Was hat euren Film und Seriengeschmack geprägt?

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@Riker nicht ganz so reif wie du oder das Hämmerchen, aber mit Crimson kann ich mithalten

@ObiAna ich wusste, dass dieser Thread eigentlich nur ne verkappte Therapie für dich ist :D

Wenn er dazu auch nutzt, ja. Warum denn nicht. Ich deutete es ja schon im Anfangsbeitrag an, dass es hier auch um mehr geht. Bis jetzt scheint man sich aber gewissen Thematiken noch zu entziehen, obwohl ich gerne mal eure Meinungen dazu lesen würde.

Gegen diesen Thread ist doch nichts einzuwenden. Man kann das eine mit dem anderen kombinieren.
 
Man "entzieht sich nicht", sondern versucht (mitunter leicht irritiert) bei der ursprünglichen Frage zu bleiben, geht hier und da ins offtopic und spricht über alte Filme und Serien.
Da hättest dus anders hochziehen sollen und zumindest ich möchte dir ungerne öffentlich in so einem Thread Lebensratschläge geben...
 
Man "entzieht sich nicht", sondern versucht (mitunter leicht irritiert) bei der ursprünglichen Frage zu bleiben, geht hier und da ins offtopic und spricht über alte Filme und Serien.
Da hättest dus anders hochziehen sollen und zumindest ich möchte dir ungerne öffentlich in so einem Thread Lebensratschläge geben...


Na ja, was heißt Lebensratschläge geben. Der Thread ist schon gut so wie er ist. Trotzdem wollte ich etwas persönlicher für mich werden.

Ich versuchs mal ganz direkt:

Möchte halt auch irgendwie verstehen lernen, warum mein Vater so gänzlich anders tickt, wie alle anderen oder sagen wir, so extrem vom typischen, ganz normalen abweicht.
Ich möchte das nur irgendwie verstehen. Dann fehlen einem vielleicht auch nicht diese ganzen tollen Kino, Film/Fernseh Vater und Sohn Erlebnisse nicht mehr so, wie ihr sie gehabt habt und ich es bis heute vermisse.

Warum hat mein Vater so eine Abneigung gegen Hollywood Filme und Serien oder schon im Vorfeld Vorurteile, ohne irgendwas überhaupt zu kennen?
Vorurteile, schon mal, weil etwas aus Amerika kommt.

Warum steht mein Vater eher auf Sachen, die eigentlich total untypisch für einen Mann sind, sondern eher ein Frauen/alten Damen Geschmack sind.
Ist es wirklich nur der Geschmack und völlig normal?

Warum kann mein Vater tausend mal Traumschiff hinter einander gucken und täglich Serien wie Rote Rosen oder Sturm der Liebe, Landarzt usw... - schläft aber bei sowas wie die Verurteilten oder anderen guten Filmen ein, die man ihm mal versucht hatte zu zeigen und allein das war schon ne Überredungskunst.

Das passt hier auch zum Thema finde ich.
 
@ObiAna Hast du deinen Vater mal direkt gefragt? Ich mag hier ebenfalls ungern öffentlich antworten, Theorien gäbe es ein paar.

Grundsätzlich aber mag ich schreiben, dass sich dieses "Mann/Frau" Ding eben ändern kann, je weiter man sich von den gängigen Klischees, was nun männlich oder weiblich sein soll, löst. Was du schreibst kann viel mit Geschmack zu tun haben. Worin ich mir hingegen sicher bin: Es ist absolut normal. Menschen entwickeln sich weiter und verändern sich. Und mti ihnen auch das, was sie gerne mögen oder mochten.
 
Das hat nix mit normal und anormal zu tun, sondern mit Individualität, Subjektivität und Akzeptanz. Ständig beschwerst du dich im Forum über deine Eltern und speziell deinen Dad. Du bist kein Zehnjähriger... reiß dich zusammen. Wirf deinem Dad nicht vor, er wäre weibisch, nur weil er sich mit dir keine Hollywoodblockbuster anschauen will!
Dann halt doch öffentlicher Seelenstriptease...
 
Das hat nix mit normal und anormal zu tun, sondern mit Individualität, Subjektivität und Akzeptanz. Ständig beschwerst du dich im Forum über deine Eltern und speziell deinen Dad. Du bist kein Zehnjähriger... reiß dich zusammen. Wirf deinem Dad nicht vor, er wäre weibisch, nur weil er sich mit dir keine Hollywoodblockbuster anschauen will!
Dann halt doch öffentlicher Seelenstriptease...


Ja, aber gerne. Öffentlicher Seelenstriptease würde mir gut tun. Natürlich hat das alles was mit Akzeptanz und tolerieren zu tun - dennoch darf man sich doch wohl mal so manches fragen, was für mich weiterhin eben nicht typisch, sondern in der Tat schon etwas unnormal rüber kommt wie zb diese generellen Vorurteile bzgl amerikanischer Unterhaltung oder dass er es nicht mal schafft, tun will, mit meiner Mutter, seiner Frau ins Kino zu gehen, obwohl die sehr gerne diesen Mord im Orient Express gesehen hätte usw...Oder oder oder oder
 
Die Frage ist doch viel eher, warum ein (lt. Profil) 33-Jähriger diese Geschichte in einem Star Wars-Rollenspielforum platziert und daraus so ein Mysterium konstruiert.

Meine Erfahrung aus vielen Jahren anonymer Interaktion im Internet sagt mir, dass es hauptsächlich um Aufmerksamkeit geht ...
 
(...) was für mich weiterhin eben nicht typisch, sondern in der Tat schon etwas unnormal rüber kommt wie zb diese generellen Vorurteile bzgl amerikanischer Unterhaltung oder dass er es nicht mal schafft, tun will, mit meiner Mutter, seiner Frau ins Kino zu gehen, obwohl die sehr gerne diesen Mord im Orient Express gesehen hätte usw...Oder oder oder oder

Aber wenn du in Frauen- und Männerfilme unterteilst, kann das ebenfalls als Vorurteil angesehen werden. Ebenso das, was du als "weiblich" oder "männlich" definierst.
Während du willst, dass er sich Filme mit deiner Mutter ansieht, wäre es doch ebenso ein Ziel, ihm zu lassen, das er es eben nicht tut.
Wenn er 53' geboren ist, dann haben seine Eltern den Krieg erlebt und damit gehört er zur ersten Nachkriegsgeneration.
Das Ding ist, dass hier nur jeder munkeln kann. Geh mit ihm ins Gespräch, frag ihn, was er an den Filmen die er mag, mag und was er an anderen filmen nicht mag. Dann bekommst du vielleicht auch die richtige Antwort.
 
Mit tolerieten (tolerare = ertragen!) hat das nichts zu tun, du sollst es akzeptieren, dass dein Dad ein Individuum ist, der so tickt, wie er halt tickt... such dir bitte ausserhalb des Forums Hilfe.

@Aurelian das hier ist ein Rollenspielforum? Ach du schei*e ^^'
 
Die Frage ist doch viel eher, warum ein (lt. Profil) 33-Jähriger diese Geschichte in einem Star Wars-Rollenspielforum platziert und daraus so ein Mysterium konstruiert.

Meine Erfahrung aus vielen Jahren anonymer Interaktion im Internet sagt mir, dass es hauptsächlich um Aufmerksamkeit geht ...


Ich würde es eher von der Seele reden nennen.
Und warum ein Mysterium. Bat um ehrliche Antworten und ich selbst schrieb auch sehr direkt.
Ja, warum sollte ich es denn nicht hier platzieren. Mich hat auch eure ganze Prägung interessiert, denn wie gesagt, von meinem Vater kriege ich nicht mal ne Aussage zur MondLandung live im TV damals und was das für ein persönliches Gefühl war.
 
Weil du nichts über uns weisst. Unsere Prägung sagt dir nichts, weil du dann nur das kennst... nicht unsere Verhältnisse, nicht unsere Vorgeschichte, nicht unseren psychischen "Zustand". Darum isses umso deutlicher, dass es hier nur um dich ging, dass das hier ursprünglich nur dein kleiner Auftritt sein sollte. Zum Glück haben das andere für sich rumgerissen und was anderes draus gemacht ^^

Solange das ne Einmann-Selbsthilfegruppe ist, bin ich hier raus...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn du in Frauen- und Männerfilme unterteilst, kann das ebenfalls als Vorurteil angesehen werden. Ebenso das, was du als "weiblich" oder "männlich" definierst.
Während du willst, dass er sich Filme mit deiner Mutter ansieht, wäre es doch ebenso ein Ziel, ihm zu lassen, das er es eben nicht tut.
Wenn er 53' geboren ist, dann haben seine Eltern den Krieg erlebt und damit gehört er zur ersten Nachkriegsgeneration.
Das Ding ist, dass hier nur jeder munkeln kann. Geh mit ihm ins Gespräch, frag ihn, was er an den Filmen die er mag, mag und was er an anderen filmen nicht mag. Dann bekommst du vielleicht auch die richtige Antwort.


Ich will das ja nicht. Meine Mutter möchte es, sie wollte mit ihm ins Kino und den Film gucken.
Ich krieg dann nur immer zu hören, dass das nicht möglich war, und sie passt sich ihm dann aber brav wieder an.

Zu seiner Abneigung gegen Filme und Serien aus Amerika weiß ich die Antwort ja sogar schon - er hasst Amerika und meint, alles was von dort kommt - ist Müll und sinnloses Geballer.
 
Ich will das ja nicht. Meine Mutter möchte es, sie wollte mit ihm ins Kino und den Film gucken.
Ich krieg dann nur immer zu hören, dass das nicht möglich war, und sie passt sich ihm dann aber brav wieder an.

Dann ist das leider Aufgabe deiner Mutter und nicht deine. Die beiden sind verheiratet und damit ist es ihre und nicht deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Wünsche und Bedürfnisse etc. des jeweils anderen erfüllt werden.
Wenn dich das so sehr belastet, sag deiner Mutter, dass sie dich da raus halten soll und grenze dich ab.
 
Weil du nichts über uns weisst. Unsere Prägung sagt dir nichts, weil du dann nur das kennst... nicht unsere Verhältnisse, nicht unsere Vorgeschichte, nicht unseren psychischen "Zustand". Darum isses umso deutlicher, dass es hier nur um dich ging, dass das hier ursprünglich nur dein kleiner Auftritt sein sollte. Zum Glück haben das andere für sich rumgerissen und was anderes draus gemacht ^^

Solange das ne Einmann-Selbsthilfegruppe ist, bin ich hier raus...


Glaub mir, es hat mir eine Menge über eure Wesen verraten und das meine ich positiv.
 
Kennt ihr beiden diese Filme noch ?
Und wenn ja gefallen sie euch ?

Ja natürlich. Die Caprona-Filme liefen bei uns im Dorfkino immer mal wieder im Nachmittagsprogramm. Die Kopien waren schon derart abgenudelt, da würden die Leute heutzutage vermutlich ihr Geld zurück verlangen. Die Filme gehörten mit zu den ersten, die ich mir zu meinem ersten DVD-Spieler dazu besorgt habe.

C.
 
Ich gebe dann auf mal meinen Senf dazu...

Zum Thread an sich: Ich finde die Idee gut und interessant! Dass @ObiAna dabei den Bezug und konsequenten Vergleich hin zu seinem Vater zieht, mag für manche User möglicherweise ermüdend sein, ist jedoch legitim - ist es doch sein eigenerhands ersteller Thread. Nach meinem Verständnis hat der Ersteller eines Threads durchaus die Möglichkeit, einen solchen ein Stück weit zu "moderieren" und in gewisse Richtungen zu lenken. Gerade bei "spezifischen Neben-Threads" kommt das doch häufig vor.

Um direkt an die "neue Richtung" und der Diskussion zwischen @ObiAna und in erster Linie @Minza anzuknüpfen: Begriffe wie "Ein-Mann-Grupe", "Selbsthilfe" oder "verkappte Therapie" klingen für mich persönlich ein bisschen zu despektierlich. 'ObiAna', bei Deinen Ausführungen zu Deinem Vater schwingt stets ein Hauch Pathos mit. Dein "alter Herr" (wie Du ihn hin und wieder nennst), der eigenwillig und mit unpopulärem Geschmack durch die Fernsehlandschaft schaltet (^^), scheint Dich zu beschäftigen und Du willst verstehen, warum das so ist. In meinen Augen ist das total okay, dass man das hinterfragen will. Dieses "Mysterium" (@Aurelian), was Du daraus machst, scheint einigen Usern allerdings schlicht unangebracht und überzogen zu sein. Denn ist ja tatsächlich nichts Ungewöhnliches, wenn verschiedene Menschen verschiedene TV-Geschmäcker haben; auch innerfamiliär. Du könntest die Angelegenheit jetzt pragmatisch ruhen lassen und Dir denken "Was soll's, jeder wie er mag" oder Du startest den Versuch, hinter den Grund seiner Einstellung zu kommen. Wie es aussieht, liegt Dir der zweite Ansatz näher, denn es beschäftigt Dich (hin und wieder). An dieser Stelle wird es im quasi voll-anonymen 'Star Wars'-Internetforum kompliziert, hehe. 'Minza' schrieb das schon sehr gut mit dem sinngemäßen Punkt "Wir können Dir schreiben, was uns geprägt hat, aber dann weißt Du auch nur das und keine Hintergründe und Faktoren". Da spielt sehr viel eine Rolle. Geburtsjahr, familiäre Finanzen, familiäre Strukturen, familiäre politische Gesinnung et cetera. Die hinzuzunehmen würde das Forum in seiner Anonymität eigentlich ad absurdum führen, aber im Grunde genommen wäre das die einzige Möglichkeit, hinter die "wahren" (Mit-)Gründe des Fernsehgeschmacks der jeweiligen User - und letztlich wohl auch dem Deines Vaters - zu kommen.

Jetzt schreibe ich noch etwas zum Ursprungsgedanken des Threads: Ich bin in einer auf Medienkonsum bezogen relativ liberalen Familie groß geworden. Ergo: FSK16-Filme nicht erst mit 16, FSK18-Filme nicht erst mit 18, (gewisse) VHS-Aufnahmen zur freien Betrachtung für Kinder im Schrank zugänglich und so weiter. "Heute gibt es keine Video-Kasette und für den Film am Samstag bist Du noch zu klein!" - solche Sprüche bekam ich sehr selten zu hören. Ein gegenseitiges Vertrauen zu meinen Eltern war hier jedoch wichtig. Ich wusste recht schnell, "was gut für mich ist und was nicht". Die freiwillige Alterskontrolle habe ich sozusagen an mir selbst durchgeführt. ^^ Aber so kam ich schon recht früh mit einer gewissen Bandbreite an Filmen (vor allem auch Filme, die nicht explizit für Kinder waren wie 'Beverly Hills Cop') in Kontakt, die mich anders als - überspitzt formuliert - Mickey Mouse in jahrelanger Dauerschleife ein Stück weit geprägt haben. Unter dem Strich wurden vier, fünf, sechs, sieben Video-Kasetten ziemlich frequentiert angeschaut, aber alles in allem hatte ich das Gefühl, schon in den ersten...sagen wir mal...zwölf Lebensjahren relativ viele Filme gesehen zu haben. Neben Kinderserien im TV sah ich also primär diese VHS-Aufnahmen. Das waren meistens US-Komödien. 'Spaceballs' (1987), 'Allein mit Onkel Buck' (1989), diese Richtung. Stagniert hat mein Interesse an Filmen im Alter von etwa zwölf bis fünfzehn. Mit ungefähr sechzehn wurde dann in mir die absolute Begeisterung für Filme (als Kunst, in der Theorie, usw.) geweckt und die wächst bis heute an. Was diese "absolute Begeisterung" geweckt hat - und darum geht es Dir ja, so denke ich - war wohl die Abkehr vom Mainstream-US-Film und von der klassischen Komödie samt Happy End hin zu einem internationaler aufgestellten Filmgeschmack, der auch künstlerisch angehauchte und allgemein stilistisch wie dramaturgisch andersartige Filme von da an zu schätzen wusste. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass der ledigliche Konsum von gewissen Arten des US-Filmes den Appetit auf Filme eines mitteleuropäischen Kindes und Jugendlichen über die Zeit durchaus mindern kann und zu einer gewissen Abstumpfung und weltbildlichen Einengung führen kann ("kann" wohlgemerkt!). Der sprichwörtliche Blick "über den Tellerrand" ist in meinen Augen zumindest in einem gewissen Ausmaß notwendig, um das Wesen des Films besser verstehen und durchdringen zu können. Hier geht es aber weniger um die unterschiedlichen Produktions-Nationen an sich, sondern viel mehr um die Varietäten von Stil, Kultur und Handlung. Das hier soll allerdings nicht zu verbindlich und ernst klingen; man kann natürlich auch mit der deutschen TV-Landschaft oder der US-Komödie glücklich werden.

@ObiAna Nochmal konkret an Dich: Wie ist denn die politische Gesinnung Deines Vaters? Mir kam irgendwie sofort in den Sinn, dass so ein "Anti-Amerikanismus" oft themenübergreifend wird. Er mag US-Filme also nicht. War das schon immer so? Mag er auch US-Musik nicht? Politiker? Jemand, der dem Land "im Allgemeinen" kritisch gegenüber steht, handelt hier (aus Gewissensberuhigung?) vielleicht so flächendeckend. Könnte mir auch gut vorstellen, dass der Durchschnittsdeutsche einen Film aus Nordkorea schlechter wertet als wenn er bespielsweise aus Südkorea käme. Da schwingt dann oft so eine kognitive Dissonanz mit. "Ach, von dem Kim Jong-un ein Film? Achso ist das. Ja, eigentlich gefällt er mir nicht so besonders." Du verstehst, was ich meine?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte das nur irgendwie verstehen. Dann fehlen einem vielleicht auch nicht diese ganzen tollen Kino, Film/Fernseh Vater und Sohn Erlebnisse nicht mehr so, wie ihr sie gehabt habt und ich es bis heute vermisse.

Habe ich auch nie gehabt. Und?
Mein Vater schafft es i.d.r. nicht einen Film von anfang zu schauen. Er geht dann mittendrin rauchen oder pennt ein. So What?
Da weiß ich, dass ich mit ihm nicht schaue und gut ist.
Lass ihn doch Traumschiff schauen. Vielleicht tut ihm die heile Welt gut.
 
Ich gebe dann auf mal meinen Senf dazu...

Zum Thread an sich: Ich finde die Idee gut und interessant! Dass @ObiAna dabei den Bezug und konsequenten Vergleich hin zu seinem Vater zieht, mag für manche User möglicherweise ermüdend sein, ist jedoch legitim - ist es doch sein eigenerhands ersteller Thread. Nach meinem Verständnis hat der Ersteller eines Threads durchaus die Möglichkeit, einen solchen ein Stück weit zu "moderieren" und in gewisse Richtungen zu lenken. Gerade bei "spezifischen Neben-Threads" kommt das doch häufig vor.

Um direkt an die "neue Richtung" und der Diskussion zwischen @ObiAna und in erster Linie @Minza anzuknüpfen: Begriffe wie "Ein-Mann-Grupe", "Selbsthilfe" oder "verkappte Therapie" klingen für mich persönlich ein bisschen zu despektierlich. 'ObiAna', bei Deinen Ausführungen zu Deinem Vater schwingt stets ein Hauch Pathos mit. Dein "alter Herr" (wie Du ihn hin und wieder nennst), der eigenwillig und mit unpopulärem Geschmack durch die Fernsehlandschaft schaltet (^^), scheint Dich zu beschäftigen und Du willst verstehen, warum das so ist. In meinen Augen ist das total okay, dass man das hinterfragen will. Dieses "Mysterium" (@Aurelian), was Du daraus machst, scheint einigen Usern allerdings schlicht unangebracht und überzogen zu sein. Denn ist ja tatsächlich nichts Ungewöhnliches, wenn verschiedene Menschen verschiedene TV-Geschmäcker haben; auch innerfamiliär. Du könntest die Angelegenheit jetzt pragmatisch ruhen lassen und Dir denken "Was soll's, jeder wie er mag" oder Du startest den Versuch, hinter den Grund seiner Einstellung zu kommen. Wie es aussieht, liegt Dir der zweite Ansatz näher, denn es beschäftigt Dich (hin und wieder). An dieser Stelle wird es im quasi voll-anonymen 'Star Wars'-Internetforum kompliziert, hehe. 'Minza' schrieb das schon sehr gut mit dem sinngemäßen Punkt "Wir können Dir schreiben, was uns geprägt hat, aber dann weißt Du auch nur das und keine Hintergründe und Faktoren". Da spielt sehr viel eine Rolle. Geburtsjahr, familiäre Finanzen, familiäre Strukturen, familiäre politische Gesinnung et cetera. Die hinzuzunehmen würde das Forum in seiner Anonymität eigentlich ad absurdum führen, aber im Grunde genommen wäre das die einzige Möglichkeit, hinter die "wahren" (Mit-)Gründe des Fernsehgeschmacks der jeweiligen User - und letztlich wohl auch dem Deines Vaters - zu kommen.

Jetzt schreibe ich noch etwas zum Ursprungsgedanken des Threads: Ich bin in einer auf Medienkonsum bezogen relativ liberalen Familie groß geworden. Ergo: FSK16-Filme nicht erst mit 16, FSK18-Filme nicht erst mit 18, (gewisse) VHS-Aufnahmen zur freien Betrachtung für Kinder im Schrank zugänglich und so weiter. "Heute gibt es keine Video-Kasette und für den Film am Samstag bist Du noch zu klein!" - solche Sprüche bekam ich sehr selten zu hören. Ein gegenseitiges Vertrauen zu meinen Eltern war hier jedoch wichtig. Ich wusste recht schnell, "was gut für mich ist und was nicht". Die freiwillige Alterskontrolle habe ich sozusagen an mir selbst durchgeführt. ^^ Aber so kam ich schon recht früh mit einer gewissen Bandbreite an Filmen (vor allem auch Filme, die nicht explizit für Kinder waren wie 'Beverly Hills Cop') in Kontakt, die mich anders als - überspitzt formuliert - Mickey Mouse in jahrelanger Dauerschleife ein Stück weit geprägt haben. Unter dem Strich wurden vier, fünf, sechs, sieben Video-Kasetten ziemlich frequentiert angeschaut, aber alles in allem hatte ich das Gefühl, schon in den ersten...sagen wir mal...zwölf Lebensjahren relativ viele Filme gesehen zu haben. Neben Kinderserien im TV sah ich also primär diese VHS-Aufnahmen. Das waren meistens US-Komödien. 'Spaceballs' (1987), 'Allein mit Onkel Buck' (1989), diese Richtung. Stagniert hat mein Interesse an Filmen im Alter von etwa zwölf bis fünfzehn. Mit ungefähr sechzehn wurde dann in mir die absolute Begeisterung für Filme (als Kunst, in der Theorie, usw.) geweckt und die wächst bis heute an. Was diese "absolute Begeisterung" geweckt hat - und darum geht es Dir ja, so denke ich - war wohl die Abkehr vom Mainstream-US-Film und von der klassischen Komödie samt Happy End hin zu einem internationaler aufgestellten Filmgeschmack, der auch künstlerisch angehauchte und allgemein stilistisch wie dramaturgisch andersartige Filme von da an zu schätzen wusste. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass der ledigliche Konsum von gewissen Arten des US-Filmes den Appetit auf Filme eines mitteleuropäischen Kindes und Jugendlichen über die Zeit durchaus mindern kann und zu einer gewissen Abstumpfung und weltbildlichen Einengung führen kann ("kann" wohlgemerkt!). Der sprichwörtliche Blick "über den Tellerrand" ist in meinen Augen zumindest in einem gewissen Ausmaß notwendig, um das Wesen des Films besser verstehen und durchdringen zu können. Hier geht es aber weniger um die unterschiedlichen Produktions-Nationen an sich, sondern viel mehr um die Varietäten von Stil, Kultur und Handlung. Das hier soll allerdings nicht zu verbindlich und ernst klingen; man kann natürlich auch mit der deutschen TV-Landschaft oder der US-Komödie glücklich werden.

@ObiAna Nochmal konkret an Dich: Wie ist denn die politische Gesinnung Deines Vaters? Mir kam irgendwie sofort in den Sinn, dass so ein "Anti-Amerikanismus" oft themenübergreifend wird. Er mag US-Filme also nicht. War das schon immer so? Mag er auch US-Musik nicht? Politiker? Jemand, der dem Land "im Allgemeinen" kritisch gegenüber steht, handelt hier (aus Gewissensberuhigung?) vielleicht so flächendeckend. Könnte mir auch gut vorstellen, dass der Durchschnittsdeutsche einen Film aus Nordkorea schlechter wertet als wenn er bespielsweise aus Südkorea käme. Da schwingt dann oft so eine kognitive Dissonanz mit. "Ach, von dem Kim Jong-un ein Film? Achso ist das. Ja, eigentlich gefällt er mir nicht so besonders." Du verstehst, was ich meine?


Erstmal möchte ich dir danken, für deinen ausführlichen und ehrlichen Beitrag. Du triffst es ziemlich genau. Eine reine Therapie Sitzung hatte ich hier nie vor.
Und der Thread war in der Tat schon sehr aufschlussreich. Ich denke, er zeigte bereits wesentliche Charakter Unterschiede zu euch und meines Vaters auf, was vieles erklären könnte.

- die, die schon älteren Jahrgänges hier sind, sind im Kopfe noch heute jung geblieben. Ihr biologisches Alter dürfte jünger sein, als das auf dem Papier.

- ihr seit generell weltoffen und wohl auch so aufgewachsen. Habt auch keine Vorurteile, nur weil etwas erstmal aus Amerika zb kommt.

- ihr hattet und habt Hobbys bzw Interessen. Ganz allgemein gesehen.

- ihr scheint mir vom Wesenstyp eher der Sanguinäer zu sein. Keine Ahnung, wie man das richtig schreibt, aber dieser Typ spiegelt einen Lebensfrohen, geselligen und Humorvollen Menschen wieder.

- ihr wart nie engstirnig, sondern empfandet auch Freude daran, mal über den Horizont zu blicken.

- ihr habt alle eine recht gute Bildung oder sogar noch mehr genossen. Merkt man irgendwie.

Und genau hier ist auch schon der wesentliche Unterschied zu meinem Vater, denke ich, da er von all dem, das genaue Gegenteil wiederspiegelt.
Warum er zb genau Amerika bzw die USA so hasst, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ja, er mag gar nichts an den USA. Weder die Politik, noch die Landschaft, noch die Menschen, noch die Film Kultur usw....ohne jemals aber selbst da gewesen zu sein, im Gegensatz zu mir und meiner Mutter. Auch mit amerikanischer Musik kann er nichts anfangen.
Er selbst ist politisch schon immer rot eingestellt gewesen. Und ja, früher gab es dann doch die ein oder andere US Serie oder Film, die er gut fand oder geguckt hat - was das ganze heute oder generell noch etwas bizarrer erscheinen lässt.
Aber im Kern war er wohl schon immer extrem Heimatverbunden. Wollte früher zb auch nie ausländische Marken kaufen, in Bezug auf Technik.
 
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Ich möchte noch ein paar Worte über die angesprochenen deutschen Serien verlieren. So seicht die Schwarzwaldklinik oder das Traumschiff auch waren,trotz allem haben da große deutsche Schauspieler mitgespielt,die Meister ihres Fachs waren oder noch sind. Da wären zum Beispiel Brigitte Mira,Hildegard Krekel,Angelika Milster, Harald Juhnke,Volker Brandt,Andreas Mannkopff oder Joachim Kemmer zu nennen.
 
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