Bastion

Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verwaltungstrakt von Aurean Transit / Büro von Kestal / Sane, Samin

Erwartungsvoll wartete er wenige Sekunden und es passierte: Nichts. Hektisch zog Sane den Stick ab, drehte ihn, steckte ihn erneut ein. Wieder nichts. Keine Verbindung, kein Zugriff, kein Signal. Samin umrundete nun mit schnellen Schritten den Schreibtisch, versuchte den Bildschirm zu aktivieren, doch auch dieser reagierte nicht. Sane warf einen nervösen Blick zur Tür, während die Pilotin das Terminal weiter untersuchte. Man musste kein Experte sein um zu erkennen, wo das Problem lag: Das Terminal war nicht angeschlossen.

„Ich verstehe nicht...“, begann Sane, da schnappte sich Samin auch schon den Stick, packte den Adligen am Handgelenk und zog ihn mit überraschender Kraft zur Bürotür. Doch es war bereits zu spät. Die Tür glitt mit einem leisen Surren zur Seite. Kestal stand da – blass, aufgelöst, mit weit aufgerissenen Augen und einem Blaster in der Hand. Neben ihm: der Sicherheitsmann, an dem sie sich noch vor wenigen Minuten wortreich und charmant vorbeigemogelt hatten. Offenbar hatte der ihnen die Story vom arroganten Pärchen, das nach Privatsphäre suchte, doch nicht ganz abgenommen. Dann fiel Sanes Blick auf die beiden Waffen und für einen Moment erstarrte er. Auf welche Art von Leute waren sie gestoßen, die auf einen Adligen und eine Kriegsheldin eine Waffe richteten? Mitten auf Bastion, während es im Stockwerk unter ihnen vor imperialen Würdenträgern nur so wimmelte? Sane löste seinen Blick von der Waffe und musterte Kestal genauer. Die Hand des CEOs zitterte, die Mündung war unruhig – unberechenbar. Kein ausgebildeter Schütze, sondern ein Mensch, der in die Ecke gedrängt wurde. Und genau das machte ihn gefährlich.

Sie ließen sich von den beiden Männern zurück ins Büro treiben. In dieser Lage brachte Widerstand nichts. Selbst in seinen besten Tagen hätte er die beiden Männer nicht überwältigen können, ohne dass dabei Schüsse fielen. Hinzu kam, dass dann sowohl seine Rolle als Adliger als auch Samin gefährdet wären. Nein, Gewalt war zumindest jetzt noch keine Lösung. Zu dem selben Schluss kam wohl auch die Pilotin, die nun langsam die Hände hob und versuchte, die Situation zu entschärfen. Sie setzte zur Erklärung an, doch Kestal ließ sie nicht ausreden. Er hob den Blaster noch etwas höher, Schweißtropfen rannen seine Schläfe hinab. Nun erhob auch Samin ihre Stimme. Auch wenn das Büro angeblich schalldicht war - den Mann mit der Waffe anbrüllen konnte nicht hilfreich sein. Sane legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter um ihr zu signalisieren, dass sie einen Gang runterschalten musste. Sane atmete einmal tief durch. Keine plötzlichen Bewegungen. Nur seine Stimme. Dann ergriff er selbst das Wort.


„Bitte hören Sie uns zu“, begann er ruhig. Die Nerven lagen blank, aber er behielt die Kontrolle. So, wie er es gelernt hatte. „Wir wissen von den Kindern und wir wollen sie von Bastion schaffen, um sie vor dem Imperium zu verstecken. Es ist hier zu gefährlich geworden.“ Dass unter den Kindern auch Samins Tochter war, erwähnte er absichtlich nicht. Würde die Information erstmal öffentlich werden, hätte man ein Druckmittel gegen die Pilotin. Je weniger davon wussten, desto besser. Kestal starrte ihn an, dann schnaubte er leise, ein Laut zwischen Unglauben und Wut.

„Warum sollte ich euch glauben? All der Aufwand? Erst der Hack, jetzt der Einbruch? Das sind doch keine Zufälle!"

Erst jetzt drang die Information zu Sane durch. Es war bereits das zweite Mal, dass der CEO ihnen vorwarf, auf seine Datenbank zugegriffen zu haben. Er warf Samin einen nervösen Blick zu.

„Das mit Ihren Listen, das waren wir nicht und das ist ein schlechtes Zeichen für uns vier. Viel wahrscheinlicher weiß mittlerweile das ISB über Ihre Aktivitäten Bescheid und könnte jeden Moment mit einem Einsatztrupp das Gebäude stürmen. Sie kommen ohne unsere Hilfe aus dieser Nummer nicht mehr raus, Kestal.“

Einen Moment lang war es still. Kein Summen der Systeme. Kein Flackern von Licht. Nur die schwere, dichte Stille eines Moments, in dem eine Entscheidung gefällt wurde. Kurz dachte Sane, dass er zu ihm durchgedrungen war. Er konnte den Konflikt an den Augen des Geschäftsmanns deutlich ablesen. Ein Mann, der seine Optionen durchging und gegeneinander abwog.

„Solltet ihr damit recht haben, dann brauche ich euch tatsächlich. Ein Adliger und eine berühmte Pilotin – hervorragende Geiseln." Er warf seinem Sicherheitsmann einen Blick zu. „Sag den anderen Bescheid, Jonas.“

Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verwaltungstrakt von Aurean Transit / Büro von Kestal / Sane, Samin, Kestal, Sicherheitsmann Jonas
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Gang vor Verhörraum 23-Besh | Ralo, Jean, sowie (NPCs) mehrere IGD-Bedienstete und Ärzte
Seine Kollegin begann förmlich zu wüten, was er absolut nicht nachvollziehen konnte. Es war doch schließlich nicht ihre Schuld und eine ausgiebigere Kontrolle vor dem Verhör hätte nur weniger ergeben.

"Agentin.", sagte er förmlich, um Angesprochende nicht unnötig noch mehr zu verärgern, "Ist es mir erlaubt zu sprechen? ... Eine Kontrolle hätte nur einen schnelleren Tod bewirkt. Er hat offensichtlich erst so spät Selbstmord begangen, weil er mit der Entscheidung gehadert hat, sonst hätte er es schließlich schon zu Beginn gemacht. Das ist die einzig logische Erklärung."

Während sie in den Aufenthaltsraum gingen, um sich einen Caf zu machen, sprach er, trotz des begreifenden Aufblitzens in Jeans Augen weiter, um sicherzustellen, dass sie nicht verschiedene Dinge dachten.

"Hätten diese Männer ihn also kontrolliert, wäre er jetzt tot. Er hatte alle Zeit der Welt, seine Entscheidung zu treffen. Das hätten wir ihm so verwährt und hätten automatisch die Entscheidung für ihn getroffen. Er war im Verhör sehr stur, also entschlossen, nichts preiszugeben. Ergo: Er hätte einfach früher Selbstmord begangen und uns jegliche Information verwährt."

Nun, mit nicht mehr allzu wütender, jedoch verärgerter Miene auf dem Gesicht der Agentin machten sie sich an, den Cafspender zu erreichen. Schließlich kam es zur Frage, ob er auch eines der stärkenden Getränke haben wolle.

"Ich bevorzuge kohlensäurehaltiges Wasser. Das weckt mich auf, aber nicht zu sehr, damit ich noch klar denken kann. Zudem habe ich so gut wie noch nie Caf getrunken, weshalb ich vermute, dass er sehr stark auf mich wirken würde."

Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Aufenthaltsraum | Ralo, Jean, sowie (NPCs) mehrere IGD-Beamte
 
Bastion, Tempel der Sith, Landeplattform im Haupthangar: Adria

Adria spürte sogleich eine ihr bekannte Präsenz. Darth Angelus, wie er sich jetzt nannte. Sie hatte ihn noch als frischen Schüler kennengelernt und durch die Zusammenarbeit ihrer beiden Meister waren sie für lange Zeit so etwas wie Mitschüler gewesen. Sie zogen gemeinsam in den Krieg und dieser hatte aus ihnen Krieger gemacht. Das letzte Mal hatte sie ihn auf einem Fest auf Bastion gesehen. Zu dem Zeitpunkt war er längst Darth Angelus, so wie sie auch schon eine fertig ausgebildete Sith gewesen war. Beide verband ein ganz besonderes Ereignis, welches auch in den imperialen Medien groß gefeiert worden war. Sie hatten gemeinsam den Jedi Fraan im Krieg gegen die Yevethaner getötet. Jener Jedi war kein Geringerer als der Anführer des Aufstandes gewesen. Dafür waren sie vor den Imperator getreten bzw. hatten treten dürfen. Und sie wurden beide seine Ritter in Bronze. Adria musste nicht lange überlegen und lief auf die Präsenz zu. Auch er war offenbar gerade gelandet oder er würde gleich starten. Sie musste sich beeilen, wenn sie ihn begrüßen wollte. Sie freute sich ihn gleich sehen zu können. Der Tempel der Sith war zwar voller Sith, doch Kontakte gab es weniger als manche denken würden.

Es waren viele Wachen und Sturmtruppler im Hangar, mehr als üblich. Adria ahnte warum. Sie konnte es sich denken. War die Nachricht vom Tod des Imperators schon angekommen? Sie würde sich in Schweigen hüllen, bis es offiziell war! Drei Wächter standen plötzlich vor ihr und einer von ihnen trat vor, blieb auf respektvoller Distanz, grüßte untergeben, auch sie selbst blieb stehen, und man teilte ihr mit, dass sie zeitnah im Thronsaal erwartet werden würde. Okay, das kam nun doch für Adria überraschend. Der Wächter fuhr fort, dass sie noch eine schriftliche Einladung erhalten würde, aber schon mal vorab bescheid wüsste und sich dementsprechend darauf einrichten und herrichten könnte.


“Danke, dann weiß ich bescheid!”,

antwortete sie kurz. Was hatte das zu bedeuten? Das hatte doch garantiert mit dem Tod des Imperators zu tun!? Warum gerade sie? Weil sie von Kast kam, oder im Orden der Ritter des Imperators war oder beides? Hatte Angelus auch eine Einladung erhalten? Das wollte sie unbedingt herausfinden. Noch einen Grund mehr, ihn treffen zu wollen.

Die Worte des Wächters hallten in ihrem Geist weiter nach, als sie nun Angelus entgegen eilte, den sie nun sehen konnte und der auch gelandet sein musste. Sie trat ihm entgegen, der nichts mehr mit dem Gräflein von damals gemeinsam hatte. Ganz im Gegenteil, sie fand ihn außerordentlich attraktiv. Das war ihr damals noch gar nicht so aufgefallen. Sie hatte das dumme Gefühl, in seiner Gegenwart leicht zu erröten. Mist!


“Schön dich mal wieder zu sehen. Was für ein angenehmer Zufall! Wo kommst du her? Ich komme von Kast."

Seine Rüstung war zwar sauber, aber kaputt, fiel ihr sofort auf. Kam er auch aus dem Krieg? Sie hatte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollen. Doch nun fragte sie:

"Hast du auch eine Einladung in den Thronsaal erhalten? Mich hat gerade ein Wächter darüber informiert."


Bastion, Tempel der Sith, Haupthangar: Adria und Darth Angelus
 
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Samin & Sane, Varun Kestal & Jonas

In diesem Moment begriff Samin vollends, was auf dem Spiel stand. Das hier war kein aufregender Spionagethriller mehr, in dem sie abenteuerlustig nach einem Zugriffspunkt für einen Hack suchte. Das hier konnte der Rand eines Abgrunds sein. Die Art von Abgrund, in den sich Leute freiwillig hineinwarfen, wenn sie ohnehin schon zu weit gegangen waren.

Die Pilotin stand da, in ihrer feinen Gala-Uniform, vollkommen ruhig. Der Blaster war auf sie gerichtet, aber ihr Körper zeigte keine Regung. Natürlich war sie angespannt. Ihre Muskeln zogen sich zusammen, doch sie hatte sich unter Kontrolle. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Fähigkeit, die man besitzen musste, wenn man selbst bei laut piepender Zielerfassungswarnung noch alle Sinne beisammenhalten und die richtige Reaktion zeigen wollte. Nur ihr rotäugiger Blick bewegte sich - langsam, messend, wie ein behäbiges Schlachtschiff, das auf die optimale Flugbahn manövrierte. Kestal hingegen sah man seine Anspannung an. Er zitterte und wedelte unnötig viel mit dem Blaster herum. Er war kein Profi, der diese Situation geplant hatte. Improvisation war sein bevorzugtes Handwerk an dieser Stelle.

Auch Sane musste das erkennen. Der Adelige sprach wie jemand, der verstand, wie man das Feuer von der Lunte fernhält. Seine Stimme war ruhig, während er Kestal mehr Erklärung bot und er sagte die Wahrheit. Ein einziger Blick auf den CEO genügte jedoch, um zu erkennen, dass er ihnen nicht glaubte - und das sprach er auch aus.

Frachtlisten? Hervorragende Geiseln? Die Worte hallten in ihrem Kopf nach. Und sie begann mehr und mehr zu verstehen: Er befand sich in einem Ausnahmezustand. Von rationalem Handeln war er weit entfernt. Ihre Zuversicht, ihn von ihren guten Absichten überzeugen zu können, schwand mit einem Schlag auf ein Minimum. Samin atmete durch. Tiefer, als nötig war. Ihre Stimme war ruhig und klar - mit beschwichtigender Absicht. Was auch immer sie taten, sie mussten ihn davon überzeugen, die Situation nicht unnötig zu eskalieren.


“Wenn Sie diesen Weg gehen, gibt es kein Zurück. Weder für uns, noch für Sie.”

Sie sprach mit der Autorität einer Elite-Pilotin, doch genau das mochte ihr Fehler sein. Kestal reagierte gar nicht erst. Vielleicht, weil er nicht konnte. Vielleicht war er geistig längst an einem Punkt, an dem er nur noch einen Ausweg sah. Jonas - so hieß sein Wachmann offenbar - nickte knapp und zog auf Kestals Anweisung hin ein Comlink aus der Tasche.

“Code Red, ich wiederhole: Code Red. Notfallplan Delta”, sprach er kryptisch in das kleine Gerät, wobei er mit der anderen Hand weiterhin seinen Blaster auf Sane gerichtet hielt und die Augen nicht von ihm nahm. Jonas wirkte ruhiger, eher bei sich. Allerdings auch wie jemand, der Befehlen folgte. Samin kannte solche Typen, schließlich war sie seit jeher beim Militär. Er würde tun, was Kestal befahl.

“Kestal!”, versuchte Samin es erneut, diesmal noch nachdrücklicher. Ich schwöre Ihnen, dass wir auf Ihrer Seite sind! Sobald Sie das durchziehen, sind die Kinder doch …”

Weiter kam sie nicht. Ein ohrenbetäubender Ton schallte irgendwo über ihnen aus einem Warnsystem. Samin kannte diesen Ton. Es war der imperiale Standardton für einen Feueralarm. Laut Sicherheitsprotokoll würden nun sicherlich alle Personen das Gebäude verlassen, sich sammeln und auf den Feuerbekämpfungstrupp des BSC warten.
Als nächstes zuckte ein grelles Licht durchs Büro, als sich die Notbeleuchtung an den Wänden aktivierte - rötlich flackernd.


“Lass die anderen sichergehen, dass alle das Gebäude verlassen. Dann sollen sie es abriegeln.”
Kestal sprach hastig, als könnte er die Worte gar nicht schnell genug aussprechen. Er war weiterhin viel zu nervös für jemanden, der eine Waffe auf sie richtete.

“Kestal, nun hören Sie mir zu”, wiederholte Sie - diesmal leiser, fast so, wie man eine persönliche Bitte aussprechen würde. “Wir sind kein Problem. Die Kinder … Wir sind nicht hergekommen, um Sie zu verraten. Wir sind auf Sie gestoßen, weil … “

Sie überlegte, ob sie es aussprechen sollte. Die Gefahr, in die sie Sana damit brachte, war gewaltig. Allerdings war sie noch größer, wenn Kestal mit seinem Plan durchzog. Noch war es nicht zu spät - hoffte sie zumindest.

“ … eines der Kinder, ist mein Kind, Kestal!”

Der Blaster des CEOs senkte sich eine Spur. Nicht viel. Es war nur eine Winzigkeit - aber genug, dass Samin den Atem anhielt. Vielleicht hatte sie ihn. Seine Augen weiteten sich und er schien für einen Augenblick zu überlegen.

“Sana, ein Kind, das Sie in einem Heim im Industriegebiet untergebracht haben. Kontrollieren Sie ihre Listen. Ich sage die Wahrheit!”

Kestal nickte nun. Beinahe hätte Samin sich vor Freude ans Herz gefasst. Er schien endlich zu verstehen. Doch sein Nicken wurde immer intensiver, wie jemand, der eine wahnsinnige Erkenntnis gewonnen hatte.

“Die Kinder …”, sagte er. “Niemand kümmert ihr Schicksal. Nur uns.” Er sah betroffen aus. Dann lachte er jedoch.
“Sie sind gut!”
Er nickte weiter.
“Sie sind gut! Die Listen wurden beim Hack korrumpiert.”

Er trat ruckartig näher und hielt Samin seinen Blaster nun direkt ins Gesicht. Seine Miene war wutverzerrt.

“Wir haben sie sicherheitshalber gelöscht, um die Kinder nicht zu gefährden. Ihr seid zu spät. Seid ihr deshalb hier? Habt ihr die Backups gesucht? Steht das ISB bereits vor der Tür?!"

“Sir, ich glaube, es gab tatsächlich ein Kind mit …”
, mischte sich nun Jonas ein.

“Glaub’ ihr nicht, Jonas! Sie ist eine imperiale Agentin. Falls es dieses Kind wirklich gibt, dann benutzt sie den Namen nur für sich.”

Ein Klacken erklang. Die Tür öffnete sich. Herein trat ein halbes Dutzend Leute - zu Samins Erstaunen teilweise Nichtmenschen, die man im Herzen von Bastion eigentlich nicht zu Hauf antraf. Sie waren bewaffnet.

“Das Gebäude ist geräumt und abgeriegelt”, sagte eine stämmige, grünhäutige Twi’lek, die sich unter ihnen befand. “Die anderen halten die Zugänge und die Lobby.”

Kestal, der noch immer vor Samin stand, drückte ihr den Lauf seines Blasters auf die Lippen. Mit einem letzten wutverzerrten Zucken seiner Mundwinkel ließ er schließlich von ihr ab und trat rückwärts. Während zwei der neu eingetroffenen herankamen und Samin sowie Sane auf die Knie zwangen, ging er hinüber zu Jonas, nahm ihm den Comlink aus der Hand und schaltete offenbar auf einen anderen Kanal, woraufhin der Alarmton stoppte und stattdessen das rauschende Knacken einer Sprechanlage erklang. Er war Sekunden davor, den größten Fehler seines Lebens zu begehen.

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit |
Samin & Sane, Varun Kestal, Jonas und sechs weitere seiner Leute
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Aufenthaltsraum | Ralo, Jean, sowie (NPCs) mehrere IGD-Beamte

Die Agentin versteifte sich etwas. Sie hasste es wenn ihr jemand die Welt erklären wollte. Vor allem wenn es um ihre Autorität vor anderen ging. Dieses Sicherheitspersonal sollte ja nicht denken, dass es aus dem Schneider wäre. Der Erklärung von Ralo lauschte sie nur wenig versöhnlich.

"Ihre Anmerkungen hätten mich mehr interessiert, wenn Sie sie nicht vor dem Sicherheitspersonal geäußert hätten Operative." sagte die Braunhaarige schon eher gefasster, aber immer noch sichtlich angefressen. Die junge Frau bog um die Ecke. Der Kaf Automat war ein Anker. Jean konnte es gar nicht schnell genug gehen. Auch wenn Sie versuchte dass zu verbergen. Mit schnellen Fingern griff sie nach der Tasse und nahm einen Schluck des starken Getränkes. Gerade wollte Sie sich entspannen, doch ihr Kollege versuchte die Situation erneut zu erklären.

Der Becher in ihrer Hand bebte leicht, kaum merklich.

„Und was genau bringt uns das jetzt?“ Sie hielt kurz inne. „Dass er nachher gebissen hat, statt vorher?“ fauchte die Agentin.

Ein Tropfen Caf schlug auf dem Boden auf.

„Wir haben jetzt genau so viele Informationen, wie wenn er sich gleich nach der Festnahme vergiftet hätte. Null. Gar nichts. Die gleiche Leiche, nur mit Zeitverlust!“

Sie schnaubte kurz, nicht laut, aber voller Wut, wandte sich dann wieder dem Caf-Spender zu. Ihre Schultern waren angespannt, die Kiefermuskulatur zuckte leicht.

Wenigstens hätten wir unsere Zeit dann sinnvoll Nutzen können!"

Sie nahm einen tiefen Schluck, atmete hörbar aus – und warf Ralo dann einen Blick über die Schulter zu.

„Und jetzt sag mir nicht ernsthaft, dass du kein Caf trinkst.“
Sie drehte sich wieder weg, aber ein leichtes, sarkastisches Zucken an ihrem Mundwinkel verriet, dass der Zorn langsam verrauchte. Frustriert ließ sich die Agentin auf einer Bank nieder.


Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Aufenthaltsraum | Ralo, Jean, sowie (NPCs) mehrere IGD-Beamte
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Haupthangar - Darth Angelus, Wächter, NPCs

Kaum hatten sich die Wächter abgewandt, dauerte es nicht lange, bis Sabar ihre Präsenz spürte – klar und deutlich, unverkennbar. Sein Schicksal im Orden der Sith war seit Beginn an unter der Fittiche seines Meisters Darth Sting untrennbar mit dieser jungen Frau verknüpft. Damals war Adria seine erbittertste Rivalin gewesen, eine unerbittliche Konkurrentin, deren bloße Existenz ihn anspornte, seine Grenzen zu überschreiten. Die Rivalität zu ihr hatte ihn in den unzähligen tödlichen Situationen auf den Kriegsschauplätzen des Koornacht-Sternhaufens am Leben gehalten, wo ein einziger Fehltritt sein Ende bedeutet hätte – ein erbarmungsloser Wettstreit mit dem Tod und seiner Rivalin, der ihn zu dem Krieger geformt hatte, der er heute war. Was einst eine simple und gleichzeitig stahlharte Feindschaft gewesen war, hatte sich im Laufe der Zeit zu einem komplexeren Verhältnis gewandelt – etwas weniger vertraut als das zu einer Schwester, doch weit mehr als die bloße Kameradschaft einer Gefährtin. Gemeinsam hatten sie triumphiert, gemeinsam hatten sie Kal Fraan niedergestreckt, ein Sieg, der sie für immer aneinander band. Selbst Darth Angelus, der seine Erfolge mit Vorliebe allein für sich beanspruchte, erkannte widerwillig an, dass dieser Triumph ebenso sehr Adria gehörte. Vor den Augen des gesamten Imperiums hatten sie das Schwert geschwungen und den Verräter enthauptet – ein Moment, der in der Geschichte des Ordens und des Imperiums in Blut und Ruhm verewigt wurde.

Mit einem anerkennenden wie scharfen Lächeln auf den Lippen trat der Krieger der anderen
Sith entgegen. Seine grünen Augen musterten sie, während ihm ihre Zuneigung gewiss nicht entging. Aus ihr war eine erwachsene Frau am Anfang ihrer Zwanziger geworden. Dem Imperator sei Dank war sie nicht allzu sehr gealtert – vielleicht hatte der ominöse Prozess der Sith-Alchemie ja inzwischen nachgelassen. Bei der bizarren Geschichte der jungen Sith hätte es ihn nicht verwundert, wenn er nur wenige Monate nach ihrem letzten Treffen bei der Zeremonie des Hammers von Bastion eine Frau vor sich gehabt hätte, die altersmäßig seine Mutter hätte sein können.

"Adria!"

Begrüßte Darth Angelus sie also. Auf Kast hatte sie also zutun gehabt, nachdem sich ihre Wege zuletzt getrennt hatten und Sabar selbst nach Kelada aufgebrochen war. Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu und musterte im selben Zug ihre Umgebung und vernahm, wie das Personal sich daran machte, seine Habseligkeiten aus dem Segler zu laden. Was auch immer auf Bastion zuging - Adria war genau deswegen auch angereist. Es war schließlich eine Sache des Ritter-Ordens, dem sie beide angehörten.

"Ich hatte im Auftrag des Zirkels auf Kelada zutun..."

Antwortete er, ohne an diesem Ort jedoch allzu sehr ins Detail gehen zu wollen.

"...Schädlingsbekämpfung"

Seine Augen trafen die ihren und der Krieger grinste finster und wohl wissend, dass sie seine Sprache beherrschte. Sie sah sauber aus, ebenso wie er, wenn man von der malträtierten Rüstung absah. Die anstehenden Angelegenheiten beim Thronsaal nagten an seinem Unterbewusstsein. Er hatte noch immer nicht den Hauch einer leisesten Ahnung, was hier vor sich ging, was einerseits an seinem eitlen Stolz kratzte und ihn andererseits ein Stück weit beunruhigte. Wie er es hasste, wenn sich die Dinge komplett seiner Kontrolle entzogen.

"Bereits vor Tagen, weshalb ich gezwungen war, verfrüht nach Bastion zurückzureisen"

Beantwortete er ihre Frage, ehe sich der adelige Sith neben Adria stellte.

"Wir sollten uns bereitmachen"

Eine zweischneidige Aussage, die nicht nur auf ihr bevorstehendes Treffen beim Thronsaal anspielte, wie Angelus im nächsten Zug offenbarte:

"Alle Zeichen stehen auf Krieg. Ich kann es förmlich riechen - bald wird es endlich so weit sein"

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Haupthangar - Darth Angelus, Adria
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Gänge - Agatosh, Sera, Auxilius

Agatosh stand reglos in der Dunkelheit des verlassenen Quartiers. Seine roten Augen glühten schwach und fixierten Auxilius, der den Ausführungen mit verschränkten Armen lauschte, wobei sich schnell herauskristallisierte, dass er mehr wusste, als sie in mehreren Tagen eigenhändiger Nachforschung in Erfahrung hätten bringen können. Seine Worte enthüllten schnell eine Spur: Drei Sith - neben jenen, dessen Namen sie noch nicht kannten - hatten mit der Jedi zu tun – zwei Krieger, sowie der mächtige Darth Keebo, der sie entführt und nach Bastion gebracht haben soll. Agatoshs Geist, trotz der Erschöpfung des Tages, ratterte. Keebo, nun abwesend vom Tempel, war ein unwahrscheinlicher Befreier, wie Auxilius betonte, doch die fehlenden Verhörprotokolle waren ein greifbarer Anhaltspunkt – ein Riss im Gefüge, der einen Anhaltspunkt darstellte.

Auxilius versprach, in 24 Stunden mehr zu liefern. Agatosh sah ihn stumm an und nickte kaum merklich Nicken. Die Informationen waren spärlich. warfen jedoch fahles Licht in die Schatten des Rätsels, vor dem sie standen.

Die drei standen sich gegenüber, die Stille schwer und lastend. Als seine
Mitschülerin fragte, ob er noch Fragen hatte, schüttelte der blaue Berg knapp den Kopf. Der Gefolgsmann ihres Meisters hatte preisgegeben, was er wusste – oder wollte. Hier gab es offensichtlich nichts mehr zu holen. Jedoch hatten sie genug in Erfahrung gebracht, um die nächsten 24 Stunden sinnvoll zu nutzen.


"Wir sehen uns morgen zur selben Zeit an diesem Ort - seid pünktlich und achtet darauf, dass Euch niemand hierher folgt. Gute Jagd bis dahin"

Mit diesen Worten verschwand Auxilius wieder durch die beschädigte Tür und ließ die beiden Schüler zurück. Wieder herrschte für einen Moment Stille zwischen ihnen. So wie Agatosh es sah, hatten sie nun drei Optionen. Jeweils die beiden Quartiere der Krieger - eine direkte Konfrontation mit diesen wäre dumm gewesen - und die fehlenden Protokolle Keebos. Der blaue Berg für seinen Teil war jedenfalls nicht sonderlich erpicht darauf, zu dieser Zeit in die Quartiere zweier Sith einzudringen.

"Die Protokolle"

Meinte er in Richtung zu seiner Mitschülerin.

"Wer führt sie? Wer bewahrt sie auf?"

Der Chiss strich sich über das Metall der Maske über seinem Kinn.

"Vielleicht gibt es Kopien"

Die Ressourcen ihres Meisters wären an dieser Stelle sehr hilfreich gewesen. Für ihn wäre es vermutlich ein leichtes Gewesen, mit wenigen Worten und gerichtet an die richtigen Personen, die Kontrolle über sämtliches Material über diese Verhöre in Erfahrung zu bringen. Jedoch ließ Agatosh auch nicht das Gefühl los, dass er sie testete. Ihre Fähigkeiten erprobte, ihren Verstand zu nutzen und nicht nur rohe Gewalt.

"Bringen wir es in Erfahrung. Dann kümmern wir uns um die anderen beiden Namen"

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - verlassenes Quartier - Agatosh, Sera
 
Bastion, Tempel der Sith, Haupthangar: Adria und Darth Angelus


Er erzählte ihr, dass er von Kelada kam. Kelada-das sagte Adria nichts. Sie war noch nie dort gewesen. Im Auftrag des Zirkels. Schädlingsbekämpfung. Jetzt horchte sie interessiert auf und stellte gleich eine Gegenfrage:

“In welchem Zirkel bist du? Ich werde in den nächsten Tagen von den Assassinen aufgenommen. War deshalb extra auf Dathomir, direkt nach unserem letzten Treffen. Ich kämpfte und unterjochte einen Dathomir Hexen Clan. Nachtschwestern. Schädlingsbekämpfung, wie treffend formuliert, das tat ich dort auch. Sie hatten ein Holocron, was eindeutig uns Sith gehört. Seitdem nenne ich mich ihr Oberhaupt. Ihre Königin.”

Adria lächelte süffisant und nicht ohne Stolz.

“Ich habe dort noch vieles lernen können. Assassinen Kampf zum Beispiel. Ich habe dort auch meinen ersten Schüler zu Ende ausgebildet.”

Er sprach zu ihr nun verschwörerisch, dass er sah, dass der Krieg nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Er sprach besonders leise. Das tat sie ihrerseits nun auch.

“Das denke ich auch. Im Grunde war der Frieden eine Farce. Nach Dathomir war ich auf Ziost und kämpfte gegen Jedibrut, bis wir sie als Gefangene nach Bastion bringen konnten. Danach war ich wie schon erwähnt auf Kast und kämpfte dort für den Imperator gegen eine Jedihorde. Frieden gibt es nur auf dem Papier. Es wird Zeit, dass es offiziell ist, dass in Wahrheit Krieg herrscht. Im Grunde war nie Frieden. “

Sie machte eine kurze Pause, bis sie weitersprach:

"Du glaubst, darum geht es bei dem Treffen des Ordens?"

Sie sah ihn an. Er schien keine Ahnung zu haben. Kurz überlegte sie, es ihm zu erzählen, doch dann blieb sie dabei. Sie wollte nichts sagen. Es war besser so. Er würde es immerhin schon sehr bald, wahrscheinlich heute noch, erfahren.


Bastion, Tempel der Sith, Hangar: Adria mit Angelus
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Haupthangar - Darth Angelus, Adria

Für einen flüchtigen Moment wunderte sich Sabar, dass Adria nichts von seiner Zirkelzugehörigkeit wusste. Einerseits hatte er offenbar versäumt, ihr von seiner Rekrutierung durch die Extinktoren zu berichten – ein Aspekt, der ihm erst jetzt bewusst wurde. Andererseits nagte es an seinem Stolz, dass sein Name im Orden der Sith noch immer nicht die Bekanntheit erlangt hatte, die er sich vorgestellt hatte hatte. Jenen glänzenden Ruhm, den er als ihm zustehend betrachtete. Die Angelegenheit auf Kelada war eine Zwickmühle gewesen: Er hatte sich dort zum Ziel gesetzt, die Massen für sich zu gewinnen und seinen Namen in jenem strahlenden Glanz erstrahlen zu lassen, der seiner Meinung nach seinem Status und seiner Stärke gebührte. Ein siegreicher Kampf gegen mehrere Jedi, die illegal auf imperialem Staatsgebiet spioniert und Sabotage betrieben hatten, hätte ihm diesen Ruhm einbringen sollen. Doch die plötzliche Abreise – und die bittere Tatsache, dass seine Feinde entkommen waren, ohne dass er auch nur einen von ihnen zur Strecke gebracht hatte – hinterließ einen faden Beigeschmack, der seinen Ehrgeiz empfindlich berührte.

Ebenso nagte ein wenig der Umstand an ihm, dass
Adrias Zeit seit ihrem letzten Treffen offenbar mehr als erfolgreich verlaufen war und von weniger Rückschlägen gezeichnet war, als es bei ihm selbst der Fall war. Sie hatte auf Dathomir einen Nachtschwestern-Clan unterworfen, ein Holocron der Sith erbeutet, sich von diesen im Sumpf hausenden Hinterwäldlern zur „Königin“ ernennen lassen, war vom Assassinenzirkel rekrutiert worden und hatte sogar ihren ersten Schüler vollständig ausgebildet – Errungenschaften, die ihren Aufstieg im Orden unterstrichen. Obwohl ihr Verhältnis längst nicht mehr auf Feindschaft beruhte, maß sich Sabar noch immer mit ihr, ein stiller Wettbewerb, der in ihn antrieb. Beide waren junge, aufsteigende Sterne im Orden der Sith, Ritter des Imperators, deren Potential und Ambitionen die anderer Ordensmitglieder in den Schatten stellten. Der Wettkampf mit ihr, der ihn einst unter anderem am Leben erhalten hatte, peitschte ihn auch jetzt noch an, trieb ihn zu größerer Macht und Ruhm, selbst wenn er dies niemals laut eingestehen würde. Nach außen hin musste er die Fassade des über allen erhabenen strahlenden dunklen Ritters waren.


"Gar nicht übel, Adria"

Honorierte er ihre Leistung dennoch und erwiderte ihr süffisantes Lächeln. Was wohl ihre Mutter Kira Guldur trieb?

"Ich kämpfe für den Zirkel der Extinktoren. Kelada ist eine imperiale Welt in der Kolonieregion, die mit Unruhen zu kämpfen hatte. Dazu trieben dort drei Jedi ihr Unwesen – ich habe sie gestellt und vertrieben. Unmittelbar darauf musste ich aufbrechen, ohne stattdessen die Verfolgung aufnehmen zu können."

Adria war die wohl einzige Person in diesem Orden, zu der er unter gewissen Umständen mit einem Hauch von Ehrlichkeit sprechen konnte, eine seltene Ausnahme in dem Netz aus Intrigen und Verrat, in dem sie um ihren Platz in der Nahrungskette kämpften. Wie sich herausstellte, hatte auch sie mit den Jedi zutun. Auf Ziost, wo sie eine von ihnen erbeutet hatten. Unweigerlich blitzte die Begegnung mit Eowyn El'mireth in seinem Verstand auf - jene gefangene einflussreiche Jedi, die er in die Pyramide der Extinktoren verlegt hatte und deren Namen er inzwischen bestens kannte. Hatte Adria sie etwa gefangen? Nein, zeitlich passte das nicht zusammen. Angelus wischte den Gedanken schnell beiseite. Auch auf Kast hatte Adria mit dem Feind zutun - sogar einer Horde, wie sie es nannte. Sie hatte dort für den Imperator gekämpft. Sabar wurde hellhörig, ein Schatten der Irritation legte sich über seine Züge: Weshalb wusste er davon nichts? Warum war er, ein Ritter des Imperators, nicht dorthin entsandt worden?
Seine Miene versteinerte sich für einen Moment, ein kalter Glanz trat in seine grünen Augen, bevor er sich wieder fing. Seine ehemalige Quasi-Mitschülerin bestätigte danach seine Gedanken zum sogenannten "Frieden". Sie war klug - traf den Nagel auf den Punkt.

"Man munkelt ja so einiges über die Zustände seit diesem Waffenstillstand. Aber wenn sich der Feind bereits auf einer unbedeutenden Welt wie Kelada herumtreibt, und dazu auf Ziost und Kast, dann muss noch deutlich mehr im Gange sein“

Der Krieger kniff die Augen zusammen und verzog sein Gesicht vor Ekel, während er seine Fäuste zusammenballte.

"Widerwärtiges Pack. Wenn ich an das arrogante Auftreten dieser Jedibraut von Sturn denke, kocht mir noch heute das Blut in den Adern.“

Seine Stimme triefte vor Verachtung. Dann wandte er sich Adria wieder direkt zu, seine grünen Augen bohrten sich in die ihren. Allzu viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, da die Macht des Imperators nach ihnen rief.

"Die Antwort auf diese Frevel muss brutaler und grausamer sein als alles, was sie sich in ihren kühnsten Träumen vorzustellen vermögen. Stimmst du mir zu?"

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Haupthangar - Darth Angelus, Adria
 
[Bastion / Sith-Tempel / Zellenblock / linke Zelle] Kestrel, Q’Tahem

Zuerst dachte Kestrel, dass ihr Verstand ihr erneut einen grausamen Streich spielte.
Wieder so ein flüchtiger Hoffnungsschimmer, den die Sith wie ein Angelhaken in ihr Bewusstsein pflanzten, nur um ihn wieder wegzureißen. Nur um zu sehen, wie sie sich windete, klammerte, verzweifelte.
Aber dann geschah etwas.

Ein Zischen. Das vertraute Geräusch einer sich öffnenden Sicherheitstür. Schritte. Stimmen. Keine lauten Kommandos der Wächter, keine hämischen Bemerkungen, keine Folterdrohungen – andere Stimmen. Und dann spürte sie es. Ein Rauschen. Ein Aufflammen. Wie Licht, das durch einen Spalt in einer undurchdringlichen Wand bricht.

Die Macht.
Sie spürte sie wieder.

Zuerst nur wie ein leiser Wind, der durch die Ritzen eines zerbrochenen Fensters zieht. Dann stärker. Wärmer. Tiefer. Wie eine Welle, die durch sie hindurchfegte und all die Dunkelheit, das Gift, wegzuspülen versuchte. Vergeblich. Kestrel hatte schon zu viel durch Angst, Wut und Verzweiflung von der Dunkelheit genascht. Die Dunkelheit war in ihr und hatte ihre Seele beschmutzt.
Kestrel schnappte nach Luft. Die Fesseln, die sie so lange an den Fluss der Macht gekettet hatten, waren weg. Verschwunden. Die Energie, die sie so lange nicht gespürt hatte, flutete zurück in ihre Glieder, in ihr Herz, in ihre Seele. Und mit ihr: ein kleines vertrautes Leuchten. Sie war nicht mehr länger in die gleiche Position gezwungen und konnte sich bewegen. Die schwelen Schellen hinter sich lassen.

Brianna!

Sie sah anders aus. Ihre Haare waren nicht silbern. Ihr Gesicht war mit einer gelblichen Schminke bedeckt, ihr Körper wirkte fremd in einer neuen Gestalt. Aber es war egal. Es war ihre Aura. Ihre Präsenz in der Macht. Sanft, klar, stark und durchdrungen von der Art Mitgefühl, das Kestrel einst gerettet hatte. Es war nicht der Schatten eines Traums. Es war nicht ein Trick.

Es war Brianna.


Bri…

Brachte sie mit rauer, fast brüchiger Stimme hervor, bevor ihre Kehle sich schloss und die Tränen kamen.
Das Gewicht auf ihrer Brust, Monate der Folter, der Isolation, der Angst – es zerfiel. Mit einem Mal, als Brianna in die Zelle stürzte, ihr Lichtschwert aktivierte und mit einem leisen, sauberen Summen ihre Fesseln durchschnitt.
Und dann war sie frei.

Kestrel kippte vornüber – der plötzliche Verlust der stützenden Ketten ließ ihren geschwächten Körper nachgeben –, doch sie wurde sofort von zwei starken Armen aufgefangen. Vertrauten Armen, die sie von hinten umarmten.


Brianna…

Dieses Mal klang es wie ein Schluchzen. Kestrel drehte sich nun richtig zu ihr um.

„Du bist es… du bist es wirklich.“

Sie konnte die Tränen nicht aufhalten. Sie liefen heiß und schwer über ihre Wangen, tränkten Briannas Kleidung, als sie ihre Freundin umarmte. Ihre dünnen Finger klammerten sich an ihre Freundin, als wolle sie sicherstellen, dass diese nicht in einem Moment der Unachtsamkeit wieder verschwinden würde.

Doch so groß die Erleichterung war – so heftig brannte auch die Angst in ihr hoch.

Sie löste sich etwas, zwang sich, Brianna direkt in die Augen zu sehen, auch wenn es schwer war, den verschwommenen Blick zu fokussieren. Ihre Stimme bebte.


„Was tust du hier, Brianna? Bist du… bist du lebensmüde?!“

Die Worte kamen heraus wie ein gequälter Flüsterschrei, verzweifelt und voller Sorge.

„Du kannst hier nicht sein! Nicht du. Nicht deine …Padawan? Nicht… wer auch immer euch noch begleitet. Wenn sie euch erwischen, bist du tot. Alle seid ihr dann tot. Verdammt, Brianna, sie werden dich zerreißen. Genauso wie mich. Wie Q’Tahem.“

Sie rang nach Luft. Die Erschöpfung, der Hunger, die Monate in der Dunkelheit forderten ihren Tribut. Doch ihr Blick war nun wieder fokussierter. Klarer. Voller Panik – nicht um sich selbst, sondern um Brianna.

“Ich dachte…du wärst eine Sith. Das bist du doch nicht oder? Nicht mehr? Je? Das ist keine Falle oder? Wo ist Sturn?”

Fragte Kestrel voller Panik.

Sie suchte mit den Augen die Umgebung ab. Die Zellentür stand offen, hinter Brianna erkannte sie eine jüngere Nautolanerin – Padawan? – und ganz hinten die Silhouette eines Rattatakis.
Sie richtete sich ein Stück mehr auf, noch immer auf den Knien, ihre Stimme drängend:


„Seid ihr nur zu dritt?! Ist da sonst noch jemand?“

Ihr Blick glitt wieder zu ihrer Freundin, während sie wie Q’Tahem versuchte sich auf die Beine zu stellen. Sie zitterten vor Schwäche, genauso wie die des Nautolaners und ihr rechtes Bein konnte sie ohnehin nicht richtig belasten, seit dem Sturn es ihr zertrümmert hatte. An der Wand und an ihrer Freundin hielt sich die verletzte und abgemagerte Jedi fest.

„Wir… wir müssen hier sofort weg, Brianna. Jeder Moment, den ihr hier unten verbringt… es ist Wahnsinn. Habt ihr an die Kameras gedacht?!“

Sie schluckte schwer, zitterte, doch ihre Hand hielt sich weiterhin an der der Echani fest, als könnte diese Berührung sie an der Wirklichkeit verankern. Ihre Stirn lehnte einen Moment gegen Briannas Schulter.

„Aber…“

Ein weiteres Schluchzen.

„Ich bin so froh, dass du gekommen bist…“

Das Licht in ihr, so lange fast erloschen, flackerte auf. Noch schwach. Noch zerbrechlich in der Dunkelheit. Doch es war da.

Denn Brianna war da.

Und das hieß, es gab endlich Hoffnung.


Bastion – Sith-Tempel, Gefängnisblock – linke Zelle – Marrev (NPC) an der Tür, drinnen Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
 
Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira mit Marlis im Trainingsraum, Norag, Lilya und T1gA mit den Zwillingen im Aufenthaltsraum

Marlis war besonders. Wirklich besonders. Eine Padawan, die einer Sith half. Auch wenn sie sich ihnen angeschlossen hatte, so war Marlis irgendwie immer noch eine Jedi. Es gab immer wieder Momente, wo Niphira überlegte, wie sie damit umgehen sollte. Sollte sie es ihr austreiben? Es unterstützen? Wie oft hatte sich die Vollstreckerin genau das gefragt. Oder ist sie vielleicht genau so, wie sie sein musste. Als Marlis dann wegen der Vorbesitzerin dieses Körpers fragte, den Niphira nun besaß, schüttelte diese den Kopf.

“Nein… sie war… mehr wie ein Droide mit einem stark beschädigten Persönlichkeits-Chip. Ich weiß nicht, was ihr passierte, doch… diese Frau… War kaputt…”

Streng genommen war es ein weiterer Umstand, dem Niphira nachgehen wollte. Spätestens wenn sie wieder stärker war. Marlis Worte und Gesten taten irgendwie gut. Auch wenn sich die Sith so unheimlich für vieles schämte. Ihre Ausführungen machten Sinn, jedoch hatte Niphira nie darüber nachgedacht, wie Marlis es beschrieb. Sie wäre nie schwach gewesen? Das stimmt nicht. Wäre Niphira nicht schwach gewesen, würde ihre Mutter noch leben… Daher nuschelte sie nur ein leises;

“Ich wäre gerne stärker…”

Sie musste stärker werden. Andernfalls würde man ihr irgendwann alles nehmen. Schließlich hatte Niphira Wesen, die sie schützen musste. Vielleicht war es ihre größte Schwäche. Doch am Ende war es auch eine ihrer größten Stärken, oder? Irgendwann verabschiedete sich noch Norag und Niphira nickte langsam.
Was folgte war ein regelrechter Vortrag von Marlis. Die Sith schaute ihr Gegenüber an. Es war zum Schämen. Wirklich niederschmetternd im ersten Moment. Dennoch erreichten Marlis Worte zumindest teilweise etwas in Niphira. Sie schaute die andere Frau an. Man erkannte den Schmerz, den sie schon die ganze Zeit mit sich herum trug.

Wenig später standen die Beiden im Trainingsraum. Marlis Reaktion auf die Geschichte mit dem Vogel ließen Niphira sachte mit dem Kopf schütteln. Darum ging es nicht. Es ging um Beharrlichkeit. Zumindest verstand sie die folgenden Worte. 2m hoch und 1,50 breit. Ja, das war ein wichtiger Punkt. Viele hier waren nun einmal größer. Das hieß, wenn man die Macht außen vor ließ, dass diese Wesen eben einen nicht unerheblichen Vorteil in ihrer Reichweite hatten. Auch Marlis Erwähnung bezüglich ihrer Leistungen im Labor damals war ein guter Ansatzpunkt.

“Genau da haben wir schon ein Problem vieler Sith. Sie glauben, wenn sie stark sind, können sie einfach frontal in ihre Gegner rein rennen. Wenn jemand das macht, kann man das sehr gut ausnutzen.”

Damit fing das eigentliche Training an. Sie verbesserten Marlis Grundhaltung und auch wenn sie fiel, war Marlis gut darin, wieder aufzustehen. Sie wussten scheinbar beide, dass sie fit werden mussten. Es war nicht leicht und Marlis musste noch viel lernen. Die Zeit flog regelrecht dahin und Niphira konnte schon erhebliche Fortschritte erkennen. Allerdings merkte sie auch bald, dass ihr die Kraft ausging. Also beendete sie das Training irgendwann, als Marlis wieder einmal eine spitze Bemerkung machte, ob sie bei “Niphira gelernt hätte”. Als Reaktion wollte sie ihre Schülerin nur leicht mit der Macht umschubsen, was deutlich stärker ausfiel als ihr lieb war. Erschrocken lief sie zu ihr.

“Hey! Alles gut! Ich wollte wirklich nicht so stark…”

Was war das gewesen? Warum war der Machtstoß so viel stärker als gewohnt gewesen?

“Ich glaube, wir sollten erst einmal aufhören…”

Zum Glück war der Trainingsraum groß genug, damit Marlis auf den Matten landete und nicht gegen eine Wand geknallt war. Sie brauchten einen Tee. Die nächste Trainingseinheit könnten sie auch auf später legen. Erst einmal war es wichtig, dass es Marlis gut ging. Vorsichtig kniete sich Niphira neben ihre Schülerin und versuchte zu erkennen, ob ihr etwas fehlte.


Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira mit Marlis im Trainingsraum, die Zwillinge in ihren Zimmern
 
Bastion-Sith-Tempel-Norags Domizil- noch leeres Wohnzimmer- mit Norag, und Norags Droiden


Norag schien nicht so begeistert von seinen eigenen Räumlichkeiten zu sein. Lilya sah es nicht anders. Sie vermisste wirklich dieses super bequeme Sofa! Es war ihr Lieblingsstück gewesen! So schaute die Lethan selbst dann noch wehmütig in die Richtung, wo es gestanden hatte, als Norag das Wort an Lilya richtete.

“Ist ja in Ordnung. Ich glaube, wir werden ohnehin nicht oft hier sein. Du bist einfach lieber auf deinem Schiff. Aber das ist in Ordnung…”

…man könnte bestimmt so ein Sofa besorgen und dann auf dem Schiff irgendwo unterbringen! Das wäre eine Win-Win-Situation! So einfach! Als Norag lächelte und ihre Lekku berührte, zuckte sie erst einmal kurz. Nicht weil es ihr weh tat, sondern weil man so oft in ihrem Leben scheinbar vergessen hatte, dass die Lekku einer Lethan eben keine natürlichen Zügel waren. Alleine schon, um Norag keine Angst zu machen, lehnte sich Lilya vor und legte ihren Kopf an seine Brust. Seine Worte drückten mehr als nur ihren Inhalt aus. Da war Schmerz. Leid. Langsam löste sie sich von Norag und schaute ihm in die Augen.

“Norag… Du wirst es lernen. Meditiere. Manche sind besser darin, es zu kontrollieren, als andere. Du machst doch auch schon große Fortschritte. Du musst dir die Zeit dafür geben, es zu lernen.”

Ein aufmunterndes Lächeln lag auf Lilyas Lippen. Sie glaubte an den immer noch ein wenig kindlichen Zabrak. Er sah nicht mehr wie der hilflose Junge von damals aus, aber dieser Junge steckte immer noch in ihm. Vielleicht war es einfach Angst, die es ihm schwerer machte, mit der dunklen Seite zu agieren. Man sprang ja auch nicht in eine hochentzündliche Flüssigkeit, während man Fackel tragend die Imperiale Hymne singt. Zumindest wäre das nicht gerade förderlich für die Gesundheit. Doch die nächste Frage riss Lilya aus dieser durchaus amüsanten Vorstellung.

“Ehm… ja… Ich wüsste das wirklich gerne.”

Sein Grinsen ließ Lilya den Kopf schief legen, doch verstand sie, worauf es hinausläuft, als Norag weiter sprach.

“Schwarz… und ich glaube, wir brauchen viel davon… Einen Teil können wir beim Orden anfordern den Rest? Nun… ich glaube, den müssten wir schon klauen. Oder wir beide missbrauchen ein paar Jünger dafür. Kann alles möglich sein.”

Irgendwie gefiel Lilya der Gedanke, ein paar Jünger für ihr Vorhaben vor den Karren zu spannen. Schließlich musste man ja auch hin und wieder seinen Status nutzen. Wozu hatte man ihn denn sonst?




Bastion-Sith-Tempel-Norags Domizil- noch leeres Wohnzimmer- mit Norag, und Norags Droiden
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Aufenthaltsraum | Ralo und Jean
Als Jean sich beschwerte, dass er sie vor Personal bloßgestellt hatte, indem er eine Erklärung lieferte, entschuldigte er sich umgehend. Er musste vorsichtiger sein. Manche Leute fanden, dass er zu viel erklärte und offensichtlich gehörte sie zu ihnen. Schätzte den niemand den Wert einer sinnvollen Schlussfolgerung? Jedoch musste er sich entschuldigen und so etwas in Zukunft lassen, damit das Verhältnis zu seiner Vorgestzten nicht zu schlecht wird. Schließlich mussten sie noch miteinander auskommen.

"Entschuldigung, Agentin. Es war absolut nicht meine Absicht, sie im schlechten Licht erscheinen zu lassen."

Doch als er schon dachte, das wäre alles, was sie nicht begriff, machte sie einen Kommentar, der ihn, wenn er ein wenig emotionaler gewesen wäre, wirklich zur Weißglut gebracht hätte. Sie hatten ihn noch verhören können. Er hatte Antworten gegeben, die man auswerten konnte. Das war das bestmögliche Szenario! Begriff sie das etwa nicht? Und dann auch noch der wütende Ton. Um seine Arbeit effizient verrichten zu können, musste man Ruhe bewaren. Er ärgerte sich auch manchmal, doch er fasste sich für normal schnell. Hoffentlich war sie von der gleichen Sorte, sonst müsste er das jetzt den ganzen Tag ertragen. Und genau das war das Problem zwischen ihnen: Er wusste nur unzureichend, wie sie sich verhielt.

Auf ihren Kommentar bezüglich der Getränkewahl reagierte er auch nicht mehr. Es bestand eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie daraus schloss, er wäre beleidigt, aber irgendwer musste ja gegen die Spannung zwischen ihnen arbeiten, welche bei ihr offensichtlich zunnahm wenn er redete. Doch hätte er ihr das jetzt erklärt, dann wäre er vermutlich nur wieder angefotzelt worden. Also setzte er sich stumm an einen Tisch und trank in Ruhe sein kohlensäurehaltiges Wasser. Wenn sie gut dastehen wollte, konnte sie sich ja das weitere Vorgehen bestimmen. Doch schlussendlich nahm seine Gier, Wissen förmlich zu inhalieren und er zog sein Datapad heraus und suchte nach den neusten Nachrichten über Aurean Transit.


Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Center - Arthious-Boulevard - Gebäude für lokale Sicherheit - IGD-Bereich - Aufenthaltsraum | Ralo und Jean
 
Bastion - Sith Tempel - Norag's Domizil - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag), Lilya und T1gA (NPC)

Ja es war schon klar aber gleichzeitig gut das sie es verstand, das er lieber auf seinem Schiff war als hier in seinen eigene Räumlichkeiten. Norag würde sich nie wirklich hier heimisch fühlen. Aber war das zu verdenken? Hier fühlte es sich an dauerhaft Angst haben zu müssen hinterhältig von hinten verbrannt zu werden.
Als der Zabrak an ihren Lekku war zuckte sie kurz und sah einfühlsam zu ihr und als die Lethan ihren Kopf an seine Brust legte, strich er ihr vorsichtig noch mal über die Lekku von der Twi'lek.


"Alles gut. Ich weiß das du oft dort verletzt worden bist, aber ich weiß das sie empfindlich sind und ich würde niemals dir dort weh tun... Zumindest niemals mit Absicht! Daher brauchst du keine Angst zu haben, das ich dir an den Lekku jemals weh tun würde..."

Sagte er sachte zu ihr als sie mit dem Kopf an seiner Brust lag. Der Zabrak genoss ihre Nähe. Einfach bei ihr sein, das war es was ihn glücklich machte. Doch ihre Antwort holte ihm etwas aus seinen Gedanken heraus und er sah sie an als sie sich von ihm löste. Leicht nickte er und dachte nach.

"Ja das ist mir durchaus bewusst. Jedoch hat man das Bedürfnis es schnell zu lernen um seine geliebten in seinem Umfeld nicht zu verletzen. Ich hatte es fast bei Marlis getan und bei dir habe ich es geschafft dich zu verletzten. Selbst dem kleinen habe ich scheinbar herumgeschleudert... Ich habe es unbewusst etwas mitbekommen durch den Schleier. Das er wohl durch die Luft flog durch seine Geräusche..."

Bei dem Gedanken wurden seine Augen kurz etwas dunkler doch dies änderte sich sofort wieder, da Lilya immer noch bei ihm war und im direkten Körperkontakt. Immer wieder bemerkte er, das die Lethan einer der Wesen war, die ihn egal wie aus diesem dunkle Loch raus holen könnte wenn etwas schief gehen sollte. Sobald sie da war, war es wie ein kleiner Lichtschein in sich selber. Dennoch sagte er dazu nichts, weil er es selber noch nicht verstand. Norag wusste nur, Lilya könnte ihn immer wieder zurück holen wenn er es nicht schaffen würde. Zum Glück würde das Gespräch wieder in eine andere Richtung gelenkt und etwas verdutzt schaute er seine Freundin an.

"Schwarz konnte ich irgendwie erahnen... Aber viel? Wie viel? Was willst du alles tätowieren?"

Kurz überlegte er ob Norag den richtigen Gedanken hatte... Weil er ja auch echt viel brauchte.

"Ich kann dir nur sagen, wenn du mehr als nur den Kopf und Hals tätowieren möchtest, das einige Stellen echt weh tun können!"

Grinsend sah er sie an und sah kurz auf seine Arme die ja auch die Tattoos hatten. Aber auch wenn er sich jetzt komplett ausziehen würde... Wäre es wirklich überall. Einen Moment lang wurde seine Hautfarbe im Gesicht noch roter als er eigentlich war. Ja stimmt... Lilya hatte ja bis jetzt nur maximal Kopf, Arme, Hände und Füße gesehen. Alles andere konnte sie noch nicht sehen. Aber die Frage war auch, wann er sich trauen würde sich vor ihr aus zu ziehen... Ja sie waren zusammen und ein paar. Aber Lilya war seine erste Freundin... Ab wann war es normal sich zu zeigen vor seinem Partner und wann war es komisch, das man es sich nicht traute? Das waren alles Dinge von denen er keinerlei Ahnung hatte. Und wie sollte er sich verhalten wenn sie sich auszog oder umzog? Oh man so viele offene Fragen... War es dämlich zu fragen? Wahrscheinlich würde er sich das nicht mal trauen. Der Zabrak war knall rot, roter als sonst im Gesicht und schüttelte leicht den Kopf.

"Ähm ja... Das wäre eine Möglichkeit, nur muss ich noch lernen meinen Status zu nutzen hier im Tempel. Auch wenn es mir schwer fallen würde..."

Die Worte kamen etwas raus geplatzt um seine eigenen Gedanken zu verdrängen. Etwas hoffte er das sie es nicht bemerkte, jedoch wusste sie auch, wie sich rote Haut verhält wenn man noch roter wurde. Verdammt! Hoffentlich fragte sie nicht woran der Zabrak dachte.

Bastion - Sith Tempel - Norag's Domizil - Wohnbereich
Darth Nydak (Norag), Lilya und T1gA (NPC)
 
Bastion, Tempel der Sith, Hangar: Adria mit Angelus


Gar nicht so übel, kommentierte er offenbar anerkennend ihren Bericht von Dathomir. Adria lächelte verlegen, fand das Lob aber durchaus schön.

“Danke! Wie ich sehe, tust auch du, was du kannst und das unermüdlich.”,

gab sie das Lob zurück. Sie waren in der Tat ziemlich fleißig und suchten sich stets eine Aufgabe, dem Imperium zu nutzen und selbst mehr als eine unbedeutende Fußnote des Imperiums zu werden oder gar noch weniger. Wie hatte ihr Meister Sikarius immer wieder gesagt, dass manche einfach ausgelöscht wurden und nichts blieb. So wie er?! Adria wusste genau, was sie wollte und sie wollte mehr als nur ein normaler Sith sein und sie wusste, ihr ehemaliger Mitstreiter tickte genauso wie sie. Das hatte sich schon in der Ausbildung gezeigt. Und wie sie hier beieinander standen und sich erzählten, was sie in der Zwischenzeit erlebt und alles so geleistet hatten, war da auch wieder dieser unterschwellige Konkurrenzkampf von einst. Doch das trieb sie um und an. Ihre Meister hatten in ihnen damit etwas gesät, was sie stets voran trieb und keinen Stillstand zuließ. Dennoch waren sie sich heute wohlgesonnen. Adria hatte nicht mehr den Drang, ihm bei jeder Gelegenheit eins auszuwischen, ob nun körperlich oder psychisch. Der Teil ihres Lebens war abgehakt. Sie waren auch noch damals sehr jung gewesen. Doch eine Frage drängte sich in ihr auf. Sie kämpfte sie erstmal nieder. Das passte jetzt einfach nicht! Später!

Er war bei den Extinktoren. Sie nickte anerkennend. Sie hätten auf Kelada drei Jedi gestellt und vertrieben, doch verfolgen konnte er sie nicht mehr. Sie hörte Bitterkeit in seinen letzten Worten heraus. Sie konnte ihn angesichts ihrer Erlebnisse gut verstehen. Er war nicht der Typ, der etwas unvollendet ließ und aufgab. Doch er hatte keine Wahl gehabt. Sie zuckte mit den Schultern. Dumm gelaufen. Es war ärgerlich.

Man hatte ihn also schon kontaktiert, um hierher zu kommen. Nachdenklich sah sie ihn an. Sie hatte die Nachricht erst mit dem Eintreffen hier erreicht. Entweder, hatte man nicht genau gewusst, wo sie war oder aber, man hatte durch den Geheimdienst längst gewusst, dass sie nach Bastion unterwegs war.

Er betonte nun, dass mehr in Gange war, als man wegen des Friedens annahm.


“Oh ja, das kann ich bestätigen!”,

warf sie kurz ein und ließ ihn weiterreden. Voller Hass und Abscheu sprach er nun von Brianna. Er nannte sie abwertend Jedibraut von Sturn. Sie lachte auf, aber ihre Augen sprachen auch von Abscheu und Hass. Es war ein boshaftes Lachen.

“Da stimme ich dir zu. Voll und ganz. Diese Schlampe gehörte zu der Jedihorde, die extra nach Kast flog, um den Imperator anzugreifen. Ich war eine der Sith unter Graf Janus Sturn, die das verhindern wollten. Er hatte wohl etwas gut zu machen. Was für eine Frechheit! Was für eine Dreistigkeit! Ich bekämpfte Brianna zu zweit mit meiner Mutter Kira. Wir sind beide hervorragende Lichtschwertkämpferinnen, aber schafften es dennoch nicht, Brianna das Licht auszuknipsen. Sie ist hoffentlich erschlagen worden, als alles zusammenbrach. Also, sei nicht traurig, ich konnte es dank des Grafens auch nicht vollenden. Er hatte die Macht nicht mehr im Griff, hatte sie zu stark ausgereizt, verlor völlig die Kontrolle, was uns daran hinderte und alle mit in Gefahr brachte. Also, der Graf fiel nicht nur auf das Liebchen rein, sondern verhinderte im Grunde ihren Tod.”

Jetzt war Bitterkeit aus ihrer Stimme hörbar.

“Die Jediarmee konnte fliehen, zumindest die, die nicht unter den Trümmern begraben wurden! Ein unschönes unzufriedenes Ende.”

Es war schön, alles dem toten Grafen in die Schuhe schieben zu können. Er war ja auch schuld daran. Doch hätte sie solche Worte unter anderen Umständen nie in den Mund genommen. Doch da er vermutlich tot war…!

“Leider ging es uns ähnlich, wir konnten es nicht zufriedenstellend beenden. Ja, die Jedi sind umtriebig. Sie spielen mit uns. Für sie bedeutet der Frieden auch nichts! Sie halten uns zum Narren.”

Zu gern hätte sie nun erwähnt, dass die Jedi den Imperator getötet hatten, doch alles in ihr warnte sie davor. Sie ignorierte das Gefühl lieber nicht. So eine ungeheuerliche Botschaft sollte lieber von offizieller Stelle kommen. Man sollte sich das mal richtig auf der Zunge zergehen lassen bzw. verinnerlichen, dass diese Mist-Jedi ihr Oberhaupt getötet hatten und das mitten im Frieden! Womöglich verschwieg man das Ganze auch noch eine ganze Weile!? Womöglich wollte man auch nicht zugeben, wie er gestorben war?! Vielleicht erfand man eine Krankheit, an der er verstorben war?! Da konnte sie hier nicht irgendwelche Geschichten in die Welt setzen! Das könnte für sie gefährlich werden! Ein Mentor hatte ihr mal gesagt, dass sie nicht alles ausplaudern sollte, was sie wusste und dachte und erlebt hatte. Ian. Das sie das ausgerechnet Angelus verschweigen musste, machte es nicht gerade leichter. Sie gingen in der Regel ziemlich ehrlich miteinander um. Adria hätte es ihm zu gerne gesagt. Das sie einst aufgebrochen waren, um den schwachen Imperator selbst zu eliminieren, sie sich sogar ganz alleine denen in den Weg gestellt hatte, Adria ganz die Ritterin, um dann die Seiten zu wechseln, weil ihre Mutter vor ihr stand, hatte sie lieber verdrängt. Die blöden Jedi waren ihnen zuvor gekommen und hatten ihnen eigentlich einen Gefallen getan. Nun war er tot. Getötet von den Jedi. Letzteres war ein fast zu großes Geheimnis für sie, übermächtig, doch sie blieb eisern dabei, es nicht zu tun. Er würde es vielleicht schon bald erfahren. Sie sprach deshalb auch den Tod von Sturn nicht an. Wäre komisch, dessen Tod zu erwähnen und den Tod des Imperators nicht. Kira hatte deshalb nicht einmal nach Bastion zurück gewollt. Zoey auch nicht. Auch gemeldet hatten sie nichts.

Die Stimmung war irgendwie gerade niedergeschlagen. Apropo Zoey. Sie konnte ihm das erzählen:


“Aber die Sith Zoey Liviana hat drei Jedi und einen Soldaten an der Nase herumgeführt, ist bis in den Jeditempel reinmarschiert und hat ihnen ein Holocron abgenommen. Eins, was uns gehört. Eine Meisterleistung für eine nicht ausgebildete Agentin, wenn du mich fragst und ich wirklich anerkennen muss, auch wenn meine Mutter sie, ganz nebenbei bemerkt, nicht leiden mag. Ich denke Stutenbissigkeit. Sie ist Archäologin. Die Jedi mussten sie verfolgen, selbst schuld, aber da stellten meine Mutter und der Graf Sturn ihnen eine Falle. Ein großer Kampf. Mehrfach! Man zwang die Jedi in die Arena. Ein großes Spektakel. Ein Triumph. Und wir brachten sie als Gefangene nach Bastion, auch wenn die Jedi es uns nicht leicht machten und immer zu ausbüxen wollten. In dem Falle waren wir siegreich. Die eine Jedischülerin ist jetzt die Sithschülerin meiner strengen Mutter. Der Rest ist in Gewahrsam. Es läuft auch manchmal gut für uns. Am Ende werden immer wir siegreich sein!”

Etwas Aufmunterung konnte nicht schaden. Auch er fand noch passende Worte. Die Antwort müsste zukünftig grausamer und brutaler ausfallen. Ob sie das auch so sah? Sie nickte.

“Und ob! Ich stimme dir hundertprozentig zu! Die Jedi sind die größte Plage unserer Zeit!”

Sie wollte etwas Heiterkeit ins Gespräch bringen und auch davon ablenken, bzw. das Thema wechseln, um nicht doch noch etwas zu verraten.

“Weißt du noch, wie wir uns damals gehauen haben?”

Sie lachte. Dabei klang ihre Frage wesentlich harmloser formuliert, als es damals tatsächlich gewesen war. Es war auf Leben und Tod gegangen. Und doch standen sie jetzt beide hier, nebeneinander an eine Wand gelehnt, das geschäftige Treiben, was normalerweise nicht so stark war, ganz nebenbei beobachtend.

“Weil wir gerade an damals denken. Hast du etwas von meinem vermissten Ex-Meister gehört oder gilt er immer noch als tot?”

Sie musste diese drängende Frage stellen. Sie merkte, wie in dem Moment ihr Puls hoch ging. Sie wollte nichts unversucht lassen, auch wenn die Chance gering war.


Bastion, Tempel der Sith, Haupthangar: Adria und Angelus
 
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