Mag irgendwer Anakin? Bzw. kann sich irgendwer mit dem Charakter identifizieren?

Mußt du glaub ich nicht... ist ja nix neues, das ohne Argumente die andere Meinung runtergespielt wird. Daran habe ich mich schon gewöhnt.

Zum Thema Anakin (ich habe mich zwar schon oft zu diesem Thema geäußert, aber dann halt nochmal extra für die Kritiker in diesem Thread) kann ich nur sagen, daß ich fast jeden Auserwählten in den verschiedensten Fiktionen unsympatisch finde. Sei es Neo, Frodo oder Muad'Dib. Nur seltenst sind mir diese Figuren wirklich ans Herz gewachsen und Anakin gehört wegen seiner Aroganz, seiner Weinerlichkeit und seiner Sturheit nicht dazu. Aber mir war auch Vader nie sonderlich sympatisch.
Dafür finde ich Anakin (und auch Vader) aber dennoch ziemlich interessant :) Schließt sich ja nicht gegenseitig aus...
 
Jo. Vor allem, wenn man kein einziges Mal seine Meinung zu Thema sagt, sondern den Thread nur dazu benutzt, die PT gut darzustellen. ;)




Vader ist böse und so beliebt wie es Horrorfilmfiguren (Jason, Michael Myers) sind. Anakin ist aber zu Beginn noch ein guter Charakter, und müßte dem Zuschauer deswegen sympathisch sein. Ist er aber nicht.

Der Typ in Fight Club wäre ein Beispiel für einen Unsympathler in der guten Rolle. Und Fight Club ist ein sehr guter Film. Klar, man kann das nicht mit einem SF-Märchen vergleichen, aber mir ging's auch um die prinzipielle Aussage, dass der Held nicht immer sympathisch sein muss. Dass Tolle am Geschichtenerzählen ist nämlich, dass man die Regeln brechen kann, wenn man weiß wie. Auch in Anakins Fall hätte es klappen können, wenn man die Sache psychologischer aufzieht - aber das hätte zugegebenermaßen viele Filmminuten eingefordert, wahrscheinlich zu viele.
Trotzdem, irgendeinen großen Makel muss der Held haben, wenn er später fallen soll.
 
Hm, vielleicht mal eine Frage am Rande: Muss jemand denn überhaupt sympathisch sein, damit man sich mit ihm identifizeiren kann?
Denn bei Identifikation geht es eigentlich viel mehr darum sich in andere hineinversetzen zu können.
Jemanden unsympathisch zu finden und sich dennoch einfühlen zu können schließt sich meiner Meinung nach aber nicht unbedingt aus.

Mir persönlich gefällt die Darstellung des Anakin in der PT nicht, was daran liegt, dass so viele Dinge "weg gelassen" werden, die Anakins Handlungen verständlich machen (z.B als er alle kleinen Jedi Kinder tötete...) würden/könnten.

Mag ich Anakin? Wenn ich versuche ihn psychologisch zu betrachten, dann tut er mir leid, weil er nicht mehr als ein verlorenes Kind ist, er nicht wirklich jemanden hat, mit dem er über seine Zweifel und Ängste sprechen kann. Defakto ist er von Anfang an ein zerissener Charakter der eigentlich nur ein bisschen Halt bräuchte. Bekommt er aber nicht.
Anakin stehe ich also relativ neutral gegenüber. Denn später als Vader, macht er sich doch spätestens da sympathisch, wo er Luke ziemlich reumütig ansieht und ihn bittet ihn einmal mit seinen eigenen Augen sehen zu können.

Und wo wir bei der Identifikation sind: Wenn ich mir alles schön ausmale und hin und her überlege und mich nicht allein auf die PT beziehe (die ich im Allgemeinen auch nicht sonderlich gut finde), dann kann ich verstehen, warum Anakin wurde wie er war.
 
Hm, vielleicht mal eine Frage am Rande: Muss jemand denn überhaupt sympathisch sein, damit man sich mit ihm identifizeiren kann?
Denn bei Identifikation geht es eigentlich viel mehr darum sich in andere hineinversetzen zu können.

Nicht unbedingt, aber bei Anakin wäre es dramaturgisch sehr von Vorteil gewesen. Anakin ist die Figur des gefallenen Helden, und diese Art von Charakter funktioniert ohne Sympathiewert einfach nicht.
 
Nicht unbedingt, aber bei Anakin wäre es dramaturgisch sehr von Vorteil gewesen. Anakin ist die Figur des gefallenen Helden, und diese Art von Charakter funktioniert ohne Sympathiewert einfach nicht.

Ja. Es steht ja schon im Namen: der gefallene Held sollte ein Held gewesen sein, also eine gewisse Edelmütigkeit aufweisen, und daraus ergibt sich natürlich auch Sympathie - Taten echter (und nicht gespielter) Selbstlosigkeit sind bewundernswürdig. Ist er ein egoistisches Aas, handelt es sich eher um eine Loser-Story.
 
Im Prinzip wurde schon alles wichtige gesagt.
Ich wollte noch anmerken, dass für meinen Geschmack Anakins Beziehung mit Obi-Wan zu kurz kam.
In der OT werden Anakin und Obi-Wan als die besten Freunde dargestellt, in der PT gibt es aber gerade mal eine Szene, die das zumindest ansatzweise belegt, und das ist ausgerechnet der Dialog in RotS, kurz bevor Obi-Wan nach Utapau aufbricht. Kurz vor Anakins Fall also.
Unpassender hätte man den Zeitpunkt nicht wählen können, meiner Meinung nach.

Was Anakin auch fehlt, ist ein würdiger Gegenspieler. Luke Skywalker hatte Darth Vader, an dem er sich messen konnte, und der durch seine Begegnungen mit diesem charakterlich wachsen konnte.
Anakin hat dagegen nur Count Dooku, einen total verstümmelten und unfertig wirkenden Charakteren mit gefühlt 10 gesprochenen Sätzen in der gesamten Saga. Zwar macht Anakin bei seinen Konfrontationen ähnliche Dinge durch wie Luke bei Vader (Arm verstümmelt), jedoch wirken die Konsequenzen daraus weniger drastisch.

So hat Anakin als Gegner nur sich selbst, was in Ordnung gewesen wäre, wenn man seinen Charakterwandel glaubhafter umgesetzt hätte.

Letzlich ist es ärgerlich, dass beispielsweise Anakins Tuskenmassaker ohne echte Konsequenzen bleibt. Padmé, der blöden Kuh, ist es scheinbar gleich was Anakin angerichtet hat, wenig später grinsen beide schon wieder über beide Ohren.Von jemanden, dem der Freund eröffnet dass er soeben Massenmord begangen hat, erwartet man eine andere Reaktion. Auch Yoda reagiert überhaupt nicht, obwohl er genau gespürt hat dass Anakin etwas schreckliches getan hat.
Letzlich verpufft die Szene somit in Bedeutungslosigkeit.

Und am schlimmsten ist für mich der Marsch zum Jeditempel und der Mord an den Jünglingen, nachdem Anakin sich zu den Sith Lords bekannt hat.
Von jemanden, der eben erst die Seiten gewechselt hat, erwarte ich nicht diese brutale Kaltschneuzigkeit, diesen bösen Blick beim Anblick der Kinder.
Als Mensch hätte Anakin bereits hier arge Zweifel an den Motiven seines Meisters kommen müssen, Anakin zeigt hingegen nicht mal Reue.

Dramaturgisch erschien das auch sehr ungeschickt, den Höhepunkt von Anakins Grausamkeit bereits in der Mitte des Filmes zu zeigen.
Der Mord an den Separatistenführern verpufft somit ebenfalls in Bedeutungslosigkeit, weil man bei den Separatisten als Zuschauer zumindest den Eindruck gewinnen könnte, dass sie den Tod verdient haben.


Fazit: Unterm Strich bleibt Anakin ein sehr unsympathischer und unglaubwürdiger Charakter, bei dem viel Potential vergeudet wurde.
 
Ich nehme an, die Geschichte mit dem Abschlachten der Jünglinge sollte zeigen, wie schnell die Dunkle Seite die Kontrolle über einen übernimmt. Aber wenn, war das wieder ziemlich ungeschickt gelöst.

Man hätte es so machen können:
Ep1: Anakin und OBW sind beste Freunde und metzeln die Handelsföderationsdroiden nieder. Doch dann verliebt sich Anakin in eine Frau und beginnt eine Affäre mit ihr. Eine Frau, die ein dunkles Geheimnis mit sich trägt (sie ist 'ne Sith...). Außerdem wird der Erzfeind eingeführt, der OBW in die Klemme bringt, sodass Anakin ihn retten muss.

EP2: KUS greift Coruscant an, Erzfeind entführt den Kanzler. Der Rest des Films dreht sich um dessen Rettung, und Anakin erlebt einiges, das ihn im Bezug auf den Jeditempel desillusioniert (zum Beispiel, dass sie sich nicht ins örtliches Leid einmischen). Im finalen Kampf gegen den Erzfeind kommt das Geheimnis um Anakins Geliebte irgendwie ans Tageslicht (die große Enthüllung quasi), und Anakin muss zwischen ihr und dem Jediorden wählen. Er entscheidet sich für sie und verschwindet von der Bildfläche. Kanzler wird gerettet.

Ep3: Die KUS ist übermächtig geworden und startet eine Invasion auf Coruscant. Jedi-Orden schmiedet einen spektakulären Plan, erfüllt alle Variablen dafür - in Zuge dessen bekommt Palpy Notstandsvollmachten. Und dann beginnt die Schlacht der Schlachten. Das Primärziel der KUS ist das Senatsgebäude. In einem Fabriksgebäude mit Becken geschmolzenen Metalles treffen Obi Wan und Anakins Freundin aufeinander. Sie greift ihn an, er tötet sie unabsichtlich. Anakin stößt dazu, sieht ihre Leiche und attackiert OBW. OBW stößt ihn in eines der Becken und verschwindet. Mittlerweile gewinnen die Jedi die Schlacht um das Senatsgebäude, doch ein großer Teil des Senates ist tot und alle Jedi bis auf Yoda und OBW auch. Palpatine sieht sich "gezwungen", die Notstandsvollmachten zu behalten. Die Jedi finden zwei Kleinkinder weinend beim Leichnahm ihrer Mutter - Luke und Leia. OBW gelobt, auf sie aufzupassen.

Mja, beachtet das nicht sosehr. Mir macht plotten einfach nur Spaß.
 
Ich hätte allein schon den Gedanken interessant gefunden, wenn Dooku, nicht Maul, als Sith Lord in TPM in Erscheinung getreten und Qui-Gon Jin umgebracht hätte.
Dann hätte man die Beziehung Anakin - Dooku recht schön mit einem Rachemotiv füllen können. Eventuell auch als Grund für das Auseinanderbrechen der Freundschaft zwischen Anakin/Obi-Wan.
Anakin will Rache nehmen, Obi-Wan verbietet es, usw.

Ich weiß, da ist man dann schnell wieder beim "hätte...", "wenn.." - "Wünschdirwas" angekommen.

Edit: Was halt noch das Problem bei Anakins Charakter ist, ist dass die Beziehung zwischen ihm und Palpatine nur im ganz geringen Maße angedeutet wird.
Kein Mensch versteht, warum Anakin sich in Episode III dem Kanzler so sehr verpflichtet fühlt, nach den paar wenigen Momenten, in denen man die beiden Mal zusammen sieht.
Die (recht gelungenen) Gespräche zwischen Palpatine und Anakin in der ersten Hälfte von Episode III versuchen dann zwar, noch zu kitten was in den ersten Episoden versäumt wurde, kommen aber freilich viel zu spät.
 
Unabhängig davon ob ich Anakin smypathisch finde oder nicht, oder ob ich mich mit ihm identifizieren kann möchte ich auch noch kurz etwas zu dem Thema schreiben.

Lord Sol schrieb:
Ich hätte allein schon den Gedanken interessant gefunden, wenn Dooku, nicht Maul, als Sith Lord in TPM in Erscheinung getreten und Qui-Gon Jin umgebracht hätte.
Dann hätte man die Beziehung Anakin - Dooku recht schön mit einem Rachemotiv füllen können. Eventuell auch als Grund für das Auseinanderbrechen der Freundschaft zwischen Anakin/Obi-Wan.

Das sehe ich ganz genauso.
IMO brauchte man in TPM einen Schurken, der optisch was hermacht und ein bisschen an dieses ikonenhafte alá Vader erinnert, allein schon um die Werbetrommel zu rühren (immerhin war Maul ja das "Gesicht" von TPM).
Wirklich sinnvoll ist der Charakter aber nicht. Dooku hier einzuführen, statt erst in Episode II wäre eigentlich vollkommen logisch gewesen und hätte absolut Sinn gemacht und wie du schon sagst Anakin's Motive etwas deutlicher gemacht. Warum GL das so nicht wollte, kann man natürlich nicht wissen. Vielleicht hatte er Dooku als Charakter einfach noch nicht ausgearbeitet oder wollte nicht auf den "coolen" Martial Arts Kämpfer verzichten um die neue Generation von Fans mitzureißen...

Und am schlimmsten ist für mich der Marsch zum Jeditempel und der Mord an den Jünglingen, nachdem Anakin sich zu den Sith Lords bekannt hat.
Von jemanden, der eben erst die Seiten gewechselt hat, erwarte ich nicht diese brutale Kaltschneuzigkeit, diesen bösen Blick beim Anblick der Kinder.
Als Mensch hätte Anakin bereits hier arge Zweifel an den Motiven seines Meisters kommen müssen, Anakin zeigt hingegen nicht mal Reue.

Das ist auch so eine Sache, die mir an ROTS nicht so wirklich gefällt. Mir geht der Fall zur dunklen Seite hier viel zu schnell. Klar wurde vorher ja schon massig angedeutet, aber der Prozess den Anakin dabei macht ist doch noch etwas krasser.
Wenige Filmminuten vorher empfindet er noch Reue, weil er einen politischen Staatsfeind und Sith-Lord (!) umgebracht hat, der ihn auch schon mehrmals versucht hatte zu töten und kaum "hüpft" er auf die Dark Side massakriert er kleine Kinder ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sich nach SO einer Tat zu wundern, dass sich die Frau, die selbst gerade ein Kind ausbrütet sich von einem abwendet und dann auch noch so derart übertrieben zu reagieren ist auch etwas hirnrissig und spricht nicht für Anakin.

Und das sind für mich die größten Mankos an Anakin. Durch die Clone Wars wird das leider auch nicht wirklich besser, denn hier darf er nochmal richtig den Helden spielen und sogar noch ein Balg nach seinen Wünschen ausbilden.
Hätte man die Transformation von Anakin zu Vader etwas subtiler gestaltet wäre auch der Satz von Padmé "There's still good in him" etwas glaubhafter gewesen und hätte vor allem Sinn gemacht. Warum kann man einen frisch gekrönten Darth Vader nicht auch mal zögern lassen? Hätte den Charakter sehr viel interessanter gemacht.

Das große Plus von ROTS ist hier aber das Trostpflaster und eine der besten Szenen des Films in der Darth Vader in den Lavasonnenuntergang schaut und sich ne Träne rausdrückt. DAS rettet einiges, aber eben nicht alles...
Am einfachsten wäre es gewesen sich nicht so auf die Younglings zu klammern. Wieso muss man das so extra betonen? Das Anakin ein kaltherziges Schwein ist weiß Padmé auch schon davor. Immerhin hat er ihr gestanden dass er schon mal Kinder geschnetzelt hat. Aber dass es für sie DANN auf einmal ein so riesiges Problem ist, dass er Kinder tötet ist auch etwas gestört. Sie hängt sich ja gerade zu daran auf - als ob der Verrat an der Institution an die Padmé wirklich glaubt und der dazugehörige Massenmord an den Jedi nicht schon reichen würde um Anakin zu verurteilen...

Sich jetzt aber daran zu stören hilft nichts. Leia ist und bleibt ne dumme Lügnerin und so wird auch Anakin ein Kindermordendes Monster bleiben, das aber noch nen guten Kern hat...
 
Ich bin da eurer Meinung. Maul hätte gar nicht in Erscheinung treten brauchen, man hätte sich gleich auf Dooku konzentrieren können.

Der schnelle Fall in Episode 3 ist entstanden, weil Episode 1 und 2 die Geschichte nicht genügend weitergebracht haben und in Episode 3 alles hineingestopft werden musste. Ohne eine Episode 1, die Anakin als Baby (verzeih, kleiner Junge) zeigt, wären mehr Filmminuten übriggeblieben um Anakins Fall langsam zu zeigen.
 
Der schnelle Fall in Episode 3 ist entstanden, weil Episode 1 und 2 die Geschichte nicht genügend weitergebracht haben und in Episode 3 alles hineingestopft werden musste. Ohne eine Episode 1, die Anakin als Baby (verzeih, kleiner Junge) zeigt, wären mehr Filmminuten übriggeblieben um Anakins Fall langsam zu zeigen.

Der Meinung bin ich nicht. Ich finde es sehr wichtig, dass wir den kleinen Anakin zu Gesicht bekommen haben, denn er zeigt ganz gut wie aus einem eigentlich nettem (zwar gestörtem und idealistischen) und naiven Kind ein böser Tyrann wird. Es gibt ja etliche Studien über die psychischen Störungen Hitlers in seiner Jugend und diese ist eben die Deutung die Lucas für sich herausgearbeitet hat (natürlich bezogen auf Vader).
Gerade in diesem Zusammenhang finde ich es auch schade, dass die Greedo-Szene aus TPM geschnitten wurde weil man daran gut sieht wie viele Aggressionen eigentlich in diesem kleinem Kind schon stecken.
Dass Anakin in AOTC noch nicht der dunklen Seite verfällt finde ich auch in Ordnung weil der Teil einfach dazu dient die Liebesgeschichte in Gang zu bringen. Die Andeutungen mit dem Tusken-Massaker und einem noch sehr unerwachsenen Anakin passen hier natürlich auch herrlich.

Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, denn der Fall von Anakin ist in ROTS IMO nicht zu schnell sondern zu massiv und so extrem dargestellt. Da werden die ganzen grau-Schattierungen, die in den vorherigen Filmen angedeutet wurden wieder in das typische schwarz-weiß Raster zurückgeschoben, das ja gerade die alten Filme ausmacht, aber IMO für die Transformation Anakin-Vader ein bisschen zu engmaschig ist.
 
Er war als Kind ja noch nicht kaputt. Dass er Angst um seine Mama hat würde ich noch nicht eine Störung nennen. Außerdem sind Kinder in einem Actionfilm einfach keine gute Idee.

Man hätte ihn auch als netten und idealistischen Mann zeigen können, damit wäre er ebensogut als Held positioniert gewesen (so wie Luke).

Und ja, er muss in Ep.2 noch nicht fallen, aber es muss eine gewisse Loslösung und Berührungen mit der Dunklen Seite stattfinden.

In Episode 3 muss er ziemlich absolut fallen, denn sonst hätte ihn OBW nicht diese schrecklichen Verletzungen zugefügt. Außerdem endet eine Tragödie erst mit dem ultimativen Absturz, nicht davor. Dass er die Jünglinge getötet hat, war schon richtig. Aber einen Charakter muss man allmählich an diesen Punkt heranführen (wie Michael Corleone in der Pate 2 langsam zum absoluten Monster wird).
 
Er war als Kind ja noch nicht kaputt. Dass er Angst um seine Mama hat würde ich noch nicht eine Störung nennen.

Glaub mir: als Sklave bekommt man schnell den ein oder anderen psychischen Knacks. Und man merkt bei Anakin eben schon, daß er nicht nur Angst um seine Mutter hat, sondern auch mit anderen Problemen ringt...

Außerdem sind Kinder in einem Actionfilm einfach keine gute Idee.

Dieses immer wiederkehrende Argument habe ich noch nie verstanden. Es gibt genügend Action-Filme, in denen die Rolle eines kindlichen Charakters sehr gut passt und die Sache sogar noch vorantreibt, auch wenn sie immer als "nervig" hingestellt werden. Kinder machen die Sache realistisch und bringen Möglichkeiten in den Film, die ansonsten nicht vorhanden wären.
Laß mich raten: in deinen Geschichten kommen auch so wenig Kinder wie möglich vor...?

Man hätte ihn auch als netten und idealistischen Mann zeigen können, damit wäre er ebensogut als Held positioniert gewesen (so wie Luke).

Aber ein völlig anderer Held, als ihn Lucas sich vorgestellt hat. Das ist der Unterschied.
Wenn dir Lucas Art und Weise, eine Geschichte zu erzählen nicht gefällt, dann ist das eine Sache. Aber bevor man mit "hätte" und "würde" bei anderen Barden anfängt, sollte man erstmal seine eigene Kunst soweit bringen, daß sich ein ähnliches Publikum ums Feuer schart :braue


Ich finde es nach wie vor gut, daß in jeder einzelnen Episode der PT ein anderer Gegenspieler im Rampenlicht steht und die meiste Präsenz in der Saga somit an Vader fällt. 50/50 Dooku und dann Nachfolger Vader hätte mir vermutlich gar nicht mal so gefallen...


In der neuen TCW Folge hat mir Anakin übrigens sehr gut gefallen... da war er mir auch mal wieder richtig sympatisch :D
 
Glaub mir: als Sklave bekommt man schnell den ein oder anderen psychischen Knacks. Und man merkt bei Anakin eben schon, daß er nicht nur Angst um seine Mutter hat, sondern auch mit anderen Problemen ringt...

Normalerweise schon. Im Film nicht gerade. Ja, es wird angedeutet, und in meinem personal Canon sehe ich es auch so, aber wirklich durchexkutiert wurde es imo nicht.
Man kann einen psychischen Knacks auch bei einem Erwachsenen zeigen. Bei vielen Tragödien wurde das auch so gehandhabt.

Dieses immer wiederkehrende Argument habe ich noch nie verstanden. Es gibt genügend Action-Filme, in denen die Rolle eines kindlichen Charakters sehr gut passt und die Sache sogar noch vorantreibt, auch wenn sie immer als "nervig" hingestellt werden. Kinder machen die Sache realistisch und bringen Möglichkeiten in den Film, die ansonsten nicht vorhanden wären.
Laß mich raten: in deinen Geschichten kommen auch so wenig Kinder wie möglich vor...?

Da Kinder in Filmen nie umgebracht werden, ist es schwierig bis unmöglich, eine "Leben und Tod"-Spannung zu erzeugen. Aber jetzt wo du es sagst, fand ich Terminator 2 eigentlich ganz gut. Sonst fällt mir aber wirklich kein Actionfilm ein, wo das Kind eine große Bereicherung gewesen wäre.
Hmhm, stimmt nicht. Kinder kommen immer wieder mal vor, aber ich schreibe auch primär Drama. In die paar Actionszenen habe ich Kinder bisher nicht reingeschmissen, weil ich dazu bisher einfach noch keinen Grund hatte.

Aber ein völlig anderer Held, als ihn Lucas sich vorgestellt hat. Das ist der Unterschied.
Wenn dir Lucas Art und Weise, eine Geschichte zu erzählen nicht gefällt, dann ist das eine Sache. Aber bevor man mit "hätte" und "würde" bei anderen Barden anfängt, sollte man erstmal seine eigene Kunst soweit bringen, daß sich ein ähnliches Publikum ums Feuer schart :braue

Ich werd' versuchen so berühmt zu werden wie Lucas. ;)
Allerdings muss der Konsument das Handwerk nicht so gut beherrschen wie der Dienstleister, um kritisieren zu dürfen. Und zur Kritik gehören Verbesserungsvorschläge nunmal dazu. Wenn das Essen versalzen ist, darf ich dem Koch z.B. raten, in Zukunft weniger Salz reinzutun. Er wiederum hat das Recht, diesen Vorschlag nach Herzenslust zu ignorieren, wenn er mag. Immerhin ist man nur ein Kunde und nicht unbedingt repräsentativ für die ganze Kundschaft.
 
Normalerweise schon. Im Film nicht gerade. Ja, es wird angedeutet, und in meinem personal Canon sehe ich es auch so, aber wirklich durchexkutiert wurde es imo nicht.

In einem solchen Film auch gar nicht möglich oder gar unbedingt nötig. Da reichen kleine Andeutungen und externe Ausführungen imo völlig.
Anakins Angst vor Verlust, sein Zwang alles zu reparieren, seine Wut und die anderen Macken kommen aber auch so gut rüber.

Man kann einen psychischen Knacks auch bei einem Erwachsenen zeigen. Bei vielen Tragödien wurde das auch so gehandhabt.

Natürlich... das bestreite ich auch gar nicht. Aber Lucas entschied sich, ihn als Jungen zu zeigen und insofern wurde das ganz geschickt geregelt, wie ich finde.

Da Kinder in Filmen nie umgebracht werden, ist es schwierig bis unmöglich, eine "Leben und Tod"-Spannung zu erzeugen.

Nie? Okay, jetzt weiß ich, daß du von der Materie nur wenig Ahnung hast.

Aber jetzt wo du es sagst, fand ich Terminator 2 eigentlich ganz gut. Sonst fällt mir aber wirklich kein Actionfilm ein, wo das Kind eine große Bereicherung gewesen wäre.

Gerade in ALIENS ist diese Rolle imo eine große Bereicherung. Oder in Indiana Jones and the Temple of Doom. Oder Leon...

Allerdings muss der Konsument das Handwerk nicht so gut beherrschen wie der Dienstleister, um kritisieren zu dürfen.

Das nicht... das erwarte ich von den Fans hier auch gar nicht und will es mir auch selber nicht aufdrücken. Aber wenn man so viel über seine eigenen Bücher und Geschichten schreibt und die viele Argumente damit untermauert, daß man ja selber Autor ist und sowas dann eben weiß, erwarte ich doch ein bisschen "mehr"...
 
In einem solchen Film auch gar nicht möglich oder gar unbedingt nötig. Da reichen kleine Andeutungen und externe Ausführungen imo völlig.
Anakins Angst vor Verlust, sein Zwang alles zu reparieren, seine Wut und die anderen Macken kommen aber auch so gut rüber.

Ist dein gutes Recht, das so zu sehen. Ich bin anderer Meinung, und es gibt recht viele Stimmen, die Anakins Darstellung als "nicht gelungen" ansehen.

Natürlich... das bestreite ich auch gar nicht. Aber Lucas entschied sich, ihn als Jungen zu zeigen und insofern wurde das ganz geschickt geregelt, wie ich finde.

Daran sehe ich nichts Verwerfliches.

Nie? Okay, jetzt weiß ich, daß du von der Materie nur wenig Ahnung hast.



Gerade in ALIENS ist diese Rolle imo eine große Bereicherung. Oder in Indiana Jones and the Temple of Doom. Oder Leon...

Stimmt. Diese Filme sind mir entfallen (auch wenn mich der Junge in Temple of Doom kaltgelassen hat). Aber Leon und Aliens waren tolle Filme. Okay, ich gebe mich geschlagen, Kinder können in einem Actionfilm eine Bereicherung sein.

Das nicht... das erwarte ich von den Fans hier auch gar nicht und will es mir auch selber nicht aufdrücken. Aber wenn man so viel über seine eigenen Bücher und Geschichten schreibt und die viele Argumente damit untermauert, daß man ja selber Autor ist und sowas dann eben weiß, erwarte ich doch ein bisschen mehr...

Ich bin mir schon bewusst, nicht allwissend zu sein und komme mit meinem großen Ego sicher manchmal arrogant rüber. Aber ich habe versucht, fair zu bleiben und auch niemanden beleidigt. Es ist ja nicht so, als würde mir bei der PT nichts gefallen.

Was erwartest du dir denn von einer Anfängerin am Buchmarkt? Ich lerne das Spiel auch erst.
 
Ich bin mir schon bewusst, nicht allwissend zu sein und komme mit meinem großen Ego sicher manchmal arrogant rüber. Aber ich habe versucht, fair zu bleiben und auch niemanden beleidigt.

Das will ich dir doch auch gar nicht unterstellen... also nicht allzu sehr bedrängt fühlen, das hatte ich nicht vor ;)

Was erwartest du dir denn von einer Anfängerin am Buchmarkt? Ich lerne das Spiel auch erst.

Was erwarte ich...? Kein "das könnte ich sooo viel besser und zwar so" und wenn man das dann liest, rollt es einem die Fußnägel hoch :D
Das fand ich so irritierend und desshalb bin ich drauf eingegangen ;)

Damit wollte ich nicht im geringsten die Sichtweise vieler Fans anzweifeln, die Anakin als unsympatischen Kotzbrocken sehen oder denken, daß man es anders vielleicht besser hätte umsetzen hätte können.
Nach all den Jahren hier im Forum (und den subjektiv sich ständig anhäufenden Beschwerdemassen) bin ich anscheinend nur leicht empfindlich gegen dieses ständige "hätte ich das geschrieben, wäre es ein Meisterwerk geworden und dann hätte es sicher auch allen gefallen, weil ich kann sowas ja" Aussage geworden.

Mea culpa.

Aber darum geht es eigentlich auch gar nicht hier... es geht um Anakin und ob man sich mit ihm identifizieren kann oder gar will. Da sind Kritik und Alternativen ja auch angebracht... das wie ist für mich halt der Knackpunkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wahrscheinlich habe ich den Bogen überspannt. Sorry.

Ach, sowas wie Meisterwerk gibt's doch gar nicht weil's gerade beim Geschichtenerzählen so viele unterschiedliche Meinungen gibt. :) Ich kann Jane Austen oder Herr der Ringe nicht lesen aber meine Schwester findet es wunderbar und hey, warum nicht? Kunst liegt im Auge des Betrachters.
 
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