Macht Geld glücklich?

Glück definiert jeder anders, denke ich mal.

Es gibt genügend Menschen, die wirklich alles besitzen, um glücklich zu sein, aber dennoch unzufrieden sind.

Jemand, der aus armen oder bescheidenen Verhältnissen stammt, der sich quasi hochgekämpft hat, der wird sein Geld zu schätzen wissen. Der wird es nicht leichtfertig wieder aufs Spiel setzen.

Deshalb sage ich: Geld kann (unter Umständen) glücklich machen.

Besonders wenn man berücksichtigt, dass wir in einer Zeit leben, wo Geld einen hohen Stellenwert besitzt. Auch materiell benötigt man heute mehr als noch vor 30 oder 40 Jahren: Internet, internetfähige Geräte, Smartphone, angesagte Kleidung etc. Kann man davon etwas nicht vorweisen, gilt man schon schnell als rückständig.
 
Der Spruch „Geld (allein) macht nicht glücklich“ mag nicht falsch sein, wirkt aber zunehmend abgedroschen.

In Zeiten massiv gestiegener Lebenshaltungskosten und Wohnungspreise sind Geldsorgen ein Dauer Thema in vielen Haushalten, Beziehungen und Familien gehen daran zu Brüche.

Und wahrscheinlich kann fast jeder, der mal Arbeitslosigkeit oder Arbeit in Teilzeit erlebt hat, bestätigen dass sich fehlendes Geld echt nicht gut anfühlt, vermutlich noch um so mehr wenn ein Umfeld fehlt was einen auffängt.

Von den Sorgen vieler Menschen vor Altersarmut möchte ich gar nicht anfangen.
 
Du sitzt am Kaufhof und die Leute gehn vorbei
An einem Montag
Deine Hände sind schon blau, denn es ist kalt
Du sitzt am Neumarkt und
Die Leute gehn vorbei
Am langen Samstag, ein paar Groschen
Sind dein einziges Gehalt
Die meisten habens eilig
Kaufen irgendeinen Dreck
Zucchinis und Mofas und Plastikbesteck!

Wie viel Geld brauchen die
Um glücklich zu sein?

Spät am Nachmittag hast du ein bißchen Geld
Und gehst ins Kaufhaus denn du möchtest
Gerne wissen wie es ist
Wenn man Schwachsinn kauft und tut
Als sei man glücklich
Wenn man Kaviar und Räucheraal
Mit Plastikgabeln frißt!
Weil du nur 17 Mark hast reicht
Es nur für wenig Müll
Du merkst man braucht mehr Scheiße
Wenn man glücklich werden will!

Wie viel Geld brauchst du noch
Um glücklich zu sein?

Jetzt weißt du endlich
Dass du niemals glücklich wirst
Nicht so glücklich wie du willst
Jetzt bist du wieder Pleite
Es hat dir nichts gebracht!
Wohin willst du gehen
Kein Geld mehr für die Nacht!

Wie viel Geld brauchst du noch
Um glücklich zu sein?


C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geld macht einen nicht automatisch glücklich, aber es erleichtert vieles, was am Ende zu einem zufriedeneren Leben führt. Ein finanzielles Polster kann den Alltag spürbar entlasten. Wenn eine hohe Rechnung ins Haus flattert oder plötzlich etwas kaputtgeht, gerät man nicht sofort in Sorge. Diese Art von Sicherheit wirkt beruhigend.

Dazu kommt das Gefühl, mehr Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Wer nicht ständig jeden Euro umdrehen muss, kann eher entscheiden, wo er wohnen möchte, wie er arbeiten will und wie er seine Zeit gestaltet. Diese Freiheit, selbst wählen zu können, ist ein wichtiger Baustein für unser Wohlbefinden.

Geld hilft außerdem dabei, Belastungen zu reduzieren. Man kann auf lange Sicht weniger Überstunden machen, vielleicht auf einen zweiten Job verzichten oder sich Unterstützung im Haushalt leisten. Dadurch entsteht mehr Zeit für Dinge, die wirklich guttun, etwa für Familie, Freundschaften, Hobbys oder einfach ruhige Moment für sich selbst.

Hinzu kommt, dass Geld den Zugang zu schönen Erfahrungen eröffnet. Man kann verreisen, kulturelle Angebote nutzen, gemeinsam essen gehen oder Neues lernen. Es geht dabei nicht um Luxus, sondern darum, das Leben abwechslungsreicher und reicher zu gestalten.

Am Ende ist es also nicht das Geld selbst, das glücklich macht. Entscheidend sind die Sicherheit, die Freiräume und die Möglichkeiten, die dadurch entstehen.
 
Ich frage mich ja ganz nebenbei, wie die User, die hier 2003 geschrieben haben, reagieren würden, wenn sie feststellen sollten, dass wir hier nun im Jahre 2025 über eine Frage diskutieren, die vor mehr als 22 Jahren mal unbedarft gestellt wurde. Gerade, dass es dazwischen wirklich eine extrem lange Lücke gab, in der sich anscheinend niemand zu dem Thema äußern wollte, macht den Thread auch forenhistorisch irgendwie interessant.
 
Ich frage mich ja ganz nebenbei, wie die User, die hier 2003 geschrieben haben, reagieren würden, wenn sie feststellen sollten, dass wir hier nun im Jahre 2025 über eine Frage diskutieren, die vor mehr als 22 Jahren mal unbedarft gestellt wurde. Gerade, dass es dazwischen wirklich eine extrem lange Lücke gab, in der sich anscheinend niemand zu dem Thema äußern wollte, macht den Thread auch forenhistorisch irgendwie interessant.
2003 war ich noch Schüler und hatte, auch wenn ich schon Mini Jobs hatte, nur so eine grobe Ahnung was es wirklich bedeutet, mit dem Lohn, den man erhält, zurechtzukommen.

Abgesehen davon haben sich in den letzten 20 Jahren ja in inflationsbedingt in fast allen Lebensbereichen die Kosten dramatisch erhöht, was für manchen wohl einen Einfluss auf die Antwort dieser Umfrage hat.
 
2003 war ich noch Schüler und hatte, auch wenn ich schon Mini Jobs hatte, nur so eine grobe Ahnung was es wirklich bedeutet, mit dem Lohn, den man erhält, zurechtzukommen.

Abgesehen davon haben sich in den letzten 20 Jahren ja in inflationsbedingt in fast allen Lebensbereichen die Kosten dramatisch erhöht, was für manchen wohl einen Einfluss auf die Antwort dieser Umfrage hat.
Dass die Frage heute immer noch relevant - vielleicht sogar relevanter als damals - ist, wollte ich auch nie bestreiten ;)
 
Sagen wir es mal so: Geld nicht, aber das was Geld ermöglicht. Nicht jeder hat das Glück einen gut bezahlten Job zu haben, der auch noch Spaß macht. Wohnung, Medikamente, (gesunde) Lebensmittel, Hobbies kosten alle mittlerweile ordentlich.
 
Ich bin doch ein klein wenig anderer Meinung als die meisten hier...

Eines ist klar, wenn man pleite ist oder kein Geld hat, dann ist das absolute scheisse. Da braucht man nicht zu diskutieren.

Aber...
Wenn ich so auf mein Leben zurückblicke muss ich sagen, ich war immer am glücklichsten, als ich wenig Geld hatte! Den Zusammenhang kann ich kaum begründen, aber es war so bei mir.
 
Geld kann glücklich machen , je nachdem wofür man es einsetzt .
Mich macht es glücklich, wenn ich meiner Familie etwas ermöglichen kann .
Ich bin mir zwar sicher ,dass meine Kinder mich immer noch lieben würden, wenn ich kein Geld hätte , aber wenn ich ihnen etwas ermöglichen kann , macht es mich schon glücklich.
 
Ich bin doch ein klein wenig anderer Meinung als die meisten hier...

Eines ist klar, wenn man pleite ist oder kein Geld hat, dann ist das absolute scheisse. Da braucht man nicht zu diskutieren.

Aber...
Wenn ich so auf mein Leben zurückblicke muss ich sagen, ich war immer am glücklichsten, als ich wenig Geld hatte! Den Zusammenhang kann ich kaum begründen, aber es war so bei mir.
Ist dann nur die Frage ob es Korrelation oder Kausalität ist.

Als Schüler oder Student hatte ich auch wenig Geld und es ging mir trotzdem häufig besser als heutzutage. Aber das lag an anderen Dingen und sicherlich nicht daran dass ich kein Geld hatte (Schulfreunde die man heutzutage kaum noch sieht, allgemein schlechtere Gesundheit, zahlreiche Todesfälle im familiären Umfeld in den letzten 17 Jahren, oder die seit Jahren schon deprimierende weltpolitische Lage).
 
Vor 20 Jahren hätte ich sicher noch anders geantwortet. Meine Ausbildung und mein Studium habe ich nicht nach monetären Gesichtspunkten ausgewählt. Ich bereue es nicht, werde meinen Kindern trotzdem einen anderen Rat geben. ;)

Wir hatten früher wenig Geld und ich erinnere mich nur zu gut an die ständige Unsicherheit, wenn zb die Heizung ausfiel. Urlaub gab es keinen. Dafür viel Streit und eine überarbeitete Mutter im Niedriglohnsektor, die keine Kraft für ihre Familie hatte. Vom Vater ohne Job ganz zu schweigen.

Mein Einkommen ist nicht sonderlich hoch, aber deutlich höher als früher. Es gibt mir Sicherheit und mehr Kraft für meine Familie. Und das macht mich glücklich.

Klamotten kaufe ich überwiegend Second Hand und Urlaub ist bei uns super sparsam. Es gefällt uns so. Wir könnten aber auch anders und dieser Gedanke beruhigt.

Wenn die Kinder Hilfe in der Schule und später bei der Ausbildung brauchen, können wir das leisten. Wir haben Zeit dafür und Geld, um sie in allem zu unterstützen, was sie brauchen.
 
Eine andere Aussage, die man oft liest, ist dass man Gesundheit nicht kaufen könne.

Die Aussage ist sicher auch nicht falsch, wirkt für mich aber auch immer mehr wie ein Kalenderspruch.

Unser Gesundheitssystem wird nun mal von Krankenkassenbeiträgen finanziert. Es lebt davon, dass ein Großteil der Bevölkerung jeden Monat einen Teil seines Lohnes in das System einzahlt.
Wie gut wir es damit eigentlich haben sieht man dann, wenn man einen Blick in die USA wirft, wo selbst eine Diabetes Diagnose oft massive finanzielle Folgen hat. Doch selbst in unserem System können einen hohe Kosten erwarten, weil zum Beispiel Chemotherapie Medikamente nicht komplett von Krankenkassen übernommen werden.

Außerdem hat man unter Umständen mit finanziellen Sorgen zu kämpfen, wenn man krankheitsbedingt mal ausfällt oder gar arbeitsunfähig wird, und man dann schlimmstenfalls auf Bürgergeld angewiesen ist. Jemand mit Geld kann diese lebensverändernden Ereignisse halt leider deutlich besser wegstecken. Der kann halt auch ohne große Schmerzen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, was für viele mit geringeren Einkommen unerschwinglich wäre.
 
Das wird dir als Mensch erst (so richtig) bewusst, wenn du es am eigenen Leib erfährst, wenn du ein Betroffener bist. Ist ja bei vielen Dingen so. Man muss erst selber die Erfahrung machen.

Mit Geld kann man sich bessere, teurere, exklusivere Behandlungen oder sogar neuartige Operationen in Übersee leisten. Oder genießt andere Vorteile, wie eine Pflegekraft. Am Ende trifft der Spruch aber zu.

Durch meinen Bruder, der einige Jahre in den USA gearbeitet hat, weiß ich, dass das Gesundheitssystem dort nicht so toll ist. Er hatte eine Art Grundversorgung durch seinen Arbeitgeber. Er meinte aber noch, dass er nicht nur das Gesundheitssystem hier zu schätzen weiß.
 
Wenn man einmal "unten" ist, ist es unglaublich schwer sich daraus zu befreien. Oder erstmal nach oben zu strampeln, wenn man es gar nicht kennt. Ich glaube, viele verstehen gar nicht, wie gut es ihnen hier geht und was Armut wirklich bedeutet. Das macht krank, unglücklich, ängstlich und verzweifelt. Das kann man sich nicht schönreden.

Man muss kein Milliardär sein, um glücklich zu werden. Aber ein gesichertes Einkommen, ein bezahlbares Zuhause und eine gute Versorgung sind die Basis für Zufriedenheit und Glück. Aber leider keine Garantie. ;)
 
Ich frage mich ja ganz nebenbei, wie die User, die hier 2003 geschrieben haben, reagieren würden, wenn sie feststellen sollten, dass wir hier nun im Jahre 2025 über eine Frage diskutieren, die vor mehr als 22 Jahren mal unbedarft gestellt wurde. Gerade, dass es dazwischen wirklich eine extrem lange Lücke gab, in der sich anscheinend niemand zu dem Thema äußern wollte, macht den Thread auch forenhistorisch irgendwie interessant.

Es finden sich ein paar verstaubte Themen zum Stichwort "Geld". Auch spannend war, wie viel man Geld man im Monat brauche, um seine Kosten zu decken und zu leben. Diese Fragen sind halt "zeitlos".

Ich wollte das jetzt aber nicht alles in einem Schwung hochholen.

Eine andere Aussage, die man oft liest, ist dass man Gesundheit nicht kaufen könne.

Man kann es halt auf die Goldwage legen. Auch die Reichsten der Reichen sterben an Krankheiten, selbst wenn sie bis zu diesem Punkt ggf. viel mehr Optionen haben. Dass Wohlstand im Krankheitsfall Lebensumstände erleichert, war vermutlich schon immer so.
 
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