Die letzten Tage waren ziemlich hektisch und von typischen Aussetzern des noch amtierenden Präsidenten Donald J. Trump geprägt. Dieser hat tatsächlich "Eier aus Stahl" und die unverfrorene Dreistigkeit besessen, beim Wahlleiter des Bundesstaates Georgia, Brad Raffensperger, anzurufen und allen Ernstes zu verlangen, dass dieser sich 11.780 Stimmen (und damit genau eine einzige Stimme mehr, als Biden bekommen hat!) für ihn "einfallen" lässt. Das ganze, über einstündige
Telefonat, sowie das Transskript der Telefonkonferenz gibt es auf der Washington Post zu sehen. Trumps Steigbügelhalterin und Anwältin, Cleta Mitchell, die ebenfalls rege an dieser bizarren Telefonkonferenz teilnahm, ist mittlerweile bei der Anwaltskanzlei, bei der sie angestellt war, rausgeschmissen worden. Oder sie ist von selbst "gegangen", nachdem der
Druck zu groß geworden ist. Gebracht hat es nix, Raffensperger, selbst Republikaner, ist standhaft geblieben und hat das Ergebnis der mehrfachen Auszählung der Wahlergebnisse vom 3. November verteidigt.
Und damit komme ich dann auch zum heutigen Tag: Es sieht nämlich ganz so aus, als ob die Stichwahl der verbleibenden beiden Senatorenplätze in Georgia entschieden wäre. Und zwar zugunsten der Demokraten, aber eben auch nur um Haaresbreite. Damit haben die Demokraten durch den Vorsitz von Kamala Harris als Zünglein an der Waage im Senat voraussichtlich die Mehrheit und Joe Biden kann in den nächsten zwei Jahren wohl durchregieren.
Was heute noch bleibt, ist die offizielle Wahl von Joe Biden zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch das wird wohl nicht ohne Ärger abgehen, denn einige amtierende republikanische Senatoren haben bereits angekündigt, diese eher
zeremonielle Veranstaltung auch noch zur Farce zu machen, und den halt- und beweislosen Anschuldigungen der Wahlfälschung gegen die Demokraten und Joe Biden weiteren Vorschub zu leisten.
Ziemlich wilde Zeiten, in denen wir leben.