Die Feminisierung von "Star Wars"

Hier wird nämlich so getan, als wären die beiden Situationen deckungsgleich - was sie aber nicht sind. Es ist bei Rey eben NICHT(!) so, dass sie die ganze Zeit irgendwas macht und am Ende des Filmes in einen Flieger steigt. Es passiert am Anfang(!) der Reise. Das fehlt mir bei diesem "vorher eingeführt-Argument" komplett ...

Klar, mir auch. Aber in dem von dir zitierten Post geht es mir um etwas anderes: Nur, weil das und weil bestimmte damit in Zusammenhang stehende Dinge - z. B. die Funktion (Überraschung über die Fähigkeiten des Charakters vs. Klimax, bei dem der bereits teilweise als kompetent etablierte Charakter seine Kompetenz aber endgültig beweisen soll) - nicht berücksichtigt werden, wird das Argument doch nicht gleich sexistisch, oder?
 
Klar, mir auch. Aber in dem von dir zitierten Post geht es mir um etwas anderes: Nur, weil das und weil bestimmte damit in Zusammenhang stehende Dinge - z. B. die Funktion (Überraschung über die Fähigkeiten des Charakters vs. Klimax, bei dem der bereits teilweise als kompetent etablierte Charakter seine Kompetenz aber endgültig beweisen soll) - nicht berücksichtigt werden, wird das Argument doch nicht gleich sexistisch, oder?
Mir war klar, dass du auf was anderes hinwolltest. Aber es bot sich an der Stelle an, mal darauf hinzuweisen ...
 
Könnte bitte einer der Mods diesen Thread hier schließen, erstens wird es langsam lächerlich wie sich hier mit Schlamm beworfen wird, um nicht zu sagen Fäkalien. Zweitens fand ich schon den Eingangspost Lächerlich. Denn eines steht fest: Zum ersten Mal in der Geschichte von Star Wars stand in einem Saga-Film eine Frau im Vordergrund die nicht Prinzessin sowieso von sonstwas oder Königin/Senatorin Stirbt-an-gebrochenem-Herz war, sondern eine menschliche Person weiblichen Geschlechts die von ganz unten kommt! Die keinen Mann brauchte, zumindest für den größten Teil nicht und die auch ihren Mann steht. Und das ist wichtig, wieviele starke weibliche Figuren kennt ihr? ICh nenne mal ein paar die mir einfallen: Ellen Ripley, Imperator Furiosa, Black Mamba/The Bride/Kiddo, Lara Croft.

So was haben alle diese Figuren gemeinsam? :verwirrt: Sie sind über dreißig und keiner beschwert sich. Aber mit jemandem der über dreißig ist, kann sich ein junges Mädchen von sagen wir 16 Jahren nun mal nicht identifizieren und genau deswegen ist Rey als weibliche Hauptfigur, auch wenn sie noch so lückenhaft protraitiert ist und das ist sie, es ist nicht legitim das Reys Können in einem zusätzlichen literarischen Werk erklärt werden muss, sie als Figur ist wichtig, genau wie Katniss Everdeen und Tris Prior. Die Helden der Filmgeschichte haben eine hundertjährige Entwicklung durchgemacht, starke Frauen gibt es nur vereinzelt das auch erst seit frühestens 1980, also gesteht den weiblichen Heldinnen bitte noch weitere 80 Jahre zu damit sie sich als regelmäßige Figuren in ihrer Darstellung genauso entwickeln können wie die Herren.

So und nun ernsthaft: Macht den Thread zu, das ist doch nicht mehr feierlich ... wir machen uns hier alle lächerlich und benehmen uns wie die Kleinkinder! Mich eingeschlossen!
 
Könnte bitte einer der Mods diesen Thread hier schließen
Nein, hier wird gar nichts geschlossen. Erst mal belasse ich es mit einem Warnschuss vor den Bug, merke an dass die Beitragsmeldungen in diesem Thread sehr wohl zur Kenntnis genommen und notiert wurden und weise darauf hin dass gegenseitige Sexismus-Vorwürfe ab sofort einfach zu unterlassen sind.

 
@Sol Tut mir leid falls ich mit meinem letzten Post etwas aggressiv und regelwidrig vorgegangen bin, ich fand es nur so ... die letzten Posts mit diesen Sexismus-Vorwürfen waren so ... so ... erniedrigend für beide Seiten in meinen Augen. Ich finde nicht das eine Diskussion so ausarten sollte und wollte halt einfach das jemand mal sagt: Jetzt ist schluss. Nochmal entschuldigung, falls ich da meine Grenzen überschritten habe.:-(
 
Tja, ich würde auch sagen, wir beruhigen uns mal alle ein wenig. Ich persönlich fand Seths letzten Post auch tierisch anmassend, daher mein freundliches "Du mich auch":P
Da muss sich jetzt auch nicht noch auf die Schnelle jeder einmischen und seinen Senf dazu geben, finde ich:roll:
Aber ja, ich werde nicht leugnen, dass ich und Seth wohl am besten keine Freunde mehr werden, denn wie sich herausgestellt hat, finde ich das was er von sich gibt zum Abgewöhnen und er denkt das selbe von mir. Da wird sich auch nix mehr dran ändern, klar. Macht aber auch nix.

Er kann jetzt gerne rumheulen, ich hätte ihn persönlich beleidigt oder so, deswegen werde ich aber nicht mal im Traum daran denken, zurückzunehmen oder zu verschweigen, was diverse Posts hier bei mir ausgelöst haben: Ein unangenehmes Gefühl der Bevorzugung eines männlichen Leads gegenüber eines weiblichen.
Mir wurde versichert, ich irre mich da und auch versucht, das zu beweisen, leider verstärkte das eher noch mein Gefühl und ich habe mehrmals gesagt, warum.
Aber das habe ich nun sicher schon tausendmal wiederholt und dafür Entrüstungsstürme einiger Männer geerntet. Vielen Dank auch dafür. Wie konnte ich es nur wagen, Rey zu verteidigen und auch noch auf eine Stufe mit Luke Skywalker zu stellen?:speechless:

Tja, sei's drum, das macht es sicher nicht besser. Aber ich habe jetzt auch keine Lust mehr, nochmal drauf einzugehen, denn was ich zu sagen hatte, ist für euch kein Argument, umgekehrt ja genau so. Da ist sicher keiner von uns besser als der andere. Wir lassen es also wirklich lieber gut sein, denn es kommt da nix mehr bei raus.
Gewisse Leute können also gerne damit aufhören hier rumzuflennen. Wenn absolut nichts dran ist an meiner Annahme, dann seht doch freundlicherweise einfach gelassen drüber hinweg, ja?
 
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Mal was anderes. Nach dem Erfolg von Wonder Woman, der von einer Regisseurin umgesetzt wurde, könnten es bei Star Wars doch künftig auch eine Frau im Regiestuhl geben. Ein Träumchen wäre für mich z.B. Kathryn Bigelow.

Joa,ich zumindest kann mir das vorstellen. Zumindest die Idee von einem Leia Organa Film finde ich spannend.
 
@garakvsneelix
Ok, ich hab eigentlich nicht die geringste Lust, jetzt noch mal für dich durchzukauen, was hier auch gerne jederzeit auf den vorhergehenden Seiten nachgelesen werden kann, aber du hast immerhin höflich darum gebeten und es scheint dich tatsächlich zu interessieren. Also will ich dir mal den Gefallen tun.

Die Argumente der Gegenseite waren:
Luke flog vorher nur mal so zum Spass und sitzt dann in nem X-Wing, fliegt genauso gut wie alle anderen Top-Piloten (!), überlebt sein erstes Gefecht mit erfahrenen gegnerischen Kampfpiloten (!!) und ist sogar noch der, der den entscheidenden Treffer landet (!!!). Geil.
Rey bezeichnet sich selbst als Pilot, beweist dann, sie ist sogar ein Top-Pilot, und bringt es fertig, mit dem Falken 2 Jägern zu entkommen. Buhhhu - Mary Sue.
Angehört? Check!

Weiter zu deinen Fragen, ja, natürlich und sicherlich, aber es ist und bleibt an den Haaren herbeigezogen, dass Lukes eben genannte Hammer-Fähigkeiten eine wahnsinns Vorbereitung erfahren haben. Wie gesagt, er schafft Beachtliches, Rey ebenfalls. Bei Luke ist das eine gute Eigenschaft, dass er so über sich hinauswächst, bei Rey wird es als eine schlechte Eigenschaft wahrgenommen. So, und hier hätte ich tierisch gern gewusst, woran das genau liegt. Sicher nicht daran, dass wir explizit mitgeteilt bekommen, dass Luke regelmässig seine Runden über die heimatliche Farm gedreht hat. C'mon, das kauf ich euch nicht ab, was hat das mit dem zu tun, was Luke dann in der finalen Schlacht kann: Genau, rein gar nichts. Jedenfalls keinesfalls mehr als wenn Rey behauptet: "Wir haben einen Piloten. Mich!"
Dass es nun aber auf einmal stört, WANN sie das gesagt hat, nämlich kurz vor dem Flug, im Gegensatz zu Luke, wo es IRGENDWANN ANDERS gesagt wurde:roflmao::roll:, zeigt, wie verzweifelt man(n) nun bemüht ist, Reys Aussagen zu relativieren. Unter dem inbrünstigen Hinweis, dass man Charaktere doch so zu studieren habe. Also, ...vielleicht, denn man(n) ist ja schliesslich Film-Experte. :roll::roll: Na klar, Mary Sue zu brüllen ist ja auch so eine seriöse Charakterstudie...
Also, woran liegt dieses Affenzirkus-Verhalten denn jetzt nun?

Meine erste Vermutung war, es könnte durchaus am Geschlecht liegen, wegen, ja, hm, warum nur, evtl. wegen Aussagen wie zB dieser hier:
Wäre interessant, ob ich bei Rey als Mann eher angesprungen wäre. Ich kann's nicht ausschließen.

Andere wiederum haben vermutet, es könnten auch noch Ursachen wie zB die Verklärung der OT dahinterstecken, was ich auch gnädig einräumte.

Aber hier
das naive Blödchen Rey, das sich zur Mary Sue entwickelt
schelten und den naiven Bauerntölpel Luke, der sich zu Gary Stu entwickelt, ungeschoren davonkommen zu lassen, stösst mir schon ein klitzekleines bisschen sauer auf.
Man möge es mir verzeihen (ich flehe euch an, verehrte Herren, bettel, bettel)!:rofl:

So und da ich mich nun hoffentlich für euch zur Genüge und zur Wohltat eures Egos erniedrigt habe, möchte ich euch noch folgende Denksportaufgaben mit auf den Weg geben, naja, zumindest einem ganz speziellen Dudebro unter euch:

Mir fällt da etwas auf, wo ich gleich den Finger eindeutig drauflegen kann: nämlich, dass mich die Protagonistin aus Episode VII nicht wirklich anspricht. Das liegt jetzt vielleicht nicht direkt dran, dass Rey eine Frau ist, aber ich finde sie charakterlich bisher nicht allzu überzeugend.
Mh, oder vielleicht liegt es ja doch direkt dran dass Rey eine Frau ist und du willst es dir nicht eingestehen und suchst dir fadenscheinige Ausreden. Zugegeben, eine wirklich mühsame Arbeit, die dir bei männlichen Charakteren gottlob erspart bleibt.

Und bei der Celebration dieses Jahr fiel mir auch negativ auf, dass Kennedy explizit lobte, wie gut sich der Writer des neuen Films darauf versteht, "starke, weibliche Charaktere" zu schreiben. Nicht, dass das per se etwas Falsches wäre, aber ich mag nicht das Gefühl haben, dass die Geschichten nicht organisch erzählt werden, sondern eine politische Agenda verfolgen. Ich will von Star Wars unterhalten und nicht politisch belehrt werden, um es mal überspitzt auszudrücken.
Natürlich. Hoffentlich macht es dir nichts aus und beeinträchtigt dich nicht zu sehr in deinem männlichen Dasein, dass einige von uns es durchaus für nötig halten, dass hier mal wieder (kommt ja selten genug vor) eine Lanze gebrochen wird FÜR starke weibliche Charaktere, mit denen sich auch die jungen Damen identifizieren können.
Aber ja, lassen wir alles mal schön wie's ist und schon immer war,
mit dem 183.000 Mann in der Hauptrolle.
#sexismisreal

Achja, und bevor ich dich vergesse (wer bist du eigentlich nochmal??): Es stimmt, das mit den male tears IST so ne fixe Idee von mir, einfach weil ich es supergeil finde, es gewissen selbstgefälligen Personen hier (Jepp, ich meine damit rein zufällig tatsächlich ausschliesslich Männer. Komisch.) in regelmässigen Abständen immer mal wieder unter die Nase zu reiben: Ja, ihr heult rum wegen nichts und es NERVT.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Warum zum Teufel wird hier diskutiert, ob sich Luke und Rey unterscheiden?
Luke und Rey sind nahezu identische Figuren, nur, dass in Episode 7 der Umgang mit Rey und ihren Fähigkeiten etwas Holzhammer-mäßig daherkommt in meinen Augen.
Es stört mich nicht im Geringsten, weil mir Rey sehr gefällt und ich auch froh bin, dass es mal eine weibliche Hauptrolle gibt (genauso froh war ich über Jyn in RO, die mir ebenfalls gefallen hat).

Dass es nun aber auf einmal stört, WANN sie das gesagt hat, nämlich kurz vor dem Flug, im Gegensatz zu Luke, wo es IRGENDWANN ANDERS gesagt wurde:roflmao::roll:, zeigt, wie verzweifelt man(n) nun bemüht ist, Reys Aussagen zu relativieren.

Das ist wichtig, aber das hat nichts mit den Figuren, sondern mit dem Drehbuch zutun.
Es wirkt für den Zuschauer wie schlecht geschrieben, wenn Rey GERADE IM RICHTIGEN MOMENT "einfällt", dass sie die Fähigkeit ja hat.
Es wirkt organischer, wenn Luke am Anfang mit seinem Speeder durch die Gegend fährt und Obi-Wan darauf anspielt, dass aus ihm auch "gar kein so übler Pilot geworden ist".
Das ist weitaus subtiler, weil der Zuschauer das Gefühl bekommt, dass im Verlaufe des Films etwas eingelöst wird.

Anders hätte man es in Episode 7 in diesem Kontext aber auch nicht lösen können, schätze ich. Daher stört mich die Szene auch nicht.
Es ist aber legitim, dass es Personen stört. Egal ob es männlich, weiblich oder eine der anderen 100.000 Geschlechter ist, die wir im Jahre 2017 nun zu haben scheinen.

Anderen zu unterstellen, sie mögen Rey nicht, weil sie eine Frau ist, ist unter aller Sau, wenn im gleichen Posting steht, dass es am Charakter an sich liegt.
Des Weiteren ist es ebenfalls völlig in Ordnung zu sagen "Ich mag Rey nicht, weil ich keine weibliche Hauptfigur in meinem Star Wars-Film möchte" oder "Ich mag Luke nicht, weil ich lieber Frauen als Hauptfiguren habe".
Das sind Meinungen, die man vertreten darf ohne gleich als Sexist / Sexistin abgestempelt zu werden, aber jemandem eine andere Aussageabsicht zu unterstellen, ist etwas frech.
 
Du brauchst Sols Post nicht unbedingt zu liken, der war nämlich an dich gerichtet, werte jujukane. Obwohl die Diskussion mit dir sehr sinnlos scheint und recht mühsam ist aufgrund deiner Starrsinnigkeit, will ich trotzdem nochmal versuchen, es deutlich zu machen... obwohl Seth in seinem letzten Post eigentlich wirklich alles Notwendige schon gesagt hat.

Wie gesagt, er schafft Beachtliches, Rey ebenfalls. Bei Luke ist das eine gute Eigenschaft, dass er so über sich hinauswächst, bei Rey wird es als eine schlechte Eigenschaft wahrgenommen. So, und hier hätte ich tierisch gern gewusst, woran das genau liegt.
Das wurde dir ja mehrmals dargelegt, nur leider lässt du es nicht gelten weil du uns das nicht "abkaufst". Übrigens unterliegst du bereits mit dieser Aussage einem Irrtum: es wird nicht als schlechte Eigenschaft von Rey wahrgenommen, sondern lediglich als ein weniger gelungenes Writing. Also nochmal für das Protokoll: ich finde es nicht schlecht, dass Rey eine gute Pilotin ist. Aber ich kritisiere die Inszenierung davon, und das nach sachlichen Kriterien, die auch schon öfters erläutert wurden. Dass du dich so hartnäckig an diesem Punkt aufhängst, ist etwas komisch, weil ich nämlich schon vor vielen, vielen Seiten klar gesagt habe, dass das für mich nicht mal der Dealbreaker ihrer Figur ist:

mir schrieb:
Ihre Vorzüge wiederum ergeben sich fast alle aus Mary Sue-Zügen. [...] Aber das alles kann ich eigentlich gut verzeihen, das stört mich nicht wirklich. Was mir einfach nicht gefällt, ist, dass sie für die Protagonistin einfach ein wenig blindlings durch die Handlung rumstolpert. Ich setze einfach mal Hoffnung darin, dass Episode VIII da mehr bietet.
Bitte den fetten Text nochmal lesen & verstehen.

Dass es nun aber auf einmal stört, WANN sie das gesagt hat, nämlich kurz vor dem Flug, im Gegensatz zu Luke, wo es IRGENDWANN ANDERS gesagt wurde:roflmao::roll:, zeigt, wie verzweifelt man(n) nun bemüht ist, Reys Aussagen zu relativieren. Unter dem inbrünstigen Hinweis, dass man Charaktere doch so zu studieren habe. Also, ...vielleicht, denn man(n) ist ja schliesslich Film-Experte. :roll::roll: Na klar, Mary Sue zu brüllen ist ja auch so eine seriöse Charakterstudie...
Also, woran liegt dieses Affenzirkus-Verhalten denn jetzt nun?
Ich würde mich selber nicht als Experte, aber als Film-Enthusiasten bezeichnen. Und im Studium habe ich auch Film als Fach gehabt, was nicht nur das Handwerkliche umfasst, sondern eben auch Dinge wie Aufbau, Charakterzeichnung und dergleichen. Also, ja, es gibt gewisse Kriterien, die beinahe universell gültig sind, nach denen man Charaktere und ihren Aufbau allgemein bewerten kann. Und wenn man für den Plot benötigte Fähigkeiten und Umstände nicht aufbaut, sondern zeitnah aus dem Hut zaubert, dann ist das nicht unbedingt die beste Art der Darstellung. Die goldene Mitte zwischen deus ex machina und Chekhov's Gun zu finden, ist übrigens eine große Herausforderung beim Writing und fällt bei einem aufmerksamen Publikum auch sehr schwer.
Und nein, Mary Sue zu brüllen ist keine Charakterstudie. Aber es ist ein leicht verständliches, für jeden googlebares Schlagwort, das man in die Diskussion einfließen lassen kann, um eine bestimmte Art von Charakterzeichnung klar zu benennen. Wenn es dann Rückfragen gibt, wie in diesem Fall, kann man sich mit dem Charakter und seiner Darstellung noch immer detailliert auseinandersetzen und erklären, welche Punkte überzeugen und welche schwächer sind. Das wurde ja auch freundlicherweise gemacht, leider stößt man dabei bei dir aber auf taube Ohren, weil du sowas dann nicht gelten lassen willst und hinter allem den Kinderschreck des großen, bösen Sexisten vermuten willst, statt dich mit gesunder Distanz mit deiner Lieblingsfigur auseinanderzusetzen.

Meine erste Vermutung war, es könnte durchaus am Geschlecht liegen, wegen, ja, hm, warum nur, evtl. wegen Aussagen wie zB dieser hier:

Andere wiederum haben vermutet, es könnten auch noch Ursachen wie zB die Verklärung der OT dahinterstecken, was ich auch gnädig einräumte.
War klar, dass mir diese Aussage eines Tages in den Rücken fallen würde. Aber weißt du was? "Ich kann es nicht ausschließen" ist nicht gleichbedeutend mit "Es ist genau so und nicht anders". Alles, was dieses Zitat von mir zeigt, ist, dass ich mit dem Thema des unwillkürlichen Sexismus einfach viel selbstreflektierter umgehe als du. Ich räume wenigstens die Möglichkeit ein, während von dir Aussagen wie diese hier zu finden sind:

Wieso bin ich jetzt der Sexist wenn ich auf den Sexismus hinweise:zuck:
Es ist doch so, dass ihr es nicht mal merkt.

Und wenn du schon Thread-Archäologie betreibst, um dir ein Vorurteil über mich zu bilden, hättest du ruhig bis zu meinem allerersten Beitrag zu diesem Thema zurückgraben können:

Interessanter Thread. Ich habe in den vergangenen Wochen öfter mit dem Gedanken gespielt, einen vergleichbaren zu erstellen, allerdings mit einem Titel wie "Ich hasse Ahsoka Tano, aber finde ihre Rolle furchtbar wichtig".

Ich will gar nicht besonders weit in das Feminisierungsthema abgleiten dabei, ich sehe hier (noch) keine große "Bedrohung", dass Ereignisse umgedeutet werden – zumindest nicht durch den weiblichen Aspekt selbst. Wie aus meinem zweiten Satz vielleicht schon hervorgeht, mag ich zum Beispiel Ahsoka Tano kaum. Ich mochte sie von der ersten Pilotfolge an nicht und mein Eindruck von ihr hat sich erst in Rebels lediglich ein wenig gebessert, wo ich jedoch aus anderen Gründen Probleme mit ihr und ihrer Darstellung habe. Ich finde dass hier also sehr wohl Ereignisse retroaktiv in einen Kontext gerückt werden, der mir ganz und gar nicht zusagt, aber das hat nichts mit Ahsoka als Frau zu tun. Ich bin bei dem Thema generell einfach zu gleichmütig, habe ich in den vergangenen Jahren festgestellt, weil ich Kampffeminismus mindestens genauso ermüdend finde wie Alltagschauvinismus. Ich mag einfach beide Ausrichtungen nicht und finde, einerseits sollte man immer einander möglichst mit Respekt begegnen, andererseits vieles lockerer nehmen, als es heutzutage getan wird.

Was in mir aber bei Star Wars das Bewusstsein für politische Inkorrektheit geweckt hat, war, als ich vernahm, dass im Internet bei den Trailern von Das Erwachen der Macht bei manchen Finn schon in Ungnade fiel. Weil er schwarz ist. Das war für mich ein richtiger WTF-Moment, das mitzubekommen, weil es für mich so überhaupt gar kein Thema war. Wir reden von Star Wars. Finn könnte ein buntgeschecktes Alien mit leuchtenden Tentakelohren sein und eine der beliebtesten Ikonen der Saga ist ein zotteliger Bettvorleger mit einer Armbrust! Und dann gibt es da Heinis, die wutschnauben und denen die Nasenhaare erbost wackeln, weil ein Mensch in einer Hauptrolle dunkle Hautfarbe hat? Noch nie hatte ich mich mehr für Mitglieder meines Fandoms geschämt wie in diesem Moment (und das sage ich als jemand, der Leuten erklären musste, wieso Mace Windu nicht wirklich gegen Palpatine gewonnen hat).
Und als ich mich dann einige Zeit später mal wieder über Ahsoka Tano geärgert hatte, weil ich die Figur so blöde finde (hauptsächlich TCW geschuldet), sah ich einige Cosplays von Comic Conventions, wo kleine Mädchen als Ahsoka verkleidet sind. Und da hat es Klick gemacht. Ich mag nicht die Alters- und Zielgruppe von TCW oder Rebels sein, aber andere sind es. Eine Figur wie Ahsoka, oder nun auch Rey und hoffentlich bald Jyn, ergänzt etwas, was in der Saga definitiv zuvor gefehlt hat auf der Film-Seite. Liebe Writer, haut mir um Himmels Willen bloß ab mit schlechten Plots, billigen Klishees, Mary Sues und sonstigen erzählerischen Haarsträubigkeiten. Diese Dinge will und werde ich euch ohne Ende nachtragen, weil ich sie so schwach und faul finde und mir für dumm verkauft vorkomme.

Aber solange Rollen wie die von Ahsoka und Co. eine Lücke füllen und mehr Verbindung zu anderen Jungfans und -innen aufnehmen und diesen Mädels die Inspiration und Identifikationsfigur geben, die mir ein Luke Skywalker, Wedge Antilles oder Poe Dameron gibt, solange sage ich an ihre Hasser nur eines: fuck you. Fuck you an alle, die meinen, einen Film zu boykottieren, weil eine Hauptfigur nicht ihrem Weltbild von Hautfarbe, Geschlecht oder sonstigen irrelevanten Merkmalen entspricht. Fuck you an die, die in eine vielfältige Galaxis weit entfernt eintauchen, nur um ihr troglodytisches Weltbild dort wieder hineinzuinterpretieren. Und fuck you an diejenigen, die so ein Weltbild in unserer Welt leben.

Star Wars ist eine starke Fiktion. Es braucht starke Frauen. Also her damit.
Die rot markierten Teile des Posts sind die für dich und deine Sicht von mir besonders relevanten.

Aber hier

schelten und den naiven Bauerntölpel Luke, der sich zu Gary Stu entwickelt, ungeschoren davonkommen zu lassen, stösst mir schon ein klitzekleines bisschen sauer auf.
Man möge es mir verzeihen (ich flehe euch an, verehrte Herren, bettel, bettel)!:rofl:
Ich habe nicht mal irgendwo gesagt, dass Luke kein Gary Stu wäre.

So und da ich mich nun hoffentlich für euch zur Genüge und zur Wohltat eures Egos erniedrigt habe, möchte ich euch noch folgende Denksportaufgaben mit auf den Weg geben, naja, zumindest einem ganz speziellen Dudebro unter euch:
Zuerst widme du dich bitte dem Denksport, zu verinnerlichen, dass eine gepflegte Diskussion, in der man den Standpunkt des anderen auch seriös betrachtet und ernst nimmt, keine Erniedrigung darstellt. Denn das scheint dir ja bisher nicht klar zu sein.

Mh, oder vielleicht liegt es ja doch direkt dran dass Rey eine Frau ist und du willst es dir nicht eingestehen und suchst dir fadenscheinige Ausreden.
Mh, ja, vielleicht. Aber sehr wahrscheinlich ist es halt nicht, weil ich in dem Thread schon mehrmals gezeigt habe, dass ich mit starken Frauenfiguren keinerlei Problem habe, dass es für Rey durchaus einige legitime Kritikpunkte gibt, und am wichtigsten: wir müssen in dieser Sache meinem Urteil einfach mehr Vertrauen schenken als deinem. Weil ich alles über mich weiß, und du gar nichts und auch aus meinen Postings offenbar nicht mal alle darin zu findenden Informationen zieh(en will)st. Das macht mein Urteil über mich selbst naturgemäß um einiges kompetenter als deines. ;)

Natürlich. Hoffentlich macht es dir nichts aus und beeinträchtigt dich nicht zu sehr in deinem männlichen Dasein, dass einige von uns es durchaus für nötig halten, dass hier mal wieder (kommt ja selten genug vor) eine Lanze gebrochen wird FÜR starke weibliche Charaktere, mit denen sich auch die jungen Damen identifizieren können.
Ich kenne nur starke Charaktere. Da das Geschlecht in meinen Augen keine Charaktereigenschaft ist, sondern ein biologisches Merkmal, hat ein starker Charakter also nichts mit weiblich oder männlich zu tun. Daher, und zwar ausschließlich daher, finde ich es befremdlich, das Geschlecht in so einem Kontext zu betonen. Das ist für mich so, als würde jemand von "starken, blondhaarigen Charakteren" sprechen. Fragst du dich da nicht auch unwillkürlich, was zur Hölle ein biologisches Merkmal wie die Haarfarbe mit dem Charakter zu tun haben soll?
Wenn du meine Befremdung über diese Aussage noch immer nicht verstehst und für Sexismus hälst, dann stell dir einfach mal vor, was los gewesen wäre, wenn Kennedy auf der Bühne stattdessen gelobt hätte, dass sich der Writer hervorragend darauf versteht, "starke, männliche Charaktere" zu schreiben. Vielleicht kapierst du ja dann, warum so eine Aussage unangemessen ist, sowohl bei männlich wie auch bei weiblich.
 
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Die Pointe an diesem ganzen Luke & Rey-Vergleich:

Luke möchte wegen ECHTER Familienverhältnisse den Planeten nicht verlassen, tut dies aber dann doch, nachdem es dort nichts mehr für ihn gibt.
Rey hockt dagegen jahrelang herum und klammert sich an eine sehr dünne Hoffnung und will auch später noch wieder zurück.

Luke ist der umtriebige (Wompratten-)Jäger und Rey die sesshafte (Schrott-)Sammlerin.

Ewig alte Stereotype werden konsequent weiter bedient. Hier zu behaupten, dass Star Wars mit Episode 7 nun besonders progressiv vorangeschritten wäre, halte ich für großen Humbug. That is all.
 
Das finde ich sehr interessant, dass du das ansprichst, der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen.
Du hast recht, ich hoffe sehr, dass sich da in den folgenden Teilen noch was tut. Ein Anfang wurde immerhin gemacht, der Weg müsste also da jetzt logischerweise nur weiter beschritten werden.
Aber die Trilogie ist ja noch keinesfalls abgeschlossen, die Hoffnung besteht also weiterhin:-D
 
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