Tagespolitik allgemein

All das was viele konservative der CDU für konservativ halten ist reaktionär und will ein Wertesystem, und ein Deutschland der 50er und 60er zurück.

Konservative dürften sich generell die Welt der 50er/60er zurückwünschen: Zigaretten zurück in die Allgegenwärtigkeit, Zwangsbeglückung mit verlogenem christlich-bürgerlichen "Werte"katalog, "Schlussstrich" unter die unselige Kriegsvergangenheit, Aufrüstung, Frauen an den Herd, Schwule ins Gefängnis und Einwanderer höchstens als befristete Arbeitskräfte ins Land. Den Rest des Planeten kann man dank dem KK wunderbar in gut und böse einteilen, und Flüchtlinge gibt es auch keine, weil die entweder hinter dem eisernen Vorhang oder in irgendwelchen anderen Diktaturen eingesperrt sind. :zuck:

Die Wirtschaft brummt, "Es war halt schon immer so"-Mentalität regiert das Land, alles ist gut.
 
Die Union muss jetzt erst mal vier Jahre lang schwer aufpassen, dass sie sich in der Opposition nicht mit Positionen der AfD gemein macht. Den Verlockungen zur hemmungslosen Dampfplauderei zu widerstehen und nicht einfach dümmlich und aus Prinzip bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen den Regierungskurs zu wettern, wird hier die große Herausforderung sein.
Da die CDU pro EU ist und eben auch Fiskal einen anderen Kurs hat, sollten Abgrenzung nicht so schwer Fallen. Problem ist mMn wirklich das Programm der CDU und wofür sie stehen will. Alles was in den letzten 16 Jahren wirklich umgesetzt wurde waren die Wahlprogramme und Versprechen der Koalitionspartner und der Opposition, egal ob Atomsausstieg, Mindestlohn, Gesundheit-, oder Rente. Ok, aussetzung der Wehrpflicht, Mutterrente und die Kita der Bundeswehr sind auf von der Leyens Mist gewachsen.
Aber so Sachen wie die Stromtrassen und deren Nichtausbau in den Süden, die gescheiterte Maut, der Stillstand in der Digitalisierung, die Abwrackpremie, Bankenretttung auf Kosten der Steuerzahler, Verschleppung des Elektroautos, selbst nach Dieselskandal, dies alles hat doch zu großen Teilen die Union zu verschulden. Wobei da meist eher jemand von der CSU dahinter stand, wie ein Seehofer der ein quasi Verbot von Windrädern in Bayern umgesetzt hat, und Jahrelang der konservativer Bremsklotz der Regierung war, passend zu Schäubles Schwarzer Null in der Haushaltsplanung, welche defakto nur eine Kalte Progression verursacht hat.

Die Frage was will die Union für Deutschland wirklich ist also äußerst berechtigt.
 
Die Frage was will die Union für Deutschland wirklich ist also äußerst berechtigt.

Unabhängig davon was sie für Deutschland will kann ich die CDU nur eindringlich warnen:

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Merz fühlt sich für mich an wie ein Dinosaurier, bei dem man dachte er sei längst ausgestorben. Ein Relikt aus den 90ern aus der Ära Kohl. Mir graut es vor der Idee, dass Merz in 4 Jahren sogar den KK stellen könnte.

Wäre für mich schon glatt auf einer Stufe mit einer erneuten Kandidatur von Donald Trump.
 
Ok, aussetzung der Wehrpflicht, Mutterrente und die Kita der Bundeswehr sind auf von der Leyens Mist gewachsen.

Die Wehrpflicht würde ausgesetzt, bevor von der Leyen Verteidigungsministerin geworden ist. Und ich verstehe schon, dass Kindertagesstätten in Bundeswehrliegenschaften erstmal widersprüchlich klingen, aber das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist besonders für die Bundeswehr höchst relevant und es ist schade, dass das - gerade angesichts des plötzlichen Ausbleibens von frischen Mannschaften nach Aussetzung der Wehrpflicht - nicht wirklich ernst genommen wird. Niemand wird sich heutzutage mehr für längere Dienstzeiten verpflichten, wenn er damit rechnen muss, alle paar Jahre quer durch die Bundesrepublik versetzt zu werden und junge Frauen vor die Wahl zwischen militärischer Karriere oder Familiengründung zu stellen, sollte in 2021 kein Thema sein.
 
Merz fühlt sich für mich an wie ein Dinosaurier, bei dem man dachte er sei längst ausgestorben. Ein Relikt aus den 90ern aus der Ära Kohl. Mir graut es vor der Idee, dass Merz in 4 Jahren sogar den KK stellen könnte.

Wäre für mich schon glatt auf einer Stufe mit einer erneuten Kandidatur von Donald Trump.

Die SPD wird es freuen, dann reicht nämlich wieder nur ein farbloser Olaf Scholz und ein mittelguter Wahlkampf um weitere 4 Jahre den Kanzler zu stellen. Wahlweise wird es aber auch Robert Habeck freuen, der dann krachend die Wahl gewinnen wird. :p
 
...gehört tatsächlich zu den wenigen Dingen, für die man euch beneiden kann.

Aber gut, ich habe grundsätzlich ein großes Problem damit, wenn mir der Staat vorschreiben will, wie ich meine Zeit zuzubringen habe (siehe auch: Schule).
Stichwort Schule. Was wäre denn die Alternative zur Schulpflicht, dass die Eltern ihre Kinder wieder wie früher aus der Schule nehmen um für sich arbeiten zu lassen?
 
Stichwort Schule. Was wäre denn die Alternative zur Schulpflicht, dass die Eltern ihre Kinder wieder wie früher aus der Schule nehmen um für sich arbeiten zu lassen?

Nö, aber es gibt auch so etwas wie Bildungspflicht. Mir wäre nämlich nicht bekannt, dass fast alle unsere europäischen Nachbarn wieder Kinder in die Fabriken schicken.
 
Stichwort Schule. Was wäre denn die Alternative zur Schulpflicht, dass die Eltern ihre Kinder wieder wie früher aus der Schule nehmen um für sich arbeiten zu lassen?

Unnötige Polemik deinerseits.

Eine Möglichkeit zB wäre, Schüler etwa ab der Oberstufe ihren eigenen Stundenplan nach individuellen Interessen/Stärken zusammenstellen zu lassen, vergleichbar der Uni. Neue Fächer könnte man auch mal einführen (ich plädiere schon lange für Literatur).

Wäre besser als dieser veraltete, semimilitärische Schwachsinn, den man unter Schule versteht, wo viele mit Zeug gequält werden, das ihnen (fachliche/psychische) Probleme bereitet, unnötig Geld für Nachhilfestunden verschlingt (vorausgesetzt, sozial schwächere Familien können sich den überhaupt leisten) und später in 90% der Fälle sowieso nie wieder gebraucht wird.
 
Aber sofern man nicht will dass Eltern ihre Kinder jetzt alle mehr oder weniger unkontrolliert selber zu Hause erziehen bleibt doch nur die Schule, oder?

Naja, es gibt ja schon einen Unterschied zwischen Schule und Bildung, Schulanwesenheitszwang und Bildungspflicht, etc. Ich glaube kaum, dass unser Bildungssystem (Stichwort: Vergleich mit Skandinavien, PISA-Studie,..) jetzt wirklich ein absoluter Hinweis darauf ist, dass es ohne Schulanwesenheitspflicht nicht funktionieren würde.

Es muss ja nicht ins andere Extrem wie UK+Nordirland umschlagen wo es vollkommen unreguliert ist.
 
Unnötige Polemik deinerseits.

Eine Möglichkeit zB wäre, Schüler etwa ab der Oberstufe ihren eigenen Stundenplan nach individuellen Interessen/Stärken zusammenstellen zu lassen, vergleichbar der Uni. Neue Fächer könnte man auch mal einführen (ich plädiere schon lange für Literatur).

Wäre besser als dieser veraltete, semimilitärische Schwachsinn, den man unter Schule versteht, wo viele mit Zeug gequält werden, das ihnen (fachliche/psychische) Probleme bereitet, unnötig Geld für Nachhilfestunden verschlingt (vorausgesetzt, sozial schwächere Familien können sich den überhaupt leisten) und später in 90% der Fälle sowieso nie wieder gebraucht wird.
Klingt dann für mich aber danach als ob es unter so einem stark individualisierten System noch schwerer werden könnte, die Kinder bereit für eine Hochschulreife zu machen.
 
Klingt dann für mich aber danach als ob es unter so einem stark individualisierten System noch schwerer werden könnte, die Kinder bereit für eine Hochschulreife zu machen.

Weil?

Wenn ich mit 14/15 auf dem Gymnasium verbleibe, ist die Wahrscheinlichkeit eines Studiums danach im Allgemeinen recht hoch. Was spräche dagegen, in punkto Eigenplanung das zu tun, was später ohnehin gefordert werden wird?

Warum sollte das Schuljahr nicht auf zwei voneinander unabhängige Semester aufgeteilt werden? So kann man aus Schülersicht auch schneller auf sich verändernde Interessen bei der Fächerwahl eingehen.
 
Eine Möglichkeit zB wäre, Schüler etwa ab der Oberstufe ihren eigenen Stundenplan nach individuellen Interessen/Stärken zusammenstellen zu lassen, vergleichbar der Uni. Neue Fächer könnte man auch mal einführen (ich plädiere schon lange für Literatur).

Aaaaaaaargh!

Ich hatte im Abi "Literatur". War eine der schlimmsten Entscheidungen meines Lebens und direkt dafür verantwortlich, dass ich für mehrere Jahre zum Kettenraucher geworden bin.

Die Katastrophe fing damit an, dass das Fach "Literatur" erstmal einer radikalbekloppten Neudefinition unterzogen wurde und am Ende einfach gar nix mit Büchern, Schriftstellern, Schreibkunst oder Recherchetechniken zu tun hatte, sondern nur ein total bescheuerter Euphemismus für einen Theaterkursus war, in die der GANZE Kurs ohne jede Vorankündigung und ohne jegliches Mitspracherecht reingeworfen wurde. Kunst und Musik waren im Jahr davor bei anderen Lehrern bereits ähnlich Banane und der Literaturkurs erschien für viele Schüler als die Rettungsleine, etwas Sinnvolles im Abi zu machen und hatte dementsprechend viel Zulauf.

TLDR: Kompletter Griff ins Klo. Das ganze Ding war ein kompletter Egotrip einer hochgradig unsympathischen Lehrerin und hat zwei Semester Zeit sinnlos verpulvert. Dieses Weib ist vielen meiner Klassenkameraden wirklich unter die Haut gegangen und die einzige alternative wäre ein Schulwechsel gewesen. So etwas derartig hinterfotziges, um Leute in eine Tätigkeit hineinzuzwingen, habe seither nie wieder, noch nicht mal in den neun Monaten Grundwehrdienst bei der Bundeswehr direkt nach dem Abi, erlebt.
 
Individualistische Erziehung setzt auch voraus, dass Schüler spätestens nach der 11. Klasse wissen was sie werden wollen, was oftmals nicht der Fall ist (am Ende der Elften schwankten meine Berufsvorstellungen irgendwo zwischen Archäologe, Historiker und Physiker). Außerdem bildet man Kinder dann noch weniger in der Breite aus und macht sie noch früher zu „Fachidioten“. Ich sag ja nicht dass man versuchen sollte aus Kindern „Universalgenies“ zu machen, halte es aber für kontraproduktiv wenn alles was nicht zu den Wunschfächern zählt komplett vernachlässigt wird. Es hat schon seinen Sinn wenn man bis zum Ende versucht, den Kindern z.B. die wichtigsten Kenntnisse in Mathe beizubringen, und mag es noch so lästig für manche sein.
 
TLDR: Kompletter Griff ins Klo. Das ganze Ding war ein kompletter Egotrip einer hochgradig unsympathischen Lehrerin und hat zwei Semester Zeit sinnlos verpulvert. Dieses Weib ist vielen meiner Klassenkameraden wirklich unter die Haut gegangen und die einzige alternative wäre ein Schulwechsel gewesen. So etwas derartig hinterfotziges, um Leute in eine Tätigkeit hineinzuzwingen, habe seither nie wieder, noch nicht mal in den neun Monaten Grundwehrdienst bei der Bundeswehr direkt nach dem Abi, erlebt.

Was du beschreibst, ist allerdings eher ein Vermittlungsproblem einer (in diesem Fall offenbar unfähigen) Lehrperson.

Individualistische Erziehung setzt auch voraus, dass Schüler spätestens nach der 11. Klasse wissen was sie werden wollen, was oftmals nicht der Fall ist (am Ende der Elften schwankten meine Berufsvorstellungen irgendwo zwischen Archäologe, Historiker und Physiker).

Es gibt genug Menschen, denen es auch danach oder ein Leben lang so geht. Ich habe meine Leidenschaft für europäisches Kino gerade mal vergangenes Jahr entdeckt. Der Lernprozess endet eben nicht.

Außerdem bildet man Kinder dann noch weniger in der Breite aus und macht sie noch früher zu „Fachidioten“. Ich sag ja nicht dass man versuchen sollte aus Kindern „Universalgenies“ zu machen, halte es aber für kontraproduktiv wenn alles was nicht zu den Wunschfächern zählt komplett vernachlässigt wird. Es hat schon seinen Sinn wenn man bis zum Ende versucht, den Kindern z.B. die wichtigsten Kenntnisse in Mathe beizubringen.

Wenn du ab der 11. Klasse frei wählen darfst, hattest du davor immer noch zehn Jahre breiteren Bildungskanon, auf dem du nach Wunsch/Bedarf aufbauen kannst (oder eben nicht). Sehe da keine Fachidiotenschmiede, was schon eher an Unis passieren kann (zB kaum interdisziplinäre Lehrgänge).

Gut: Mathematik hat mich persönlich durch jahrelange Angstzustände und Stress bereichert. So tolle Erfahrungen will ich natürlich nicht missen -- und ich wette, viele andere Zeitgenossen auch nicht.
 
Ich sag ja nicht dass man versuchen sollte aus Kindern „Universalgenies“ zu machen, halte es aber kontraproduktiv wenn alles was nicht zu den Wunschfächern zählt komplett vernachlässigt wird.

Und man kann nun leider seit 2019 ganz gut sehen, was passiert, wenn Leute nicht wenigstens über eine gewisse Grundbildung in naturwissenschaftlichen Themen verfügen.
 
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