Preisverleihung Oscar 2019 - Die 91. Academy Awards

„Während Superhelden-Streifen und Comicbuch-Verfilmungen meist Rekorde an den Kinokassen knacken, werden sie bei prestigeträchtigen Preisverleihungen gerne außen vor gelassen. Nicht einmal Christopher Nolans (48) hochgelobter Film "The Dark Knight" hatte es einst in die Königskategorie "Bester Film" geschafft. Daher ist die Oscar-Nominierung für "Black Panther" als bester Film ein echter Meilenstein. Vor allem im Hinblick darauf, dass der angekündigte Preis für populäre Filme bis auf Weiteres aufgeschoben wurde.“

Man darf hier auch nicht ausblenden, dass es eigentlich vorgesehen war einen Oscar für den populärsten Film zu verleihen, weil die Quoten der Verleihung seit Jahren in den Keller gehen. Das hat man aber jetzt wieder verschoben. Gleichzeitig können auch seit 2010 bis zu 10 Filme für den besten Film normiert werden.
Also lässt eine einfache logische Schlussfolgerung zu, dass man einfach deshalb den erfolgreichsten/populärsten Film im Jahr 2018 normiert hat. So einfach ist das eigentlich. Da muss man eigentlich nichts irgendwie konstruieren.
 
Weder soll der Preis uns Europäer repräsentieren, noch sind wir die Zielgruppe für die Show etc.

Das mag zu Zeiten des 2. Weltkrieges so gewesen sein, aber mittlerweile ist die Oscar-Nominierung so sehr zur in der westlichen Welt meistbeachtetsten Filmpreisverleihung geworden, dass dieses nationalbegrenzte Denkmuster halt nicht mehr wirklich hinhaut. Kann sogar sein, dass die Macher selbst das noch an den Tag legen - aber das kann man ihnen dann schon als nicht mehr den Umständen entsprechend auslegen (man beachte: Man kann, muss aber nicht).

Da muss man eigentlich nichts irgendwie konstruieren.

Dadurch, dass die Aacademy nur sehr, sehr selten wirklich stichhaltige Begründungen herausgibt, muss man eigentlich immer (re-)konstruieren, wenn man sich über die möglichen Gründe einer Nominierung unterhalten möchte. Du machst doch selbst nichts anderes, als die "Bauteile" herzunehmen und dann mögliche Verbindungen zu konstruieren.
 
Das mag zu Zeiten des 2. Weltkrieges so gewesen sein, aber mittlerweile ist die Oscar-Nominierung so sehr zur in der westlichen Welt meistbeachtetsten Filmpreisverleihung geworden, dass dieses nationalbegrenzte Denkmuster halt nicht mehr wirklich hinhaut. Kann sogar sein, dass die Macher selbst das noch an den Tag legen - aber das kann man ihnen dann schon als nicht mehr den Umständen entsprechend auslegen (man beachte: Man kann, muss aber nicht).



Dadurch, dass die Aacademy nur sehr, sehr selten wirklich stichhaltige Begründungen herausgibt, muss man eigentlich immer (re-)konstruieren, wenn man sich über die möglichen Gründe einer Nominierung unterhalten möchte. Du machst doch selbst nichts anderes, als die "Bauteile" herzunehmen und dann mögliche Verbindungen zu konstruieren.

Dass man der Verleihung bessere Quoten bescheren will ( weil die immer mehr in den Keller gingen ) indem man den populärsten Film des Jahres in die Verleihung mit aufnimmt, ist für mich eine logische Schlussfolgerung, besonders wenn vorher darüber diskutiert wurde, dass es einen Oscar für den erfolgreichsten Film geben sollte. Und das sehen auch entsprechende Fachmagazine so. Konstruiert ist alles auf die Hautfarbe der Akteure zu schieben. Das ist der Unterschied.
 
Dass man der Verleihung bessere Quoten bescheren will ( weil die immer mehr in den Keller gingen ) indem man den populärsten Film des Jahres in die Verleihung mit aufnimmt, ist für mich eine logische Schlussfolgerung, besonders wenn vorher darüber diskutiert wurde, dass es einen Oscar für den erfolgreichsten Film geben sollte. Und das sehen auch entsprechende Fachmagazine so. Konstruiert ist alles auf die Hautfarbe der Akteure zu schieben. Das ist der Unterschied.

Wobei der populärste Film von Einspielergebnis und IMDB-Wertung nicht "Black Panther" (bzw nur in den USA vom Einspiel) sondern "Infinty War" war.

Wenn es nach dem ginge, müssten 2020 vermutlich "Endgame" und / oder EP9 nominiert werden, was ich beides sehr stark bezweifle.

Außerdem dürfte letztes Jahr TLJ der "pupulärste" Film und nicht "Get Out" (welcher aber ne Nominierung bekam) gewesen sein.

Diese Bevorzugung von "Schwarzen Filmen" fällt seit dem "Skandaljahr" 2016 (sich alle Welt beschwerte, dass keine nominiert wurden) auf.
 
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Konstruiert ist alles auf die Hautfarbe der Akteure zu schieben. Das ist der Unterschied.

Die Art der Konstruktion ist anders, aber ansonsten sehe ich da keinen Unterschied. Wir alle müssen unsere Annahmen machen und aus denen dann ein "logisches Gebäude" bauen. Deine Grundannahme, quasi die Basis deiner Konstruktion, ist die Annahme, die Academy würde streng logisch vorgehen. Die sind aber halt auch keine Vulkanier. Und bitte beachten: Ich meine "konstruiert" hier gar nicht einmal unbedingt im negativen Sinne.
 
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Wobei der populärste Film von Einspielergebnis und IMDB-Wertung nicht "Black Panther" (bzw nur in den USA vom Einspiel) sondern "Infinty War" war.

Wenn es nach dem ginge, müssten 2020 vermutlich "Endgame" und / oder EP9 nominiert werden, was ich beides sehr stark bezweifle.

Außerdem dürfte letztes Jahr TLJ der "pupulärste" Film und nicht "Get Out" (welcher aber ne Nominierung bekam) gewesen sein.

Diese Bevorzugung von "Schwarzen Filmen" fällt seit dem "Skandaljahr" 2016 (sich alle Welt beschwerte, dass keine nominiert wurden) auf.

Ja der Oscar ist halt ein amerikanischer Filmpreis, haben andere auch schon gepostet. Und in den USA war eben BP der erfolgreichste Film.
Und ja, ich rechne durchaus mit einer Nominierung für Episode IX nächstes Jahr für den besten Film, falls es den Oscar in der anderen Kategorie ( populärster Film ) noch nicht gibt. Das wird man ab jetzt so durchziehen, um eben mehr Zuschauer anzulocken. Jede Wette.

@garakvsneelix

Ist mir schon alles klar. Ich meinte „konstruiert“ in dem Fall aber im negativen Sinne.
 
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Niemand wird durch die Oscars repräsentiert, außer die Mitglieder der Academy selbst. Das Ganze ist ein riesiger Circlejerk der Filmbranche und damit sogar noch deutlich weniger repräsentativ, als die üblichen Meinungsaggregatoren, wie z.B. imdb, rottentomatoes und metacritic. Wobei es eh eine Schnapsidee ist, ein Kunstwerk per demokratischer Abstimmung in seiner Relevanz quantisieren zu wollen. Ein Oscar ist damit am Ende auch nichts anderes, als lediglich die Meinung von einem fremden Irgendjemand, dass Film XY jetzt 11 von 10 Punkten verdient habe. Sobald ich persönlich anderer Meinung bin, ist ein Preis oder eine zusammengezählte Stimmenauswertung schon nicht mehr valide...
 
Ob das 20 Leute oder 6000 Leute entschieden haben, ändert nichts daran dass der Film bei den Oscars nichts zu suchen hat.

Na ja, eben doch. Weil's halt diese 20 oder 6000 Leute sind, die entscheiden, ob ein Film bei den Oscars was zu suchen hat. Und nicht der herkömmliche 'Ich bin ja kein Rassist, aber...'-User aus einem dt. Diskussionsforum. :)
 
Das brauche ich gar nicht selbst zu tun, das schaffen die entsprechenden Leute hier schon ganz alleine.

Was meinst du da jetzt im Speziellen? Denn auch wenn ich immer mal wieder darauf stoße: Hier im Thread habe ich das jetzt nach meinem Empfinden noch nichts gelesen, was dem irgendwie entsprechen würde... stattdessen ist es hier ja eher andersrum. Es ist entweder "Ich will der Academy ja nicht unterjubeln, sie sei rassistisch, aaaaber..." oder ein "Ich will den Usern ja jetzt nicht unterjubeln, sie seien rassistisch, aaaaber..." ;)
 
Yo, ich meine ganz speziell solche Ergüsse hier:

Habe gestern in der ZiB einen Bericht über den Start von "Green Book" gesehen und erst da mitbekommen, worum es i dem Film geht. Anscheinend schon wieder ein Schwarzen Drama. Damit haben wir bei den 8 Best Picture Nominierungen drei Schwarzen-Filme (BlackKklansman, Green Book und Black Panther) und zwei Homosexuellen-Dramen (The Favourite und Bohamian Rhapsody). Ich möchte jetzt weder rassistisch oder schwulenfeindlich klingen, aber ist das nicht "etwas" übertrieben? Haben nur noch Filme mit einer politischen Links-Message ne gute Chance auf "Best Picture"? Ist politische Message bei den Oscars mittlerweile wichtiger als filmische Qualität?

Und das es hier scheinbar nur ein paar Leute stört, dass in dieser Diskussion von den 'Schwarzen' oder den 'Schwulen' die Rede ist und die Wut darüber, dass nun so langsam alle Menschen aller Coleur und sexueller Orientierung in Filmen die verdiente Repräsentation bekommen und das auch gewürdigt wird, hier fast schon greifbar wird, ist irgendwie noch schlimmer.
 
Yo, ich meine ganz speziell solche Ergüsse hier

Konnte da jetzt nichts entdecken. Dass Hollywood politisch eher links anzusiedeln ist, ist ja jetzt nun einmal kein Geheimnis. Und ja, der Vorwurf an Hollywood, dann bei der Oscar-Nominierung genau diese politische Seite heraushängen zu lassen, macht noch keinen Rassisten.


Und das es hier scheinbar nur ein paar Leute stört, dass in dieser Diskussion von den 'Schwarzen' oder den 'Schwulen' die Rede ist und die Wut darüber, dass nun so langsam alle Menschen aller Coleur und sexueller Orientierung in Filmen die verdiente Repräsentation bekommen und das auch gewürdigt wird, hier fast schon greifbar wird, ist irgendwie noch schlimmer.

Hmm, ja, das sprachliche. Ich kann dich da schon verstehen, aber: Es ist auch echt ein heikles Thema, für das eigentlich IMO bisher auch noch nicht das richtige Begriffsinstrumentarium entwickelt wurde. Natürlich kann man jetzt von "caucasian" und "Maximalpigmentierten" sprechen oder von "Hellhäutigen" und "Dunkelhäutigen", das wirkt aber auf mich immer recht schnell im besten Falle umständlich, im schlechtesten Falle verlogen. Meine Lösung, die Rhetorik des Beitrags, den ich aufgegriffen habe, zu übernehmen, aber per Anführungsstrichelchen zu verdeutlichen, dass ich die Wortwahl auch nicht so super finde, war jetzt zugegebenermaßen auch nicht perfekt. Aber ich habe da eben bisher auch noch keine perfekte Lösung gefunden.

Das ist jetzt wirklich ganz ohne Flax mal gefragt: Wie würdest du das denn "politisch korrekt" ausformulieren? Aus "Schwulen-Filmen" kann man sicherlich so etwas wie "Filme, die Homosexualität zentral thematisieren" machen - das kann dann aber schnell wieder wie auch "Homosexualität zentral thematisierende Filme" recht umständlich wirken. "Homosexuellen-Filme" ist aber eventuell wieder zu vereinfachend. Und dann nehme ich jetzt mal noch eine absichtlich flache Formulierung: "Black Panther wurde doch nur nominiert, weil der Held jetzt schwarz und nicht weiß ist". Wie würde man das jetzt "besser" formulieren? Ist wirklich eine ernst gemeinte Frage, weil ich da den Diskurs um die Sprache noch nie vollends verstanden habe. Genauer: ich verstehe die Kritik an der oben dargestellten Formulierung und sehe sie sogar ein, habe aber bisher noch keine IMO sinnvolle Alternative gesehen.

Ist selbsterklärend wenn man meine Begründung liest.

Hab's gelesen, ehrlich. War's für mich aber leider nicht. Denn mein Gegenargument ist immer noch, dass die Academy nicht unbedingt logisch handeln muss. Sind ja - hier wiederhole ich mich - keine Vulkanier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Yo, ich meine ganz speziell solche Ergüsse hier:
Und das es hier scheinbar nur ein paar Leute stört, dass in dieser Diskussion von den 'Schwarzen' oder den 'Schwulen' die Rede ist und die Wut darüber, dass nun so langsam alle Menschen aller Coleur und sexueller Orientierung in Filmen die verdiente Repräsentation bekommen und das auch gewürdigt wird, hier fast schon greifbar wird, ist irgendwie noch schlimmer.

Das ich die Frage aufgeworfen habe, ob die Akedemy (es ist schon klar, dass das 6000 Leute sind) mittlerweile (gerade nach 2016) sich bei ihren Nominierungen politisch beeinflussen lässt, macht mich in deinen Augen schon zum Rassisten. Gut zu wissen, danke :(.
 
Habe gestern in der ZiB einen Bericht über den Start von "Green Book" gesehen und erst da mitbekommen, worum es i dem Film geht. Anscheinend schon wieder ein Schwarzen Drama. Damit haben wir bei den 8 Best Picture Nominierungen drei Schwarzen-Filme (BlackKklansman, Green Book und Black Panther) und zwei Homosexuellen-Dramen (The Favourite und Bohamian Rhapsody). Ich möchte jetzt weder rassistisch oder schwulenfeindlich klingen, aber ist das nicht "etwas" übertrieben? Haben nur noch Filme mit einer politischen Links-Message ne gute Chance auf "Best Picture"? Ist politische Message bei den Oscars mittlerweile wichtiger als filmische Qualität?
Aber das heißt doch:
8 Filme - 3 = 5 Weißenfilme
8 Filme -2 = 6 Heterosexuellenfilme
62% der Filme sind also Weißenfilme, 75% Heterosexuellenfilme. Wo ist da nun die politische Message?

Zumal ich bei BP mich eh frage, ob es ein "Schwarzenfilm" ist oder eher ein "Afrika-Film".
 
Aber das heißt doch:
8 Filme - 3 = 5 Weißenfilme
8 Filme -2 = 6 Heterosexuellenfilme
62% der Filme sind also Weißenfilme, 75% Heterosexuellenfilme. Wo ist da nun die politische Message?

Zumal ich bei BP mich eh frage, ob es ein "Schwarzenfilm" ist oder eher ein "Afrika-Film".

Und wo sind die Filme mit heterosexuellen Weißen? 2/8 (wobei bei "Roma" auch keine Amerikaner im Mittelpunkt stehen).

Früher war es natürlich das genaue andere Extrem. Da waren fast überall männliche weiße Heteros im Mittelpunkt, was zu Recht kritisiert wurde.

Die Frage ist jetzt eben, ist dies heuer einfach nur purer Zufall (sprich waren einfach diese Filme heuer die Besten, zumindest bei BP und letztes Jahr "Get Out" bezweifle ich es) oder eben die Jury politisch beeinflusst (möglicherweise durch die Kritik im Jahr 2016). Ich sehe hier natürlich keine Verschwörung, sondern wie garakvsneelix gesagt hat, sind die Jury-Mitglieder auch nur Menschen.
 
Ich schätze die Statistik wird das schon rausbügeln. Gab auch schon andere Jahre, noch nicht so lange her, da waren Schwarze fast nicht existent bei den Nominierungen. Nur weil es einmal etwas krasser zu Gunsten von Afroamerikanern ausfällt muss man nicht gleich irgendwelche Tendenzen versuchen herauszulesen.
 
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