Covid-19

Ab heute sind meine Kollegen wieder in Kurzarbeit.

Als Non-Food-Discounter hätten wir eigentlich schon vor Wochen schließen sollen, aber unsere Filiale konnte aufgrund ihres Standorts auflassen. Wir sind außer einem Rewe, einem Lidl und einer Apotheke der einzige größere Laden in mehreren Kilometern Umkreis. Und der einzige Laden der im größeren Sortiment Schreibwarenartikel und Gartengeräte verkauft.

Jetzt sind wir wieder zu, was an und für sich nicht schlimm ist, zumindest meiner Meinung nach, da viele unserer Kunden langsam aber sicher gefährlich wurden. Damit meine ich das sie uns gegenüber aggressiv wurden. Das sich die Gemüter mal ein bisschen beruhigen kann nicht schaden. Ich wäre nur gerne in der Filiale anstatt im Urlaub. Was auch der Grund ist warum ich nicht in Kurzarbeit bin.

Angesichts des Stresses in letzter Zeit tut mir der Urlaub natürlich verdammt gut, aber meine Filiale besteht derzeit nur aus neuen Mitarbeitern. Ich will nicht auf Details eingehen, weil das Firmeninterna sind die ich in keinem öffentlichen Forum besprechen möchte, aber als sozusagen Dienstälteste in der Filiale mache ich mir schon Sorgen wie die Filiale aussehen wird, wenn ich wieder da bin. Denn Ware kommt weiter bis der Laden voll ist. Nur was meine Chefs unter einem vollen Laden verstehen und was meine Kollegen darunter verstehen, das unterscheidet sich ziemlich.:zuck: Naja mehr als die nächste Urlaubswoche zu genießen kann ich eh nicht machen.
 
Mein Bruder macht meine Familie und mich gerade neidisch mit Fotos seiner ersten zu 100% legalen Nachbarschaftsparty im Garten, ohne Corona Regeln, Maskenpflicht etc. Zum ersten Mal seit Monaten ungezwungen in Gemeinschaft das schöne Wetter draußen genießen und eine gute Zeit haben.

Das geht natürlich nur weil in Kalifornien die Impfquote schon sehr hoch ist. Das sollte sich der ein oder andere Impfgegner vielleicht mal vor Augen führen.
 
Wirklich? Klingt jetzt aber nicht so großartig. Hatte da immer das Bild der überglücklichen Kunden vor meinem geistigen Auge die froh wahren wieder etwas mehr Normalität erleben zu können.

Solche gab es auch, die haben sich auch an die Regeln gehalten und waren nett und Freundlich und einfach nur froh etwas normalität zu haben. Aber je länger wir auf hatten, desto mehr sind Störenfriede rein gekommen. Meist junge Leute die seit geraumer Zeit in Kurzarbeit sind und sich ihren Frust abreagieren wollten. Von denen hörten wir dann meistens: "Nützt doch eh alles nix." oder "Diese Regeln sind nur dazu da die Wirtschaft zu ruinieren und weil Merkel einen Machtkomplex hat" ... das zweite kam tatsächlich während die Polizei einige dieser Herrschaften manche mehr, manche weniger freundlich aus unserem Laden komplimentierte. Die haben jetzt alle Hausverbot.

Ich meine ich verstehe ihre Frustration, aber muss man das an Leuten wie uns auslassen die einfach nur ihre Arbeit machen?
 
Na Mensch die allesdichtmachen Seite ist mittlerweile wieder erreichbar und zwar mit einem verdammt langen Statement das vorher komischer weise noch nicht da war.

Genau so wie mittlerweile rund 20 Videos weniger auf der Seite gelistet sind.

https://allesdichtmachen.de/

: "Nützt doch eh alles nix." oder "Diese Regeln sind nur dazu da die Wirtschaft zu ruinieren und weil Merkel einen Machtkomplex hat" ...

Resignation oder einfache Antworten auf hochkomplexe Probleme sind natürlich die einfachste Art auf Frustration und Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation zu reagieren.

Was ich aber nie verstanden habe oder ich auch nur ziemlich abstrakt nachvollziehen kann da es vollkommen konträr zu meiner Lebens- und Denkweise steht.

Ich meine ich verstehe ihre Frustration, aber muss man das an Leuten wie uns auslassen die einfach nur ihre Arbeit machen?

Eine unnötige und destruktive verhaltensweise die ja im Endeffekt auch andere Kunden und die Angestellten der Geschäfte negativ beeinflusst.
 
Mache mir gerade, in Hinblick auf euch Deutschen, folgende Gedanken:

SOLLTE, des mit dem Covid-19 je ein Ende finden bzw. Wahlkampf sein, kann ich mir gut vorstellen dass der Lauterbach und Drosten als Sündenbock herhalten müssen und auch werden.
Sieht man ja jetzt schon die Anzeichen: Plötzlich wusste eine Merkel bzw. CDU/CSU nichts von einem Lockdown quasi!
 
SOLLTE, des mit dem Covid-19 je ein Ende finden bzw. Wahlkampf sein, kann ich mir gut vorstellen dass der Lauterbach und Drosten als Sündenbock herhalten müssen und auch werden.
Sieht man ja jetzt schon die Anzeichen: Plötzlich wusste eine Merkel bzw. CDU/CSU nichts von einem Lockdown quasi!
Kannst du das etwas genauer erläutern, ich verstehe nämlich gerade nicht was du damit meinst.
 
SOLLTE, des mit dem Covid-19 je ein Ende finden bzw. Wahlkampf sein, kann ich mir gut vorstellen dass der Lauterbach und Drosten als Sündenbock herhalten müssen und auch werden.

Bezweifle ich, da müssen wahrscheinlich eher ein Jens Spahn und ein Hubertus Heil für ihr versagen in Sachen Ministerienführung gerade stehen.

Warum sollte ein Lauterbach auch zum Sündenbock gemacht werden wo doch nie auf seine Ratschläge gehört würde. Hätte man es nämlich getan wären wir besser in das neue Jahr gestartet.
 
Bevor ich zum "eigentlichen Thema" komme, erstmal das hier:


Ich bin für die Impfung registriert!!!

Nach der reinsten Achterbahnfahrt - zuerst Erwartung der Gruppe 3 über die Arbeit, dann kurzzeitig Hoffnung auf sogar Gruppe 2 als Kontaktperson meiner Eltern (schnell zerschlagen, da Pflegestufe erforderlich, was zum Glück noch nicht der Fall ist), dann die Info, dass nur besonders relevante Mitarbeiter*innen ein Anrecht auf Gruppe 3 haben, damit Zurückfallen in Gruppe 4, schließlich gerade gestern noch die Info einer Freundin, dass in BaWü für Kontaktpersonen ein Alters- oder Erkrankungsnachweis ausreicht (nach Recherche: nein, in Hessen muss es definitiv die Pflegestufe sein!) bis hin zur Nachricht heute: alle Angestellten der Firma bekommen die Bescheinigung für Gruppe 3 (das klingt jetzt gewaltig, faktisch geht es insgesamt nur um rund 300 Leute) – fühlt sich das an, als ob ein Bleigewicht von meinen Schultern genommen worden wäre.

:wook1:wook1:wook1

Auf den Termin selbst werde ich sicher noch eine Weile warten müssen, das ist auch OK, aber es tut soooooo gut, jetzt endlich eine konkrete Aussicht zu haben! :)


Ich habe hier auch zwei Leute beim Namen genannt, die ich für eine Zierde ihres Berufs halte, die ihren Kopf zu benutzen imstande sind und in einer würdigen Art und Weise mit dieser Pandemie umzugehen wissen. Und ganz ehrlich: Schneider und Böhmermann SIND eine Ausnahme in der deutschen Medienlandschaft. Oliver Kalkofe möchte ich hier ebenfalls lobend erwähnen, aber der hat zu DIESEM Thema bislang noch nix beitragen können.

Ich halte eine Differenzierung der Berufsgruppen innerhalb der Medienlandschaft für erforderlich.

Die drei von Dir genannten mögen auch mal in Filmen oder Serien mitspielen, aber zentral sind sie Komiker / Satiriker / Kabarettisten / schwer definierbare Unikate (Schneider). Bei ihnen gehört es zur Berufsdefinition, dass sie sich zum einen mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, zum anderen, dass sie ihre eigenen Autoren sind bzw. zumindest im Entstehungsprozess so involviert sind, dass am Ende ihre eigene Meinung zum Ausdruck kommt. Von ihnen kann man dementsprechend zum einen eine Positionierung, zum anderen aber auch eine entsprechende eigenständige künstlerische Aufbereitung tatsächlich erwarten.

Schauspieler*innen dagegen stellen per Berufsdefinition Personen nach einem Skript dar, die oft überhaupt nichts mit ihnen selbst zu tun haben. (Natürlich gibt es auch welche, die darüber hinausgehen, auch Autoren, Regisseure usw. sind, aber bleiben wir der Einfachheit halber mal bei der "reinen Lehre".) Sie können sich natürlich als Mensch ebenfalls positionieren (und manch eine/r hat das auch getan, und zwar nicht jammernderweise im Eigeninteresse, sondern für den Schutz von Schwachen, zur Unterstützung von Pflege- und Medizinpersonal, um auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen etc.), das ist aber nicht etwas, das man erwarten kann oder gar ein Muss. Und man kann dann zwar mit der geäußerten Meinung übereinstimmen oder auch nicht, an die Form ist allerdings genausowenig ein künstlerischer Anspruch zu stellen, wie wenn sich eine Sportlerin, ein Mathelehrer oder Lieschen Müller äußert. Möglicherweise war es genau einer der entscheidenden Fehler bei der allesdichtmachen-Aktion, dass man sich diesbezüglich in Grenzgängerei versucht hat...

Aber jedenfalls, wenn Du Schneider, Böhmermann und Kalkofe nennst, dann stelle diesen bitte nicht Liefers, Makatsch, M'Barek oder Tschirner (die beide allesdichtmachen kritisiert haben) und auch nicht Matthes (sagt den meisten wahrscheinlich erstmal nix, nein, nicht Eva ;), gleich mehr zu ihm) gegenüber, sonden z. B. Welke, Ehring, von Wagner, Uthoff, Sieber, Mann (die ich alle für weitere sehr gute Beispiele halte) und (um noch ein eher suboptimales Beispiel zu nennen :rolleyes:) die Nuhr-Truppe.

Es wird sicherlich auch irgendwann die Zeit kommen, in der die Pandemie mit allem, was damit zusammenhängt, in einer Art und Weise aufgearbeitet wird, dass auch Schauspieler*innen ihre Fähigkeiten und Stärken nutzen können, um ihren professionellen Beitrag zu leisten, aber dafür ist es im Moment noch viel zu früh. (Und das mag dann eine Spanne umfassen vom knalligen RTL-Eventmehrteiler :facep: bis hin zum sensiblen Arthouse-Drama über eine Familie in prekären Verhältnissen, deren Leben durch das Virus noch viel schwieriger wird.)

Um nun nochmal wie angekündigt auf Ulrich Matthes zurückzukommen, er ist Präsident der Deutschen Filmakademie (u. a. zuständig für die Vergabe der Lolas) und hat am Freitag in der 3sat-"kulturzeit" ein IMHO sehr intelligentes und sensibles Interview zum Thema gegeben. Das ist natürlich kein "knüppelhartes Statement", das er "abgelassen hat", auch wenn durchaus emotionale Momente dabei waren. Aber dennoch ein wichtiger und wertvoller, klarer und konsequenter Beitrag und Konter als Mensch und als Vertreter seines Berufsstandes. (Man wird ja dann ggf. an einer Wiederwahl sehen, ob der Großteil der Kolleg*innen hinter ihm steht oder nicht. ;))

https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/ulrich-matthes-ueber-protest-aktion-schauspieler-100.html

Abgeschnitten ist dort übrigens leider die Info zum Schluss, dass "kulturzeit" auch ein Dutzend der allesdichtmachenden angefragt hat und keiner bereit war für ein Interview...


Also bitte nicht so tun, als würde ich hier gänzlich undifferenziert und ganz gemein über eine ganze Branche herziehen

Sprach's und holte zu einem erneuten Rundumschlag aus... :p


weil ich buchstäblich nix mit den allermeisten Erzeugnissen anfangen kann und dieses ganze #allesdichtmachen-Gesabber zum großen Teil für die selbe schlecht gespielte Sülze, wie den Tatort, Rosamunde Pilcher, Unser Charly oder Cobra 11 halte.

Edit: Ich habe natürlich den Spitzenfilm "Far Cry" von Uwe Boll mit Til Schweiger in der Hauptrolle ganz vergessen. :braue

Ne wirklich jetzt: halbwegs ernstzunehmen war IMO eigentlich nur "Das Boot", "Die Unendliche Geschichte" (allerdings auch nur Teil 1, der dem Buchautor Michael Ende übrigens sehr missfallen hat) und die "Resident Evil"-Filme (übrigens mit Heike Makatsch, hrhr und Teil 2 mit Tom Gerhardt als Zombie hrhr²).

Was Du als schlecht gespielte Sülze bezeichnest, schaue ich mir in der Tat auch nicht (bzw. was den Tatort betrifft, nur in seltenen Einzelfällen) an. Zum Teil, weil ich es ebenfalls für schlecht gespielte Sülze halte, im Fall des Tatorts aber schlicht und einfach, weil mich das Genre im Allgemeinen nicht interessiert. Ich halte ihn allerdings deswegen nicht pauschal für schlecht - da spielen zumindest teilweise einfach zu gute Leute mit und er greift hin und wieder auch schwierige Themen auf, die so Otto Normalfernsehkonsument nahegebracht werden.

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Du den Großteil dessen, was in Deutschland an fiktionalem Bewegtbild produziert wird, entweder nicht kennst oder bewusst nicht einbeziehst, weil er unter einer ziemlich hoch angesetzten Popularitäts- und Erfolgsschwelle liegt.

Da gibt es allerdings noch sehr, sehr viel mehr unter der Sonne als Pilcher und Petersen, oft aber eben auch unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit. Es ist Dein gutes Recht, zu sagen, dass Dich diese Sachen nicht interessieren oder dass sie für Dich mangels Reichweite nicht relevant sind. Nicht in Ordnung ist es allerdings, sie deswegen in einen Topf zu werfen mit der schlecht gespielten Sülze und daraus abzuleiten, dass bis auf dreieinhalb Filme alles Schrott ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, wenn man auf Basis von objektiven Kriterien (soweit das bei Kunst - bitte im weitesten Sinne verstehen! - möglich ist) eine statistische Auswertung von sämtlichen deutschen wie auch internationalen / englischsprachigen Produktionen machen würde, käme man auf sehr ähnliche Anteile von Schrott und Hochwertigem. Der meiste Schrott aus den USA kommt bei uns aber höchstwahrscheinlich gar nicht erst an...


PS: "Die unendliche Geschichte 1", nun ja, als Fantasy-Spektakel ist sie für die damalige Zeit sicher ein Meilenstein (und die neunjährige Micah war überglücklich, dass es einen Film zu ihrem Lieblingsbuch gab, und verknallt in Noah Hathaway), als Verfilmung des Buches ist allerdings bereits der erste Teil kläglich gescheitert - Michael Ende hat er nicht nur missfallen, sondern er hat ihm mitten in der Produktion ausdrücklich die Unterstützung entzogen. Von den noch nicht mal als Fantasy-Spektakel gelungenen weiteren Teilen müssen wir gar nicht erst reden, die haben allerdings glaube ich nun wirklich gar nichts mehr mit deutschen Produktionen zu tun. (Nebenbei bemerkt, es gibt ja höchst unterschiedliche Definitionen, aber für mich machen ein deutscher Regisseur / Produzent / Geldgeber und/oder auch einzelne deutsche Schauspieler noch keinen deutschen Film. Eine ganz klare Grenzziehung ist schwierig, weil es einfach viele Übergänge gibt, aber das entscheidende Kriterium wäre für mich, dass er überwiegend in deutscher Sprache gedreht ist bzw., und da wird's auch schon kompliziert, deutsche Realitäten in hier ebenfalls gesprochenen Sprachen wiederspiegelt.)

PPS: Von "Far Cry" habe ich noch nie was gehört. Sollte ich das? :verwirrt: :kaw:

Micah
 
Ich bin nun heute mit meiner Frau dran. Es gibt Biontech beim Hausarzt.
Grund ist die Pflegebedürftigkeit meiner Frau, ich bin halt Pflegeperson...
Bin gespannt wie wir es vertragen. Wobei die erste Impfung
ja meist ohne Nebenwirkungen ablaufen soll.
 
Wobei die erste Impfung
ja meist ohne Nebenwirkungen ablaufen soll.

Bei Kolleginnen und Kollegen, die COVID schon durchgemacht hatten und ihre Impfung jetzt nach 6 Monaten sozusagen als Auffrischung bekommen haben, hat diese "erste Zweitimpfung" ordentlich reingehauen. Bei den Kollegen die ohne vorherige Infektion mRNA bekamen war alles in Ordnung.
Ich bin gespannt, ob ich nach meinem ersten AstraZeneca-Schuss jetzt auch bei einer Auffrischung mit mRNA flach liegen werde. :crazy
 
Also die erste Dosis bereitet bislang keine Probleme. Null Nebenwirkungen, merke nicht mal wo im Arm gepiekst wurde.
Bin wirklich Froh und dankbar die erste Impfung bekommen zu haben. Die zweite Dosis gibts dann im Juni :)
 
Ich hoffe ja, dass sich ab nächster Woche so langsam die Gruppe 3 um einen Impftermin bemühen kann. Ich unterrichte seit Februar täglich überwiegend in komplett besetzten Abschlussklassen und hatte auch schon wiederholt den Fall, dass ein infizierter Schüler im Klassenraum saß. Da wir Lehrer aber mit einer Klasse nicht automatisch in Quarantäne gehen, war ich selbst von einer Quarantäne bisher noch nie betroffen. Im Prinzip wird in meiner Branche seit Februar beruflich täglich Russisch Roulette gespielt.
 
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