saga ist und bleibt "The Second Renaissance" :braue
 
Matrix ist halt ähnlich wie die Star Wars Prequels. Früher fanden viele die Fortsetzungen doof, weil man sich die Geschichte anders vorgestellt hat. Jetzt, nach dem Jahre vergangen sind, hab ich aber meinen Frieden damit geschlossen.

Es ist eh erstaunlich dass man noch einigermaßen gut funktionierende Sequels hinbekommen hat. Ich hatte mir nach dem Ende von Teil 1 ja vorgestellt dass Neo jetzt im God Mode unterwegs ist und alle problemlos basht, und hatte mich im Vorfeld gefragt wie man da noch eine gute Fortsetzungs-Geschichte schreiben kann.
 
Matrix ist halt ähnlich wie die Star Wars Prequels. Früher fanden viele die Fortsetzungen doof, weil man sich die Geschichte anders vorgestellt hat. Jetzt, nach dem Jahre vergangen sind, hab ich aber meinen Frieden damit geschlossen.

Mit den Star Wars Prequels hab ich meinen Frieden geschlossen. Die Matrix Fortsetzungen fand ich damals doof und finde sie es heute noch (hab diese aber die letzten 10-15 Jahre auch nur 1, vielleicht 2 mal gesehen).
 
I’m Your Woman (2020)

Die USA in den 70ern. Jean (Rachel Brosnahan) lebt als Ehe- und Hausfrau in relativem Wohlstand, wenn auch nicht sonderlich erfüllt. Eines Tages steht ihr Ehemann Eddie plötzlich mit einem ihr fremden Baby in der Tür, dass er lächelnd als „unseres“ bezeichnet und ihr dann in die Arme drückt. Als sei das noch nicht genug, gerät ihre Welt über Nacht vollkommen aus den Fugen, denn ihr krimineller Ehemann überwirft sich mit seinen Partnern und sie muss samt Neugeborenem schnellstmöglich untertauchen.

Trailer zu dem Film habe ich bis heute nicht gesehen, allerdings erweckt zumindest das Poster einen falschen Eindruck. Jean ist keine Killerin, sie greift nicht einfach zur Waffe und ist nicht vom kriminellen Umfeld abgehärtet. Der Zuschauer lernt eine Figur kennen, die überfordert, ihrer Situation ausgeliefert sowie auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Das Resultat eines Lebens, in dem andere bisher alle wichtigen Entscheidungen getroffen haben; in diesem Fall vermutlich ihr Ehemann.

Für mich war das ein interessanter Aspekt des Films, da hier nicht einfach nur eine gender switch Spiegelung etlicher Vertreter der Genres Thriller, Action oder Liam Neeson abgedreht wurde. Regisseurin Julia Hart möchte mehr und bringt das auch unter, so dass am Ende knapp zwei Stunden Charakterentwicklung eines Menschen entstehen, der alles andere als ein Sympathieträger der ersten Stunde ist. Ich stufe „I’m Your Woman“ zwar nicht als sehr unkonventionellen Film ein, er macht es sich aber nicht so einfach wie er könnte und ist für diejenigen, welche einen flotten, actiongeladenen Roadtrip erwarten, nicht die richtige Adresse. In einer Filmbesprechung war genau das ein wesentlicher Kritikpunkt und ich denke auch, dass Zuschauer, welche ein anderes Pacing gewohnt sind oder präferieren, hier ab und zu gähnen müssen.

Ich hatte Spaß und Neugier, der sich hier absolut empfehlenden Rachel Brosnahan zuzusehen, auch wenn ich ebenfalls kritisiere, dass der Film nicht in allen Punkten seiner Handlung überzeugt und leider das Finale ein paar Szenen hat, die ich so nicht ganz abnehmen kann.

Randnotiz: Komponistin Aska Matsumiya sowie Kameramann Bryce Fortner werde ich mir hoffentlich merken.

Wer Amazon Prime hat, kann sich den Film anschauen.

 
Panique/Panik (1946)

Nach einjähriger Haft für ein Verbrechen, dessen Verantwortung sie für ihren Geliebten Alfred (Paul Bernard) auf sich nahm, kommt Alice (Viviane Romance) in den beschaulichen Ort, an dem er lebt; dort wurde gerade die Leiche einer Frau gefunden, was die Bewohner in Unruhe versetzt. Der von allen misstrauisch beäugte Außenseiter Hire (Michel Simon) stellt Alice, in die er sich auf den ersten Blick verliebt hat, nach und rät ihr, Alfred zum Hintergrund der Bluttat zu befragen. Damit konfrontiert, gesteht dieser reuelos, das Verbrechen des Geldes wegen begangen zu haben. Das Paar beschließt, die Schuld dem unbeliebten Hire in die Schuhe zu schieben; Alice spielt vor, auf die Avancen des einsamen Mannes einzugehen und versteckt die Brieftasche der Ermordeten in seiner Wohnung, während Alfred falsche Gerüchte streut. Schon bald marschiert ein wütender Mob auf, welcher den Kopf des nichtsahnenden Hire fordert..

Julien Duviviers - auf Georges Simenons Romanvorlage basierender - Film behandelt die zerstörerische Eigendynamik von Mitläufermentalität und Lynchjustiz so beeindruckend wie ungeschönt -- besonders brisant in Frankreich, dessen von Besatzung, Nazi-Kollaborateuren und deren Holocaust-Mittäterschaft geprägtes (Nach-)Kriegstrauma zur Erscheinungszeit noch ungeheuer frisch war; unterstrichen zudem vom Schicksal der gejagten jüdischen Figur des Hire/Hierovitch.

8/10 der Schwerkraft nachgebenden Dachrinnen
 
Captain Marvel (2019)

Aus reiner Langeweile und purer Ideenlosigkeit griff ich zum einzigen MCU-Film, den ich noch nicht gesehen hatte (da relativ rezent, erspare ich mir jegliche Inhaltsangabe). Und ich muss sagen, dass er mich durchaus überrascht hat. Das Produktionsdesign erinnert stellenweise an 'Blade Runner', das CGI fand ich in Ordnung (da war zB 'Black Panther' deutlich schlimmer), auf eine langgezogene Ursprungsgeschichte wurde klugerweise zugunsten kleiner Häppchen verzichtet. So richtiges 90er-Feeling kommt aber leider nicht ganz auf (ein paar abgespielte Songschnipsel aus der Ära sind da einfach zu wenig), wenngleich Samuel L. Jackson fast unspürbar schwache 'Pulp Fiction'-Vibes aussendet. Brie Larsons Spiel wird oft - und nicht völlig zu Unrecht - als "zu hölzern" bezeichnet, dem "unsympathisch" würde ich mich allerdings nicht anschließen (erst recht nicht im Superlativ; wer das behauptet, dürfte v.a. prä-Waititi-Thor vergessen bzw. verdrängt haben). Eine erfahrene Elitesoldatin ist selten geeignetes Vehikel für "lustige" Einzeiler oder andere Formen des comic relief -- hier wurde alles richtig gemacht, und eher auf gelungene Nebenfiguren wie Mutter und Tochter Rambeau, Talos oder das Kätzchen ausgewichen.

Ebenfalls angenehm: der Humor stimmt weitestgehend, ist MCU-untypisch subtil, selbst die normalerweise ausufernde Materialschlacht zum Finale hielt sich in Grenzen. Die Story mit dem von den "eigenen" Leuten belogenen Protagonisten ist schon oft dagewesen, der intergalaktische Konflikt - insbesondere der Aspekt um die von militärisch/propagandistisch überlegenen Feinden pauschal als "Terroristen" gebrandmarkten und als Flüchtlinge verstreut lebenden Skrulls - ging mir dann irgendwo aber doch nahe.

Insgesamt wurde ich durch diesen kurzweiligen Film gut unterhalten, der zeigt: selbst Superman ähnelnde Figuren können in überzeugendem Drumherum funktionieren. Mein Interesse an Teil zwei ist definitiv geweckt.

8/10 fragmentweise erhalten gebliebenen dog tags
 
The Mark of Zorro (1940)

Inmitten militärischer Ausbildung steckend, erhält der im spanischen Madrid weilende Diego Vega (Tyrone Power) einen Brief seines Vaters Alejandro (Montagu Love), der von ihm verlangt, eiligst nach Kalifornien zurückzukehren. Zuhause angekommen, erfährt er, dass Vega senior das Amt des Bürgermeisters verlassen hat und vom korrupten Luis Quintero (J. Edward Bromberg), welcher die Landbevölkerung im Bund mit dem Offizier Esteban Pasquale (Basil Rathbone) nach Belieben tyrannisiert, ersetzt wurde. Diego ist klar, dass jemand etwas gegen die herrschenden Zustände unternehmen muss -- sein Alter Ego Zorro ist dafür wie geschaffen. Und während er tagsüber die Schmierenkomödie vom empfindlichen Dandy vorspielt, wirft er sich mit Anbruch der Dunkelheit ins Kostüm des schwarzen Rächers...

Leicht aus der Zeit gefallen wirkender, aber im Endeffekt vergnüglicher Ausflug in die Ära der Mantel-und-Degen-Filme. Dass alle wichtigen Rollen von weißen Angelsachsen, deren Aussprache spanischer Vokabel phonetischer Graus ist, gemimt werden (während Latinos gerade mal Bauern und soldatische Befehlsempfänger geben dürfen) wirkt aus heutiger Sicht ein wenig befremdlich, ist jedoch typisch für das (US-)Kino dieser Epoche; auch das Schauspielhandwerk war damals nicht ganz so anspruchsvoll, was man an einzelnen, klaumaukig-albernen Momenten merkt. Darüber hinweggesehen, hat man dennoch ein kultig anmutendes Zorro-Abenteuer.

8/10 an Wänden hinterlassenen Z's
 
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