Serie Stranger Things

Ich finde es irgendwie lazy dass das Ende von Staffel 4 so abgewertet wird. Keine Sau juckt was da passiert ist und es geht weiter als wäre nix gewesen.

Naja, die Stadt steht unter Quarantäne, wird vom Militär kontrolliert und ist teilweise für Zivilisten gesperrt. Das würde ich jetzt nicht Nichts nennen. So wie ich das sehe, versuchen die Behörden den Einwohnern gegenüber eine scheinbare Normalität zu wahren, die sie mit diversen Annehmlichkeiten, Verboten und unterschwelligen Drohungen aufrecht erhalten.

C.
 
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Mich irritiert, dass ein bis an die Zähne bewaffneter Soldat einem Demogorgon nichts entgegensetzen kann und im Handumdrehen fällt, während unser zentrales Ensemble selbst aus den aussichtslosesten Situationen unversehrt hervorgeht. Dieses unablässige Maschinengewehrfeuer auf ein Wesen, das offenkundig immun dagegen ist, verliert rasch an Wirkung, zumal es dennoch minutenlang fortgesetzt wird. Gerade dadurch wirken die Militärszenen zunehmend austauschbar und dramaturgisch leblos. Sie folgen stets demselben Muster, lassen jede Überraschung vermissen und erzeugen eher Irritation als Spannung.
 
Krankheitsbedingt hatte ich heute Zeit und musste etwas Zeit tot schlagen und habe Dann Folge 2-4 nachgeholt.

Ich bin zwar gerade nach S4 der Meinung, dass die Serie nach S1 hätte aufhören sollen … Aber hey! Staffel 5 könnte nach S1 die für mich unterhaltsamste Staffel werden nach Volume 1, wenn sie mit ein paar Problemen, so schnell es geht, aufräumt:

- Ein paar Figuren so schnell es geht draufgehen lassen. Weil das Ensemble ist inzwischen einfach viel, viel zu gross. Ein paar der Figuren fahren während einer Folge (60 Minuten + geht) einfach in der Gegend rum. Und trotz durch ihre Dialoge sind sich als Charakter kein Stück weiter meistens.

- Das Liebesdreieck bitte einfach fallen lassen. (Dachte in S2 schon, wir hätten das zu den Akten gelegt.) Und bitte, bite nicht noch erweitern.

Was man schon mal umgesetzt hat: Will hat endlich irgendwas zu tun und der Geschwister-Teil in S2 war für irgendwas evtl. doch gut.

Mal schauen, wie es weitergeht …
 
Mich irritiert, dass ein bis an die Zähne bewaffneter Soldat einem Demogorgon nichts entgegensetzen kann und im Handumdrehen fällt, während unser zentrales Ensemble selbst aus den aussichtslosesten Situationen unversehrt hervorgeht. Dieses unablässige Maschinengewehrfeuer auf ein Wesen, das offenkundig immun dagegen ist, verliert rasch an Wirkung, zumal es dennoch minutenlang fortgesetzt wird. Gerade dadurch wirken die Militärszenen zunehmend austauschbar und dramaturgisch leblos. Sie folgen stets demselben Muster, lassen jede Überraschung vermissen und erzeugen eher Irritation als Spannung.

Unversehrt.

Screenshot 2025-12-03 202509.png

Was den Angriff der Dermogorgons angeht, halte ich die den Abschnitt leider für mittelmäßig inszeniert, auch wenn Ablauf und Fazit kein anderes gewesen wären. Inszenatorisch wirkte das schon etwas aufwandsarm, vor allem da mit der Kugelsicherheit der Kreaturen sehr dynamisch umgegangen wird (und sich ein Großteil der Soldaten eigentlich durch friendly fire hätte gegenseitig töten müssen). Man kann sie mit dem Schwert enthaupten, aber 5,56 x 45mm NATO Kugehagel oder .50 BMG kommen irgendwie nicht durch (obwohl man teilweise Einschusslöcher sieht), Nancys Schrotze hingegen doch wieder :verwirrt: . Das ist so eine Entscheidung, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Da der Dermogorgon kein Unikat ist, braucht er keine plot armor und es hätten durchaus einige sterben können. Das hätte der grundsätzlichen Überlegenheit Vecnas keinen Abbruch getan, aber den Kampf aufgewertet.
 
Habe eben S05E05, S05E06 und S05E07 geschaut. Ich fand es gut, aber ich komme zu einer (wohl) sehr unpopulären Meinung: Stranger Things ist zu ausführlich erzählt und zelebriert sich etwas zu sehr selbst. Die Handlungsstränge finde ich zu aufgebläht, den Cast dementsprechend auch. Ich finde, zwecks Wieder-Schauwert und Kompaktheit, hätte man die ganze Geschichte vielleicht lieber in drei Filmen erzählt. Statt 45 Stunden hätte man sich hier beispielsweise 8 Stunden nehmen können. Die Fans mögen mich steinigen. Andererseits: Ja, es ist unterhaltsam und handwerklich sehr hochwertig und teuer produziert! Die Effekte sind top, die Kamera-Arbeit ist top, der Schnitt ist top.
 
Ja, es gibt einfach zu viele Figuren und zu viele Handlungsebenen. Dadurch fühlt sich vieles zäh an. Statt dass Dinge passieren, reden die Figuren oft darüber, was sie fühlen oder was sie als Nächstes tun wollen. Das bremst das Tempo, gerade in einer Phase, in der es eigentlich schneller und direkter werden müsste.

Dazu kommt, dass das überragende technische und naturwissenschaftliche Verständnis mancher Figuren immer unglaubwürdiger wirkt. Besonders Dustin fällt hier auf, der scheinbar jedes Problem mit ein paar Fachbegriffen, Skizzen und Geistesblitzen lösen kann, egal wie abstrakt oder komplex die Situation ist. Das mag dramaturgisch praktisch sein, fühlt sich aber längst nicht mehr stimmig an, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich immer noch um Jugendliche handelt, die unter extremem Stress stehen.

Wills neue Fähigkeiten wirken zunächst wie ein längst überfälliger Schritt nach vorn. Leider wird diese Entwicklung fast sofort wieder ausgebremst. Kaum hat man das Gefühl, dass er endlich eine aktive Rolle bekommt, steckt er schon wieder in der Opferrolle. Das wirkt eher frustrierend als tragisch. Trotzdem gibt es mit ihm ein paar ruhige, emotionale Szenen, die gut funktionieren.

Gleichzeitig häufen sich Szenen, in denen Figuren sich ausgerechnet in akuter Lebensgefahr ihre Gefühle erklären oder alte Beziehungsthemen ausbreiten. Das wirkt generell schon konstruiert, fällt aber besonders bei Nancy und Jonathan negativ auf. Wenn die beiden mitten im Upside Down, Sekunden vom Tod entfernt, Grundsatzgespräche über ihre Beziehung führen, nimmt das der Situation jede Glaubwürdigkeit. Statt Spannung entsteht der Eindruck, dass die Handlung kurz angehalten wird, damit noch ein emotionaler Punkt von der Liste abgehakt werden kann.

Was außerdem zunehmend nervt, ist die völlige Mutlosigkeit der Serie vor Konsequenzen. Es gibt ständig extreme Gefahr, aber am Ende passiert fast nie etwas Endgültiges. Alles läuft auf „fast gestorben, aber doch gerettet“ hinaus. Dadurch verliert die Bedrohung an Wirkung. Irgendwann glaubt man einfach nicht mehr daran, dass hier wirklich jemand sterben darf, egal wie aussichtslos die Lage wirkt.

Auch bei den Nebenfiguren ist nicht alles glücklich gelöst. Manche bekommen plötzlich viel Raum, ohne wirklich interessant zu sein, andere wirken erstaunlich nebensächlich, obwohl sie eigentlich wichtig sein müssten. Teilweise hat man das Gefühl, die Serie arbeitet alte Baustellen ab, statt sich konsequent auf das Jetzt zu konzentrieren.

Optisch und atmosphärisch ist das alles weiterhin stark. Das Upside Down und die düsteren Bilder funktionieren noch, auch wenn der ständige Aufenthalt in abstrakten Zwischenwelten dem Ganzen etwas von seiner Erdung nimmt. Am besten ist die Serie immer dann, wenn sie sich auf einzelne Figuren konzentriert, etwa bei Max, deren Szenen auch hier wieder zu den stärksten gehören.

Insgesamt ist der zweite Teil von Staffel 5 für mich weder großartig noch enttäuschend. Er hat starke emotionale Momente, schleppt aber auch viele Altlasten mit sich herum. Man spürt, dass die Serie zu groß geworden ist, aber auch, dass sie ihre Figuren noch ernst nimmt. Ob das Finale das alles zusammenführen kann, muss sich zeigen.
 
Ich habe Vol 2 auch gerade gesehen und finde es auch schwächer als Vol 1. Einerseits sind es definitiv zu viele Charaktere, sodass ständig durch die Handlungsstränge durchgewrchselt werden muss und gewisse Charaktere zu wenig Zeit bekommen, andererseits habe ich gerade das Gerücht gelesen, dass viele Szenen (vor allem in Bezug auf Will) herausgeschnitten wurden. Das würde für mich das merkwürdige Pacing dieser Folgen erklären.

PS: Die Turnbows sollten mittlerweile auch dehydriert sein ;-)
 
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