offizieller Gedenk-Thread

Ich lese gerade, dass Kim Ki-Duk bereits am 11. Dezember 2020, also wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag, im lettischen Riga infolgen einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben ist.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter...und Frühling (2003), Bin-Jip (2004), Hwal (2005) und Pieta (2012) lauten die Werke, die ich von ihm kenne und die fand ich alle auf ihre Art und Weise interessant. Filme wie Moebius (2013), welchen ich nicht gesehen habe, haben ihm ein wenig den Ruf des südkoreanischen 'enfant terribles' beschert; doch alles in allem erschien mir Kim als sehr tiefsinniger, kunstorientierter Filmemacher. Ein Verlust für die Filmwelt, zweifelsohne.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Ki-duk
https://www.tagesspiegel.de/kultur/...ben-ein-meister-der-grausamkeit/26713144.html
 
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Ich lese gerade, dass Kim Ki-Duk bereits am 11. Dezember 2020, also wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag, im lettischen Riga infolgen einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben ist.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter...und Frühling (2003), Bin-Jip (2004), Hwal (2005) und Pieta (2012) lauten die Werke, die ich von ihm kenne und die fand ich alle auf ihre Art und Weise interessant. Filme wie Moebius (2013), welchen ich nicht gesehen habe, haben ihm ein wenig den Ruf des südkoreanischen 'enfant terribles' beschert; doch alles in allem erschien mir Kim als sehr tiefsinniger, kunstorientierter Filmemacher. Ein Verlust für die Filmwelt, zweifelsohne.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Ki-duk
https://www.tagesspiegel.de/kultur/...ben-ein-meister-der-grausamkeit/26713144.html

Kann ich genau so unterschreiben. Ich bin im Allgemeinen ein großer Fan des südkoreanischen Kinos und habe Kim Ki-duk tatsächlich erst kürzlich entdeckt und daher von Anfang an gewusst, dass er nicht mehr lebt und nicht mehr wirken kann. Seine Filme sind, sagen wir, speziell, selbst für südkoreanische Verhältnisse. Ich habe bisher drei Filme von ihm gesehen: "Seom", ebenfalls "Pietà" und auch den von dir angesprochenen "Moebius". "Pietà" finde ich von diesen sogar am schwächsten - die anderen beiden sind in der Tat auf ihre jeweils eigene Art richtige Skandalfilme und schon harter Tobak, aber wenn man sich drauf einlässt, findet man in der Tat sehr viel Tiefsinn darin, und künstlerisch hochwertig sind die Filme allemal. Man könnte vermutlich über jeden dieser Filme eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben, die den Bedeutungsgehalt und die verwendeten Metaphern und Symboliken genau sezieren würde. Vielleicht war Kim Ki-duk so ein wenig der "Bad Boy" unter den südkoreanischen Regisseuren, jedenfalls hat er sich Filme zu machen getraut, an die sich längst nicht jeder Regisseur gewagt hätte. Er hatte wohl aber auch schwere psychische Probleme, es erschien 2011 eine von ihm selbst gemachte Dokumentation unter dem Titel "Arirang - Bekenntnisse eines Filmemachers" über sich selbst. Ich habe diese nicht gesehen, sie soll aber ziemlich drastische Einblicke in sein zumindest damaliges Seelenleben gegeben haben. Das dürfte jedenfalls einiges erklären, was man in seinen Filmen so sieht. Auf Wikipedia findet man auch ein sehr interessantes Zitat von ihm: "Ich sehe etwas, das ich nicht verstehe, und mache einen Film darüber, um es zu begreifen." Das ist schon eine interessante Art, das Medium Film zu denken.
 
Was für eine Vita. Er soll ja auch eine ganz angenehme Persönlichkeit gewesen sein; ruhig und fast schon schüchtern - bloß einfach enorm talentiert in dem, was er am liebsten tat: Bälle ins Tor befördern.

Hier mal eine kleine Auflistung seiner Erfolge, damit man begreift, was für ein Fußballer heute gegangen ist:

3x Europapokal der Landesmeister
1x Europapokal der Pokalsieger
1x Weltpokalsieger
1x Weltmeister
1x Europameister
4x Deutscher Meister
4x DFB-Pokal-Sieger

1x Ballon d'Or
2x Deutschlands Fußballer des Jahres
2x Goldener Schuh (Europa)
7x Bundesligatorschützenkönig
3x DFB-Pokal-Torschützenkönig
1x WM-Torschützenkönig
1x EM-Torschützenkönig
5x Tor des Monats
2x Tor des Jahres
Rekord-Bundeligatorschütze (365 Treffer)

Der wohl beste Mittelstürmer, den Deutschland je hatte. Was der DFB aktuell bräuchte, wäre nur ein Hauch seiner Brillianz - oder zumindest jemanden, der wie seinerzeit Miroslav Klose exklusiv im N11-Trikot aufdreht.

Ruhe in Frieden, Gerd Müller.
Die letzten Jahre seiner Demenz waren sicherlich nicht einfach für die Beteiligten.
 
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