Naja um das Vertrauen zu verlieren, müsste imo ein Film nominiert/ausgezeichnet sein, bei dem ich nicht das Gefühl habe es liegt an mir.
Na ja, zum einen habe ich den Beitrag ja nicht ohne Absicht mit einem grinsenden Smiley enden lassen, zum anderen ist es doch so: Natürlich haben wir alle einen anderen Geschmack. Ich habe für meinen Teil eigentlich schon lange Frieden damit geschlossen, dass mein Geschmack ein anderer ist als der Geschmack der meisten Academy-Mitglieder - einfach, weil die ziemlich viele Blockbuster, die ich als jeweils besten Film des Jahres gesehen habe, einfach ignoriert haben. Das war dann als Ist-Zustand irgendwann auch okay. Jetzt hat das halt eine neue Wendung bekommen: Zum ersten Mal seit langem ist mal wieder ein Film aus der Kategorie nominiert; ja, sogar erstmals ein MCU-Film - und dann ist es ausgerechnet der MCU-Film, den ich zumindest als schlechtesten Film der gesamten Phase 3 sehe.
Klar, jetzt kann ich schuldbewusst auf mich selbst blicken und sagen "Jaja, die Kritiker haben immer Recht und es liegt nur an mir", oder mich halt fragen, ob neben der "allgemeinen filmischen Qualität" (von der ich schon weiß, dass sie jeder anders empfindet) vielleicht auch andere Merkmale hineinspielen. Und seien wir ehrlich: Gerade, weil die MCU-Filme halt doch irgendwie - trotz der Unterschiede im Detail - einen ähnlichen Stil an den Tag legen, der von vielen sogar in die "Marvel-Formel" gepresst wird, kann es in diesem Fall einfach nicht so recht an der "allgemeinen filmischen Qualität" alleine liegen - da müssen noch andere Sachen von außen gekommen sein. Das muss nicht die politische Agenda sein. Das kann auch sein, dass die Konkurrenz von der Aacademy dieses Jahr als nicht sonderlich stark empfunden wurde. Meinetwegen kann es auch ein Umdenken sein, was den Umgang mit "Populärfilmen" angeht. Aber gerade weil BP bei den Kritikern...
Dein Beispiel ist von sämtlichen Kritikern hoch gelobt, hier im Forum sehr beliebt und hat generell einen sehr guten Ruf.
Ea liegt also an deinem Geschmack, aber der Film scheint von der großen Mehrheit mehr als gut aufgenommen zu sein. (Ich bin ebenfalls kein großer Fan des Filmes)
... häufig vor allem für die Hautfarbe des Protagonisten gelobt wurde, sonst aber jetzt nicht sooo viele Dinge sooo anders gemacht hat als vorige MCU-Filme (teilweise waren das einfach nur wieder dieselben Versatzstücke, vielleicht halt etwas, aber nur etwas besser aufbereitet, siehe z. B. den Vergleich zwischen der Eingangsszene bei BP und der Eingangsszene bei Thor 2), glaube ich in diesem speziellen Fall eben nicht mehr, dass es nur an mir liegt. Wie unter anderem
Luther Voss und
Count Flo mit ihrer Diskussion gezeigt haben, sind die Meinungen zu BP ja teilweise (sogar in sich) gespalten.
Um das Vertrauen zu verlieren, müsste ich schon das Gefühl haben, das es total unberechtigt ist. Aber das kann ich nicht, wenn viele Kritiker und die Mehrheit drr Leute den Film feiert, denn das wird ja seinen Grund haben.
Da verstehe ich dich ja, und bitte, das folgende Beispiel lässt sich dann selbst aus meiner Perspektive absolut nicht mit BP vergleichen, aber: Leni Riefenstahl wurde auch abgefeiert. Und klar wird es immer seinen Grund haben, wenn die Mehrheit der Leute einen Film feiert, aber da komme ich dann doch wieder auf BP zurück: Bei BP hatte ich zumindest teilweise das Gefühl, dass die Gründe keine guten seien. Das war zumindest in manchen Fällen leider entweder offener oder positiver Rassismus. Und um endlich mal - wie
Ansiv Reeblac es berechtigterweise gefordert hat - zu den Oscars 2019 zurückzukommen: Mein vertrauen in die Academy hätte ich dann auf jeden Fall verloren, wenn sie eines von beiden - offenen oder positiven Rassismus - deutlich zeigen würde.