Tagespolitik allgemein

"...hauptsache gegens System, weil wegen dem empfinden wir keine Liebe mehr sondern nur noch Wut" 0_o

Siehe auch: Allein oder Schrei nach Liebe von Die Ärzte
 
Dr. Sol schrieb:
Ist diese Pro-Russland Einstellung besonders in den neuen Bundesländern so was wie ein um 22 Jahre verspätetes Stockholm Syndrom?
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Ich denke es ist eine Mischung aus vielen Faktoren. Zum einen sind viele (ältere) DDR-Bürger mit einer regelrechten Russlandhörigkeit sozialisiert worden (siehe 17. Juni 1953), sehen sich selbst als "Verlierer" der Wende und glauben sich in einer Protesttradition der späten 80er-Jahre. Hinzu kommt noch, dass halt vor allem die Wirtschaft in den neuen Bundesländern in den letzten dreißig Jahren wirtschaftliche Beziehungen zu Russland unterhalten hat - also von einigen Sanktionen deutlich stärker betroffen sind als Unternehmen aus den alten Bundesländern.

Grüße,
Aiden
 
Ich kenne da einige Leute die ob der Unverschämtheiten eines Herrn Melnik , Selenski , Kuleba oder einer Madame Selenska jedwede Sympathie für die Ukraine verloren haben.
 
Jedihammer schrieb:
Ich kenne da einige Leute die ob der Unverschämtheiten eines Herrn Melnik , Selenski , Kuleba oder einer Madame Selenska jedwede Sympathie für die Ukraine verloren haben.
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*Weißer Phosphor regnet auf Wohngebiete herab*
"Ja schlimm, aber Selenski schlägt nicht den richtigen Ton an." :mad:

Ich weiß nicht ob mir das wiederkäuen von russischen Fake News als Grund nicht lieber ist als Menschen die ihre Sympathien für ein angegriffenes Volk davon abhängig machen was Politiker so sagen.
 
Nun, das hat schon eine gewisse Logik. Ob man von rechts die Gesellschaftspolitik in Putins Russland bewundert oder von links so von Hass auf den "Westen" zerfressen ist, dass jedes noch so widerwärtige Regime gefeiert wird, das dem in den Suppe spuckt, oder einfach nur möglichst viele Rubel durch schmutzige Geschäfte abgreifen will, eines bleibt klar: Die "kleinen" Osteuropäer haben gefälligst Ruhe zu geben und sich zu unterwerfen. Wenn sie irgendwelche Wünsche haben, dann sollen sie diese bitte demütig mit dem Hut in der Hand vorbringen. Auf Augenhöhe sieht man sich als Deutscher aus dieser Perspektive mit der Ukraine gewiss nicht, mit Russland aber natürlich schon. Daher rührt auch die ständige Forderung nach Verhandlungen: Man will sich mit Russland auf Kosten der Ukraine einig werden, ohne die Ukraine auch nur zu berücksichtigen.

Das ist wie die Sache mit der historischen Verantwortung Deutschlands. Ganz böse: Weil sich Opa in einem brutalen Vernichtungskrieg durch Polen, Belarus, die Ukraine und Russland gebrannt hat, haben wir die "Pflicht", alle Wünsche der Russischen Föderation (offenbar der einzige Nachfolgerstaat der Sowjetunion, der zählt) zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass sich die Ukraine nicht dagegen wehrt, dass ihr Land zerstört wird. So flugs hat man für Feigheit, Gier und Geringschätzung auch noch ein hübsches moralisches Mäntelchen (Friedfertigkeit und Verständigung) zur Hand, und das lieben wir in Deutschland nun mal ganz besonders.

Da stören energische Forderungen nach Unterstützung nur in der seligen antiwestlichen, pseudo-pazifistischen, pro-russischen Wohlfühlblase. Mensch, diese Ukrainer, die wehren sich ja, wie können die es nur wagen! Weiß doch jeder, dass Gewalt keine Lösung ist und nur die devote Hingabe an Diktatoren "Frieden" bringen kann. Und dann steigen hier und da auch noch Preise...hach ja, das ist schon furchtbar. Selbst das verklärte Bild der Sowjetunion als Friedensmacht wird hinterfragt - ist denn gar nichts mehr heilig?

Da kommt man sich auch ganz besonders schlau vor und schluckt bereitwillig Propaganda. Kürzlich im russischen Staatsfernsehen, verkündet von Wladimir Solowjow persönlich: Die spezielle Militäroperation ist ein Gegenangriff, um in der Ukraine den Genozid an allen zu verhindern, die nicht LGBT-Transgender-Nazi-Werte akzeptieren wollen.

Ist das ernsthaft der Staat, mit dem man sich identifizieren will? Für gar nicht wenige in Deutschland offenbar schon.

Aber, jetzt mal Butter bei die Fische, ganz frei von moralinsauren Tönen: Wer kämpft denn in diesem Konflikt besser und mutiger? Wer nimmt mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung? Welche Bevölkerung hat sich demokratisch zum Widerstand entschlossen und bringt große Opfer und welche nicht? Rein "leistungsmäßig" ist dieser Krieg eine Bankrotterklärung der Russischen Föderation. Zweitstärkte Armee der Welt? Ha! Ha! Ha! Harte, klassisch männliche Gesellschaft, anders als der "verweichlichte" Feind? Hart, wenn es um das Stehlen von Waschmaschinen geht, wachsweich, wenn es darum geht, zu kämpfen.
 
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Jedihammer schrieb:
Ich kenne da einige Leute die ob der Unverschämtheiten eines Herrn Melnik , Selenski , Kuleba oder einer Madame Selenska jedwede Sympathie für die Ukraine verloren haben.
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Halte ich für eine ziemlich merkwürdige reinfolge der Prioritäten.

Case39 schrieb:
Lass mich raten, du bist Grün Wähler?
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Las mich raten du bist Wähler der Partei welche die letzten 16 Jahre die Mehrheit inne hatte und die Deutsche Politik definiert hat und uns offenen Auges in diese Situation gesteuert hat. Und mittlerweile nur noch ein Hochgradig korrupter, verstrittener Deppen Haufen ist.

Janus Sturn schrieb:
Ist das ernsthaft der Staat, mit dem man sich identifizieren will? Für gar nicht wenige in Deutschland offenbar schon.
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Liegt meiner Meinung nach einfach daran dass weite Teile der Deutschen Bevölkerung sehr große Schnittmengen mit der Russischen Führung haben was bestimmte Schlagwörter betrifft.
 
Dr. Sol schrieb:
Ist diese Pro-Russland Einstellung besonders in den neuen Bundesländern so was wie ein um 22 Jahre verspätetes Stockholm Syndrom?
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Es ist soweit ich das beobachten kann vor allem ein Anti Mainstream und establishment Gedanke. So quasi gegen den bösen Weste und die USA.
Ich sehe dies zb sehr stark in Lateinamerika. Da sind fast all meine Bekannte pro Putin. Auch bei vielen Leuten aus em Balkan oder der Türkei kann ich das beobachten. In unserem Lager arbeiten ja viele Leute aus diesen Regionen. Und da ist fast durchgängig immer der Westen und die USA die bösen und Putin der grosse Missverstandene.
 
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Jedihammer schrieb:
Was die Unverschämtheiten betrifft, so soll sich laut Berichten selbst Biden Selensky gegenüber mal etwas mehr Dankbarkeit ausgebeten haben.
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Bis auf einige Ausnahmen sind die ukrainischen Bitten um Waffen und zivile Hilfe durchweg recht höflich formuliert (übrigens teilweise in der Presse grottenschlecht und verfälschend übersetzt). Dass ein Volk im Krieg nicht jeden diplomatischen Schwänzeltanz veranstaltet, sondern klar und direkt formuliert, empfinde ich als der Situation angemessen.
Wenn jemand im Überlebenskampf den Ton verfehlt, helfe ich ihm übrigens trotzdem. Es sind nicht die Zeiten für Zickerei. Biden scheint erwachsen genug zu sein, um das einordnen zu können.

Aztlan schrieb:
Es ist soweit ich das beobachten kann vor allem ein Anti Mainstream und establishment Gedanke. So quasi gegen den bösen Weste und die USA.
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Der Feind meines Feindes ist mein Freund...ein Großteil der Weltbevölkerung wird sich mit diesem Krieg gar nicht so detailliert auseinandersetzen, da wird dann unkritisch die Anti-USA-Position beklatscht, ohne näher hinzusehen. Selbst hier bei uns ist es doch für viele relevanter, welches Kleid die "Stars" bei Heidi Klums Halloween-Party getragen haben, als die Hintergründe dieses Krieges in unserer Nachbarschaft zu verstehen. So werfen wir uns den Populisten selbst zum Fraß vor.....
 
Bei den Russen wird die Lage wohl immer verzweifelter:
Russland lässt womöglich auf Kriegsverweigerer schiessen

Russische Streitkräfte sollen wohl damit begonnen haben, «wegen niederiger Moral und Scheu vor dem Kampf» spezielle Truppen einzusetzen. Dies schreibt das britische Verteidigungsministerium in einem am Freitag veröffentlichten Tweet. Die Truppen werden «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten» genannt. Diese würden damit drohen, Soldaten auf dem Rückzug zu erschiessen. So sollen Offensiven erzwungen werden.
Dieses Vorgehen sei bereits aus früheren Konflikten bekannt, in denen Russland involviert war. «Die Taktik, Deserteure zu erschiessen, zeugt wahrscheinlich von der geringen Qualität, der niedrigen Moral und der Disziplinlosigkeit der russischen Streitkräfte», schreibt das britische Verteidigungsministerium. (jar)
 
Jedihammer schrieb:
Was die Unverschämtheiten betrifft, so soll sich laut Berichten selbst Biden Selensky gegenüber mal etwas mehr Dankbarkeit ausgebeten haben.
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Ja und? Am besten fällt Selenskyj wohl auf die Knie und hält den Rand, damit er weder eine Witzfigur, noch ein undankbarer und unsympathischer Mensch ist.
Ich frag mich manchmal echt, was das für ein Argument ist.

Ich finde die aktuelle Regierung irgendwie unsympathisch? Na schade, dass es keinen Krieg hier gibt! Ist ja fast die gleiche Logik...

Putin ist doch gleich viel sympathischer.
All das könnte glatt direkt aus dem Mund von Frau Wagenknecht stammen.
 
Spaceball schrieb:
Das ist aber jetzt keine Neuigkeit. Derartige Berichte gab es schon kurz nach dem Rückzug von Kiev.
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Das sie nun aber gezielt Truppen dafür einsetzen war mir neu. Die Lage für die Russen scheint doch immer schwieriger zu werden.

In Peru herrscht zurzeit Ausnhamezustand. Indigene haben 70 Touristen als Geiseln genommen um die Regierung zu einer Untersuchung einer gebrochen Ölpipeline zu zwingen.
Ich kann den Frust der Indigenen verstehen. Hoffe nur das Sie ihre Sache nicht mit Blut beflecken. Die Regierung soll endlich mal was draus lernen. Was in gewissen Regionen Lateinamerikas mit Indigenen Gemeinen passiert ist ein Graus.

https://www.20min.ch/story/touriste...s-eine-person-hat-schweizer-pass-717567418871
 
Aztlan schrieb:
Bei den Russen wird die Lage wohl immer verzweifelter:
Russland lässt womöglich auf Kriegsverweigerer schiessen

Russische Streitkräfte sollen wohl damit begonnen haben, «wegen niederiger Moral und Scheu vor dem Kampf» spezielle Truppen einzusetzen. Dies schreibt das britische Verteidigungsministerium in einem am Freitag veröffentlichten Tweet. Die Truppen werden «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten» genannt. Diese würden damit drohen, Soldaten auf dem Rückzug zu erschiessen. So sollen Offensiven erzwungen werden.
Dieses Vorgehen sei bereits aus früheren Konflikten bekannt, in denen Russland involviert war. «Die Taktik, Deserteure zu erschiessen, zeugt wahrscheinlich von der geringen Qualität, der niedrigen Moral und der Disziplinlosigkeit der russischen Streitkräfte», schreibt das britische Verteidigungsministerium. (jar)
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ah! Alles wie früher.
Hat ja ne lange Tradition in der russischen Armee...
Stalin grinst sich gerade einen ab.
 
Aztlan schrieb:
Das sie nun aber gezielt Truppen dafür einsetzen war mir neu.
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Dieses Vorgehen praktizierte bereits die Rote Armee im II.WK .
Hinter den angreifenden Verbänden standen Politoffiziere mit gezogenen Waffen und NKWD Truppen mit MGs. Und egal wie stark das deutsche Abwehrfeuer war , wenn sie zurück gingen wurde in die eigenen Reihen geschlossen.
Die armen Teufel hatten nur die Wahl zwischen deutschen oder sowjetischen Kugeln.
 
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