Serie Star Trek

Klar sind die Menschen nicht perfekt (so scheint gefühlt jeder Admiral ein unfähiges A-Loch zu sein ;)). Trotzdem gehörte das Utopia spätestens ab TNG bei Star Trek einfach dazu (auch wenn es in DS9 und ENT mit dem Dominion-Krieg, Sektion 31 oder dem Xindi-Konflikt deutlich aufgeweicht wurde). Die DSC-Zukunft erscheint einfach eher wie ne Dystopie mit dem militaristischen Klingonen-Konflikt, Lebenslang für Meuterei (auch wenn TOS sogar die Todesstrafe hatte), Richter-im-Schatten-Tribunalen und der Gestapo Sektion 31.
Auch in der TNG hat man keine Utopie gesehen. Das zeigt die Folge, in der Picard darum kämpfte dass Data nicht zu Forschungszwecken zerlegt wird, der Umgang der Föderation mit dem Bajor Konflikt (eine Bajoranerin verrät Picard) usw. Star Trek: Insurrection setzte da dann noch einen drauf, als Picard das Unrecht in der Föderation ankreidet. Und in Raumschiff: Voyager sehen wir, wie Hologramme versklavt werden.
 
Auch in der TNG hat man keine Utopie gesehen.

Und auch hier ist es wieder eine Frage der Maßsgabe: Natürlich haben wir in TNG keine waschechte Utopie gesehen. Aber zwischen einer richtigen Utopie und einer richtigen Dystopie liegen halt erneut sehr viele andere Möglichkeiten. Wenn du es so willst, ist für Darth_Seebi DSC eben näher an der Dystopie dran als TNG und umgekehrt TNG näher an der Utopie dran als DSC. Wann eine Serie quasi so nah an der Dystopie dran ist, dass sie nicht mehr zum Trek'schen Grundgedanken ("Die Menschheit kann mehr") passt, ist sicherlich Empfindungssache.

Und manchmal muss man den Serien nicht einmal einen Strick draus ziehen: Für mich ist TNG auch wesentlich näher an der Utopie als DS9. Gerade deswegen ist DS9 für mich aber die spannendere Serie. Picard mit seinen durch ihn verkörperten Werten und Normen lebt eben auch in einer Umgebung, die es ihm recht leicht macht, diese Werte und Normen auszuleben. Bei DS9 wird das viel stärker auf die Probe gestellt. Und genau das finde ich absolut spannend.
 
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Eine Utopie IST ja auch nicht besonders spannend. Eine Welt in der sich alle lieb haben und es keine Probleme gibt will keiner sehen. :)

aber schon in ENT ist verankert dass sich die Föderation in Zukunft in eine falsche Richtung entwickelt. Ich bin gespannt darauf, die Gründe dafür zu sehen.
 
Ich finde zwar eigentlich die Prämisse, dass Star Trek immer den aktuellen Stand widerspiegelt, wie Menschen sich die Zukunft vorstellen, als Erklärung für unterschiedliche Technologien trotz gleicher Zeitebene völlig ausreichend.
Ich persönlich brauche keinen Nostalgie-Bonus und bin dagegen, dass eine Serie aus den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts noch Sets beinhaltet, die 60er Jahre rufen. Das passt für mich nicht.
Man hat ja auch an Star Wars gesehen, wohin es führen kann. Bei der PT haben sich Fans so dermaßen über den Look beschwert, da verwundert es doch nicht, dass Disney daraufhin Filme produziert, die wie eine Kopie der OT aussehen. Ich finde, als Macher sollte man immer auch genug eigene Kreativität besitzen und sich anschauen, was heutzutage bereits technisch möglich ist.

Wer denn zwingend eine In-Universe Erklärung für unterschiedliche Technologie Stände braucht, dem kann ich das Video empfehlen:
Wir sehen, dass es in Star Trek hunderte, wenn nicht tausende parallele Realitäten gibt. Wir wissen auch seit VOY und ENT, dass permanent Zeitreisen stattfinden und an der Timeline herumgepfuscht wird. Dem zu folge ist gar nicht sicher, ob die Realitäten, in denen ENT, Disco und die TOS spielen, wirklich zu 100% identisch sind. Zwar gibt es einen roten Faden, eine "Prime Timeline", in der Ereignisse stattfinden, aber das bedeutet nicht dass es im Detail keine Unterschiede geben könnte.

In der Kelvin Timeline ist das dann ja sogar noch krasser, da reist ein Schiff aus dem 24. Jahrhundert mit Borg-Technologie ins 23. Jahrhundert und beeinflusst den technologischen Fortschritt massiv.
 
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Ich persönlich brauche keinen Nostalgie-Bonus und bin dagegen, dass eine Serie aus den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts noch Sets beinhaltet, die 60er Jahre rufen. Das passt für mich nicht.
Man hat ja auch an Star Wars gesehen, wohin es führen kann. Bei der PT haben sich Fans so dermaßen über den Look beschwert, da verwundert es doch nicht, dass Disney daraufhin Filme produziert, die wie eine Kopie der OT aussehen. Ich finde, als Macher sollte man immer auch genug eigene Kreativität besitzen und sich anschauen, was heutzutage bereits technisch möglich ist.

Star Wars spielt aber zu verschiedenen Zeiten. Dass die PT nicht wie die OT aussieht ist völlig legetim, da 30 Jahre dazwischen liegen. Genauso hätte sich die ST optisch von der OT unterscheiden müssen (was sie leider - oder bei JJs miserablem Design-Geschmack vielleicht auch Gott sei Dank - nicht tut). Wenn ich jedoch Filme zur OT-Zeit bringe, haben die sich gefälligst an der OT zu orientieren.

Genauso sehe ich es bei Star Trek. Das 24. Jhd. sieht nicht wie das 23ste aus. Muss es auch nicht, da 100 Jahre dazwischen liegen. PIC braucht auch nicht (völlig) wie TNG aussehen, da eben mehr als 20 Jahre dazwischen liegen. Aber wenn sich die DSC-Macher selbst das Bein stellen, die Serie zeitlich 10 Jahre vor TOS zu platzieren (obwohl es für die Handlung kaum von Nöten war), dann müssen sie sich auf die Vorwürfe des Kontinuitätsbruches gefallen lassen.

Klar kann man sich das mit alternativer Zeitlinie schönreden. Aber Star Trek stellte für mich immer das Eintauchen in DAS Star Trek Universum dar. Wenn jetzt jede Serie ihr eigenes Universum ist, wäre es nicht mehr das Selbe. Deshalb ist für mich Star Trek TOS, TAS, TNG, DS9, VOY, ENT und die 10 Filme. JJ-Trek und DSC(sowie die Short Treks) sehe ich als Non Canon an. Mal sehen wie es bei PIC so wird.
 
Darth_Seebi schrieb:
Klar kann man sich das mit alternativer Zeitlinie schönreden. Aber Star Trek stellte für mich immer das Eintauchen in DAS Star Trek Universum dar. Wenn jetzt jede Serie ihr eigenes Universum ist, wäre es nicht mehr das Selbe. Deshalb ist für mich Star Trek TOS, TAS, TNG, DS9, VOY, ENT und die 10 Filme. JJ-Trek und DSC(sowie die Short Treks) sehe ich als Non Canon an. Mal sehen wie es bei PIC so wird.
Du, ich persönlich muss mir gar nichts schön reden. Ich konnte auch ENT genießen und habe nicht eine Sekunde gedacht "hm, das sieht mir jetzt aber zu modern aus". Das seh ich bei Star Trek komischerweise deutlich gelassener als bei einem Prometheus, bei dem man sich von der Innenausstattung ruhig mehr an der Nostromo hätte orientieren können. Vielleicht weil Alien ein "hartes" Franchise ist und sonst eigentlich auch alles immer recht genau nahm.
 
Du, ich persönlich muss mir gar nichts schön reden. Ich konnte auch ENT genießen und habe nicht eine Sekunde gedacht "hm, das sieht mir jetzt aber zu modern aus".

ENT hat IMO die Kurve mit der Mischung aus heutigem U Boot Design und eben TOS-Elemente ganz gut hingekriegt. Dazu kommt, dass eben auch 100 Jahre wieder zwischen den Serien liegen und es schon in DS9 hieß, dass das 23. Jhd. sein ganz eigenes Design hatte ;).

Bei den Klingonen hat ENT sogar einen Kontinuitätsfehler ausgemerzt. Dafür haben auf einmal dort die Romulaner Stirnhöcker (was sie in TOS nicht hatten, selbst in den parallel zu TNG produzierten Filmen nicht).
 
Das zeigt die Folge, in der Picard darum kämpfte dass Data nicht zu Forschungszwecken zerlegt wird, der Umgang der Föderation mit dem Bajor Konflikt (eine Bajoranerin verrät Picard) usw. Star Trek: Insurrection setzte da dann noch einen drauf, als Picard das Unrecht in der Föderation ankreidet.

Bei dieser Aufzählung fehlt mir ganz besonders der Picard, der in blanke Raserei verfällt und nur noch hohle Phrasen über die ach so weit fortgeschrittene Menschheit drischt, sobald er es mit den Borg zu tun bekommt.

Ich hoffe, dass die neue Serie an diese Dynamik anknüpft...
 
Bei dieser Aufzählung fehlt mir ganz besonders der Picard, der in blanke Raserei verfällt und nur noch hohle Phrasen über die ach so weit fortgeschrittene Menschheit drischt, sobald er es mit den Borg zu tun bekommt.

Ich hoffe, dass die neue Serie an diese Dynamik anknüpft...
Immerhin hat Picard nicht die Chance genutzt, die Borg auszulöschen als sich die Gelegenheit bot.
 
Immerhin hat Picard nicht die Chance genutzt, die Borg auszulöschen als sich die Gelegenheit bot.

Na ja, er hat es aber durchaus in Betracht gezogen, und das relativ lange, wenn ich mich recht entsinne (wir reden schon über die Folge "Ich bin Hugh" bzw. im Original "I, Borg", oder?).

Ganz allgemein sehe ich es so wie von einigen meiner Vorposter geäußert. Ich habe auch schon öfter gehört, dass ST und ganz besonders TNG eine Utopie sei. Das würde ich so aber auch nicht ganz unterschreiben. Sicher ist es viel näher an einer Utopie als an einer Dystopie dran. Aber letztlich basiert das grundlegende Konzept von ST ja darauf, dass die Crew in jeder Folge mit einem Problem konfrontiert wird, meist philosophisch-ethischer oder gesellschaftlicher Natur, und dieses lösen muss. Nach diesem Prinzip funktioniert jedenfalls ein Großteil der Folgen. So, wenn es also in diesem Universum so viele Probleme gibt, die gelöst werden müssen, wie kann es dann eine Utopie sein? Und die Probleme, die behandelt werden, waren ja meistens Probleme, die in der Realität aktuell waren und in diesen Sci-Fi-Kontext übertragen worden sind. Das aber macht es ja im Grunde noch weniger utopisch, wenn die Probleme auch im 22., 23. und 24. Jahrhundert noch die gleichen sind.

Ich würde den Charakter von ST eher als optimistisch bezeichnen. Denn letztlich schaffen die Charaktere es meistens, das Problem zu lösen und dies in einer Art und Weise, die vom Zuschauer gemeinhin als moralisch richtig empfunden wird. Aber unter einer Utopie verstehe ich nun eher ein Szenario, in dem es eben keine Probleme zu bewältigen gibt.

Najaaaa... Andorianer sehen ja auch sonst nicht so scheiße aus wie in TNG. Das mein ich eben mit der ganzen Design-Sache. Ich sehs als Produkt seiner Zeit.

Wann kamen in TNG Andorianer vor? Ich kann mich da ehrlich gesagt gerade an keine Folge erinnern - meintest du vielleicht TOS?
 
Wann kamen in TNG Andorianer vor? Ich kann mich da ehrlich gesagt gerade an keine Folge erinnern - meintest du vielleicht TOS?

In der Episode S03E16 "The Offspring":

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Ja, bei Datas Tochter... und da schauen die Andorians (bzw die eine Andorian) ziemlich bescheiden aus. Insofern stört mich da nicht, wenn in der TOS die Romulans noch keine Stirnwülste haben, in ENT und Co aber schon. Oder wenn in DISCO die Klingons eben etwas "fremder" dargestellt werden, um den "Knuddelfaktor" auszuhebeln, den sie dank Worf und Co mittlerweile hatten. Klar isses toll, dass ENT eine Erklärung für den Unterschied zwischen der TOS und allen anderen Klingon-Darstellungen (wobei die sich auch hie und da sichtlich unterscheiden, siehe The Motionless Picture) liefert, geile Sache. Aber ich brauch keine Erklärung für die Romulans, die Tellarites oder die Andorians. Und somit auch keine Erklärung für einige Technologieunterschiede, die der Zeit des Drehs verschuldet sind.
 
Es wundert sich auch keiner dass Spock und Co in Disco anders aussehen als in TOS. Manche Unterschiede sind auch der Zeit geschuldet.

Wobei es lustig ist, dass @Minza sich nicht an Unterschieden im
Design von Romulans, Clingons etc stört, bei den Tradoshanern in The Mandalorian aber meckert. ;)
 
Zumal oft auch das Gefallen des Endproduktes mitspielt, wie nachsichtig oder nicht man mit solchen "Fehlern" ist. So verzeihe ich z.B. TLJ weitaus mehr Logikböcke als ich es bei TROS oder DSC mache. Wir sind halt auch alles nur subjektive Menschen ;).
 
So isses, das ist meist einer der größten Faktoren. Da bin ich wirklich ganz froh, dass mir die meisten ST Produkte in der Richtung ganz gut gefallen und jetzt auch noch gut nachgeliefert wird.
 
Ich bin da weniger bei optischen Dingen empfindlich als bei derben Verletzungen der fiktionsinternen Logik...etwa wenn Standard TIE Fighter plötzlich in den Hyperraum springen können. ^^
 
Kommt halt darauf an ob man persönlich in die kulturelle oder naturwissenschaftliche Richtung tendiert, würde ich sagen. Wobei es ja auch Leute gibt, die in beide Richtungen gehen :)
 
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