Obi-Wan Kenobi Chapter 6

-Dass Vader nicht auf den Rat des Inquisitors hörte und nicht weiterhin das Rebellenschiff verfolgte war tatsächlich idiotisch. Wieso gab es überhaupt diese Wahl? Vader hätte von Anfang an in sein Shuttle steigen können während der Sternzerstörer seinen Kurs beibehält. Ist ja nicht so dass so ein Lambda Shuttle keinen Hyperantrieb hätte

- Der ganze Reva Part war überflüssig. Und soll ich wirklich glauben dass Luke die Erinnerung an einen Sith Inquisitor der ihn töten will so einfach verdrängt?

- Obi-Wan lässt Vader erneut zurück anstatt ihn zu töten. Was zur…? Ben sollte klar sein was für Leid er damit über die Galaxis gebracht hat. Ich seh auch noch nicht woher jetzt sein Eindruck „mehr Maschine als Mensch“ in RotJ her kommt

- Dass Obi-Wan auch danach weiterhin ohne große Tarnung nach Alderaan reisen kann ist dämlich. Das Imperium wusste dass Obi-Wan mit Leia unterwegs war. Es wäre naheliegend, Leia und ihre Familie daraufhin 24/7 zu observieren??

Es wirkt halt wie gesagt befremdlich dass Kenobi Vader erneut zurückließ. Das passt überhaupt nicht zusammen mit dem Ben Kenobi, der Luke ein paar Jahre später auf eine Tötungsmission schickt.

So, nun zur Folge. Zunächst fand ich die Atmosphäre, die geschaffen wurde, als Obi-Wan und die Rebellen mit Leia im Raubschiff waren und vom Sternkreuzer attackiert wurde, absolut gut. Es war richtig gruselig, wie man im Hintergrund die Schüsse gesehen und die Explosionen gehört hat, während sie da drin saßen und das Leben auf sehr dünnem Eis stand. Irgendwie hat mich diese Szene echt mitgenommen.

Ich glaube, Reva wollte Luke umbringen, weil sie wusste, dass er eine Bedeutung für Obi-Wan hat. Sie hatte ja den Verkäufer am Stand ausgefragt, dieser ist dann zu Owen gegangen und hat es ihm gesagt. Daher wussten sie über Revas Ankunft bescheid... aber... moment, woher wusste der Verkäufer eigentlich, dass sie am Abend kommt? Sie hätte auch einfach mitten am Tag erscheinen können? Als ob Reva so blöd wäre, dem Verkäufer zu sagen, wann sie kommt. Das ist ein wenig seltsam.

Die Szene, wo Obi-Wan den Rebellen versucht hatte zu erklären, dass er sich Vader stellen muss und Leia vollkommen dagegen war, weil sie Angst um ihn hatte, fand ich etwas merkwürdig. Dieser Haja Estree (der Typ, der sich als Jedi ausgegeben hat), meint sich hier einzumischen und zu sagen: Leia braucht Abstand... Und ich denke mir so; Leute, sie ist 10. Sie ist ein kleines Kind. Wieso behandelt ihr sie, als wäre sie eine Erwachsene? Ich finde das etwas merkwürdig. Na ja, nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande.

Dann kommen wir jetzt mal zum absoluten Premium-Teil dieser Folge... der Kampf zwischen Obi-Wan und Vader. Ich war so geflasht, als ich den gesehen habe. Allein, wenn ich mich daran zurückerinnere, bekomme ich wieder Gefühlschaos. Da wäre ein Detail, das mir ins Auge gesprungen ist, das einfach richtig zeigt, wie angespannt Vader ist (ab Minute 16:12). Man achte auf seine linke Hand, wie er sein Lichtschwert ständig neu umgreift. Beide Protagonisten sind einfach extrem angespannt, man merkt Vaders Wut und Obi-Wans Trauer. Mich erinnert der Kampf ein ganz kleinen wenig an Star Wars Reimaged (der Kampf zwischen Vader und Obi-Wan aus Ep IV).
Der Moment, wo Vader diesen Felsstamm abgewehrt hat, den Obi-Wan auf ihn schmeißen wollte, und diesen dann gefühlt einen oder zwei Kilometer weggeschleudert hat, war einfach zu wild. Man merkt, wie stark er ist. Aber das hat man in der letzten Episode auch schon gesehen.
Und dann, bäm!, wie er einfach mit seiner Hand den Erdboden zerbröselt. Was war das für ein geiler Move? Ich finde es auch richtig gut, dass Vader nur dann spricht, wenn es nötig ist und seine Zeilen dann aber richtig ballern. Aaaah, ich liebe diesen Charakter einfach. Vader war schon seit meiner Kindheit mein Favorit. xD

Ehem. Weiter im Text. Die zweite Phase des Kampfes war unbeschreiblich geil. Obi-Wan zerstört Vaders Lebenserhaltungspanel, was ich unglaublich cool finde. Sein Kampfstil ist noch aggressiver, als zuvor und man merkt, dass Vader am Ende seiner körperlichen Kräfte ist. Und dann schneidet er ihm den Helm auf und wir sehen endlich wieder Haydn Christenson! Und diese Mischung aus James Earl Jones und seiner Stimme, als die Maske fiel, ist so, SOOO episch. Ich hätte fast geweint, als Obi-Wan sich bei Anakin entschuldigte... und wie Anakin dann einfach sagte, dass nicht Obi-Wan ihn zu dem werden ließ, der er war, sondern er selbst... Das unterstreicht noch mal diesen tragischen Charakter... Einfach pures Gold.

Und als Kenobi am Ende zum jungen Luke Hello There sagte... tja, mein lieber, alter Obi-Wan ist zurück! Liebe diese Szene. Ich weiß, dass diese Line sehr ver-meme't ist. Aber sie hat trotzdem irgendwie die Kraft, die sie haben soll. Wundervoller Einfall! <3

Also bei all meiner Kritik, die ich an Disney habe und an der Handhabung der Serie. Diese Folge war top. Wirklich. Dieses Niveau hätte ich mir für alle sechs Folgen gewünscht. Aber die Serie insgesamt würde ich als okay bewerten, denn wie ich schon jemanden anderes sagte: Es waren nur Momente, die strahlten.

1. Zu Reva und Luke:
Luke weiß doch gar nicht, wer ihn hier verfolgt hat. Er hat auch nie ihr Lichtschwert gesehen.
Er geht aufgrund von Owen und Beru davon aus, dass es sich um Sandleute handelt. Und selbst wenn nicht, wird er nicht direkt an Inquisitoren denken, falls er diese überhaupt kennt.

2. Owen und Beru:
Hier wundern sich einige, weshalb sie wussten, dass Reva nachts angreift.

Weil es die einzig logische Herangehensweise ist, wenn man jemanden überfallen will.

Es hat mir richtig Freude bereitet, Obi-Wan wieder im Boss-Modus zu sehen. Wie oft musste ich die letzten Jahre lesen, dass Obi-Wan ja gar nicht so stark sei und dass er außer Grievous nie so richtig jemanden (endgültig) bezwingen konnte und selbst Maul erst im Nachgang gemäß Rebels. Aber hier hat man mal wieder gesehen, wer die Hosen anhat: Kenobi hat Vader regelrecht verprügelt. Mächtig imposant! So schmerzhaft es zu sehen war, wie Darth Vader mit seinem alten Meister wortwörtlich den Fußboden geputzt hat und ihn sadistisch in die Flammen gedrückt hat, so beruhigend fand ich es zu sehen, dass Obi-Wan Vader weiterhin in die Tasche steckt; gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Figur Darth Vader in den letzten Jahren etwas gehyped wurde von der Kampfstärke her. Der wurde ja am Stück im God-Mode inszeniert (Comics, Serien, Spin-Offs) und da fand ich es erfrischend, dass er mal wieder geerdet wurde. Positiver Nebeneffekt war, dass die Leute mal wieder daran erinnert wurden, wie krass Obi-Wan ist. Was musste man nicht alles lesen von wegen „Rey kann Felsen heben, das hätte von den alten Jedi niemand gekonnt!! Und die würde locker gegen Vader und Obi-Wan gewinnen!“ Wer's glaubt. Und ja, ich weiß: "Obi-Wan>Anakin>Dooku>Obi-Wan". Aber das zeigt ja bloß, dass Kämpfe dann aber auch keine reine Mathematik sind wie ein Top Trumps-Spiel, sondern es auch auf Charakter und Kampfstil ankommt.

PS: Qui-Gon Jinn! Da hat mein Fanherz Sprünge gemacht, das sag ich euch. Nach 23 Jahren diese Figur endlich wieder zu sehen, war fast surreal.