"Gewalt wird wahrscheinlicher, wenn die Täter davon ausgehen, erst einmal anonym bleiben zu können", so Rees weiter. Manchmal unterstützte die Gruppe die Gewalt aktiv, indem angefeuert und gefilmt werde, um es später in den sozialen Medien hochzuladen. Manche trügen passiv dazu bei, indem nicht interveniert werde. "Wie kann es sein, dass niemand von den Umstehenden eingreift, wenn etwa wie an Silvester in Neukölln Gewalt gegen Feuerwehrleute ausgeübt wird?"
Die Uniformierung der Einsatzkräfte trage laut Rees dazu bei, dass diese oft gar nicht mehr als Individuen wahrgenommen würden: "Der Frust und die Wut entladen sich nicht gegen diese Individuen, sondern gegen den abstrakten Staat". An dieser Stelle die Wahrnehmung zu ändern sieht der Gewaltforscher auch als einen Hebel, um das Problem anzugehen: "Wir sprechen hier von Müttern und Vätern, von Töchtern und Söhnen. Die gehen zur Arbeit und wollen nach Dienstschluss einfach nur heil bei ihren Familien ankommen."