Atheismus & Religiosität

So wirklich eine Meinung dazu habe ich nicht mehr, da es, so schlimm das jetzt klingen mag, erwartbar war und "irgendwie dazugehört" :zuck:
 
Wie ist eure Meinung zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und den Äußerungen von Joseph Ratzinger?

Natürlich völlig verachtenswerte Taten die mich bei der Katholischen Kirche jetzt nicht sonderlich überrascht haben. Das sind einfach die festen Strukturen die da durch tiefen.

Und gerade die Aussage von Ratzinger ist einfach widerlich hoch 10 gewesen.

Die Zahl der Kirchenaustritte schnellt gerade ja drastisch in die Höhe. Meine Mutter, sowieso seit Jahrzehnten nur noch passive Katholikin da in eine protestantische Familie eingeheiratet, erwägt nun auch den Austritt.

Ist natürlich aus meiner Sicht (überzeugter Atheist ohne religiöse bekannte) nicht nachzuvollziehen wie man diese Bande (es giebt natürlich auch gute Katholiken in der Macht Hierarchie) und deren Strukturen aktiv finanzieren kann.
 
Ich bin ebenfalls seit ich mich erinnern kann ein überzeugter Atheist.
Schon als Kind fand ich die Religion suspekt. Vor allem in Mexiko meinem Heimatland wurde viel durch Religion zerstört. Mann kann da auch gut sehen das es reine Machtinstrumente waren. Man hat zb einen frühere Gottheit der Azteken durch la Virgen de Guadalupe ersetzt (eine dunkelhäutige Maria) Nur um die Indios besser zu kontrollieren.

Ich bin im FB in diversen Dinosauriern Foren unterwegs (eines meiner Leidenschaften) Und Ihr glaubt gar nicht wie viele Spinner sich da einlogen und die Fossilien als lüge betiteln und sagen die Erde sei nur so und so viele Jahre alt (sind grösstenteils Englische und Spanische Foren)
Ich kann kreationisten einfach nicht verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musst du auch nicht. Glaube macht das Leben oft einfacher, erklärt viel eigentlich Unerklärbares. Darum sehen sich manche Menschen so sehr danach... weil sie es nicht verkraften können, in einer komplizierten, komplexen Welt zu leben und auf für sie essentielle Fragen keine Antwort zu finden.
 
Ja da hast du recht. Mittlerweile diskutiere ich auch nicht mehr. Verbaucht nur unnötige Energie. Ist Ähnlich wie bei den Impfgegnern. Da kann man auch mit Fakten kommen, aber es findet keinen fruchtbaren Boden. Ich finde es trotzdem erschreckend wie gross die Skepsis gegen die Wissenschaft geworden ist. Ich meine da forscht einer ein leben lang investiert Zeit und Energie in sein Lebenswerk. Nur damit dann irgend ein Idiot die ganzen Entdeckungen und Fosilien als Fake betitelt. Und als Quelle kommen dann irgend welche ominösen Youtube videos oder die Bibel. Sehr frustrierend das ganze....
Neulich hat man in Deutschland ja ein Fosil eines Ichthyosaurus gefunden. Ich war erschocken wieviele die echtheit des Fundes anzweifelten (und das in einem Schweizer Forum) Und leider wird halt immer die Bibel oder ähnliches Zitiert...
 
Natürlich völlig verachtenswerte Taten die mich bei der Katholischen Kirche jetzt nicht sonderlich überrascht haben. Das sind einfach die festen Strukturen die da durch tiefen.

Und gerade die Aussage von Ratzinger ist einfach widerlich hoch 10 gewesen.



Ist natürlich aus meiner Sicht (überzeugter Atheist ohne religiöse bekannte) nicht nachzuvollziehen wie man diese Bande (es giebt natürlich auch gute Katholiken in der Macht Hierarchie) und deren Strukturen aktiv finanzieren kann.
Ich selbst bin Protestant und überlege unabhängig vom Skandal schon länger auszutreten. Ich bin schon seit vielen Jahren nur noch Alibi mäßig an Weihnachten in die Kirche, wobei durch Corona mittlerweile selbst das wegfällt. Mir ist dazu weder wichtig, jemals kirchlich zu heiraten noch meine Kinder, sofern ich mal eigene haben sollte, taufen zu lassen.

Und bedenkt man das alles führt das jedes Mal dazu dass ich mich bei meiner Lohnsteuer Jahresabrechnung etwas ärgere. Das einzige was mich eigentlich vom Austritt abhält ist der damit verknüpfte bürokratische Aufwand.
 
Das einzige was mich eigentlich vom Austritt abhält ist der damit verknüpfte bürokratische Aufwand
Ist das bei euch in Deutschland so kompliziert?

In der Schweiz reicht ein einfacher Brief und gut ist. Es kommt vielleicht noch eine Anfrage der Kirche so a la wieso willst du gehen? Bleib doch noch etc. Aber ansonsten geht es ruckzuck.
 
Hier muss man meines Wissens einen Termin beim Standesamt ausmachen für einen Kirchenaustritt. Und dann wird man, wie @Minza schon sagte, zur Kasse gebeten.
 
Ich musste mich damals sogar noch mit 80€ freikaufen ;)
Hier muss man meines Wissens einen Termin beim Standesamt ausmachen für einen Kirchenaustritt. Und dann wird man, wie @Minza schon sagte, zur Kasse gebeten.

Da bin ich meinen Eltern doch dankbar dafür das sie sich gesagt haben "warum sollten wir ihn taufen und damit in die Kirche zwingen, soll er doch für sich selbst entscheiden wenn er alt genug ist". :thup:
 
Ok dann ist dass bei euch doch nochmal komplizierter. Obwohl 80Euro sind wenig verglichen mit dem was man an Steuern zahlt.

Wir haben unsere Kinder auch nicht getauft. Ich wurde damals noch.
 
Ich bin mit 25 raus und da war das schon teurer :/

EDIT: ich überleg gerade... waren das damals 80DM? Hmmmm... aber das is noch nicht sooo lang her... ich muss das eruieren
 
Zuletzt bearbeitet:
Zeitpunkt: Nur einen Tag nach dem Kölner CSD.
Ziel: Kontroversen vermeiden.
Mittel: Autoritäre Kleiderordnung für alle.
Resultat: Shitstorm.

Das ganze Versagen in epischen Ausmaßen:

Der Campus bezeichnet sich als Schule für alle. Bei der Eröffnungsfeier wurde eine Gemeindereferentin des Geländes verwiesen

Bei der Einweihung des neuen Erzbischöflichen Bildungscampus Köln-Kalk mit Kardinal Rainer Woelki ist es am Montag zu einem Eklat um das Verwenden des Regenbogen-Symbols gekommen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus mehreren Quellen wurden Mitarbeitende vor der Einweihung, die einen Tag nach dem Kölner „Christopher Street Day“ stattfand, aufgefordert, im Eröffnungsgottesdienst und beim Festakt nicht das Zeichen der Queer-Bewegung zu zeigen. In einem Schreiben der Schulleitung heißt es, provokative Kleidung, die sich gegen den Arbeitgeber wende oder eine persönliche Botschaft vermitteln solle, sei zu unterlassen. Als Beispiel war von einer Krawatte in Regenbogen-Farben die Rede. Dies bestätigte Bistumssprecher Wolfram Eberhardt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei darum gegangen, „gesellschaftliche Kontroversen bei diesem festlichen Anlass außen vor zu lassen“.

Eltern verabredeten sich daraufhin zum Protest. Sie brachten Regenbogen-Symbole in verschiedener Form mit. Aus dem Fenster eines Klassenzimmers über dem Haupteingang ließen sie am Morgen eine Regenbogenfahne wehen – die allerdings eine Stunde später wieder entfernt war. Zwei Grundschülerinnen, die im Gottesdienst mit dem Kardinal Messdienerinnen sein sollten, wurde nach den Worten ihres Vaters von einer Lehrerin aufgefordert, Regenbogen-Sticker von der Kleidung zu entfernen. „Meiner Tochter wurde gesagt, der Kardinal wolle das nicht.“

Kölner Seelsorgerin des Schulgeländes verwiesen
Marianne Arndt, Gemeindereferentin in Vingst/Höhenberg beim Kölner „Sozialpfarrer“ Franz Meurer, berichtete von offenem Druck aus der Schulabteilung des Erzbistums. Die Empörung von Lehrkräften und Eltern könne sie gut verstehen. „Wo kommen wir hin, wenn der Träger dieser Schule schon bei der Eröffnung so agiert? Ich finde es unsäglich, welch große Angst man vor Menschen zu haben scheint, die ein Symbol der Freiheit, des Friedens und der Toleranz zeigen – und das an einer Schule, die beansprucht, für alle da zu sein“, sagte Arndt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Wer an einer kirchlichen Bildungseinrichtung lehrt, lernt und lebt, soll keine Angst haben müssen.“ Weil die Seelsorgerin auch selbst Regenbogen-Sticker verteilte, wurde sie von Mitarbeitenden des Generalvikariats der Schule verwiesen. „Ein Schulrat des Erzbistums hat mich ins Visier genommen und Fachbereichsleiter Thomas Kamphausen auf mich aufmerksam gemacht. Der hat mich aufgefordert, unverzüglich das Gelände zu verlassen. Dem bin ich nachgekommen, weil ich keinen Ärger machen wollte. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich habe das restriktive Vorgehen als psychische Gewalt empfunden.“

Bistumsmitarbeiter: Regenbogen-Signet ist Kampfsymbol gegen die katholische Kirche
Das Elternteil eines Schulkinds berichtete, Kamphausen habe auf Befragen erklärt, Regenbogen-Signets seien ein Kampfsymbol gegen das Erzbistum beziehungsweise die katholische Kirche. Sie hätten an dieser Schule nichts zu suchen. Eine Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ dazu blieb unbeantwortet. Das Erzbistum teilte mit, es habe eine „Bitte“ der Schulleitung an alle Mitarbeitenden gegeben, „in festlicher Kleidung teilzunehmen“. Bistumssprecher Eberhardt betonte das Anliegen einer bunten und inklusiven Schule. Kardinal Woelki habe in seiner Predigt die Vielfalt an Glaubensrichtungen betont, die am Bildungscampus vertreten seien. Alle seien dort willkommen, unabhängig davon, was sie glaubten, ob sie queer seien oder nicht, unterstrich Eberhardt.

Pfarrer Meurer, der an der Einweihung teilnahm, trug den Regenbogen-Sticker, den Eltern ihm gegeben hatten – auch in der Messe. „Der Regenbogen steht für Vielfalt – genau wie diese Schule hier“, sagte Meurer. Mit einer Aufforderung von oben sei daraus überhaupt erst ein Problem geworden. Das sei kontraproduktiv gewesen und der dümmste Fehler, den man habe machen können.

Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro
Zum Ensemble des mit einem Investitionsvolumen von 80 Millionen Euro errichteten Bildungscampus, eines Herzensprojekts von Woelki, gehören eine Grundschule und eine integrierte Gesamtschule. Das Erzbistum rühmt sich eines „innovativen, ganzheitlichen Bildungsverständnisses – offen für Kinder aller sozialen und religiösen Hintergründe“. Dazu gehöre auch die bewusste Entscheidung für den Standort Kalk mit seinen sozialen Herausforderungen. „Bildung muss dort stark sein, wo sie am meisten gebraucht wird.“

Je ein Drittel der Kinder, die dort die Grund- und Gesamtschule besuchen, sind katholisch oder muslimisch, das dritte Drittel ist konfessionslos oder anderen Glaubens. Dass Vielfalt an der neuen Grund- und Gesamtschule gelebt wird, betonte der Kardinal auch in seiner Festansprache für den Campus, der Platz für 1000 Schülerinnen und Schüler bietet. „Unser Ziel ist es, gerade jenen Kindern Perspektiven zu eröffnen, die in unserer Gesellschaft oft übersehen werden“, sagte Woelki. Vielen Eltern gefiel die Ansprache gut.

Das Bekenntnis zur Vielfalt hat die Schulleitung nach Ansicht von Kritikern mit ihrer Aufforderung zum Verzicht auf die Regenbogen-Symbolik unterlaufen. „Wir haben wenige Tage vorher von der offiziellen Aufforderung erfahren und spontan Widerstand organisiert“, sagten mehrere Väter und Mütter am Rande der Eröffnungsfeier. „Sexuelle Vielfalt an einer Schule, die sich explizit als Schule für alle versteht, zu verbieten, erschien uns als rückwärtsgewandt und geradezu absurd.“

Nicht wenige Eltern und Kinder trugen während des Festakts Regenbogenbuttons auf der Brust, T-Shirts, Taschen und Strumpfhosen in Regenbogen-Farben. Kinder liefen mit Regenbogenfahnen durch die Klassenräume, in die Canapés beim Buffet waren zeitweilig Fähnchen mit dem Symbol der LGBTQ-Bewegung angebracht. In der Bibel ist der Regenbogen das Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen.

Irritiert zeigte sich der Vater des Schulkinds, das von einer Lehrerin aufgefordert worden sei, seinen Regenbogen-Sticker für die Messe abzulegen. Ein lesbisches Paar, händchenhaltend vor dem Haupteingang stehend, erzählte, dass die Tochter einer der beiden Frauen eine Tasche in Regenbogen-Farben nicht mit in die Schule nehmen durfte. „Wir haben uns da gefragt, ob unsere Kinder hier an der richtigen Schule sind. Der Protest heute ist auf jeden Fall richtig. Wir sind hier sonst auch nie diskriminiert worden, die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr offen und tolerant“, sagten sie. Eine der zwei Schulleiterinnen habe eine Tasche in Regenbogen-Farben konfisziert, schilderten andere Eltern.

Kardinal Woelki habe ihr gegenüber geäußert, er wisse nichts von einem Regenbogen-Verbot, berichtete eine Mutter.

Das Erzbistum hatte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch nach einem Regenbogen-Verbot zunächst lediglich ausweichend geantwortet. Der Bildungscampus sei „eine bunte und inklusive Schule für Schülerinnen und Schüler jeden Geschlechts sowie jedes religiösen und sozialen Hintergrunds“.

Ohne die Aufforderung, keine Regenbogen-Farben zu tragen, hätten wir heute ein unbeschwertes Fest gefeiert.
Vater einer Schülerin des Bildungscampus

Genauso sehen es auch viele Eltern. „Ohne die Aufforderung, keine Regenbogen-Farben zu tragen, hätten wir heute ein unbeschwertes Fest gefeiert“, sagte ein Vater. Auch die Lehrerinnen und Lehrer seien so „in eine schwierige Lage gebracht worden. Wir konnten dieses Zeichen der Intoleranz so nicht stehen lassen.“

Die Schule mit ihrem Ansatz, Kinder von sozial benachteiligten Eltern besonders zu fördern, sei super, unterstrich Pfarrer Meurer. „Eine Fünftklässlerin, die hier heute eine Rede gehalten hat, trug ein bauchfreies T-Shirt. All das ist heute zum Glück auch in einer katholischen Schule selbstverständlich.“ Die Regenbogen-Farben müssten es auch sein. Eben: „Nicht der Rede wert.“

Schulleiterin möchte nicht, dass Reporter mit Eltern spricht
Die Aufforderung, das Symbol nicht zu verwenden, sagte ein Vater, „bedeutet nicht nur eine Diskriminierung, sondern ist aus meiner Sicht nicht mit dem Grundgesetz vereinbar“. Eine Mutter ergänzte: „Manche haben jetzt die Sorge: Wenn mein Kind queer ist, ist es hier nicht erwünscht.“ Gerade das Erzbistum mit seinen Missbrauchsskandalen „sollte besonders sensibel sein, allen Kindern einen geschützten Ort zu bieten“.

In der Schule überlagerte das Thema am Nachmittag die Feier. Die Schule habe „eine Direktive erteilt, mit wem hier gesprochen werden darf und mit wem nicht“, sagte eine der Schulleiterin außerhalb des Schulgeländes. Dort selbst sollten Gespräche von Medienvertretern mit Eltern augenscheinlich unterbunden werden. Dabei sind die Väter und Mütter doch eigentlich stolz darauf, dass ihre Kinder auf eine „Schule für alle“ gehen.

Quelle: https://www.ksta.de/koeln/erzbistum...von-regenbogen-symbol-bei-schul-feier-1060242
 
Wer hätte gedacht dass mal ein simpler Regenbogen Kardinale zum schwitzen bringt?

Da bewundere ich einmal mehr die Entscheidung meiner Mutter, aus diesem Saftladen endgültig auszutreten.
 
Zurück
Oben