Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Ich glaub ja, dass man jeden Film innerhalb von einer Stunde erzählen kann. Kommt nur drauf an wie wenig Anspruch man an die Erzählung hat.

Wahrscheinlich, aber das Verhältnis Szenenzeit, die nicht zum Storytelling notwendig ist, zu Szenenzeit, die nicht notwendig ist, steht hier in besonders krassem Verhältnis.

Der sogenannte „Ausschweifungsfaktor“ ist bei Blade Runner 2049 recht hoch.
 
Viking Destiny

Ach du sch...

Das war ehrlich gesagt ein Verlegenheitskauf. Es gab bei Drogeriemarkt Müller diese tolle Aktion, wo man drei DVDs für 15 Euro bekommt, die ich für zwei Filme in Anspruch nahm, die ich schon länger in der Sammlung haben wollte. Da ich aber nicht so recht wusste, was ich sonst noch dazu nehmen sollte, habe ich mich für dieses Machwerk hier entschieden. Titel, Storyansatz (die frisch geborene Tochter des Königs eines Wikinger-Königreichs wird von ihm abgelehnt und von dessen Bruder zu einer Kriegerin ausgebildet, der böse Bruder tötet dann den König, die Kriegerin zieht gegen ihn in den Krieg, blablabla...) und Cover ließen schon einen billigen Trash-Film vermuten, aber gutmütig wie ich bin dachte ich, gibst ihm halt eine Chance. Dass irgendwas daran anspruchsvoll, authentisch oder gar historisch korrekt sein würde, habe ich ja gar nicht erwartet. "So schlimm wird es schon nicht sein, vielleicht hat der Film wenigstens ein paar coole Kampfszenen und ist unterhaltsam", hab ich mir auf dem Weg zur Kasse noch gedacht. Aber selbst mit derart nach unten geschraubten Ansprüchen findet sich nicht der geringste Reiz an diesem Ding. Was wir hier haben, ist nichts weiter als der armselige Versuch eines überaus lächerlichen und unfreiwillig komischen Wikinger-Fanfilms, der sich noch dazu selbst ernst nimmt. Platte Charaktere, lächerliche Kampfszenen und die Schauspieler wirken fast durchgehend so, als hätten sie absolut keinen Bock darauf gehabt, in diesem Machwerk mitzuspielen. Was ich durchaus verständlich finde.

Nun ja, ein paar positive Aspekte lassen sich dem Film dann doch abgewinnen: 1. der Spuk ist schon nach knapp 90 Minuten wieder vorbei, 2. ich konnte während des Filmschauens ein paar Dinge erledigen, die noch zu tun waren und last but not least 3. der Film hat mich immerhin dazu inspiriert, jetzt nochmal die erste Hälfte der fünften Staffel "Vikings" zu wiederholen, bevor ich mir die zweite, mir noch unbekannte Hälfte ansehe. Und genau damit werde ich nun anfangen, um meinen Glauben an qualitativ hochwertiges Wikinger-Fernsehen wieder zu stärken ;)
 
"Prisoners" und "Sicario" von Regisseur Denis Villeneuve

Ich habe nun die beiden hochgelobten Thriller von Denis Villeneuve angeschaut und bin weiterhin überzeugt von diesem Regisseur.

In "Prisoners" endet ein fröhlicher Thanksgivingtag für die Familien von Keller Dover (Hugh Jackman) und Franklin Birch (Terrence Howard) in einer Katastrophe als die beiden Töchter spurlos
verschwinden. Die Polizei, vor allem durch Detective Loki (Jake Gyllenhaal) vertreten, nehmen rasch einen Verdächtigen fest, müssen diesen aus Mangel an Beweisen jedoch nach kurzer Zeit aus der Untersuchungshaft entlassen. Keller - ein Anhänger des "Survivalism" und damit jederzeit auf Notfälle und notwendige Selbsthilfe vorbereitet - kann dies nicht akzeptieren. Überzeugt, durch den freigelassenen Verdächtigen seine Tochter zu finden, nimmt er die Sache selbst in die Hand. Es entspinnt sich ein heftiger und in sich verwickelter Psychothriller, in dem Keller und Detective Loki jeder auf seine eigene Art versuchen, die verlorenen Töchter zu finden, während sie gleichzeitig immer wieder aufeinanderprallen, sich aus dem Weg gehen und Verdächte gegeneinander hegen. (Der Film ist ein ziemlich harter Tobak...)

"Sicario" wiederum spielt in Mitten des Drogenkriegs an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Die FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt), Mitglied eines Anti-Terror- und Geiselbefreiungsteams,
findet bei einem ihrer Einsätze mehrere Dutzend Leichen, Opfer der Drogenkartelle. Unter der Vorstellung, dadurch das Übel an der Wurzel zu packen, schließt sie sich einer Spezialeinheit des CIA
unter Leitung von Matt Graver (Josh Brolin) an, welches gegen die Kartelle vorgeht. Ein weiteres Miglied des Führungsteams ist Alejandro (Benicio del Toro), dessen unklaren Motive, Vergangenheit und Loyalitäten zunächst eines der Hauptmysterien des Films sind. Macer gerät rasch in einen Strudel aus von offizieller Seite gebilligter Gewalt, der ihren Vorstellungen von Recht und Ordnung widersprechen, dem sie sich aber auch nicht entziehen kann.


Man kann Geschichten ja bekanntermaßen auf unterschiedliche Art und Weisen erzählen. An Denis Villeneuve gefällt mir sehr gut, dass er seine Geschichten auf einer sehr persönlichen und emotionalen Ebene erzählt. Ich hatte mir überlegt, wie wohl meine Hitliste der Filme "Prisoners", "Sicario" und "Arrival" aussehen würde, finde es aber schwer, die Filme zu vergleichen. Vor allem "Arrival" ist ja ein ganz anderes Genre. Aber mir fiel auf, dass alle Filme mich gerade dadurch gepackt haben, weil sie in gewisserweise durch die Augen der Protagonisten erzählt werden. Man ist als Zuschauer immer dicht dran und mitten dabei. Das erscheint bei "Prisoners", das sich ja in kleinem Rahmen hauptsächlich zwischen Keller und Loki abspielt, noch fast selbstverständlich. Gerade bei "Sicario", das auch eher "beobachtend" hätte erzählt werden können, war ich beeindruckt davon, wie die Geschichte auf die Sicht von Kate Macer heruntergebrochen wurde und sich die - für mich als Zuschauer auf dem heimischen Sofa ja doch sehr entfernten - Kriegsszenarien plötzlich realistisch nah anfühlten. Das ist eine tolle Mischung aus Regiearbeit, sehr guten Schauspielern und hervorragender Kameraarbeit (Roger Deakins), die diese packenden Szenarien heraufbeschwören kann. Solche Filme sind dann nicht nur Action und Thriller, sondern regen trotz der actiongeladenen Handlung auch zum Nachdenken über das Gesehene an und wecken Interesse an der gezeigten Problematik. Zumindest bei mir funktioniert das gut durch solch einen "persönlichen" Erzählerblick. Alle drei genannten Filme, so unterschiedlich sie auch sind, behandeln doch im Grunde die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit. Wie weit sind wir bereit zu gehen, wenn unsere Welt aus den Fugen gerät? Gerade "Sicario" als actionlastigster Thriller in der Runde, warf doch durchaus solche existenziellen Fragen auf. Was tun, wenn der Rechtsstaat nicht weiterkommt?

Was mir auch sehr gut gefällt, ist der Soundtrack von Jóhann Jóhannson. Er komponiert keine Filmmusik im eigentlich Sinne, die ich mir kaufen und dann zu Hause hoch und runter hören würde, wie das beispielsweise bei Star Wars der Fall ist. Er kreiert viel mehr ein Klanggebäude, dass die Szenen manchmal so passend ergänzt, dass man die Musik gar nicht bemerkt. Das trägt ebenfalls zur emotionalen Erzählweise von Denis Villeneuve bei und gefällt mir sehr gut.

Ich bin Fan. :thumbsup:
 
Zwei Filme möchte ich hier kurz ansprechen, weil sie mir gut gefallen haben. :inlove:

Über Ostern bin ich durch Zufall an "Ex Machina" von Regisseur Alex Garland hängen geblieben. Ein spannendes Science-Fiction-Kammerspiel, das in nicht allzu ferner Zukunft spielt. Der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) gewinnt die Teilnahme an einem Experiment in der abgelegenen und hermetisch abgeriegelten Residenz des Firmenchefs Nathan (Oscar Isaac). Nathan befasst sich dort mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Seine neuste Entwicklung ist Ava (Alicia Vikander). Caleb soll eine Woche lang mit ihr Gespräche führen und in einer Art Turing-Test feststellen, ob er sie trotz des Wissens, dass sie eine Maschine ist, als echte Persönlichkeit wahrnimmt. Es entwickelt sich ein Nervenkrieg zwischen den drei Hauptfiguren, den man inhaltlich ohne Spoiler nicht recht beschreiben kann - ich war begeistert. Nachdem ich dann ziemlich viel über den Film gelesen habe, wurde mir auch erst bewusst, mit wie vielen Anspielungen und Motiven die Geschichte gespickt ist - selbst eine Schullektüre, die ich in vager Erinnerung hatte, kam dabei auf. Würde den Film als eine packende, clevere und philosophische Geschichte beschreiben, die toll gespielt ist. Vor allem Oscar Isaac hat mich hier echt beeindruckt.

Der zweite Film ist "Border" ("Gräns") von Regisseur Ali Abbasi. Hatte den Trailer zwei Mal gesehen und dann durchweg positive Kritiken gelesen, sodass ich den doch recht merkwürdig anmutenden Film angeschaut hab. Die Zollbeamtin Tina (Eva Melander) sticht durch ihr auffällig grobschlächtiges Aussehen und ihre Fähigkeit Emotionen wie Schuld, Angst etc. zu riechen hervor. Letztere Eigenschaft ist in ihrem Beruf natürlich sehr nützlich, da sie so Schmuggler leicht aus der Masse herauspicken kann. Tina lebt naturverbunden in einem abgelegenen Haus im Wald. Mit ihr zusammen lebt Roland, die Beziehung der beiden ist unterkühlt. Tinas beginnend dementer Vater lebt im Pflegeheim, wird aber regelmäßig von ihr besucht. Plötzlich taucht Vore (Eero Milonoff) in Tinas Leben auf, der ihr auffallend ähnlich sieht und eine gewisse Anziehungskraft auf sie ausübt. Er eröffnet ihr, weshalb sie anders als die anderen ist und ermöglicht ihr so zunächst das Eintauchen in ein ganz anderes, befreites Leben. Ist Tina gar nicht die hässliche von anderen gehänselte Frau, für die sie sich immer hielt - ist sie gar besser als die anderen Menschen? Der Film war mal was anderes und verband skandinavische Sagenmotive gut mit der modernen Welt ohne ins Unrealistische abzudriften. Gut war auch, dass die erst sehr ruhige Erzählweise gegen Ende richtig knackig an Fahrt aufnahm. Ich fand den ruhigen Beginn des Films gut, aber ich glaube, wenn ich nicht schon so interessiert ins Kino gegangen wäre, dann hätte ich den Beginn recht langweilig gefunden. Trotzdem muss ich sagen, dass der Film den Oscar für den besten fremdsprachigen Film in meinen Augen durchaus verdient gehabt hätte. Überzeugende Arbeit auch durch die Maskenbildner!

Zwei tolle Filme, die die Frage "Was ist menschlich?" auf sehr unterschiedliche Weise für sich beantworten. Daumen hoch! :thumbsup:
 
Gestern kam ich dank Netflix entlich dazu The World's End von Edgar Wright zu sehen, welcher den Abschluss der Cornetto-Trilogie mit Shaun of the Dead und Hot Fuzz bildet. Mir hat auch The World's End sehr gut gefallen, auch wenn ich gegen Ende etwas anderes erwartet hätte. Ich würde dem Film mal 8 von 10 Fußballköpfen geben.

Hinzu kommt noch, dass ich mir die "Ceasar"-Trilogie des Planet der Affen-Reboots mit Rise, Dawn und War auf BD zugelegt habe (An der mich immer noch die Reihnfolge der ersten beiden Titel verwirrt ... Aber immer noch besser als die deutschen Verleihtitel^^)
 
Gestern kam ich dank Netflix entlich dazu The World's End von Edgar Wright zu sehen, welcher den Abschluss der Cornetto-Trilogie mit Shaun of the Dead und Hot Fuzz bildet. Mir hat auch The World's End sehr gut gefallen, auch wenn ich gegen Ende etwas anderes erwartet hätte. Ich würde dem Film mal 8 von 10 Fußballköpfen geben.

Gerade das Ende und weil ich damals im Kino etwas anderes erwartet habe, fand ich gigantisch. Die letzte Szene macht soviel Lust, in dieser Welt weiterzuspinnen... für mich hammergenial!
 
Ich habe mir gestern Super 8 angeschaut. Der Film wirkt wie eine Hommage an die SciFi und Abenteuer-Filme der 80er Jahre. Er erinnert mich stellenweise sogar sehr stark an Emmerichs Joey. Auch die Musik wirkt immer ein bisschen wie von Filmen der 80er kopiert. Kein schlechter Film aber auch kein Film, den ich mir nochmal anschauen muss.
 
So, am Mittwoch habe ich mir nun Pokémon Detective Pikachu im Kino angesehen.

Für jemanden, dessen Grundschulzeit stark von diesem popkulturellem Phänomen geprägt war, ist es ein kleiner Pflichttermin gewesen. Und so war ich auch im Kinosaal nicht der einzige Ü20-jährige ... okay, die Kinder in der fast vollen Vorstellung konnte man an einer Hand abzählen^^
Alles in allem war der Film bei weitem kein Meisterwerk, aber er hat viel Nostalgie, schöne Anspielungen und schon eine gewisse Leichtigkeit, die man von einem Kinderfilm auch erwarten kann. Gerne schaue ich ihn mir dann auf BD oder Streaming nochmal an, da ich warscheinlich nicht jedes der kleinen Taschenmonster im Hintergrund erblicken konnte.

7 von 10 Enton-Fußmassagen
 
Ich habe mir wieder mal "Dogma" angesehen. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen und hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass er auch recht tiefgründige Dialoge hatte.
 
Mal wieder zwei Kurze von meiner Seite:

"Christopher Robin" von Regisseur Marc Forster.
Mir war's nach netter Unterhaltung und da sah ich Ewan McGregor mit Winnie the Pooh-Kuscheltieren. Sehr gut. ;-) Ich muss dazu anmerken, dass ich die Winnie the Pooh-Geschichten nicht kenne, aber das wird sich sicherlich ändern, wenn ich wieder Zeit und vor allem die nötige Ruhe zum Lesen hab. Ewan McGregor spielt einen erwachsenen Christopher Robin, der in der gestressten Londoner Arbeitswelt gefangen ist, sich so gut wie nicht um seine kleine Tochter kümmert und seine kuscheligen Kindheitsfreunde vergessen hat. Wie dem auch sei - Pooh holt ihn durch Zufall in seine Kinderwelt zurück, wo er seine alten Freunde rettet und auch den Weg zurück zu seiner Familie und in das Herz seiner Tochter findet. Die Story fand ich leider recht einfallslos, da hat einfach der Pfiff gefehlt und streckenweise wurd's auch etwas langweilig. Was Pooh und seine Freunde anging, kann ich nur sagen: Absolut liebevoll umgesetzt, sowohl was die Optik als auch die Synchronisation anging! Das hat den Film sehr aufgewertet und macht ihn in seiner unaufgeregten Art jedenfalls zu einem netten kleinen Familienfilm. Ich würde mal aufgrund der knuddelig umgesetzten Tierchen freundlich sagen: 6/10 Honigtöpfen (story-mäßig eher 4-5/10)

"Goodbye Christopher Robin" von Regisseur Simon Curtis.
Ich dachte mir, da stolpere ich mal weiter zur Domhnall Gleeson-Version. ;-) Hier wurd's deutlich dunkler. Der Film schildert die Entstehungsgeschichte der Bücher vor dem Hintergrund der ziemlich dysfunktionalen Familie Milne. Autor A. A. Milne kehrt aus dem Ersten Weltkrieg zurück und versucht geplagt von posttraumatischer Belastungsstörung zurück zu sich und dem Schreiben zu finden. Seine Frau hat nach dem Durchleben einer Wochenbettdepression keine so recht mütterliche Beziehung zu ihrem gemeinsamen Sohn Christopher Robin aufgebaut und möchte lieber das Londoner High Society-Leben genießen. Der Junge wird liebevoll von seiner Nanny behütet. Erst der Rückzug auf's Land und die eher gezwungen-zaghafte Annäherung an seinen Sohn löst bei Mr Milne die Schreibblockade und es entstehen auf Basis des Spiels seines Sohnes mit seinen Kuscheltieren auf den gemeinsamen Streifzügen durch den Wald die Winnie-the-Pooh-Geschichten. Die Vermarktung wird ein voller Erfolg, jedoch vermarkten die Milnes damit ihren Sohn und seine Kindheit. Das Drama spitzt sich zu, als der Zweite Weltkrieg England einholt, Christopher in den Krieg zieht und seine Eltern bald darauf die Nachricht erhalten, dass er vermisst wird und wahrscheinlich gefallen ist. Die Story war hier ebenfalls ziemlich geradlinig ohne große Überraschungen, doch hier hatte Domhnall Gleeson wenigstens ordentlich was zu tun. Während die Sonne jederzeit kitschig durch's Fenster und die Baumwipfel im Wald schien, gefiel mir gut, wie düster vor allem der Hauptcharakter blieb, der den psychischen Folgen des Krieges einfach nicht entrinnen konnte. Es gefiel mir auch, wie distanziert doch alle Familienmitglieder untereinander blieben und es eben nicht das klassische Happy End gab. Außerdem durchaus interessant, welchen realen Hintergrund die berühmten Kindergeschichten haben. Da sag ich mal 7 von 10 platzenden Luftballons.
 
Oh yeah... das heißt jetzt: bingen bis zum 4. Juli :braue

20190520_181603.jpg
 
Oh wow! Ist das ne Verpackung für ne Bluray oder DVD?
Wo gibts denn die? Und ist die auf deutsch?
Fragen Fragen Fragen.....8-)
Ne, das ist keine VHS. :D Das ist so ein neuer Trend: Blu-rays in Verpackungen zu verkaufen, die wie VHS in Gebraucht-Optik aussehen. Ich finde es genial, auch wenn es ein ganz bisschen albern ist und mehr Platz einnimmt. Ich kaufe mir demnächst sicherlich auch mal so einen Film. :jep:

Edit: oh, falsch gelesen.
 
The Great Wall

Oh man... ich gebe es zu, ich wollte mich einfach nur berieseln lassen - zu recht viel mehr dürfte ein Film, in dem es im Grunde darum geht, dass die chinesische Mauer vor angreifenden Monstern verteidigt werden muss, auch nicht geeignet sein. Ansprüche oder Erwartungen an die Handlung hatte ich eh nicht, sondern dachte mir einfach: 100 Minuten lang das Hirn abschalten und berieseln lassen - passt! Kam mir heute gerade recht. Ja, aber nicht einmal dazu ist "The Great Wall" geeignet. Was ich mir davon versprochen habe nach den Trailern und allem, was ich darüber gelesen habe, war ein intellektuell unterfordernder, aber enorm unterhaltsamer Film. Ich fand ihn jetzt in etwa so unterhaltsam wie ein Kochbuch. Der Film will ja gar nicht mehr sein als Entertainment-Kino, das ist auch in Ordnung, bloß dann muss eben auch entsprechend abgeliefert werden. Im ganzen Film finden genau zwei Angriffe auf die Mauer statt, die jeweils auch eher kurz gehalten und nicht annähernd so bombastisch inszeniert sind, wie ich mir das vorgestellt habe. Und die eben viel zu langen Ruhephasen dazwischen sind aufgrund der simplen Dialoge und eindimensionalen, uninteressanten Figuren kaum zu ertragen. Man fragt sich schon, was bekannte Gesichter wie Matt Damon und Pedro Pascal in dem Film verloren haben, schauspielerisch sind sie so unterfordert, dass man die Rollen auch an beliebige Laienschauspieler verteilen hätte können, ohne dass es irgendeinen Unterschied gemacht hätte.

Lobenswert ist lediglich die Optik. Die CGI-Monster gehören jetzt nicht gerade zu den Meisterleistungen auf diesem Gebiet, man hat aber auch schon Schlimmeres gesehen. Sehr gelungen ist indes die Ausstattung des Sets auf der Mauer, schon alleine die verschiedenfarbigen Rüstungen der Truppen sind ein Hingucker. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Aspekten.

Ich kapier gerade echt nicht, was ich da eben gesehen habe. Selten war ein Film, der eh nur auf stumpfsinnige Action-Unterhaltung ausgerichtet ist, derart ermüdend. Kann ich definitiv nicht weiterempfehlen. Immerhin konnte ich ca. die letzte Viertelstunde produktiv dazu nutzen, um währenddessen am Handy "Wer wird Millionär" zu spielen und mein Wissen zu trainieren :D
 
Zurück
Oben