Weltraum Imperium- Sunstorm-Daemon
Der Anflug auf Bastion hatte sich hingezogen wie ein letzter, stummer Vorhang vor einem Kapitel, das nie ganz geschlossen worden war, und während das Licht ferner Sterne sich in der Cockpitscheibe brach, dachte Daemon an Sedros, an diesen schweigsamen, zähen, von innerem Groll getriebenen Jünger, der einst an seiner Seite durch die Trainingshallen geschritten war wie ein dunkler Schatten, schweigend, zielstrebig, ohne ein Wort zu viel, aber mit einem Blick, der mehr sagte als jedes Schwurversprechen; wie es ihm wohl ergangen war in der Zeit seiner Abwesenheit, ob er sich nach oben gearbeitet hatte oder ebenso in der Versenkung verschwunden war wie so viele Namenlose, die sich in der Dunkelheit auflösten, weil niemand mehr an sie glaubte.
Als Bastion schließlich die kalte Umarmung des Alls durchschnitt, erhob sich vor ihm ein Planet, der nichts vergaß, nichts verzieh, nichts vergab – eine Festung der Disziplin, des Schmerzes und des Willens zur Macht, und kaum hatt der Planet seinen Blick gefüllt, durchzog ihn ein vertrautes, eiskaltes Gefühl der Zugehörigkeit, nicht aus Liebe oder Loyalität geboren, sondern aus dem simplen Wissen, dass dies der Ort war, an dem aus namenlosen Wesen Werkzeuge geformt wurden, nützlich oder zerschmettert, aber niemals vergessen, nicht wirklich, nicht ganz.
Er übermittelte alte Codes, wusste, dass sie längst hätten gelöscht sein können, und dennoch – ein Flackern in der Datenleitung, ein kurzer Moment der Prüfung, dann das Geräusch, das mehr sagte als jede Begrüßung:
„Zugang gewährt. Willkommen zurück, Jünger Midracha.“
Der Hangar schluckte das Schiff mit schwerfälliger Eleganz, die hydraulischen Tore schlossen sich knirschend hinter ihm, und als die Rampe sich senkte, trat Daemon hinaus, als wäre er nie fort gewesen, mit jenem überheblichen, ruhigen Blick, der keine Fragen stellte, aber Antworten erwartete, ob ausgesprochen oder nicht, denn die imperialen Wachen sahen ihn kommen, verfolgten seine Schritte mit den Augen, sagten jedoch kein Wort – vielleicht aus Respekt, vielleicht aus Furcht, vielleicht, weil sie spürten, dass dieser Mann, so abgemagert, ausgemergelt und lange fort, noch immer etwas in sich trug, das härter war als Bastion selbst.
Er durchschritt die erlaubten Ebenen, ohne zu verweilen, ohne Blick für das Neue, das Fremde, das sich hier eingenistet hatte – Strategen mit neuen Gesichtern, Anwärter in zu frischen Roben, Offiziere mit zu lautem Befehlston –, denn was ihn rief, war tiefer gelegen, dort, wo die Luft schwerer war, wo die Dunkelheit dichter zwischen den Wänden hing, wo das Licht der Macht nicht flackerte, sondern glomm wie ein unterdrückter Brand, gefährlich und niemals ganz gelöscht.
Er fand die Wege blind, Schritt um Schritt, wie durch ein altes Gedächtnis, das sich dem Körper erinnerte, bevor der Geist es tat, und als er schließlich vor seinem alten Quartier stand, einer Tür, die genauso aussah wie damals, kalt, unbeachtet, beschmiert mit der Vergangenheit, zögerte er keinen Moment, sondern legte die Hand auf das Steuerfeld, ließ das Zischen der hydraulischen Öffnung zu einer Art Ritual werden, einem Akt der Rückkehr, und trat ein.
Die Kammer war dunkel, leer, von Staub bedeckt, doch unberührt, als hätte man sie für ihn bewahrt, aus Mangel an Interesse oder weil sie einfach vergessen hatten, und während er eintrat, ohne die Lichter zu aktivieren, ließ er die Robe zu Boden gleiten, setzte sich auf das schmale, metallene Liegebett, lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke, in der sich kaum sichtbar Reste alter Gravuren zeigten – Kratzer, eingeritzte Symbole, Gedankenfragmente, Überreste eines Lebens, das nie ganz verschwand, und so lag er da, in seinem Raum, in seiner Dunkelheit, allein mit sich und den Gedanken an das, was kam, denn eines war sicher: Bastion hatte ihn zurück, und es würde ihn nicht ignorieren können – nicht diesmal. Und er wusste, Fragen würden kommen. Fragen über Kast. Fragen über Sturn. Fragen über Coruscant, die Gefangenschaft und die Jedi und er rechnete jeden Moment damit. Das es nicht bereits in den ersten Momenten seines Aufenthalts geschehen war, war bereits ein Wunder. Ich müsste Rede und Antwort stehen. Protokolle ausfüllen… . Er hatte keine Lust darauf. Schweigen war Gold und im Moment war er froh einen Moment für sich zu sein.
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