SamRockwell
durch Titel Gebeutelter
Die Infektionszahlen sind glücklicherweise sehr niedrig, insofern ist die Chance sehr gering, sich aktuell zu infizieren. Dadurch wähnen sich die Menschen aber auch in trügerische Sicherheit. In Deutschland hat fast niemand einen persönlichen Schicksalsschlag erlebt wie in Bergamo. Für viele Schüler ist die Gefahr deshalb zu abstrakt, zu weit weg (wie auch für viele Erwachsene). In den Schulen wird zwar in Gegenwart von Lehrern auf Abstandsregeln geachtet, aber es gehört zum Alltag, dass Schüler außerhalb des Klassenraums diese immer wieder missachten. Die Klassen sind zwar geteilt, aber die Schüler haben außerhalb des Unterrichts weiterhin Kontakt zu Schülern der anderen Klassenhälfte oder anderen Klassen.
Als vor fünf Wochen meine geteilte Klasse an zwei bis drei Tagen wöchentlich wieder in die Schule zurückkehrte, hatten zunächst drei Familien große Bedenken, weil Familienangehörige eindeutig stark gefährdet sind (Lunge, Herz). Letztlich haben sie ihre Kinder geschickt, auch in Vertrauen auf die niedrigen Infektionszahlen. Beobachte ich aber die drei Schüler im Schulalltag, muss ich immer wieder feststellen, dass sie sich nicht immer so verantwortungsvoll handeln wie sie müssten, wenn es in ihrer Gruppe den Ernstfall geben würde.
Und der Ernstfall kann schnell eintreten: Vor zehn Tagen teilte mir eine Mutter mit, dass der Sohn einer Arbeitskollegin ihres Ex-Mannes positiv auf COVID-19 getestet wurde. Die Arbeitskollegin ihres Ex-Mannes klagte über Halsschmerzen, ihr Ex-Mann auch. Das Problem: Mein Schüler hat seinen Vater mehrfach in seiner möglichen Inkubationszeit besucht, mit ihm gegessen. Außerdem: Ein Freund aus einer anderen Klasse hat das Wochenende bei ihm verbracht. Beide sind natürlich erst nach einer Testung in die Schule zurückgekehrt, glücklicherweise war das Ergebnis negativ. Zwischen Testung und mitgeteilten Ergebnis lagen keine 24 Stunden.
Mein Gesundheitsamt wird erst aktiv, wenn ein positiver Befund bestätigt wird. Handelt es sich nur um einen Verdachtsfall, geht der Schulbetrieb normal weiter, ohne dass es jemand erfährt. Meine Schulleitung hat keinen Kollegen über die potentielle Gefahr informiert. Ich war es, der aus eigenem Entschluss eine Kollegin informiert hat, die gesundheitlich sehr stark gefährdet ist und die unmittelbar vor ihrem ersten Präsenzunterricht stand. Sie sollte die Gefahr kennen, auch wenn die Chance sehr gering war, dass mein Schüler am letzten Unterrichtstag infiziert in seiner Lerngruppe saß (langes Pfingstwochenende seit dem letzten Unterrichtstag). Meine Kollegin sollte die Wahl haben. Sie hat sich dafür entschieden, sich an jenem unklaren Tag in meiner Lerngruppe vertreten zu lassen. Die drei Elternhäuser mit angegebenen Risikogruppen in meiner Klasse habe ich nicht informiert, weil alle drei Schüler nicht zur Lerngruppe des Verdachtsfall gehören.
In den letzten Wochen gab es einige Verdachtsfälle an meiner Schule, die zu einer Testung führten. Man bekommt die Verdachtsfälle aber nur durch Zufall im Kollegengespräch mit. Im Mai / Anfang Juni sind Halsschmerzen generell verbreitet.
Als vor fünf Wochen meine geteilte Klasse an zwei bis drei Tagen wöchentlich wieder in die Schule zurückkehrte, hatten zunächst drei Familien große Bedenken, weil Familienangehörige eindeutig stark gefährdet sind (Lunge, Herz). Letztlich haben sie ihre Kinder geschickt, auch in Vertrauen auf die niedrigen Infektionszahlen. Beobachte ich aber die drei Schüler im Schulalltag, muss ich immer wieder feststellen, dass sie sich nicht immer so verantwortungsvoll handeln wie sie müssten, wenn es in ihrer Gruppe den Ernstfall geben würde.
Und der Ernstfall kann schnell eintreten: Vor zehn Tagen teilte mir eine Mutter mit, dass der Sohn einer Arbeitskollegin ihres Ex-Mannes positiv auf COVID-19 getestet wurde. Die Arbeitskollegin ihres Ex-Mannes klagte über Halsschmerzen, ihr Ex-Mann auch. Das Problem: Mein Schüler hat seinen Vater mehrfach in seiner möglichen Inkubationszeit besucht, mit ihm gegessen. Außerdem: Ein Freund aus einer anderen Klasse hat das Wochenende bei ihm verbracht. Beide sind natürlich erst nach einer Testung in die Schule zurückgekehrt, glücklicherweise war das Ergebnis negativ. Zwischen Testung und mitgeteilten Ergebnis lagen keine 24 Stunden.
Mein Gesundheitsamt wird erst aktiv, wenn ein positiver Befund bestätigt wird. Handelt es sich nur um einen Verdachtsfall, geht der Schulbetrieb normal weiter, ohne dass es jemand erfährt. Meine Schulleitung hat keinen Kollegen über die potentielle Gefahr informiert. Ich war es, der aus eigenem Entschluss eine Kollegin informiert hat, die gesundheitlich sehr stark gefährdet ist und die unmittelbar vor ihrem ersten Präsenzunterricht stand. Sie sollte die Gefahr kennen, auch wenn die Chance sehr gering war, dass mein Schüler am letzten Unterrichtstag infiziert in seiner Lerngruppe saß (langes Pfingstwochenende seit dem letzten Unterrichtstag). Meine Kollegin sollte die Wahl haben. Sie hat sich dafür entschieden, sich an jenem unklaren Tag in meiner Lerngruppe vertreten zu lassen. Die drei Elternhäuser mit angegebenen Risikogruppen in meiner Klasse habe ich nicht informiert, weil alle drei Schüler nicht zur Lerngruppe des Verdachtsfall gehören.
In den letzten Wochen gab es einige Verdachtsfälle an meiner Schule, die zu einer Testung führten. Man bekommt die Verdachtsfälle aber nur durch Zufall im Kollegengespräch mit. Im Mai / Anfang Juni sind Halsschmerzen generell verbreitet.