Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Finde "Mortal Engines" ganz gut. IMO eine 7/10 und finde es schade, dass der Film gefloppt ist. Leider haben es heutzutage Großproduktionen außerhalb von bereits existierenden Franchises und Superhelden Verfilmungen recht schwer ihr Publikum zu finden. Peter Jackson war ja von dem Flop dermaßen enttäuscht, dass er Hollywood ziemlich den Rücken zugekehrt hat und sich jetzt auf Dokus spezialisiert.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Film nicht nur einfach beim Publikum durchfiel, sondern auch von den Kritikern im Schnitt eher unterwältigend aufgenommen wurde. Ich persönlich finde, wie schon ausgeführt, dass er über die Optik hinaus einfach nicht interessant genug ist, um mich dazu zu bewegen, 8 - 12€ an der Kinokasse auszugeben bzw. überhaupt erst ein Lichtspielhaus aufzusuchen. Das vermittelte mir seinerzeit schon der Trailer und hat sich dann kürzlich auch bestätigt. Von der Optik mal abgesehen gab es das, was der Film erzählt, schon von anderen in deutlich besserer Ausführung.
 
Danger Close 2019

Den Film gibt es bei AmazonPrime zu sehen.

Major Harry Smith (Travis Fimmel) und seine australische Armee aus teilweise unerfahrenen 108 Männern müssen 1966 in Vietnam gegen 2.500 feindliche Streitkräfte bestehen. Der Krieg wird zum Überlebenskampf und fordert zahlreiche Verluste. Nicht nur die feindliche Armee, sondern auch die Wetterbedingungen im vietnamesischen Dschungel machen den unerfahrenen Kriegern zu schaffen. Darüber hinaus haben sie nicht genügend Munition, um es gegen die Übermacht aufzunehmen und gegen sie zu bestehen.


Mir hat der Film sehr gut gefallen, auch wenn er absolut nichts neues zu bieten hat. Vieles kennt man bereits aus "Wir waren Helden".
Endlich konnte ich mal etwas von Travis Fimmel sehen, ohne sein Kostüm für VIKINGS. Er hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Für Kriegsfilmfans ist das auf jeden Fall sehenswert. Der Soundtrack ist sehr gelungen und die Schauspieler waren auch überzeugend.

 
Le Samouraï/Der eiskalte Engel (1967)

Jeff Costello (Alain Delon) ist aalglatt, diskret, wortkarg und skrupellos - Eigenschaften, die ihm beim Broterwerb durchaus zugutekommen, denn Jeff Costello ist von Beruf Auftragsmörder. Den Schauplatz seines letzten Jobs - einen Pariser Nachtclub - kann er jedoch nicht verlassen, ohne vorher von Zeugen beobachtet zu werden; unter diesen befindet sich die Sängerin Valérie (Cathy Rosier), welche ihn scheinbar grundlos deckt, als es auf dem Kommissariat zur Gegenüberstellung kommt. Entlassen, stellt Costello fest, dass ihm neben dem Inspektor (François Périer) auch misstrauisch gewordene Unterweltkontakte im Dienste des Bosses Olivier Rey (Jean-Pierre Posier) nachstellen, wodurch er in prekäre Lage gerät.

Jean-Pierre Melvilles Drama um den einsamen Killer, dessen Gefühlskälte jene Welt wiedergibt, in der er sich wie ein Tiger im Dschungel behaupten muss, ist jener legendäre Film, der Alain Delon (samt Outfit mit Hut und Trenchcoat) endgültig in den Olymp des westlichen Kinos beförderte. Der inszenatorische Minimalismus (Costellos Gestik/Mimik, wenig Dialog, kaum Action, grau-blaue Farbfilter, verlassene Straßen/Gassen) verleiht dem Werk umso mehr an Ausdruckskraft. Ein weitgehend ruhiger Film, auf den man sich definitiv einlassen muss, inbesondere als Kenner amerikanischer Gangsterepen, zu denen er mit Melville'schem understatement fast wie ein Gegenstück wirkt.

8/10 Vogelkäfigen mit fröhlich zwitscherndem Insassen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hustlers (2019)

„[…] das ganze Land ist ein Stripclub. Es gibt Leute, die mit Geld um sich werfen …und welche die dafür tanzen.“

Destiny (Constance Wu) tanzt. In den USA im Jahre 2007 schlägt sie sich als Stripperin gerade so durch. Das Geld ist knapp, denn neben ihrem eigenen Lebensunterhalt unterstützt sie ihre verschuldete Großmutter. Als sie im Stripclub Moves anfängt, trifft sie auf Ramona Vega (Jennifer Lopez), die ihr Geschäft versteht und beherrscht; ganz im Gegensatz zu Destiny. Ramona nimmt sie unter ihre Fittiche und schnell entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen den Frauen, gepaart mit wachsendem Erfolg. Doch die Zeiten ändern sich und als die Weltfinanzkrise 2008 die Wallstreet erschüttert, versuchen sie sich auf ihre Art mit den neuen Umständen zu arrangieren. Dabei schrecken sie nicht vor kriminellen Methoden zurück, um sich das zu holen, was sie ihrer Meinung nach verdienen.

Glücklicherweise setzte man sich nicht als Ziel, einfach mit einer halbnackten Jennifer Lopez Kasse zu machen. Ja, die Dame zeigt eindrücklich, dass sie immer noch Top in Form ist und zu ihrem Körper auch steht, aber statt stumpfen Erotik-Trash ist Regisseurin Lorene Scafarina ein solides Krimi-Drama gelungen. Hustlers zeigt, wie die jungen Frauen in diesem Gewerbe als Lustobjekte eines reichen Milieus verstehen, aus ihrer Rolle Profit zu generieren und die Kontrolle zu behalten. Es fällt sehr leicht, mit ihnen zu sympathisieren, wenn ein reicher Broker sie mit seinen Blicken auszieht und dabei gar nicht merkt, dass sie bestimmen, mit wie viel Geld sie am Ende aus Kabine gehen. Dabei entwickelt sich allerdings auch eine Selbstgerechtigkeit, mit der die Grenzen zur moralisch Verwerflichen und zur Kriminalität irgendwann ignoriert oder geleugnet werden.

Wirklich düster wird Hustlers aber nicht, dramatische Szenen wechseln sich mit solchen ab, in denen der Film immer wieder mit dem Auge zwinkert und Situationen auflockert. Da wurde ein Mittelweg gefunden, der den Film für die viele sehr angenehm zu schauen machen dürfte.

Die schauspielerische Stärke zeigen vor allem Constance Wu, aber auch Jennifer Lopez, die für ihre Leistung übers Klee gelobt wurde, geht sichtbar auf in ihrer Rolle als zwielichtige, abgebrühte Stripperin mit einem irgendwo guten, aber auch ambivalenten Herzen.

Ein wenig schade finde ich, dass der Film recht schnell viele Figuren einführt, die aber weitestgehend oberflächlich behandelt werden und weder mit Namen noch Gesicht wirklich hängen bleiben. Selbst Jennifer Lopez‘ Charakter Ramona hat zwar eine starke Präsenz, wenn sie auftritt, aber wirklich Tiefgang habe ich nicht wahrnehmen können. Was dem Film meiner Meinung nach gut getan hätte, wäre etwas „edgier“ zu sein und weniger der vorhersehbare, sympathische Hollywood-Streifen.

Positiv überrascht hat mich der Film aber trotzdem und wenn es auch nicht der große Wurf ist, sicher eine Sichtung wert.

 
Touchez Pas au Grisbi/Wenn es Nacht wird in Paris (1954)

Endlose Nächte in Clubs, ständige Frauenwechsel, Konflikte mit dem Gesetz, zweifelhafte "Kollegen" im Milieu: der nicht gerade jünger werdende Kriminelle Max (Jean Gabin) hat auf all das keine Lust mehr und will endlich in den wohlverdienten Ruhestand. Die acht Goldbarren im Wert von 50 Millionen Francs, welche er beim letzten Coup mit seinem Freund Riton (René Dary) erbeutet hat, sind dafür mehr als ausreichend. Dummerweise hat Riton die Sache in einem Anfall von Minderwertigkeitskomplexen der eigenen Freundin, Tänzerin Josy (Jeanne Moreau) verraten, welche ihn schon seit längerem mit dem rivalisierenden Gangster Angelo (Lino Ventura) betrügt und ihm alles erzählt. Angelos Bande entführt daraufhin Riton und verlangt von Max die Barren als Lösegeld. Beide Seiten vereinbaren einen Ort, an dem der Austausch stattfinden soll. Weder Angelo noch Max - der inzwischen seine eigene Truppe zusammengestellt hat - denken aber daran, sich an die Abmachung zu halten....

Höchst gelungene Verfilmung der Romanvorlage von Albert Simonin durch Regisseur Jacques Becker, in dessen Umsetzung Freundschaft bzw. Loyalität zweier gemeinsam alternder Gangster zueinander im Vordergrund steht. Mit knapp 80 Minuten ist die Story kurz und knackig gehalten, Jean Gabin (mit im Zuge dieses Films revitalisierter Karriere) präsentiert sich in Form wie selten zuvor.

8/10 fahrlässig durch die Gegend geschleuderten Stangengranaten
 
The Mule

Den Film gibt es seit ein paar Wochen bei Netflix. Ich fand den Film sehr unterhaltsam, trotz seiner sehr ruhigen Erzählweise.
Clint Eastwood macht seine Sache einfach nur grandios! Die Auflösung war ebenfalls sehr unspektakulär, was ich allerdings sehr gut finde, das macht den Film um einiges glaubhafter.

8 von 10 Punkten!
 
Plein soleil/Nur die Sonne war Zeuge (1960)

Philipp Greenleaf (Maurice Ronet) führt ein vom Schicksal verwöhntes Leben: als Sohn eines reichen Unternehmers geboren, hat er wenig mehr Sorgen denn die Frage, wann, wo und wie er sein im Überfluss vorhandenes Geld als nächstes verprasst. Mit Freundin Marge (Marie Laforêt) und dem zwecks Rückholung des Erben in die USA vom Vater geschickten Tom Ripley (Alain Delon) im Schlepptau macht Philippe sich auf der eigens angekauften Yacht schöne Tage vor malerischer Mittelmeerkulisse, wobei er Toms Anwesenheit immer überdrüssiger wird und ihn dementsprechend behandelt. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Tom weiß, dass er kurz davor ist, am erstbesten Hafen ausgesetzt zu werden und hegt einen ambitionierten Plan: um den luxuriösen Lebensstil (an den er sich zu sehr gewöhnt hat) beizubehalten, beschließt er, Philippe einfach zu ermorden und dessen Identität zu stehlen; erfolgreich provoziert er einen Streit zwischen Philippe und Marge, die darauf besteht, an Land zu gehen. Zurück auf hoher See kündigt Tom sein Vorhaben Philippe gegenüber kaltblütig an und setzt es mit einem Messerstich in die Brust um. Nachdem er die Leiche beseitigt hat, beginnt Tom Ripley die Transformation zu Philippe Greenleaf -- ein Prozess, der durch Marge, zufällig auftauchende Freunde und Bekannte Greenleafs sowie der Polizei zum nervenaufreibenden Katz-und-Maus-Spiel wird...

Regisseur René Clément schuf mit Plein soleil nicht nur eine (weitgehend) detailgetreue und spannende Adaption des Thrillers von Patricia Highsmith, auch katapultierte er den damals erst 25-jährigen Alain Delon zu internationaler Berühmtheit. Die traumhaften Schauplätze wirken wie ein Kontrast zur düsteren Geschichte eines Mannes, dessen Wunsch, den eigenen Wurzeln zu entrinnen, zu krankhafter Besessenheit und schließlich der eiskalt geplanten Ermordung eines anderen führt.

9/10 mühevoll gefälschten Unterschriften
 
Ich habe weder das Buch gelesen (nur eine Zusammenfassung), noch kenne ich das Remake (fand ich bislang uninteressant). Bin halt großer Delon-Fan, habe diese DVD irgendwann letztes Jahr(!) gemeinsam mit einigen anderen als reine Wundertüte gekauft und gestern endlich geschaut. Glücksgriff.

Morgen kommt das nächste Review. Eins vorweg: Es geht nach Skandinavien. ;)

(Falls sich jemand fragt, warum meine fast immer sehr positiv sind: die schlechten sind mir oft einfach keins wert.)
 
Det sjunde inseglet/Das siebente Siegel (1957)

Schweden zur Zeit der großen Pest: Kreuzzugsheimkehrer Antonius Block (Max von Sydow) und sein Knappe Jöns (Gunnar Björnstrand) durchziehen gerade ihre alte Heimat, als Block dem personifizierten Tod (Bengt Ekerot) begegnet, den er spontan zu einer Schachpartie herausfordert, um nicht mit ihm gehen zu müssen; erreicht er zumindest ein Patt, darf er sein Leben behalten. Der Tod willigt ein und die Partie wird während Blocks und Jöns Weiterreise immer wieder ein Stück ausgetragen. Ritter und Knappe begegnen diversen anderen Charakteren (u.a. eine Artistenfamilie, ein Schmied, einer als Hexe zum Tode verurteilten jungen Frau), mit denen sich philosophisch angehauchte Interaktionen ergeben. Block weiß, dass seine Chancen, das Spiel zu gewinnen, nahezu gegen null gehen. So hat er nur mehr ein Ziel: ein Mal etwas von Bedeutung zu erleben, bevor er aus einem ihm leer erscheinenden Dasein ins Jenseits scheidet.

Das siebente Siegel gilt als eines der berühmtesten und einflussreichsten Werke Ingmar Bergmans, weswegen ich mich wirklich auf den Film gefreut habe und hohe Erwartungen in mir trug. Ich dachte, das Ganze wird eine Art packender 90-Minuten-Dialog zwischen Ritter und Tod über Recht und Moral, Leben und Sterben....stattdessen gab es ein verdammt zähes Road Movie vor mittelalterlicher Kulisse mit (Ausnahme: Jörn) komplett uninteressanten Figuren, in dem Block und der Tod lediglich wenige Minuten interagieren. Nichts für mich. Was für eine Schlaftablette!

4/10 hysterischen Flagellanten
 
Hab "Das siebende Siegel" auch vor ein paar Monaten gesehen und war ebenfalls sehr enttäuscht. Fand den Film auch sehr zäh und für meinen Geschmack zu theatralisch. Dabei mag ich normalerweise mittelalterliche Fantasy-Filme sehr gerne.
 
Hab "Das siebende Siegel" auch vor ein paar Monaten gesehen und war ebenfalls sehr enttäuscht. Fand den Film auch sehr zäh und für meinen Geschmack zu theatralisch. Dabei mag ich normalerweise mittelalterliche Fantasy-Filme sehr gerne.


War ja ursprünglich auch als Bühnenstück konzipiert (deswegen mehrfach Gesang im Film). Die Musiknummern sind mir allerdings schnell auf die Nerven gegangen.

Ich weiß ja nicht, bei populären Streifen/Franchises habe ich ja fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich mangelhaft bewerten muss (Hitchcock, 'Alien', 'BTTF', 'Ghostbusters', John Hughes-Werke und andere Sachen, deren Faszination sich mir entzieht). Aber der Streifen war nun mal todlangweilig, da beißt die Maus keinen Faden ab. Vielleicht bin ich halt nicht intellektuell genug.:zuck:
 
Ich habe mir gestern einen Horror-Klassiker gegönnt:
"The Howling" (dt. "Das Tier") von Joe Dante aus dem Jahr 1981.

Ein durchaus in die Jahre gekommener Streifen, der zusammen mit "Wolfen" und "American Werewolf" Anfang der 80er das Werwolf-Genre neu belebte. Von den drei ist er m.E. nach aber der Beste. Die mysteriösen Vorgänge in einem Sanatorium bilden ein gutes Setting für das Geschehen. Ich konnte immer noch gut nachvollziehen, warum es den damaligen Kinogängern vor Schreck die Schuhe ausgezogen hat. Gänzlich ohne Computer-Effekte wabern und platzen Prosthetics und Masken in den Gesichtern der Werwolf-Darsteller, so dass es eine Freude ist. Die Verwandlungsszenen waren damals State-of-the-Art, wirken in der heutigen CGI-Zeit aber sehr statisch. Klar, heute geht da mehr an Effekten.

Netflix möchte anscheinend ein Serien-Remake auf den Weg bringen. Ich wäre dabei...
7 von 10 abgehackten Wolfsarmen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab heute mal wieder „Signs“ gesehen. Ich weiß dass dieser Film vor Logiklöcher löchrig wie ein Sieb ist. Aber ich liebe die Atmosphäre dieses Films. Ich weiß dass ich seit diesem Film enorm paranoid bin, wenn ich an hohen Maisfeldern vorbeilaufe, vor allem Nachts. Mit Babyphon bewaffnet und im Mais versteckend könnte man mir wohl heute noch fiese Streiche spielen. :kaw:
 
One Hour Photo (2002)

Ich wusste schon länger von der Existenz dieses Filmes (er wurde mal in einem Buch über Farbästhetik im Film lobend erwähnt), habe ihn aber neulich im Netflix-Bestand entdeckt und dann endlich auch mal geguckt. Es geht um einen vereinsamten Mitarbeiter (Robin Williams) einer Fotoentwicklungs-Stelle in einem Supermarkt, welcher auf sympathsiche Weise perfektionistisch veranlagt ist, jedoch auch eine Obsession für eine Familie entwickelt und sich nach und nach in deren Leben zu integrieren versucht. Da der Film aber bereits mit einem Polizeiverhör mit ebenjenem Sy Parrish ("Sy the photo guy") beginnt, kann man sich schon denken, dass es über die bloße Faszination für diese Familie hinausgeht. Ich höre an dieser Stelle mal inhaltich auf und empfehle diesen Film einfach mal uneingeschränkt für alle, die gerne mit etwas ruhigeren, dafür aber farbästhetisch/cinematographisch ambitionierten Filmen unterhalten werden. Der Regisseur Mark Romanek (u.a. 'Michael & Janet Jackson - Scream', 'Johnny Cash - Hurt') hat mit diesem Film sein Spielfilm-Regiedebüt gegeben, nachdem er jahrelang in der Werbe- und Musikclip-Branche aktiv war. Die Story wirkt ein ganz bisschen gelenkt bzw. vorhersehbar, aber viel mehr kann ich bei diesem (heutzutage) eher kurzen Film (95 Min.) gar nicht kritisieren. Man sollte sich eher auf Bildaufbau, Schauspiel und vor allem Farbästhetik einlassen.

9 von 10 Fotos mit 0,3er-Cyan-Stich
 
One Hour Photo (2002)

Ich wusste schon länger von der Existenz dieses Filmes (er wurde mal in einem Buch über Farbästhetik im Film lobend erwähnt), habe ihn aber neulich im Netflix-Bestand entdeckt und dann endlich auch mal geguckt. Es geht um einen vereinsamten Mitarbeiter (Robin Williams) einer Fotoentwicklungs-Stelle in einem Supermarkt, welcher auf sympathsiche Weise perfektionistisch veranlagt ist, jedoch auch eine Obsession für eine Familie entwickelt und sich nach und nach in deren Leben zu integrieren versucht. Da der Film aber bereits mit einem Polizeiverhör mit ebenjenem Sy Parrish ("Sy the photo guy") beginnt, kann man sich schon denken, dass es über die bloße Faszination für diese Familie hinausgeht. Ich höre an dieser Stelle mal inhaltich auf und empfehle diesen Film einfach mal uneingeschränkt für alle, die gerne mit etwas ruhigeren, dafür aber farbästhetisch/cinematographisch ambitionierten Filmen unterhalten werden. Der Regisseur Mark Romanek (u.a. 'Michael & Janet Jackson - Scream', 'Johnny Cash - Hurt') hat mit diesem Film sein Spielfilm-Regiedebüt gegeben, nachdem er jahrelang in der Werbe- und Musikclip-Branche aktiv war. Die Story wirkt ein ganz bisschen gelenkt bzw. vorhersehbar, aber viel mehr kann ich bei diesem (heutzutage) eher kurzen Film (95 Min.) gar nicht kritisieren. Man sollte sich eher auf Bildaufbau, Schauspiel und vor allem Farbästhetik einlassen.

9 von 10 Fotos mit 0,3er-Cyan-Stich
Oh, ich glaube, den hatte ich mir mal vor zig Jahren in der Videothek ausgeliehen. Ich fand ihn äußerst spannend und Williams hervorragend.
 
Ich habe neulich "Vivarium" entdeckt, einen sehr seltsamen Sci Fi Film.
Ganz grob zusammengefasst geht es um ein junges Paar auf Haussuche. Von einem sehr skurillen Makler zu einer Besichtigung überredet, fahren sie mit ihm und stranden letztlich in einer Landschaft immer gleich aussehender grüner Häuser, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt und in der die bekannten physikalischen Gesetze nicht gelten.
Der Film ist von der ersten Einstellung, die Nahaufnahme auf ein Kuckuk-Kükens, das seine Nestgenossen aus dem Nest schmeißt (was ein Kuckuk nun mal so macht) bis zur letzten Minute fesselnd und auf seine Art beängstigend. Ich nehme nicht vorweg um was es im Film genau geht. In einer Rezension vergleicht ein Kritiker diesen Film mit den Werken mit Franz Kafka, und ich muss ihm in gewisser Weise beipflichten.

08/10 Kuckukseier
 
Iron Sky (2012)

Einfach ein schrecklich schräger Film, der gängige Nazi-Klischees ironisch aufarbeitet und mit so mancher verrückten Idee aufwartet (zum Beispiel den "Albinisierer"). Mit von der Partie sind Götz Otto (er macht sich als Nazi durchaus gut) oder Udo Kier (als "Mond-Führer"). Wer aber glaubt, der Film sei einfach nur eine trashige Komödie, der irrt. Dafür gibt es zu viele ironische und sarkastische Untertöne (vor allem in Bezug auf die USA, die Präsidentschaft, Wiederwahl oder die Nutzlosigkeit der UN). Vor allem in Zeiten, in denen Trump Präsident ist, wirkt das Ganze durchaus gar nicht mehr so weit hergeholt, und spätesten, wenn eine überzeugte Nazi die Reden für den US-Präsidentschaftswahlkampf schreibt und diese durchaus bei der Bevölkerung Anklang finden, ist das ganze hochaktuell und Realsatire zugleich. Die Effekte, die in Finnland entstanden sind, können sich durchaus mit Hollywood-Blockbustern messen. Auch die Kostüme und die Ausstattung wirken für einen "trashigen" Film durchaus hochklassig.

9/10 Punkte.
 
Ich habe mir gestern einen Horror-Klassiker gegönnt:
"The Howling" (dt. "Das Tier") von Joe Dante aus dem Jahr 1981.

Ein durchaus in die Jahre gekommener Streifen, der zusammen mit "Wolfen" und "American Werewolf" Anfang der 80er das Werwolf-Genre neu belebte

Übrigens alle von 1981. Das Jahr des Werwolfs :)


Von den drei ist er m.E. nach aber der Beste

Ach guck. Ich fand ihn ehrlich gesagt gar nicht sooo toll.
Ist aber auch schon eine ganze Weile her. Und American Werewolf ist mir einfach viel ....vertrauter. Vielleicht liegts daran.
Geschmäcker sind halt verschieden :)


Mein letzter Film war vor kurzem, mit einiger Verspätung Bohemien Rhapsody.
Und der war großartig.
 
Zurück
Oben