Mobbing?

Ich kann jedem Menschen empfehlen sich zu wehren und das am besten so früh wie möglich. Niemand muss sich ein Verhalten gefallen lassen, dass die persönlichen Grenzen verletzt. Und lieber stehe ich am Ende schlechter da und kann noch in den Spiegel schauen, als mit eingezogenem Schwanz weiter im selben Elend festzustecken.
Da gebe ich Dir Recht. Im Zweifelsfall würde ich sogar Gewalt anwenden bei beratungsresistenten Menschen. Allerdings können sich manche Menschen einfach nicht wehren , du , ich , Jedihammer oder sonst wer haben vielleicht den Mut dazu, es gibt aber auch schwächere Menschen, sei es psychisch oder körperlich, die da mehr Probleme haben .

@Jedihammer
Ich denke hier wollte niemand Deine Familie in den Dreck ziehen, es wurden hier zwar Beispiele herangezogen, aber ich sah da nun keine Beleidigung drin.
Die Diskussion an sich führt nun auch zu keinem Ziel. Vielleicht sollten wir es hier alle nun lassen. ;-)
 
Ich kann jedem Menschen empfehlen sich zu wehren und das am besten so früh wie möglich. Niemand muss sich ein Verhalten gefallen lassen, dass die persönlichen Grenzen verletzt. Und lieber stehe ich am Ende schlechter da und kann noch in den Spiegel schauen, als mit eingezogenem Schwanz weiter im selben Elend festzustecken.

Und ich halte es für Unsinn solche undifferenzierten, allgemeine Empfehlungen abzugeben, nur weil man eine Erfahrung gemacht hat, ohne auch nur im geringsten zu wissen wie es bei anderen aussieht. Zu mal die Ermunterung zur Straftat, ich denke wir sprechen hier bei wehren vor allem davon anderen auf die Fresse zu hauen, schon von Grundauf problematisch ist. Wie gesagt vor allem bei Kindern. Und mit noch in den Spiegel sehen hat das gar nichts zutun. Wer sich nicht wehren kann, der kann auch noch in den Spiegel sehen. Die einzige Person die nicht mit rein schauen sollte sind seine Peiniger und Zuschauer. Niemand muss sich für Schwäche schämen.
 
Lösen wir Gewalt mit Gewalt. Genau. Unheimlich effektiv :rolleyes:

Will mal wissen, was passiert wäre, wenn ich mich damals nicht auf dem Klo versteckt hätte, als eine Gruppe mich verprügeln wollte.
Übrigens hab ich die Dame (Anführerin) mal alleine getroffen und mich bei ihr entschuldigt und siehe da, sie tat das gleiche. Hätte ich ihr eine gewatscht, wäre das vermutlich anders ausgegangen.
 
@Seth Caomhin

Man muss aber auch nicht mit gesänktem Kopf durchs Leben laufen.
Wir du schon richtig sagtest, man muss von Fall zu Fall differenzieren .

Richtig, das sollte man nicht. Deswegen ist es für die Opfer am wichtigsten, dass sie sich erst mal öffnen und darüber reden. Das ist der erste Schritt aber ich denke gerade an diesem ist es schon oft gescheitert aber überhaupt erst mal Unterstützung zu haben, das muss oberste Priorität haben, bei Kindern natürlich die Eltern. Nie etwas ändern wird es sich natürlich, wenn man es in sich hineinfrisst, nichts sagt oder tut. Und natürlich, wenn man Ablehnung entfernt, ganz klar.
 
Was man hier teilweise lesen muss, ist an Unmenschlichkeit nicht mehr zu übertreffen!
Ich war nie persönlich von Mobbing betroffen - Doch ich zähle sehr viele Personen zu meinem Freundeskreis, die Opfer von Mobbing waren und teilweise auch noch sind.
Das ist weder lustig, noch angenehm und noch hat man irgendeine Chance sich zu wehren, wenn man durchgehend von den selben Leuten schikaniert wird. ("Stell dich nicht so an, so schlimm ist es doch gar nicht!") Die meisten Menschen verweigern einem die Hilfe. Das Mobbing zu schweren psychischen Problemen führen kann und mitunter für jahrelange Depressionen verantwortlich ist, kommt auch noch dazu.
Ich wünsche niemanden, diese Erfahrungen machen zu müssen und jeder, der nicht selber mal Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat, sollte lieber die Füße still halten, anstatt pseudopsychologische Tipps von sich zu geben.
 
@Dark Igel Der Fehler liegt darin, dass die Stärkeren nicht denen zur Hilfe kommen, die sich selbst nicht wehren können oder wollen. Wenn ich ein paar Jahre zurückblicke, werfe ich mir schon vor, zu oft zugeschaut zu haben oder sogar manchmal ein Mitläufer gewesen zu sein. Da bin ich hier ganz offen und ehrlich. Ich habe mir oft gedacht: "Selber schuld" und "Was interessiert es mich denn?" Und tue es auch heute noch an mancherlei Stelle.

Aber grundlegend würde ich wirklich jedem ans Herz legen, sich zu wehren und dabei auch zur Not gewisse Grenzen zu überschreiten. Diese pseudoharmonischen Sichtweisen entsprechen meiner Ansicht nach einfach nicht der Realität. Wir machen es uns bei manchen Fragen irgendwie zu schwer, wie ich finde. Und wenn es die Person von sich aus nicht schafft, dann muss man eben zur Not von außerhalb eingreifen.
 
Aber es kann sich nicht jeder wehren,weil manchen Menschen leider nicht das nötige Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein auf den Weg mitgegeben wurde. Das ist ja die Crux an der Sache,und es gibt leider Arschlöcher die sowas ausnutzen und ihren Frust und Sadismus an schwachen Menschen auslassen.
 
@Dark Igel Der Fehler liegt darin, dass die Stärkeren nicht denen zur Hilfe kommen, die sich selbst nicht wehren können oder wollen. Wenn ich ein paar Jahre zurückblicke, werfe ich mir schon vor, zu oft zugeschaut zu haben oder sogar manchmal ein Mitläufer gewesen zu sein. Da bin ich hier ganz offen und ehrlich. Ich habe mir oft gedacht: "Selber schuld" und "Was interessiert es mich denn?" Und tue es auch heute noch an mancherlei Stelle.
Ein guter Punkt den du da ansprichst. Mitläufer ist man nämlich schnell. Ich denke jeder von uns würde heute anders handeln als er es früher einmal getan hat in gewissen Situationen. Das hat dann wohl auch was mit Lebenserfahrung zu tun.
Die die wirklich stark sind, gefestigt im Geiste das sind oft jene, die schon selber mal in schwierigen Situationen waren , da kann man sich nämlich auch viel besser in die Situation des Opfers rein versetzen.
 
Bevor ich im Laufe des Tages auf verschiedene Beiträge hier im Thread antworte :

@Steven Crant
Ich bitte Dich hiermit in aller Form und in aller Öffendlichkeit um Entschuldigung dafür das ich Dich gestern beschuldig habe meine Familie in den Schmutz gezogen zu haben.
Einige hier die mit mir auch auf FB befreundet sind werden vor drei Wochen mitbekommen haben das da einen größeren Vorfall gab. Deswegen bin ich im Moment etwas Dünnhäutig wenn es um Frau und Sohn geht.
Ich weiß,das gehört nicht hierher und ist kein Grund Dich dermaßen anzublaffen.Wird nicht wieder vorkommen.


Desweitern bin ich der festen Überzeugung das ich nur jemanden persönlich beleidigen kann und nicht pauschal.
Einige scheinen dies hier anderst zu sehen. Auch wenn ich von meiner persönlichen Meinung keine Jota abweiche,so wollte ich mit meinen Worten hier niemanden persönlich beleidigen.
Sollte sich jemand persönlich beleidigt gefühlt haben so bedaure ich dies.
Ich werde versuchen meine Worte etwas poitiver zu gestalten.

Der Rest im Laufe des Tages/Abends
 
Ein guter Punkt den du da ansprichst. Mitläufer ist man nämlich schnell. Ich denke jeder von uns würde heute anders handeln als er es früher einmal getan hat in gewissen Situationen

Ich habe mal einem Mobbingopfer geholfen und das nur mit Worten. Danach war Ruhe.
Mit Gewalt wäre da nichts gegangen, weil der Täter relativ kräftig war und der dem ich geholfen habe war ein Hemdchen.

Meiner Erfahrung nach sind diejenigen die mobben kleine Würstchen, die nur ihr eigenes Selbstbewusstsein aufbessern wollen, indem sie andere runtermachen. Ja, da dürfen sich die Täter, die hier mitlesen angesprochen fühlen.


Warum überrascht mich deine Meinung nicht @Jedihammer ?:rolleyes:
 
Ich habe mal einem Mobbingopfer geholfen und das nur mit Worten. Danach war Ruhe.
Mit Gewalt wäre da nichts gegangen, weil der Täter relativ kräftig war und der dem ich geholfen habe war ein Hemdchen.

Meiner Erfahrung nach sind diejenigen die mobben kleine Würstchen, die nur ihr eigenes Selbstbewusstsein aufbessern wollen, indem sie andere runtermachen
Oft reichen ja schon Worte. Wenn man dem Opfer zeigt das es nicht alleine ist und das Ihm Unrecht geschieht das bringt dann auch die Täter ins grübeln. Nicht immer, aber durchaus oft.
Und ja, es sind meist schwache Pfeifen die sowas machen. Man mobbt ja niemanden der einem selber überlegen ist, sei es geistig oder körperlich. Da ziehen die meisten dann den Schwanz ein.
 
Man mobbt ja niemanden der einem selber überlegen ist, sei es geistig oder körperlich. Da ziehen die meisten dann den Schwanz ein.
Dem muss ich, auch aus eigener Erfahrung, widersprechen. Der Grund, wieso ich hier auch recht vehement bezeuge, dass es Mobbing sehr wohl gibt, ist, dass ich ebenfalls in der Vergangenheit damit zu tun hatte. Allerdings, und das sage ich ganz offen, als Täter und nicht als Opfer. Verglichen mit Mobbingfällen, die medial die Runde machen, waren es bei uns damals vermutlich echt nur Peanuts und das Ganze ist auch "gut" ausgegangen, dennoch ging es über leicht abzuschüttelnde Hänseleien hinaus.

Ich will nicht den Eindruck erwecken, auf dieses Verhalten von damals stolz zu sein, denn das bin ich nicht; ich versuche die Thematik nur mal offen jetzt von der anderen Seite zu beleuchten. Denn Mobbing und seine Ursachen sind offenbar wirklich ein komplexes Thema und unser damaliges Opfer war uns körperlich überlegen – sportlich und anderthalb Köpfe größer, der Größte aus unserer Klasse. Genau das war nämlich der Umstand, der ihn andersartig und damit zu unserem Ziel gemacht hat. Darum weiß ich auch, dass Gewalt keine gute Lösung ist, denn unser Opfer hat sich sehr wohl physisch zur Wehr gesetzt und wir haben unsere Abreibungen bekommen. Allerdings war es wie "Bullenreizen" für uns, wir haben es nicht bösartig, sondern eher als Spiel (?) gesehen. Gerade, dass man dem dann in die Fänge geraten und ein paar Ohrfeigen kassieren kann, hat ja den Nervenkitzel an der Sache ausgemacht. Und weil Jedihammer davon sprach, dass man seinen Peiniger auch irgendwann wieder persönlich und alleine in die Finger bekommt – ja, eben das ist damals auch passiert. Aber die Peiniger, sprich Kumpel und ich, sind danach ebenfalls wieder zusammengekommen und haben dann die entsprechende "Rache" geplant.
Gelöst wurde die Angelegenheit letzten Endes erst dadurch, als es im Unterricht im Rahmen der gesamten Klasse zu einer offenen Diskussion über den Konflikt kam, und das Opfer vor allen Leuten in Tränen ausgebrochen ist. Das, und der darauffolgende Dialog, hat uns klar gemacht, was wir mit unserem Verhalten angerichtet haben, und keine Abreibung davor war je in der Lage uns die wahren Auswirkungen unseres Tuns zu vermitteln so wie diese offene Aussprache es getan hat. Nach diesem Tag war dieses Verhalten von uns vorüber und wir hatten mit diesem Jungen nie wieder das kleinste Problem, haben jahrelang als normale Schulkameraden ein gutes Verhältnis gehabt und friedlich koexistiert, ohne dass irgendwelche Folgen oder Animositäten zurückgeblieben wären, im Gegenteil. Ich habe ihn seit dem Ende der Schulzeit nur noch gelegentlich getroffen, aber immer in einem guten und respektvollen Verhältnis zueinander.


Wenn man jetzt Rikers auf der vorigen Seite geäußerten Standpunkt aufgreift, kann man natürlich auch argumentieren, dass er das Problem sicher auch gelöst hätte, indem er uns eines Tages mit dem "Basie" irgendwo aufgelauert und krankenhausreif geprügelt hätte. Aber ich wage mal zu behaupten, dass der tatsächliche Ausgang für ausnahmslos alle Beteiligten vorzuziehen gewesen ist und den Konflikt zu einem weitaus positiveren Ende gebracht hat.
 
Randnotiz für diese Diskussion:
@Geist Ich finde das sehr stark von dir, dass du danach Reue gezeigt hast! Viele Menschen machen danach einfach weiter und geben einen *miep* auf das Leben der betroffenen Opfer. Das zeugt wirklich von einem starken Charakter. Hut ab. :)

@Jedihammer Ist nicht schlimm. Beim nächsten Mal vielleicht ein bisschen auf die Wortwahl achten. Dann ist auch alles cool. ^-^
 
@Geist

Ihr wart aber mehrere. Das hat Euch in diesem Moment wahrscheinlich "überlegen " gemacht.
Und das Ihr das Ausmaß erst später erkannt habt zeigt das jeder einzelne zum Täter oder auch zum Opfer werden kann. Da kann sich wohl niemand von frei sprechen, vor allem nicht wenn man noch jung ist und die wenig Erfahrung im Leben gesammelt hat.
Und ja das Thema ist sehr komplex.
 
@Yliane Es war weniger Reue notwendig als vielmehr einfach mal die Einsicht, was wir da tun. Es waren wirklich eher Kleinigkeiten, um die es da ging, aber in Summe war es für ihn offenbar wirklich belastend und dessen waren wir uns schlicht und ergreifend nicht so bewusst. Wie gesagt war es für uns eher harmloser Spaß und vor allem war unser Opfer ja ein größerer, stärkerer Junge, der eigentlich in der Nahrungskette offensichtlich über uns war. Dass wir dem mit unserem Verhalten tatsächlich ernsthaft wehtun können, kam uns gar nicht in den Sinn, frei nach dem Motto: was kümmert es den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen? Ich war geschockt, als ich gesehen habe, wie dieser große, starke Kerl anfängt zu weinen, und dieser Schock war ziemlich lehrreich für mich.

@Dark Igel Wir waren zu zweit, und mein Kumpel war der Kleinste in der Klasse. Also es war jetzt nicht so, als ob wir den zu zweit hätten verdreschen können, der hätte vermutlich sogar drei von uns auf einmal töten können. ;)
 
Nein, nein. Bevor ich auf einen körperlichen Angriff mit einem körperlichen Angriff reagiere, schlage ich natürlich einen Stuhlkreis und eine Mediation vor. So ist das ja nicht. :jep:
Ich denke halt es kommt auf die konkrete Situation an. Wenn es um genau den Moment geht, in dem ich attackiert werde, dann stimme ich dir zu. Da nützt kein Stuhlkreis mehr, da darf ich mich definitiv physisch zur Wehr setzen. Wird man aber angegriffen und zahlt dies zu einem späteren Zeitpunkt seinerseits mit einem gewalttätigen Angriff zurück, stelle ich mir schon die Frage, ob es zielführend ist. Solch ein Verhalten wäre ja nicht, wie in erstem Szenario, von einem rationalen Bedürfnis wie Notwehr gesteuert, sondern hätte eher niederträchtige Affekte wie das Verlangen nach Rache zur Grundlage.
 
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