Was der Familie fehlt, sind für mich jene Ecken und Kanten, die Figuren zu echten Menschen machen. Menschen werden interessant, wenn sie innere Widersprüche mit sich tragen, wenn sie zweifeln, sich entwickeln oder in Konflikte geraten. Genau das bleibt hier aus. Tiefergehende emotionale Prozesse werden entweder nicht gezeigt oder nur vage angedeutet. Die Charaktere scheinen weniger aus eigener Überzeugung zu handeln, sondern vor allem deshalb, weil es der Fortgang der Handlung verlangt. Sie reagieren auf Bedrohungen, laufen, verstecken sich, schreien, überleben. Doch selten ist dabei erkennbar, dass ihre Entscheidungen aus einer inneren Logik oder glaubwürdigen Motivation entstehen.
Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der klaren Zielgruppenstrategie des Films. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, sollen die Figuren für viele anschlussfähig sein, also möglichst allgemein gehalten und leicht zugänglich. Dieser Ansatz wirkt zunächst nachvollziehbar, bringt jedoch einen Nachteil mit sich. Was universell wirken möchte, wirkt am Ende oft austauschbar. So bleibt die dargestellte Familie seltsam konturlos. Es fehlt an biografischer Tiefe, an Entwicklung, an Charaktermerkmalen, die sie unverwechselbar machen würden.
Dabei ist das Motiv der gefährdeten Familie im Kino keineswegs neu. Hollywood hat es seit Jahrzehnten immer wieder verwendet, oft sehr wirkungsvoll. In den frühen Jurassic Park-Filmen etwa wurden die Beziehungen zwischen den Figuren noch als echte Spannungsquelle genutzt. Man denke an Dr. Grant, der zu Beginn mit Kindern nichts anfangen kann und erst im Lauf der Geschichte eine neue Haltung entwickelt. Solche Entwicklungen fehlen hier fast vollständig.
In Die Wiedergeburt sind die Familienmitglieder in meinen Augen Bestandteil eines auf Tempo und Spektakel ausgerichteten Erzählmusters. Die menschliche Dimension bleibt dabei auf der Strecke. Was bleibt, ist ein Ensemble, das durch beeindruckende Kulissen läuft, aber kaum emotionale Spuren hinterlässt.