Bastion

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit | Gang
Samin & Sane

Samin hielt sich tief geduckt, als sie sich hinter Sane hielt, einen Halbschritt von seiner Schulter versetzt. Sie hatte gesehen, dass er den E-11 in seinen Händen auf Betäubung gestellt hatte, allerdings wusste sie auch, wie schnell sich die gute Intention ändern konnte, wenn Adrenalin und Panik erst einmal das Steuer übernahmen. Sie konnte nicht wissen, wie sehr sie in Sanes Kampffertigkeiten vertrauen konnte und so hatte sie sich selbst zumindest mit einem kleinen ausfahrbaren Skalpell bewaffnet, das sie im Medi-Kit entdeckt hatte. Zu ihrer Überraschung schien der Adelserbe jedoch zu keiner Sekunde in Panik. Entweder hatte er eine erstaunliche Selbstkontrolle, oder irgendeine Art von Training genossen. Jenes war der Grund, warum sie selbst über einen messerscharfen Gedankengang in solchen Situationen verfügte und jeder Sinn geschärft war. Ihr entging dadurch auch nicht, dass er keinesfalls zum Ersten Mal eine Waffe in den Händen hielt. Hatte er gedient?
Unmöglich darauf in dieser Sekunde eine Antwort zu bekommen. Stattdessen erklang ein Lärm hinter ihnen - beginnendes Chaos. Wenn es nicht schon geschehen war, würde es nicht mehr lange dauern, bis jemand die Abwesenheit des Bewachers bemerkte.

Die Elite-Pilotin presste sich an eine der Wandverkleidungen. Die Kälte von Durastahl glitt durch den Stoff ihres Galauniformärmels. Ein paar Meter vor ihnen öffnete sich der Flur zu einer Querpassage. Den Gang hinunter gab es einen Turbolift, wie ein unübersehbares Schild offenkundig machte. Sane führte erneut an und schlich vor. Der Turbolift selbst war außer Betrieb gesetzt worden. Dieser schien den Adeligen jedoch auch kaum zu interessieren. Stattdessen sah er sich nach etwas anderem um. Samin verstand. Mit rotierenden roten Pupillen unterstützte sie ihn bei der Suche nach einem Zugangsschacht. Zunächst vergeblich.

Als sie es dann entdeckte, gluckste sie schroff und berührte Sane am Rücken - nicht mehr als ein Hauch -, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Auf das Imperiale Büro für Standardisierung war Verlass. Auf der Intimidator gab es eine baugleiche Verkleidung - dahinter war die Lüftung ihres Quartiers verborgen. Sie huschte voraus, ohne dass ein Laut ihre Schritte verriet und den Gang herunter hallte, tastete mit einer Hand entlang der Kante der Verkleidung und entdeckte, was sie gehofft hatte: Ein kleiner Hebel, ein manueller Entriegelungsmechanismus, verborgen hinter der abnehmbaren Blende. Mit seiner Hilfe konnte sie die gesamte Platte mit leiser Kraft beiseite schieben.

Dahinter kam der Wartungszugang, für Techniker, zum Vorschein. Zu Samins Enttäuschung war jener jedoch durch ein mechanisches Schloss gesichert, für den man mit Sicherheit ein bestimmtes Werkzeug oder eine Art Schlüssel gebraucht hätte. Ein leiser Fluch in ihrer Cheunh-Muttersprache entfuhr den blauen Lippen.

Hilfesuchend sah sie zu Sane. Mit einem Blasterschuss ließ sich das Problem sicher kurzerhand lösen. Dann würde aber auch jeder im Gebäude direkt wissen, wo sie sich aufhielten. Das sollte also ihre letzte Option sein. Bevor Sane etwas sagen konnte, fiel der Halb-Chiss jedoch das kleine Gitter seitlich am Zugang auf. Es hatte sich zunächst ebenfalls hinter der Abdeckung befunden und war nicht viel mehr als ein Lüftungsschlitz, vermutlich um den Tunnel dahinter auch bei ausgefallenem Belüftungssystem nicht zur Todeszone werden zu lassen.

Vielleicht…

Sie zog das Skalpell hervor, fuhr mit Hilfe ihres Daumens die schmale Klinge über einen Mechanismus aus dem Inneren und duckte sich hinunter. Mit flinken Händen löste sie zwei einander gegenüberliegende Schrauben und entfernte das Gitter. Der entstehende Spalt war eng. Sane hätte niemals hindurch gepasst. Aber es war den Versuch wert.


“Ich versuche mich durch zu zwängen und den Zugang von Innen zu entriegeln”, erklärte sie schließlich ihren Plan, während sie schon drauf und dran war, ihren Kopf in die Öffnung zu schieben. Ihre Schultern blieben allerdings hängen. Also schob sie sich zurück, streckte dieses Mal einen Arm vor, bemerkte dann allerdings, dass ihre Uniform - eigentlich auf Repräsentation ausgelegt, nicht auf Bewegung - sich über ihren Rücken spannte. Nochmal zurück. Dieses Mal knöpfte sie hastig ihre Uniformjacke auf und warf sie blind hinter sich. Im Hemd war sie wesentlich beweglicher. Erneut probierte sie es mit dem Arm zuerst. Für einen Moment stockte ihr Atem. Das enge Metall drückte sich kalt gegen die Schulterblätter, als sie sie in Schräglage hindurch hebelte. Ihr Kinn schabte über eine Kante, an der sich der Lack bereits gelöst hatte. Ihre Stiefel schliffen leise über den Boden, während sie sich Zentimeter für Zentimeter in die Öffnung schob. Einen Moment lang fürchtete sie in der Dunkelheit, dass sie in einer Biegung festsaß. Aber dann atmete sie scharf aus und drehte sich halb in der Achse, sodass der Blick nach oben gerichtet war.

“Ich kann eine Entriegelung sehen! Schieb mich mal bitte an!”

So drückte sie sich mit Hilfe von Sane weiter vorwärts. Das einzige hörbare Geräusch war ihr eigener Atem und das pochende Echo ihres Herzschlags in den Ohren.

Dann war sie frei. Keuchend raffte sie sich auf der anderen Seite auf. Ihre Finger glitten über die Innenseite der Zugangstür und entriegelten die Mechanik. Ein Klicken folgte. Dann sprang die Tür nach Innen auf, begleitet von einer nun einsetzenden Beleuchtung.


“Offen”, hauchte sie Sane das Offensichtliche mit einem seltenen, freudigen Lächeln entgegen. Ihre Stimme war rauer als gewöhnlich. Sie rang kurz nach Atem, während sie ihren Mitverschwörer nach innen winkte. Der Adelige war schnell bei ihr. Sie wich zur Seite, schob sich tiefer in den Tunnel, damit er eintreten konnte. Dann verschloss sie hinter ihnen die Platte wieder. Kein Knallen, kein Klicken - nur das sachte, gedämpfte Einrasten war zu hören.

Der Wartungsschacht war eng, aber natürlich passierbar. Über und unter ihnen verliefen Kabelstränge in geführten Bahnen und rotes Licht pulsierte in gleichmäßigen Abständen entlang der Versorgungsleitungen.


“Geht es da hinten runter?”

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit | Wartungsschacht bei den Turboliften
Samin & Sane
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9

Jean nickte knapp, beinahe dankbar, als sie Ralos Antwort hörte. Es war gut zu wissen, dass er bereit war – oder es zumindest so wirkte. In einem Moment wie diesem zählte das genauso viel.
Sie wandte sich wieder dem Kommunikationsoffizier zu, der bereits das Audiosignal vorbereitete. Die Leitung war offen, gesichert, aber noch stumm. Jean atmete einmal tief durch.

Der Offizier nickte.


Jean trat einen Schritt vor, ließ den Blick noch einmal über das schematische Abbild des Gebäudes gleiten. Die Agentin war so nervös wie schon lange nicht mehr. Ihr Herz hatte nur bei dem Absturz des Transporters auf Bastion schneller geschlagen, doch sie bemühte sich um Fassung.

Ihre Stimme, als sie schließlich sprach, war ruhig


An die Personen im Centrilux-Tower. Hier spricht Agentin Jean Porter . Ich bin befugt, im Namen der Gouverneurin zu sprechen.“


Eine kurze Pause. Dann fuhr sie fort – fester:

„Sie haben eine Forderung gestellt, der das Imperium nicht nachkommen wird – und auch nicht kann. Die benannten Gefangenen wurden längst verlegt. Innerhalb Ihres Zeitfensters ist ihre Übergabe unmöglich. Wenn es Ihnen ernst ist mit einer Lösung ohne Blutvergießen – dann sagen Sie mir, was Sie stattdessen verlangen. Etwas, das hier und heute umsetzbar ist.“
Jean war sich nicht sicher ob ihre Worte richtig gewählt waren. Sie hatte noch nie Verhandlungen führen müssen. Sie war gut im Verhören, aber nicht im Verhandeln.

Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9
 
Bastion | Imperium | Einkaufszentrum nahe dem Raumhafen | Ribanna und Sedros, andere Besucher

Ribannas Frage zu Daemons Ableben verwunderte Sedros so sehr, dass er nur nonchalant mit den Schultern zucken konnte.

„Ich weiß nicht, was du von mir hören willst. Daemon hat es nicht aus dem Thronsaal heraus geschafft, soweit ich weiß. Die Decke ist uns doch auf den Kopf gefallen. Und selbst wenn er das überlebt hat, hat er es nicht zur Birthright zurück geschafft, bevor wir abgehoben sind. Ich habe bis zum Abflug an der Rampe ausgeharrt, aber er war nirgends zu sehen.“

Sie wollte dann noch mehr über die Schwerter wissen, ja sogar bei den Recherchen helfen. Das Angebot nahm der reinblütige Sith gerne an. Es war eine gute Gelegenheit seine Mitschülerin mehr an sich zu binden und er allein würde erheblich länger benötigen, die Archive des Sithtempels zu durchsuchen.

„Wenn sich die Gelegenheit bietet, komme ich gerne darauf zurück. In der Bibliothek des Tempels finden wir hoffentlich ein paar nützliche Informationen.“

Die folgende Einkaufstour stellte sich als überaus...interessant heraus. Ribanna stellte sich als äußerst wählerisch heraus und war vor allem auf Sonderangebote aus. Es war jetzt nicht so, dass Sedros nicht wusste, auf sein Geld zu achten, aber den Eifer, den seine Begleitung an den Tag legte, Sparsamkeit mit gewissen modischen Ansprüchen in Einklang bringen zu wollen, war dann doch etwas viel des Guten für den reinblütigen Sith.

„Eine Sweatjacke ist nicht regendicht, da wirst du nur durchnässt sollten wir mal bei schlechten Wetter...arbeiten müssen.“

Sedros hatte nicht das Gefühl, dass sein Wort wirklich gehört wurde, andererseits war er auch gar nicht so wirklich interessiert daran, was Ribanna trug.

„Warum nimmst du nicht einfach Unterwäsche, die da in dem Regal neben der Kasse steht? Die Boxen haben Sechserpacks. Nimm einfach zwei oder drei Boxen und dann hast du Vorrat. Teuer sind die auch nicht.“

Aber es nützte nichts. Stattdessen fand sich der reinblütige Sith kurze Zeit später vor einem Damenunterwäschegeschäft wieder und sollte ihr nicht dort hineinfolgen...aber was sollte er stattdessen tun? Unschlüssig sah Sedros sich um. Einer Eingebung folgend ging er ein paar Meter den Gang zwischen den verschiedenen Läden hinab, bis er schließlich an einer Kreuzung ankam, in deren Mitte einige Übermannshohe Hologramme der örtlichen Nachrichten den kleinen Platz erhellten.

Die sonst lautlosen Bilder wurden durch das Zuschalten des Tons unterstützt, als der reinblütige Sith seinen Platz in der Menge fand, die neugierig stehen blieb, um sich anzuhören, was so wichtig war, dass das Einkaufszentrum den Ton hinzuschaltete. Eine kurze, nichts sagende Anmoderation folgte, doch dann erschien das Wappen des Imperialen Hofes, während zum Thronsaal im Palast geschaltet wurde. Ein Raunen ging durch die Menge, da dort auf dem Thron eine unbekannte Person saß. Die Stimmen verstummten in Betroffenheit als der Herold
Iago Kroan verkündete, was Sedros längst wusste, da er dabei gewesen war. Imperator Allegious war tot. Der reinblütige Sith musste gar nicht erst seine telepathischen Fühler ausstrecken, um zu erkennen, wieviel Angst diese Nachricht in den Leuten um ihn herum auslöste. Sie alle erinnerten sich noch an den letzten Bürgerkrieg und die Verheerungen, die mit ihm einher gegangen waren.

Die folgenden Worte der frisch gekrönten Imperatorin
Lucienne Raynar Vendar halfen wenig, diese Gefühle zu besänftigen. Sie sprach von der Stärke des Imperiums und beschwor seine Einheit. Dann rechnete sie den Tod des verblichenen Darth Allegious den Jedi an und was als nächstes folgte kam für den reinblütigen Sith nicht unerwartet. Aber damit nicht genug, sie forderte die Republik auf, die Täter und Hinterleute dem Imperium auszuliefern und Sedros dachte sich dabei direkt, dass die Republik darauf niemals eingehen würde.

Sedros glaubte auch nicht, dass die neue Imperatorin so naiv war, zu glauben, dass die Republik darauf eingehen würde und damit war klar, was das Schauspiel sollte. Die Imperatorin würde kaum von ihren schwerwiegenden Vorwürfen und Forderungen abbringen lassen und damit war das dargebotene Schauspiel nur das Vorgeplänkel, um den nächsten großen galaktischen Krieg zu vorzubereiten.

Und dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des reinblütigen Sith. Dieser Krieg würde ihm Gelegenheit geben, sich zu profilieren und er nahm sich fest vor in den kommenden Zeiten seinen Wert für den Orden zu beweisen und seinen Platz in der Hierarchie zu erstreiten.


Bastion | Imperium | Einkaufszentrum nahe dem Raumhafen | Sedros, andere Besucher
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion – Sith-Tempel, in den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture

Erwartungsgemäß legte auch Q'Tahem keinen Wert darauf, prompt wieder eingefangen zu werden, egal wie unterhaltsam Bailee und Brianna als Mitgefangene auch sein würden. Genau deshalb war es so wichtig heraufzufinden, ob sich in den Implantaten bzw., die sowohl Kestrel als auch ihr Padawan verpasst bekommen hatten, irgendwelche kleinen Spione eingebaut hatten. War das so schwer zu verstehen? Sie hatte keine Lust, sich in einem Jedi-Safehouse in Sicherheit zu wiegen, während es von Sith und Sonderheiten umstellt wurde, weil sie sie geradewegs dorthin geführt hatten. Mit einem Peilsender im Schlepptau würde sie genau das natürlich vermeiden. Aber machte es Sinn, sich schon wieder mit Bailee darüber zu streiten? Sie mussten aus dieser Zelle raus, sonst brauchten die Sith nicht mal einen Peilsender, sie mussten sie genau genommen nicht mal fangen. Daher beließ es die Echani bei einem genervten Seufzer und verdrehte die Augen.

Zumindest schienen tatsächlich keine Sender verbaut worden zu sein und Q'Tahem zufolge erfüllte die Tentakelprothese tatsächlich einen Zweck, für seinen Geruchssinn. Brianna fragte sich, was Bailee roch, mit dem Tentakel im Mund. Es sollte ihr ja helfen, der Dunkle-Seite-Aura in den Katakomben besser zu widerstehen. Psychoaktiv war das Metalltentakel freilich auch, wenn es den Nautolaner dazu bringen wollte, es zu befreien. Q'Tahem widerstand jedoch und meinte, dass er ihnen was schuldete – worauf Brianna selbstredend zurückkommen würde, die ihn freundlich anlächelte und zunickte.

Kurz bevor sie sich dann endlich in Bewegung setzte, fragte der nautolanische Padawan nach ihrem Fluchtweg. Er hatte sichtlich Probleme damit, dass die Flucht so einfach vonstatten gehen würde. Naja, ‚einfach‘ war relativ – sie ernteten nur die Früchte einer wochenlangen Erforschung der Katakomben. Bailee interpretierte die Worte ihres Mitnautolaners als Befürchtung, das Loch, durch das sie vorhin erst in den Tempel eingedrungen waren, könnte mittlerweile verschlossen sein. Sie kam zu dem Ergebnis, das sie höchstens ein paar Arbeiterinnen treffen würde und dieses Mal konnte die Ritterin nicht widerstehen, ihr entgegenzureden.


„Nein, wenn die Sith von dem Loch wüssten und Arbeiterinnen loschicken würden, würden die von den Blutwölfen gefressen werden. Deswegen ist es keine gute Idee, ein riesiges Labyrinth unter den eigenen Tempel zu bauen und dieses zur Belustigung mit halbwegs gefährlichen Kreaturen vollzustopfen. Das ist nicht so einbruchssicher wie frau denkt.“

Bailee bemühte sich klarzustellen, dass sie kein Problem mit schwerem Heben hatte – wiewohl die übermenschlich kräftige Echani darunter verstand als sie – sondern viel mehr mit dem Rennen.

„Rennen – schön wär's,“

Meinte die Echani und sah die frisch befreiten an. Da müsste sie schon beide tragen, damit sie wirklich Tempo machen könnten, und das wollte sie bei den Verletzungen nicht riskieren. Tatsächlich kamen sie noch langsamer als in Briannas Befürchtungen voran. Ian hatte recht darin gehabt, dass sie das Amulett für Kestrel brauchen würde. Leider war die Ärmste aber seelisch so stark angegriffen, dass auch das nicht mehr reichte. Brianna und auch ihre Padawan taten ihr Bestes, um der Jedi-Meisterin Wärme und Kraft zu spenden. Als sie sich schließlich aufrappelte schien es, als ob es mehr aus einem Rest an Selbstachtung verursachter Trotz war, der sie in die Höhe zwang, obwohl ihr Körper dazu gar nicht in der Lage gewesen war. Es erinnerte Brianna an damals auf Korriban, als sie längst aufgegeben hatte und Kestrel die Hoffnung am Leben gehalten hatte. Dieses Mal hatten sie das Leid nicht geteilt und die Echani fühlte sich ein klein bisschen schuldig deswegen.

Da half es, sich mit Bailee zu kabbeln, die das Schutzamulett ein Placebo nannte, obwohl es alles andere als das war. Dafür freute sich Brianna, mit dem ‚Tentakel-in-den-Mund‘ nehmen einen Wirkungstreffer erzielt zu haben. Einen davon Kestrel in den Mund zu stecken, wäre aber keine gute Idee mehr.


„Warum nicht?“

Fragte die 28jährige gespielt unschuldig zurück, den Todesblick ihrer Padawan von sich abprallen lassend. Aber sie reagierte die nonverbale Konversation der beiden Nautolanerinnen natürlich, auch ohne zu wissen was sich da vielleicht noch auf Pheromonebene zwischen den beiden abspielte. Brianna hätte sowohl Lust als auch Sprüche parat gehabt, um die Frage nach der Fortpflanzung von Nautolanerinnen noch zu vertiefen, aber sie musste sich zurückhalten. Mit Bailee konnte sie das machen – zwischen ihnen gab es das unausgesprochene Verständnis, sich die vielen kleinen und größeren Sticheleien nicht nachhaltig krumm zu nehmen – nur, wenn zusätzlich Q'Tahem in's Visier geriet, musste sie sich leider zurücknehmen.

Ohnehin war es nun Kestrel, die sich inzwischen halbwegs gefangen hatte, die ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Sollten die Tentakeltiere doch turteln… ihre alte Meisterin kam auf das zuvor Gesagte zurück. Sie hatte nicht mehr darauf reagiert gehabt, nun wusste Brianna warum. Die Dunkelheit war schon im Begriff gewesen, sie zu überwältigen. Dass sie nun wieder das Gespräch suchte, war also ein Zeichen der Besserung. Ihrer Meisterin waren die Implantate lieber als wenn die Sith gar nichts gemacht hätten, unkte aber, aus ihr könnte eine ‚diabolische Maschine‘ werden. Brianna sah ihre Freundin erschrocken an. Auf Janus' Gefangennahme kam sie ebenfalls zu sprechen und sie hielt es offenbar für einen schlechten Scherz. Nun war die Echani die Beleidigte.


„Hüte dich vor der Dunklen Seite, sonst rammt dir Eowyn ebenfalls ein Loch in den Bauch. Sie war es, sie hat mit ihm duelliert, besiegt und halbtot zum Sterben zurückgelassen. Nur dank mir wirst du Gelegenheit haben, dich mit eigenen Augen davon zu überzeugen,“

Entgegnete sie in erregtem Ton und schnaubte. Anschließlich tauschten sie sich über den Verbleib ihrer übrigen Gefährtinnen aus. Dass Ribanna gekniffen und sich den leichten Ausweg gesucht hatte, wusste sie ja bereits.

„Oh, um sie brauchst du dir keine Sorgen zu machen, sie scheint sich auf der Dunklen Seite recht wohl zu fühlen,“

Meinte die Echani sarkastisch, fuhr aber versöhnlich fort:

„Auf mich kannst du dich aber verlassen. Immer.“

Was mit Sarissa geschehen war, war die große Frage. Zum Sterben zurückgelassen. Brianna wollte es nicht so recht glauben und wünschte sich, dass Q'Tahem da recht hatte:

Kira & Co könnten ohne Weiteres Sarissias Widerstandsfähigkeit unterschätzt haben – Vahla sind ja lange nicht so zerbrechlich wie Menschinnen.“

Kestrels Tief überwunden, konnten die kleine Gruppe endlich ihren Weg fortsetzen. Eine Weile ging es den Umständen entsprechend gut voran, zum Glück. Es war eine reine Zeitfrage, bis die Sith das Fehlen ihrer Gefangenen bemerkten, und dann? Marrev und Brianna wussten ihre Präsenz mit Quey'tek zu verbergen, doch die anderen waren wie Leuchtfeuer in der drückenden Dunkelheit der Katakomben. Irgendwann sprach Q'Tahem hoffnungvoll aus, dass es nicht mehr weit war und sie nickte automatisch. Sie wusste, dass er recht hatte, vermutlich konnte er spüren, wie der Griff des Bösen schwächer würde. Wenn sie Glück hätten… doch das hatten sie nicht.

Kestrel betrachtete das getötete Monstrum mit Entsetzen und vermutete als erste, dass es sich um ein Forschungsobjekt handelte. Sie berichtete von Laboren, die sie gesehen hatte und den Experimenten, die sie dort durchgeführt hatte. Sie befürchtete, Sane könnte als ein solches Wesen geendet haben.


„Hoffentlich nicht,“

Engegnete Brianna mit einem mulmigen Gefühl, und sie setzten ihren Weg fort, mit größerer Vorsicht als bisher. Die Echani sah sich nach links und rechts um, jeden Vorsprung und jeden Schatten fixierend, immerzu auf der Hut. Sie waren noch nicht weit gekommen, als Q'Tahem sie leise darauf hinwies, dass sie verfolgt würden. Die Echani hatte niemand ausmachen können, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er recht hatte.

„Sie benutzen sie als Wächter und Spione,“

Gab die Pseudo-Mirialan leise zurück. Leider konnte sie sie mit ihren Sinnen nicht ausmachen. Sollte sie Quey'Tek abschalten, um diese zu schärfen? Das konnte bedeuten, dass sie sich erst recht zum Leuchtfeuer und Zielscheibe für diese Kreaturen machte, vorausgesetzt sie waren machtsensitiv. Brianna ging davon aus, dass die Sith hier gescheiterte Jünger und wertlose Gefangene ‚verarbeiteten‘, so dass Sane dieses Schicksal hoffentlich erspart geblieben war.

Plötzlich stürzten diese Kreaturen sich auf sie, aus der einen Richtung, die sie nicht auf den Schirm gehabt hatte: von oben. Die Echani spürte ein plötzliches Gewicht auf ihren Rücken, gefolgt von einem stechenden Schmerz, als die scharfen Krallen des verdorbenen Wesens Robe, Ober- und Untertunika wie Flimsi zerrissen. Mit einem harten Ellenbogenstoß schaffte die Ritterin sich das Biest vom Leibe. Es prallte gegen die Tunnelwand und mit einem harten Faustschlag aus der Drehung heraus brach sie ihm den Schädel.

Leider war es nicht die einzige, sie hatten es mit einem koordinierten Überfall zu tun. Kestrel und Bailee wurden von zwei Seiten in die Zange genommen und sie schützten sich gegenseitig: die eine mit der Macht, die andere mit ihrem Übungslichtschwert. Q'Tahem hatte seinen Blaster, um Marrev machte sie sich keine Sorgen. Vermutlich freute er sich über die Abwechslung. Er hatte ja keinen blutigen zerkratzten Rücken. Brianna hingegen half Q'Tahem, denn sie hatte keine Ahnung, wie kampferfahren er war und zweifellos war er durch die Gefangenschaft nur ein Schatten seiner selbst. Ein Wesen, das einmal ein Sephi gewesen sein konnte, kickte sie gegen die nächste Wand. Damit war der Weg frei, eine weitere Kreatur mit dem Lichtschwert zu durchbohren, die sich dem Nautolaner auf Nahkampfdistanz genähert hatte.

Wenn die Monstrositäten schlau waren, würden sie sich von Brianna fernhalten, die mit bloßen Händen und Füßen mindestens so gefährlich war wie diese mit ihren Klauen. Einige von ihnen waren aber eher langsame Lernerinnen. Die Echani sah, dass Marrev inzwischen Kestrel und Bailee unterstützte, somit blieben sie und Q'Tahem. Sie tänzelte über das Schlachtfeld, achtete darauf, ihm nicht in die Schusslinie zu laufen und diejenigen Abscheulichkeiten zu töten, die im Begriff waren, ihm zu nahe zu kommen. Eines um's andere erledigte sie mit Echani-Kampfkunst- und Lichtschwertgeschick und schließlich war die Schlacht geschlagen. Marrev mahnte sie, den Weg fortzusetzen.


„Ja. Wir haben zu viel Lärm gemacht,“

Meinte Brianna und schalt sich innerlich selbst für ihre mangelnde Disziplin.

„Jemand verletzt?“

Um ihre eigenen Kratzer brauchte sie sich vorerst nicht zu kümmern, die waren ein Problem für später. Schließlich war keineswegs gesagt, dass das die einzigen dieser Kreaturen gewesen waren. Zwar alles andere als schnell, aber dafür leise bewegten sie sich zum nahen Durchgang und zwängten sich durch den Riss. Eigentlich musste Marrev derjenige mit den größten Problemen hier sein, doch Brianna achtete darauf, ihren Rücken und den Stoff darüber nicht noch weiter zu lädieren. Schließlich hatten sie es geschafft – sie konnte nicht anders als breit zu lächeln. Das Gröbste lag schon hinter ihnen! Etwaige Verfolgerinnen würden langsam sein durch die Felsspalte hindurch und sie würden sie sofort kommen sehen. Es war also einen Augenblick Zeit und sie musste sich Klarheit verschaffen. Die Echani wandte den anderen den muskulösen, V-förmigen Rücken zu, wo durch die zerschlitzten Stofflagen die blutigen Kratzer und ihre alabasterweiße Echanihaut zu sehen war. Sie hatte Reserveschminke dabei, sich aber natürlich nicht von Kopf bis Fuß gelb angemalt.

„Wie sehe ich aus? Kann frau es irgendwie kaschieren?“

Fragte sie die anderen.

Bastion – Kanalisation unter Bastion-Center, am Durchgang zu den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
 
[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Domäne der Imperatorin | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Darth Angelus, etwas weiter entfernt: Darth Zion, weitere unbekannte Mitglieder des Ritterordens und Gäste der Zeremonie (Adria Guldur, Kira Guldur, Lilivienne Évarielle d'Oridin)

Aren kannte sich zumindest gut genug mit dem Orden der Sith aus, um die Vorstellung seines Gegenübers einzuordnen. Er gehörte zu der Exekutive des Ordens und damit zur Exekutive der Imperatorin, wenn man so wollte, die Extinktoren. Und er war ein Krieger des Ordens, relativ am Anfang seines Aufstiegs also, aber wenn man das silberne Abzeichen das ihn als Ritter des Imperialen Ritterordens auszeichnete ansah und gleichzeitig die Jugend im Gesicht seines Gegenübers registrierte, war es wohl kein all zu großes Kunststück hervorzusagen, dass noch einiges passieren konnte. Auch wenn der Orden wohl noch unberechenbarer war als die Verwaltung.

Doch was noch interessanter als der Inhalt der Vorstellung war, war der Ton in welcher diese vorgebracht wurde. Aren musste fast noch einen Hauch mehr lächeln. Der Mann war vollkommen von sich selbst überzeugt, sah sich als Krone der Schöpfung an. Wie alt mochte er wohl sein? Mitte, Ende 20? Es musste einem wohl oder übel zu Kopf steigen, wenn man in diesem Alter sich bereits Ritter und Krieger der Sith nennen konnte. Doch in dem wahren Imperium, dem Imperium der Bürokraten hatte der Junge noch keinen Fuß auf den Boden bekommen. Er klang nicht wie ein Staatsmann oder ein auf dem diplomatischen Parkett bewanderter Mann. Noch nicht vielleicht. Wollte er wirklich erfolgreich werden, würde er noch lernen müssen. Doch er war noch Jung und so wie er sprach und sich gebärdete wohl aus einem guten Haus, die Türen würden ihm offen stehen, wenn ihm vielleicht noch der ein oder andere gute Ratschlag mit auf den Weg gegeben wurde.

Darth Angelus stimmte ihm zu im Bezug auf die Krönung, auch, wenn seine Worte noch immer von wenig Wärme zeugten. Aren ließ sich von diesem Gehabe nicht beeindrucken, nach wie vor blickte er seinem Gegenüber freundlich ins Gesicht. Der Sith hatte alleine in dem Raum gestanden, ohne, dass es schien, als hätte er viele Bekannte hier, denen er zumindest durch ein kurzes Zunicken einen Hauch von Aufmerksamkeit schenken musste. Auf diesem Gebiet, auf Arens Gebiet, stand er noch ganz am Anfang, brachte mit seinem Titel aber ideale Voraussetzungen mit sich. Und Aren befand sich noch recht am Anfang seiner Netzwerkbildung im Orden der Sith. Mit Darth Zion, Lord Saphenus und Lord Sturn kannte er zwar bereits drei einflussreiche Mitglieder des Ordens, doch enge Bande hatte er noch zu keinem von ihnen geknüpft. Vielleicht konnte sich dieses Gespräch für eine Win-Win Situation für sie beide entwickeln.
Während Darth Angelus den Elefanten im Raum ansprach, die Auslieferung der beiden Jedi, winkte Aren beiläufig einen Kellner heran und nahm sich ein Glas Schampus herunter, ohne jedoch Darth Angelus aus den Augen zu lassen. Dem Kellner dankte er mit einer kleinen, beiläufigen Handgeste.


,,El'mireth und Kae ..."

Auf einmal fiel es Aren wie Schuppen von den Augen, sodass Aren kurz in seinem Satz stoppte. Brianna Kae hatte er bereits getroffen. Sie war das letzte Mal als Aren auf Bastion gewesen war ebenfalls auf der Feier im Noi-Tec-Tower gewesen. Sie hatten kaum miteinander gesprochen, Sturn hatte sie in aller Eile miteinander bekannt gemacht, sie damals noch als seine Schülerin vorgestellt, bevor sie sich verabschiedet hatten. Obwohl es nur so kurz gewesen war, hatte sich der Abend in seiner Gesamtheit in Arens Kopf eingebrannt und noch dazu lebte sein Geschäft oft von einem guten Namens- und Gesichtsgedächtnis. All dies konnte natürlich ein Zufall sein, doch Zufälle passierten auf einer solchen Ebene nicht und es passte alles zu gut zueinander. Er würde nachforschen müssen. Von dieser plötzlichen Erkenntnis und die damit einhergehende Überraschung ließ er sich nichts anmerken und er verdeckte sie mit einem Schluck vom Schampus.

,,Nun, sie sind nun entweder die meist gehassten oder die meist geliebten Personen der Galaxis. Je nachdem, wen ihr fragt. Brianna Kae habe ich tatsächlich vor einiger Zeit hier auf Bastion kurz getroffen. Damals war sie noch in Begleitung von Lord Sturn, einer meiner Geschäftspartner, falls der Name euch etwas sagt. Wer hätte damals ahnen können, wie rasch sich die Dinge verändern würden."

Ein kurzes, beinahe verschwörerisches Lächeln glitt über Arens Gesicht. Er hatte es damals ahnen können, auch, wenn er wohl kaum einen Bruchteil der Details gekannt hatte. Es hatte gereicht.

,,Aber zu eurer Frage, der Krieg steht unmittelbar bevor. Das ist dem Imperium doch schon lange bewusst, machen wir uns nichts vor. Dies war der Funken der benötigt wurde. Und ich denke, wir sind vorbereitet. Das Imperium ist geeint, schaut doch nur auf den Thronwechsel. Keine Aufstände, keine Rebellionen. Ordnung und Stabilität. Der Frieden von Umbara war ein Fehler, der eine Bresche mitten in das Herz unseres Imperiums geschlagen hat. Meine Kontakte und ich arbeiten bereits darauf hin, solche Breschen an anderen Stellen zu schließen und unser Territorium zu sichern. Der Krieg ist eine Möglichkeit. Ich hätte bei Leibe nichts dagegen, in einer vollkommenen friedlichen Galaxis zu leben, doch die Republik macht diesem Traum einen Strich durch die Rechnung. Ist sie beseitigt, kann man weiterplanen."

Erneut trank Aren einen Schluck Schampus und ließ seinen Blick durch den Raum wandern, bevor er wieder bei seinem Gesprächspartner hängen blieb.

,,Ihr als Extinktor, was meint ihr? Seid ihr vor dem Frieden bereits im Sith-Orden oder anderswo im Imperium an der Front tätig gewesen und kennt den Krieg? Ich hoffe ich verschätze mich nicht, aber ihr wirkt noch recht jung, was eher als Kompliment denn als irgendetwas anderes gemeint ist."

[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Domäne der Imperatorin | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Darth Angelus, etwas weiter entfernt: Darth Zion, weitere unbekannte Mitglieder des Ritterordens und Gäste der Zeremonie (Adria Guldur, Kira Guldur, Lilivienne Évarielle d'Oridin)
 
[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Thronsaal /Darth Angelus :: Kira Guldur :: Adria Guldur :: Moff Aren Vayliuar :: Gouverneurin Lilivienne Évarielle :: Gäste :: Herold Iago Kroan [NPC] :: Lady Vendar [NPC] :: Darth Zion :: ]


Der offizielle Teil war vorüber. Der Thronsaal hatte sich verwandelt – vom Ort der stummen Ehrfurcht zur Bühne höfischer Zwischentöne. Stimmen erhoben sich, Gespräche flammten auf, verhaltenes Lachen und klirrende Kelche mischten sich unter das gedämpfte Murmeln einflussreicher Persönlichkeiten. Doch für Zion fühlte sich all das wie ein ferner Lufthauch an, unwichtig, beinahe bedeutungslos.
Er stand einen Moment lang still, allein, mitten im Getriebe des Imperiums. Es wäre so leicht gewesen, jetzt zu verschwinden. Den Raum zu verlassen, die Schatten aufzusuchen, sich endlich der Ruhe hinzugeben, nach der sein geschundener Körper und seine überreizten Sinne verlangten. Er konnte fast spüren, wie sein Muskelgewebe unter der Robe pochte, die Spuren des letzten Kampfes waren immer noch tief eingebrannt. Und dennoch wusste er, dass dies nicht die Zeit für Rückzug war.

Die Pflicht rief. Nicht die politische – sondern die persönliche. Es war ein Moment, in dem Verbindungen geschmiedet werden konnten, in denen sich Loyalitäten offenbarten und neue Fronten formten. Zion wusste, dass er mit der Zeit Schritt halten musste, wenn er nicht vom Strom des Wandels fortgespült werden wollte.
Sein Blick glitt durch die Menge, über Ordensgewandungen, Uniformen und feierliche Rüstungen hinweg. Viele der Anwesenden kannte er – wenigstens dem Namen oder Rang nach. Doch dann fiel sein Blick auf ein Gesicht, das sich in seinen Gedanken eingebrannt hatte.
Aren Vayliuar.

Der Moff des Prefsbelt-Sektors, einer der neu eingesetzten Verwaltungsführer, stand in angeregtem Gespräch mit einem anderen Sith – einem Krieger, den Zion ebenfalls kannte. Darth Angelus.

Mit ruhigem, kontrolliertem Atem und gemessenem Schritt bewegte sich Zion durch die Menge. Die Menschen wichen ihm instinktiv aus, nicht aus Angst, sondern aus einer Mischung aus Respekt und Unsicherheit. Er war groß, imposant, sein Auftreten hart, er war eine Erscheinung, die den Raum einnahm.
Als er sich den beiden näherte, fing er noch den letzten Teil eines Satzes auf – Worte, gesprochen von Vayliuar, vielleicht ein Scherz, vielleicht eine Bemerkung über Alter, Einfluss oder Autorität. Zion griff sie auf, als wäre es ein Stichwort.


„Alter hat bei den Sith keine Bedeutung, werter Moff,“

Sagte er mit seiner tiefen, verzerrten Stimme, die durch sein Atemgerät hallte wie das Grollen eines alten Vulkans.

Bei uns zählt nur das, was man opfert. Weder Herkunft noch Vermögen entscheiden darüber, wo ein Sith steht – nur Wille. Und die Bereitschaft, alles zu geben. Rein seine Leistung.“


Er ließ seine Worte kurz wirken. Dann wandte er sich dem Moff direkt zu, sein Blick kalt, doch nicht feindlich.

„Moff Vayliuar. Es ist lange her, dass wir einander begegnet sind. Und doch… der Anlass wirkt vertraut. Eine neue Ordnung. Ein neues Kapitel.“


Für einen Augenblick wanderte sein Blick zu dem Sith neben dem Moff. Die Lichtverhältnisse, die feinen Linien im Gesicht – Zion erinnerte sich.

„Darth Angelus,“


Sagte er mit einem kaum merklichen Nicken.

„Ich grüße Euch.“


Seine Worte waren knapp, doch ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass dies kein beiläufiges Gespräch war. Es war der Beginn einer Einschätzung, eines Austauschs, vielleicht einer Prüfung.
Zion sprach nicht weiter, er wartete und beobachtete. Er wollte sehen, wie sie reagierten, ob sie zu seinen Fürsprechern gehörten oder zu seinen Konkurrenten, zu seinen Feinden.



[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Thronsaal /Darth Angelus :: Kira Guldur :: Adria Guldur :: Moff Aren Vayliuar :: Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin :: Gäste :: Herold Iago Kroan [NPC] :: Lady Vendar [NPC] :: Darth Zion :: ]
 
Zurück
Oben