Truuine

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband / Süßwasserhospital / Bacta-Behandlungsraum M27 ] Lieutenant Aldor Karvek, sowie (NPC) Sergeant Greta Yagasdottir

Als Sergeant Yagasdottir den Raum betrat und ihm eine gehörige Standpauke verpasste, fühlte sich Aldor auf einmal sehr hilflos in der Schwerelosigkeit seines Tanks. Das sonst so angenehme Prickeln des Bactas auf seiner Haut, wurde nun von seinen Schuldgefühlen übertönt. Er hätte sich so gerne entschuldigt, doch das war ihm aufgrund des Beatmungsschlauchs nicht möglich. Das Ansehen, das er sich die ganze Zeit über in der Einheit hatte aufbauen wollen, war mit einem Fehler hinweggefegt. Er fühlte sich schrecklich. Vater hätte nie so einen Fehler gemacht. Vater hätte jetzt das gleiche getan, wie Greta es tat. Jedoch hätte er ihm vermutlich eine ganze Menge Trainingsstunden verrichten lassen. Das konnte Greta als Rangniedrigere schlecht, also musste er es selbst tun.

Ungeduldig wartete er darauf, endlich entlassen zu werden. Sekunden begannen sich wie Minuten anzufühlen, Minuten wie Stunden, Stunden wie Tage. Als dann endlich ein Arzt kam, und das Bacta entfernte, um einen Blick auf eine Selkath-Ärztin zu gewähren. Er stieg aus dem Bactatank und ging zu einem Spind, auf dem sein Name angebracht war und in den voller Voraussicht seine Offiziersuniform untergebracht worden war. Als diese dann übergestreift hatte nahm er schnurrstraks einen Gleiter nach Abyston zur Garnison. Dort angekommen, lief er ohne Umschweife zum Schießstand und nahm eines der dort zur Verfügung stehenden Gewehre, um sich abzulenken. Doch seine Gedanken glitten immerwieder zu dem Moment in der Höhle zurück. Was hatte er sich dabei gedacht? Vater hätte es sicherlich anders gelöst. Mit weniger Verlusten. Mit mehr Effizienz. Und Vater hätte gewollt, dass er es genauso machte. Dass er mit seinem Team im Einklang wäre. Doch das war er nicht, jetzt weniger denn je. Sie rutschten von einer Mission in die nächste und ihr Glück hatte sie verlassen. 5 treue Soldaten des Imperiums waren allein aus seinem Zug gestorben. 9 weitere waren verletzt worden. 14 von 18. Nur 4 waren ohne überbleibende Schäden davongekommen.

Er legte an, schoss und schoss und schoss. Er schoss seine Frust hinaus und zerlegte eine Zielscheibe nach der anderen. Diese dreckigen Schmuggler. Diese dreckige Rodianerin. Er würde trainieren und trainieren, Tag ein Tag aus, um irgendwann bereit zu sein, diese Feiglinge in Einklang mit seinen Trupplern auszuradieren, das beschloss er.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Schießstand ] Lieutenant Aldor Karvek alleine
 
[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Darth Aster, Vorn und Big Q (NPC)]

Technisch gesehen hatten alle drei Machtnutzer die Zwischenprüfung bestanden. Vorn hatte alle seine Mitglieder und das atmende Ziel, den Piloten, lebend herausgebracht. Dafür hatten sie danach fast ihre gesamte Ausrüstung wegwerfen und ersetzen und ein bisschen länger in der Krankenstation verbringen müssen. Also kein besonders schlechter Tausch. Big Q hatte ebenfalls alle herausgebracht und das sogar mit kaum nennenswerten Verletzungen, doch sich dafür am Ende geopfert. Ja scheiß die Wand an, was für ein grenz**biler, dummd**licher, hirntoter Affe! Sich als Machtnutzer für Insekten zu opfern! Fast während der gesamten Abschlusszeremonie hatte der menschliche Akolyth dem Wookiee deshalb einen Blick zugeworfen, als warte er nur darauf, dass ein ganz andere Kreatur plötzlich den Pelz abwerfen und sich offenbaren würde. Die ganze Aktion ergab noch weniger Sinn, bedachte man ihre gemeinsame Vergangenheit. Sie waren beide als Arbeitssklaven ins Imperium gekommen und hatten sich dann dank ihrer Fähigkeiten von zumindest diesen Ketten befreien können. Doch Gefangene waren SIE TROTZDEM! Es war eine Sache dem stinkenden Fellball mangelnde Intelligenz vorzuwerfen, wenn er gleichzeitig solches Geschick in der Ausübung der Macht zeigte. Aber das er die Vorwürfe jetzt tatsächlich bestätigt hatte … fühlte Vorn da gerade etwa so etwas wie Enttäuschung?

Es klang komisch, aber er befasste sich während des Gelabers der Ausbilder tatsächlich damit. Das
Aster ebenfalls bestanden, wenn auch dabei ein Mitglied verloren hatte, ging bei Vorn in ein Ohr rein und aus dem anderen heraus. Drauf geschissen, irrelevant. Sein Meister bestand die Prüfung genau so, wie er sie bestehen wollte. Aber der Wookiee sollte ein ernsthafter Rivale sein! Das beinhaltete aber auch die geistige Distanz von ihren Sklavenhaltern, vom Imperium. Sich für nen verfi**ten Piloten zu opfern war so hirnrissig, Vorn fehlten ganz offensichtlich die passenden Worte, um seinen aktuellen Gemütszustand zu beschreiben. Hätte er noch die Holonetprivilegien, er hätte die passende Diagnose nachschlagen müssen. Also ja, er war enttäuscht, da sich sein direkter Konkurrent gerade aus dem Spiel genommen hatte. Aster war nach wie vor außer Reichweite und sonst jeder um ihn herum meist minderwertig, aber mindestens eben nicht machtsensitiv.

Das Vorn im Gegensatz zu all den anderen nichts von dem Bestehen hatte: geschenkt. Das man ihn und sein Team nach der öffentlichen Bekanntmachung der Ergebnisse noch einmal im privaten die genaue Analyse der Prüfung präsentierte und dabei auf gewisse Unzulänglichkeiten hinwies: ebenfalls geschenkt. Offensichtlich gefiel es dem Imperium nicht, opferte sich Vorn nicht wie eine brave kleine Drohne für das höhere Wohl. Ja, ach was, wer hätte das gedacht?! Der rothäutige Mensch nahm absolut gar nichts aus diesem Gespräch mit. Er würde auch weiterhin sein eigenes Leben über das aller anderen stellen und in diesem Fall sogar ohne an die
Lehren von Magga zu denken. Das war schlicht und einfach gesunder Menschenverstand. Klar, er würde auch weiterhin ZEITWEISE den Schild für seine Kameraden hinter ihm spielen, weil es eben seine eigenen Überlebenschancen erhöhten, doch sobald einer von ihnen zu einer Last wurde, würde Vorn das ganz schnell ändern. Wenn nötig persönlich.

Weil Vorn ziemlich beschissen darin war so zu tun, als hätte er sich die Kritik der Ausbilder zu Herzen genommen, würde er in den nächsten Monaten an genau dieser Sache arbeiten müssen. Viele, wenn auch nicht alle, ab diesem Zeitpunkt durchgeführten Szenarien beinhalteten irgendwelche Teamarbeit, bei der sie nur gemeinsam ans Ziel gelangen konnten. Es würde sich jedoch nichts – in der Richtung - in dem Menschen ändern. Tatsächlich wurde er nur besser darin zu erkennen, wie man seine Leute am effektivsten opfern konnte, um für sich selbst den sichersten Pfad einschlagen zu können. Da er aber gleichzeitig selbst immer noch ein Frontkämpfer war und keine Wunde scheute, fiel das aber wohl nicht auf, wie immer rücksichtsloser Vorn die Imperialen unter sich verheizen wollte. Das bedurfte nicht nur keiner mentalen Meisterleistung, es wurde ihm nur allzu leicht gemacht. Wer unter seinem Kommando nicht überleben konnte: Insekten. Wertlos. Wer nur als Ablenkung/Kanonenfutter Bedeutung erlangen konnte: Arsch auf Eimer. Passt. Vorn hatte ethisch gesehen wirklich keine schwere Zeit. Es war beinahe schon zu einfach.

Neben der alltäglichen Grundausbildung durfte Vorn auch weiterhin jede Art von Strafarbeit annehmen, wobei man ihn offensichtlich von den Dingen fern hielt, die A seine Ausbildung beeinträchtigen konnte und B ihm, den irren Kannibalen, vielleicht doch noch Spaß machen würde. Er musste zwar bei der Konstruktion und Reparatur von Installationen helfen, doch diese hatten nie mit seinen eigenen Kämpfen zu tun. Mal war es etwas für Scharfschützen, Computerspezialisten oder Meds und in anderen Fällen konnte der ja doch eher nur seicht gebildete Hüne nicht einmal erkennen, worum es überhaupt ging. Des weiteren durfte er zwar weiterhin den Latrinendienst verrichten, aber zum Beispiel nicht mit Toten arbeiten. Davon gab es hier überraschend wenige, aber es gab sie. Unfälle passierten selbst im blank geleckten Imperium, wie es schien. Hinrichtungen fanden auch keine statt, sodass er nicht einmal dort aushelfen musste. Disziplinarmaßnahmen, die im Grunde einfach nur Folter waren, konnte der Akolyth auch keine finden. Also nichts, das Spaß hätte machen können oder wofür sich andere zu schade waren oder es nicht ertrugen.
Aster lutschte den ganzen Tag Sch****e oder ließ sich von diesen f***en, aber er verschwendete nichts, das musste Vorn seinem Meister lassen. Das war eben die Unbegreiflichkeit des Geistes. Er war ein Planetenherrscher, verbesserte mit Sicherheit seine eigenen Fähigkeiten in der Macht, bildete zwei Akolythen aus und nahm dann auch noch an der Grundausbildung teil. Faul war Aster also nun wirklich nicht. Wahrscheinlich übertrieb er es sogar, weshalb er es ja auch mit Männern und Xenos trieb. Bei so einer Belastung musste der Geist Risse kriegen und Abartigkeiten gebären. Oh, und ein Imperialer zu sein, half natürlich auch nicht. Ja, sah man es mal so, konnte Vorn kaum verhindern, dass er seinen Meister für seinen Ehrgeiz bewunderte. Hielt man diese Bohnenstange nicht rechtzeitig auf, ein A**chf***er würde am Ende auf dem Thron des Imperiums sitzen. Das konnte wohl kaum gut für Vorn sein.

Als dritte von drei Baustellen in Vorns aktuellem Leben stand dann die Ausbildung zum Sith. Sie vertieften auch weiterhin ihre bereits erlernten Fähigkeiten, gaben ihnen neue Anwendungsgebiete und Sichtweisen auf sie, sodass sie manchmal wie eine neue Technik wirkten. Der frustrierenste Teil darin war, dass Vorn ungefähr einmal pro Woche einsehen musste, wie falsch er bisher gelegen hatte und das Aster ihm doch noch etwas beibringen konnte. Kreativität und Phantasie waren ja nun leider nicht gerade seine Stärken, weshalb er die neuen Ansätze seines Meisters nur selten vorhergesehen hatte. Und selbst wenn er dann nachträglich versuchte, das Neue herunter zu reden und als nutzlos zu deklarieren, kam er am Ende nicht sonderlich weit. Es fand sich einfach immer irgendein tatsächlicher Nutzen dafür. Nur eines hatte sich wirklich nicht geändert. Die Bohnenstange verhielt sich immer noch wie eine und stufte deshalb gewisse Techniken höher ein als der Akolyth es tat.

Zusätzlich dazu nervte ihn
Big Q ständig damit, dass sie doch nun endlich das Abwehren von Machtangriffen üben sollten. Dabei würde das gegen jemanden wie Aster eh nicht helfen und bei einem Kampf gegen den Wookiee verließ sich Vorn lieber auf seine überlegenen offensiven Fähigkeiten. Zwei Wochen lang tat er das und nichts greifbares wurde erreicht. Bis der Rothäutige mehr aus Zufall auf einen lange vergrabenen Gedankengang stieß. Sein Meister hatte anfangs versucht sie darauf hinzuweisen, wie wichtig die Technik sei, sich dabei aber auch nicht so große Mühe gegeben. Man hätte denken können: Damit sich die Akolythen nicht zu gut gegen ihren Meister wehren konnten. Inzwischen konnte Vorn aber nicht mehr wegrationalisieren, wie viel Energie Aster in seine Ausbildung investiert hatte. Er ließ den Akolythen wirklich kaum Zeit um zur Ruhe zu kommen und hätten sie die Tiefschlaftrance nicht, sie würden es vermutlich gar nicht schaffen. Es war also nicht so, als würde sein Meister ihn nicht zu einer besseren Tötungsmaschine machen. Aber die Verteidigung gegen andere Machtnutzer sprach er nicht mehr an. Konnte es also sein, dass der Planetenherrscher seine Akolythen lieber als Soldaten sah? Also mit einer lächerlich tödlichen Waffe ausgerüstet, die sogar Machtnutzer mit einem Treffer töten konnten, doch dafür ohne jeden nennenswerten Schutz? Unter einigen der Rekruten kursierte dafür der Begriff „Glaskanone“. Weil man sie eben zwar mit katastrophal vernichtendem Zerstörungspotential ausstatte, sie aber gleichzeitig in Uniformen und anderer Ausrüstung steckte, welche durch jeden verschissenen Handblaster, den man sich buchstäblich aus dem Arsch ziehen konnte, durchschossen werden konnte. Ihre Uniform schütze sie maximal vor Kieselsteinen und Ästen, also vor Kratzern und blauen Flecken. Da sein Meister ein IMPERIALER Machtnutzer war, übertrug er seine militärische Ideologie sicherlich auch auf die Ausbildung seiner Akolythen. Er wollte gar nicht, dass sie mehr als Glas waren!

Und der verschissene Wookiee war schon vor Vorn darauf gekommen. Zugegebenermaßen eine scheiß frustrierende Tatsache, doch selbst Tiere konnten blind, taub und dumm wie Scheiße einmal Glück haben und etwas richtig machen. Also kein Grund dem Wookiee gleich so etwas wie Intelligenz zu unterstellen. Aber der Mensch ging darauf ein. Ab der dritten Woche des ersten Monats fingen sie damit an und es war - erneut zugegebenermaßen – ein richtig gutes Gefühl. Weil sie einander nämlich nun täglich den Hals umdrehen konnten! Sie taten dies aber nie in Anwesenheit ihres Meisters, obwohl Vorn dennoch davon ausging, dass das Schoßtier von Aster ihm davon berichten würde. Auch wenn es gerade Big Q gewesen war, der dies hatteANGEBLICH geheim halten wollen. Ja ja, als ob.

Also gleich drei Aufgabengebiete und keines davon war optional. Folglich hatte Vorn nicht allzu viel Zeit, um nach weiteren Anhängern der Lehren von Magga zu suchen. Er tat es dennoch, fand aber auch niemanden, obwohl er dank der Strafarbeiten durchaus mit vielen bisher unbekannten Rekruten und Handwerkern zusammen sein konnte. Doch niemand reagierte auf seine Gesten mit etwas, das nach Verständnis aussah. In dem Bereich war er also nicht weiter gekommen. Dafür hatte er es aber immerhin geschafft, seinen Sex aus den Dörfern in seine Baracke zu holen, auch wenn das gute vier Wochen gedauert hatte. Insofern lief es also gerade ganz gut. Sogar so gut, dass Vorns aktuell größtes Problem das nach wie vor beschissene Essen war. Rotes Fleisch in der Menge und Qualität, wie er es auf dem Wasserschiff gegessen hatte, gab es hier einfach nicht. Und obwohl es eigentlich eine Nebensächlichkeit sein sollte, die einen Machtnutzer wie Vorn nur peripher tangieren sollte … war dem nicht so. Der Hüne überlegte zeitweise sogar das Essen von Offizieren zu stehlen. Wenn man halt sonst keine Sorgen hatte...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordpolarkreis / Moraband ] Ridley

Der nächste Morgen brach so ungewohnt wie vertraut an. Ungewohnt, da Ridley das erste Mal seit einer ganzen Weile an einem Wochentag nicht hens Rekrutenuniform anlegen und zu hens Squad stoßen würde. Vertraut, da die Militärparade endlich mal wieder ein Großevent sein würde, bei dem hen ganz hen selbst sein konnte. In vertretbarem Maße zumindest. Also legte Ridley nach Frühstück und Dusche zunächst einmal wieder hens Gouverneursuniform an. Die schwarze Version, die hen die letzten Monate über favorisiert hatte, ließ hen heute im Schrank und griff stattdessen zu einem neuen Schnitt mit schwarzer Brustpartie, Schultern und langen Handschuhen über weißem Jackett und Hose.

Dass Ridleys Ehefrau tragischerweise ums Leben gekommen war, war nun mehr als drei Monate her und hen sehnte sich schon seit einer Weile nach einem visuellen Upgrade. Die reinweiße Uniform mit schwarzen Elementen zu verzieren, schien da wie die logischste Wahl und die Gouverneursperson zeigte sich äußerst zufrieden mit dem neuen Look. Damit konnte hen sich vor laufenden Holokameras sehen lassen. Bester Laune begab hen sich also zu hens Lambda-Shuttle und machte sich auf den Weg zum heutigen Event.

Dass Abyston heute Schauplatz von etwas Besonderem werden würde, war bereits aus der Luft erkennbar. Das zentrale Boulevard war für die Parade abgesperrt worden und überall in der Stadt wehten imperiale Flaggen und Banner von Truuine. Den neuen Raumhafen hatte man für den Anlass gänzlich stillgelegt und nutzte die freigewordene Fläche nun als Sammelpunkt für das militärische Gerät, das heute feierlich von der Schwarzen Garde an die Planetaren Sicherheitskräfte übergeben werden würde. Je 75
2-M Saber Repulsorpanzer und GAP-1 Angriffspanzer glänzten in der Morgensonne, hinter denen sich 100 Einheiten Mobiler Artillerie aufreihten. Ebenfalls anwesend war die zweite Division Planetarer Sicherheitskräfte, die heute von Rekruten zu echten Soldaten werden würden. 27.648 Männer und Frauen, aufgereiht nach Batallionen und Spezies, gehüllt in ihre brandneuen Paradeuniformen.

Ridleys Lächeln wurde breiter, während das Lambda-Shuttle den Raumhafen überflog und sich schließlich auf das Gelände der Militärgarnison absenkte. Auch die imperiale Armee war für den heutigen Tag in Alarmbereitschaft und das Landefeld glich einem organisierten Ameisenhaufen, während Soldaten sich darauf vorbereiteten ihren verschiedenen Pflichten nachzukommen. In einer Ecke hatte man eigens für Ridley und hens Entourage einen eigenen Bereich abgesperrt, wo die ausladende Repulsorplattform, die hen für Anlässe dieser Art zu benutzen pflegte, bereits auf hen wartete. Als die Gouverneursperson schließlich feierlich die Shuttlerampe hinabschritt, war hen bereits eine:r der letzten, die noch eintrafen.

Auf einer Seite der in Stufen abfallenden Plattform hatte man Stühle für alle Gäste eingerichtet, die der Zeremonie von dieser privilegierten Position aus beiwohnen würden. Am anderen Ende der Plattform befand sich eine Bühne mit transparentem Transparistahlschild im Rücken, um etwaige Scharfschützen abzuhalten. Auf und um die sich noch am Boden befindliche Plattform, hatte sich bereits die kleine Armee aus Gästen und Würdenträgern eingefunden, die zu diesem Anlass geladen worden waren. Vizegouverneur Severide und seine Schülerin waren nicht hier – ihre Grundausbildung dauerte ja noch an – aber so ziemlich jeder andere der Rang und Namen hatte.

Während Ridley auf die Menge zuschritt, hoben sich gleich mehrere Hände zum Gruß und hen versuchte diese nach bestem Wissen und Gewissen zu erwidern. Die erste Person die hen erkannte, war Commander
Saku Keznoi, den hen letzte Woche erst zu einem gemeinsamen Abendessen in Moraband empfangen hatte. Der junge Zeltron war der kommandierende Offizier der STR Justica und repräsentierte die Systemverteidigung. Ebenfalls hier waren natürlich die fünf Legaten Kolba, Belin, Di Ghuta, Denizli und Drakkar, sowie die Präfekten Calhunow, Stygia und Kland. Am Rande der Menge erkannte hen Operative Yazhu, der heute seinen neuen Atmosphäreanzug zur Schau stellte, der ihn davon abhielt von der salzhaltigen Luft high zu werden. Der Arkonier war grade in ein angeregtes Gespräch mit dem Temolak Khongordzol vertieft, dem neuen Repräsentanten der vor einigen Monaten erworbenen Raumstation.

Kurz, alles was Rang und Namen hatte, war hier, was zu einer äußerst diversen Menge führte, die vermutlich am Ehesten auf Coruscant nicht aufgefallen wäre. Menschen waren die absolute Minderheit und wurden vor dem einstelligen Prozentbereit wohl nur von den anwesenden Soldaten bewahrt. Fast alle truuiner Würdenträger derart auf einem Platz zu versammeln, ging eigentlich gegen alle Sicherheitsprotokolle und entsprechend schlagkräftig war auch das Wachkontingent. Ein vollzähliger Zug Aquatrooper unter dem Kommando von Lieutenant Shydaien war hier, wobei heute nicht nur Trooper von der Justica unter seinem Kommando standen. Zwei Squads kamen heute aus Lieutenant Karveks Zug. Jene nämlich, die neulich beim Angriff auf die Schmugglerhöhle nicht teilgenommen hatten. Wer von den Aquatroopern grade nicht im Dienst war, war trotzdem anwesend. Jedoch in Paradeuniform und als geladener Gast. Lieutenant Karvek sah Ridley noch nicht direkt, doch war hen sich sicher, dass der Mann hier irgendwo war.

Während eine Staffel
D-Typ Jäger über den Himmel rauschte, begann Ridley sich guter Dinge durch die Menge zu arbeiten. Es dauerte eine Weile, denn so ziemlich jeder wollte die Gouverneursperson auf ein paar Worte abpassen, oder hem wenigstens ein Händeschütteln abringen. Doch schließlich fand Ridley die kleine Gruppe, nach der hen gesucht hatte. Sergeant Shostak und der Rest von hens Squad hatten sich ein bisschen verschüchtert auf der anderen Seite der Menge gruppiert. Der Sergeant trug eine Paradeuniform der Schwarzen Garde, doch hatten die Rekruten die neue Festtagskleidung der Truuiner Sicherheitskräfte angelegt: Marineblaue, imperialen Offizieren nachempfundene, Uniformen mit kurzen Ärmeln und weißen Akzenten an Kragen und Mütze. Mit einem breiten Lächeln trat Ridley auf die beiden Akolythen zu und begrüßte sie mit einem Nicken.

„Rekrut Qowrow, Rekrut Meri.“

, sagte Ridley und nahm Vorns Lichtschwert vom Gürtel, um es dem massigen Mann hinzuhalten.

„Für die Feierlichkeiten sei Ihnen Ihr Lichtschwert als Teil Ihrer Uniform vergönnt.“

Nun begrüßte Ridley auch nacheinander Sergeant Shostak und die anderen Rekruten, mit denen hen die letzten Monate über einigermaßen vertraut geworden war. Alle wirkten sie ein wenig unbehaglich als Gäste hier zu sein. Kurz hatte Ridley erwogen als einfacher Rekrut der Parade beizuwohnen, sich jedoch nach vehementem Feedback von Legat Di Ghuta, Operative Yazhu und Command Sergeant Akwaake dagegen entschieden. Diese Methode mochte zwar weniger authentisch sein, doch war es auf der Plattform sehr viel einfacher einen Anschlag zu verhindern.

Nachdem die Begrüßungsfloskeln abgeschlossen waren, drehte Ridley sich noch einmal suchend um und erspähte endlich Lieutenant Karvek in der Menge. Freundlich winkte hen den Mann heran und gab ihm zur Begrüßung die Hand.


„Willkommen, Lieutenant. Ich habe mir sagen lassen Sie wurden auf Ihrer letzten Mission verwundet? Ich freue mich darüber Sie in einem Stück zu sehen. Haben Sie Major a.D. Beck schon gesehen? Er sollte hier auch irgendwo sein.“

Mit einem gewinnenden Lächeln trat hen zur Seite, um auch die Akolythen ins Gespräch mit einzubeziehen. Freundlich legte Ridley dem Lieutenant einen Arm um die Schultern und dirigierte ihn an die richtige Stelle im Konversationskreis.

„Ich glaube Sie drei kennen sich schon grob vom Sehen, aber da hatten Sie natürlich Ihren Helm auf.“

Ridley lachte. Lieutenant Karvek war grade nicht im Dienst und trug daher eine Stoffuniform, die sein Gesicht freiließ.

„Dies sind meine beiden Akolythen Vorn Aphadon Meri und Qowrow. Mister Meri, Mister Qowrow, dies ist Lieutenant Karvek, der kommandierende Offizier meiner Garde. Und heldenhafter Krieger, wenn man dem letzten Missionsbericht glauben kann. Stimmt es, dass Sie einer Schmugglerin mit Rotationsblaster unter Feindfeuer ein Messer in den Hals geworfen haben?“

„[Mahlzeit]“

, röhrte Qowrow zur Begrüßung auf shyriiwook und fragte dann mit vor der Brust verschränkten Armen:

„[Sicher, Aster? Ist der nicht ein bisschen klein für‘n Sturmtruppler?]“

Ridley gab sein Bestes weiter zu lächeln und dem Wookiee gleichzeitig einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Immerhin war die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch, dass Karvek ihn verstanden hatte, weswegen die Gouverneursperson sich eine Antwort sparte. Der Lieutenant mochte zwar ein paar Zentimeter kleiner als Ridley sein, doch war das für einen Menschen eine wirklich stattliche Größe. Neben Vorn und Qowrow sahen sie natürlich beide wie Zwerge aus.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Landefeld / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat
 
[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Abyston - Garnison - Landefeld - Repulsorplattform - Darth Aster, Lieutenant Aldor, Akolyth Vorn, etwas entfernt davon Saku Keznoi und Kayn Shydaien + eine ganze Batterie NPCs, darunter Akolyth Big Q]

Es konnte immer noch schlimmer kommen. Es war gar nicht so lange her, da hatte sich Vorn einer ausgiebigen Analyse der Ausrüstung der imperialen Rekruten hingegeben und für sich entschieden, dass die abfällig gemeinte Bezeichnung „Glaskanone“ passte. Diese Scheiße war kaum mehr um zu verhindern, dass alle nackt herumliefen. Sie hielt kaum warm oder kalt, half nicht gegen das Schwitzen oder generell nass werden und sollte etwas wie ein Ast oder Felsen sie mehr als nur streifen, dann hatte man eben doch einen Splitter im Fleisch oder einen blauen Fleck. Nur zwei Aspekte waren unbestreitbar positiv an der Uniform. Sie besaß ein überraschend gutes Tragegefühl. Man konnte also leicht vergessen, dass man sie überhaupt trug, wurde man durch andere Rekruten nicht daran erinnert. Der zweite Punkt war die Farbkomposition. Offensichtlich nur ein kleiner, relativ unwichtiger Aspekt, aber man sollte wohl nehmen, was man kriegen konnte. Auf Vorns kurzem Besuch auf Nar Shaddaa hatte er weeeeit schlimmeres sehen müssen. Diese Sklavenhändler hatten sich gefühlt in den erstbestes Müllsack gezwängt.

So weit zu dem, das der Akolyth zuvor über seine Uniform gedacht hatte. Einen Zeitsprung später und er steckte in einer
marineblauen Zwangsjacke. An ihm lächerlich klein wirkende weiße Akzente verschlimmerten das Bild, während der Stoff an sich zu verhindern versuchte, dass sich der Mann überhaupt bewegte. Nach dem Anlegen dieser hatte er ein paar Übungen machen wollen, um zu schauen, wie agil er noch sein konnte, sollte Big Q spontan ein Duell ausfechten wollen. Zwangsjacke halt. Diese sogenannte Paradeuniform war offensichtlich nicht für den Kampf gemacht worden und das war an sich akzeptabel. Wurde sie eben von Imperialen getragen, wenn es ohnehin keinen Unterschied machte, da sie in keiner Uniform der Galaxie brauchbare Ergebnisse zutage fördern konnten. Also drauf geschissen. Es war ja nicht so, als würden sie sich durch den Einsatz ihrer Muskeln aus der Schusslinie bringen. Nein nein. Die Glaskanone blieb schön stehen.

Vorn hatte aber die letzten Monate extra viel Zeit mit einem stinkenden Riesenaffen verbracht, um eben genau das abzuschütteln. Sobald er aber mal etwas anderes tat als zu stehen, zu sitzen oder den Arm in die Horizontale zu bringen, ächzte die Uniform zuerst und verweigerte danach den Dienst. Zugegeben, Vorn brachte es nicht fertig sie zu zerreißen oder auch nur eine Naht zur Kapitulation zu zwingen, das musste man ihr geben, aber seine Laune besserte das natürlich nicht. Außerdem … SPÜRTE Vorn die Uniform. Es war ein lächerliches Detail und der Akolyth hätte es nie offen ausgesprochen, doch er hatte sich an den Tragekomfort seiner bisherigen Rekrutenuniform gewöhnt und wollte jetzt eben keinen Schritt zurück machen! Er hasste es! Er hasste es tatsächlich so sehr, dass ihn sogar Big Qs Anblick in seiner Paradeuniform und das sichtliche Unbehagen des Wookiee nicht aufheitern konnte. „Geteiltes Leid ist halbes Leid-“Philosophen-Bullshit half natürlich auch nicht. Man möge doch all diese Typen häuten und danach in kochendem Öl ertränken. Danke.

So stand der sich innerlich unwohl fühlende Vorn also auf dieser riesigen Veranstaltung voller Unbekannter und mit sehr viel militärischer Präsenz. Ja, der Militant in ihm konnte dem Aufmarsch durchaus etwas abgewinnen. Das hatte er sich ja schon zuvor eingestehen können. Er hätte keine Uniform und keinen Panzer so designt, doch für das was sie waren, waren sie ganz in Ordnung. Ja okay, mehr als nur in Ordnung. Die ersten ungefähr fünfzehn Minuten war der Akolyth derart von all dem um ihn herum abgelenkt und in Erstaunen versetzt worden, dass er seine beschissene Zwangsjacke hatte ausblenden können. Doch dann hatte der Gewöhnungseffekt eingesetzt und da war sie wieder. Verfi**te Parade! Für den Moment konnte sich der Machtnutzer äußerlich gesehen aber noch zusammenreißen und wie eine Statue in der Gegend herumstehen. Da sich ohnehin keiner mit ihm unterhalten wollte, konnte er sich ganz auf seine Selbstkontrolle fokussieren.

Das gelang auch recht gut. Dann kam schließlich sein Meister. Auch der hatte sich in eine neue Uniform geschmissen, wobei das auch nicht viel brachte. Eine verrottende Wasserleiche konnte man durch neue Kleider auch nicht mehr aufwerten. Vorn nahm sein Laserschwert wortlos entgegen und hängte es an seinen Gürtel. Er hatte leider nicht daran gedacht, die Paradeuniform diesbezüglich umzuändern, sodass der Griff seiner Waffe nun wieder bei jedem Schritt gegen seinen Oberschenkel knallen würde. Fantastisch, wirklich.

Aster lief dann weiter und tat Dinge, die man von einem Planetenherrscher erwarten durfte, nahm Vorn an. Der rothäutige Hüne sah derweilen in eine andere Richtung und fing dann – mehr aus Langeweile – an die vielen unterschiedlichen Spezies zu zählen. Es gab hier echt verdammt viele. Natürlich vor allem aquatische, doch auch andere, die manchmal so merkwürdig aussahen, als würden sie Masken oder Raumanzüge tragen. Im Grunde wusste Vorn um die Diversität der als intelligent geltenden humanoiden Spezies in der bekannten Galaxis, doch sie jetzt hier so zu sehen, war noch einmal etwas anderes. Das Imperium war eben doch … groß? Gewaltig? Monströs? Na zumindest entartet. Gleichzeitig bot sich dem Akolythen damit aber auch die Chance seinem Naturell zu folgen und ihnen allen ihre Unzulänglichkeiten zuzuweisen. Sollte er jemals auf einem Schlachtfeld gegen sie kämpfen müssen, es wäre natürlich hilfreich, schon zuvor von ihnen gewusst und sie analysiert zu haben. Das war auf die Entfernung und bei all der Kleidung und dem künstlichen Verhalten natürlich kaum möglich, aber immerhin lenkte es den Menschen ab. Besser als seinen Meisters beim verbalen Arsch kriechen zuschauen zu müssen.

Der hatte irgendwann genug Hände geschüttelt und Freundlichkeiten ausgetauscht und kam mit einem Mann wieder. Immerhin ein Mensch, aber ansonsten unscheinbar. Das Militär sah man ihm aber sofort an, womit er ein paar Punkte gut machte. Aber nicht wegen seiner Profession, denn er war ja nur eine imperiale Glaskanone, sondern weil er deshalb hoffentlich die dumme Fresse hielt. Asters endlose Monologe zu ertragen war für Vorn schon Folter genug. Das sein Meister den Typen zu ihnen brachte, indem er seinen Arm um ihn legte, war natürlich wieder typisch. Tiere wie er konnten einfach nicht aus ihrer Haut. Vorn rollte innerlich mit den Augen und spuckte beiden Männern ins Gesicht, äußerlich regte sich nichts. Die monatelange Ausbildung hatte ihn abgehärtet. Inzwischen konnte er sehr viel länger stoisch WIRKEN.

Der Mann wurde als
Lieutenant Karvek vorgestellt und angeblich waren sie einander schon begegnet. Tja, nicht wenn es nach Vorn ging. Nie gesehen, nie an ihn gedacht, soweit er sagen konnte. Er war wohl der kommandierende Offizier der Garde und siehe da, das war wirklich ein Pluspunkt. Die Leibgarde von Aster waren wirklich keine Totalausfälle. Sie waren tatsächlich dazu in der Lage aus der Schusslinie zu gehen und ihre Ziele zu treffen! Ihr Kommandeur musste also entsprechend gut sein. Aster versuchte das auch durch eine Geschichte zu unterstreichen, doch sie löste nichts in dem Akolyth aus. Imperiale laberten viel, wenn der Tag lang war. Vorn musste es schon selbst mitansehen, damit er einem generischen Menschen wie diesen Karvek irgendetwas zugestand. Folglich blieb der tätowierte Hüne stumm, nickte dem Lieutenant aber immerhin zu. Hm. Wobei, so auf den ersten Blick, sah er gar nicht mal so entartet aus wie Aster ... womöglich konnte man sogar man ihm arbeiten.

Big Q, der marineblaue Flauscheball, grölte irgendetwas und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust. Vorn verstand nichts, fand aber die Geste interessant. Er selbst hielt seine Hände so, dass sie einerseits nicht im Weg waren, er aber auch blitzschnell sein Laserschwert ziehen konnte. Nicht unbedingt, um alle um ihn herum wissen zu lassen, wie gerne er sie in Scheiben schneiden wollte – und bei Magga, das wollte er wirklich -, sondern weil er sich damit in dieser Zwangsjacke wenigstens ein bisschen wohl fühlte. Mehr war halt nicht drin. Die Arme und Hände auf eine ganz bestimmte Art am Körper zu halten...

[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Abyston - Garnison - Landefeld - Repulsorplattform - Darth Aster, Lieutenant Aldor, Akolyth Vorn, etwas entfernt davon Saku Keznoi und Kayn Shydaien + eine ganze Batterie NPCs, darunter Akolyth Big Q]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Landefeld / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat

Zu gern wäre er hier jetzt in seiner Uniform mit Rangplakette, aber dann musste es eben ein ziviler Anzug sein. Es machte Aldor sorgen. So viele Hochrangige versammelt an einem Ort. Dann doch nicht die Uniform, lieber hätte er jetzt seine Sturmtruppenrüstung. Er würde hilflos sein, wenn irgendwer beschloss, durch die Gegend zu schießen. Aber wenigstens hatte er jetzt eine Chance seinen XO zu treffen, wenn er denn durch die vielen militärischen Fahrzeuge zu ihm fände.

Die meisten Personen waren ihm weder vom Namen, noch vom Sehen bekannt, was ihn nicht sonderlich überraschte. Er schüttelte nicht gerne Hände, wie es auffällig viele um ihn herum taten. Doch einige Meter entfernt erblickte er Gouverneur Ridley Solaris, der zusammen mit einem Wookie und jemandem, der aussah, als hätte man alle möglichen Spezies genommen, in einen Topf geworfen und einmal kräftig umgerührt, dastand und sich unterhielt. War das ein Zabrak von Dathomir? Nein. Aber was dann? Er hatte mal von einer rothäutigen Sith-Spezies gehört. Während er den Mann anstarrte, winkte der Gouverneur ihn zu sich und auf einmal kam ihm in den Sinn, das es unhöflich und ohne Helm auffälli war, wenn man andere anstarrte.

Schnurrstraks begann das triviale Gespräch und die Fragen, die man auch mit Berichten lesen erhielt.


"Ja, ich wurde aus eigener Schuld verwundet und Nein, ich habe Major Beck nirgends gesehen."

, sagte er knapp. Er war seine Fehler bei der Stürmung der Höhle inzwischen mehrmals durchgegangen und wollte ehrlich sein. Nur Feiglinge versteckten sich vor ihren Fehlern. Jetzt begann Ridley, ihn den beiden anderen Personen vorzustellen. Vorn Aphadon Meri und Qowrow. Sofort machte es in seinem Kopf Klick. Das waren die beiden Sith-Akolyten, von denen ihm beim seiner Ankunft berichtet worden war.

"Freut mich, sie beide kennenzulernen."

, rezitierte er den einzigen Satz, den er je von Politikern im Kopf behalten hatte. Vielleicht, weil er sich danach immer geisig aus der Konversation zurückgezogen hatte oder in anderen Fällen eilig den Holoschirm ausgschaltet hatte. Vorn war anscheinend der Kanibale und das überraschte ihn nicht im mindesten. Bei einer der Spezies, die in seinen Genpool geworfen worden sein schienen, waren bestimmt Kannibalen üblich. Als Solaris dann seine Messertat zur Sprache brachte, hätte er zu gerne einfach auf den Bericht diesbezüglich verwiesen und wäre gegangen, um sich wichtigeren Dingen zuzuwende, doch nicht hier. Nicht beim Gouverneur.

"Wie gesagt war das eher ein Fehler als eine Heldentat, auch wenn der Wurf sehr gezielt war."

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Landefeld / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat
 
//Nachricht an Gouverneur Ridley Solars\\
Absender: Aren Vayliuar, Moff des Prefsbelt Sektors
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Wie gewöhnlich leuchtet ein Imperiales Wappen auf, dreht sich im Kreis, bis die Nachricht geladen ist. Es dauert nur einen Augenblick und das Wappen verschwindet und das Bild des Moffs des Prefsbelt-Sektors erscheint. Aren trägt seine Uniform, er ist nur in der Portraiteinstellung zu sehen. Auf seiner Brust prangen die Rangabzeichen eines Moffs. Der Ausschnitt des Zimmers, der zu sehen ist, wirkt luxuriös, beinahe opulent. Viel Marmor, einige Vertäfelungen mit teuer wirkendem Holz und ein großes Gemälde, welches, wie Kenner recht schnell erkennen, die Schlacht von Yaga-Minor zeigen, eine antike Raumschlacht, als noch Könige und Fürsten im Sektor herrschten, lange, bevor das Imperium existierte.

Das Gesicht des Moffs ist von Ernsthaftigkeit geprägt, trotzdem scheint ein Lächeln durch.


Ich grüße Sie, Gouverneur Solaris!

Zuerst habe ich mich für Ihre Glückwünsche zu bedanken. Die vergangenen Stunden, welche hinter mir und dem ihnen ja ebenfalls gut bekannten Moff Prada liegen, waren nicht ohne Anstrengungen zu bewältigen. Doch wie sie meiner Rede ja wohl anscheinend entnommen haben, gelang es uns doch, die Umstände zum guten zu wenden. Wenn auch nicht ohne Verluste, ich danke, für Ihre Anteilnahme.

Vielen Dank auch, für das von Ihnen angekündigte Geschenk. Wie Sie sich ja vielleicht erinnern, bin ich selbst ein großer Weinliebhaber. Von diesem Wein habe ich tatsächlich bisher noch nicht kosten können, aber ich freue mich bereits sehr darauf, dieses Versäumnis meinerseits nun in Kürze nachholen zu können.

Doch um zu dem von Ihnen bereits angesprochenen geschäftlichen Teil zu kommen. Es freut mich, dass Sie so zufrieden mit den Leistungen der Fourb-Gruppe sind. Um einmal nicht in meiner Position als Verwalter, sondern als Geschäftsmann zu sprechen: diese Zufriedenheit kann ich nur zurück spiegeln. Was man aus der Führungsebene meines Unternehmens hört, lässt mich immer wieder freudig an die Momente auf Truuine zurückdenken, als wir diesen Deal in die Wege leiteten.

Die Daten Naar betreffend bin ich leider noch nicht dazugekommen, sie mir näher anzuschauen. Ich habe sie jedoch unverzüglich an die zuständigen Personen in der Fourb-Gruppe zur Prüfung gesendet. Ohne zu übertreiben oder zu voreilig zu sein, kann ich Ihnen aber bereits jetzt sagen, dass ich mich darauf freuen werde, ein weiteres Geschäft mit Ihnen im Namen der Fourb-Gruppe einzugehen. So ertragreich, wie der Abbau des Kolto war, vertraue ich ganz Ihrer Einschätzung, dass es hier nicht anders sein wird. In den nächsten Tagen werde ich mich auf Bastion zu den Feierlichkeiten der Krönung des Nachfolgers unseres hochverehrten Imperators befinden, möge er Ruhen in Frieden. Ich hoffe in einigen ruhigen Minuten die Gelegenheit dazu zu finden, mir die Unterlagen anzuschauen und dann mit Ihnen, sowie einigen Spezialisten der Fourb-Gruppe in offizielle Gespräche zu treten, die das ganze hoffentlich in spruchreife Formen bringen. Dessen bin ich mehr als zuversichtlich.

Es wäre mir eine Freude, sie vielleicht schon zu dieser Gelegenheit auch einmal auf Yaga-Minor begrüßen zu dürfen und einmal selbst den Gastgeber zu mimen, wo wir doch zuletzt die Möglichkeit hatten, ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu genießen. Vielleicht würde es Sie ja freuen, einmal zurück zu Ihrem Studienort zu kehren. Sie wären mir ein stets willkommener Gast.

Ihnen weiterhin alles Gute und möge Truuine wachsen und gedeihen. Auf Bald!

Lang bestehe das Imperium!
Aren Vayliuar, Moff des Prefsbelt-Sektors


\\Ende der Nachricht//
 
Zuletzt bearbeitet:
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnison / Landefeld / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat

Zufrieden verfolgte Ridley, dass wenigstens Vorn sich verbal beherrschen konnte. Der rote Hüne sagte nichts, was vermutlich am besten für ihn war. Die Macht zeichnete ein deutliches Bild von unterdrückter Frustration und Widerwillen, doch verzog Vorn keine Miene und enthüllte auch sonst nicht was in ihm vorging. Die Gouverneursperson warf ihm einen selbstzufriedenen Blick zu. Dem Mann dieses Level an Selbstbeherrschung anzuerziehen hatte Blut, Schweiß und Tränen gekostet und illustrierte, dass hens Erziehungsmethoden am Ende des Tages doch effektiv gewesen waren. An sich konnte man das heutige Event durchaus als Test verstehen. Doch bevor dieser als bestanden galt, würde Vorns Disziplin durchaus noch einmal auf die Probe gestellt werden.

Für den Moment jedoch wandte Ridley hens Aufmerksamkeit wieder Lieutenant Karvek zu. Der Sturmtruppler gab sich kurz angebunden und gab an, den Major noch nicht gesehen zu haben und aus eigener Schuld verwundet worden zu sein. Amüsiert zog Ridley eine Augenbraue hoch, nickte jedoch nur nachsichtig. Die Schmallippigkeit des Mannes – oder konnte man es schon Unbehagen nennen? – trat jedoch noch deutlicher zum Vorschein, als hen seine Taten im Schmugglerversteck lobend hervorhob. Knapp erklärte Karvek dass es sich eher um einen Fehler als eine Heldentat gehandelt hatte, wobei der Wurf als solches aber gezielt gewesen war. Als Antwort lache Ridley gutmütig und klopfte dem Mann auf die stoffbedeckte Schulter.


„Aber Lieutenant! Sie mögen ein ausgezeichneter Messerwerfer sein, aber an Ihren Fähigkeiten als Geschichtenerzähler müssen Sie noch feilen. Der Unterschied zwischen einer heldenhaften Dummheit und einer dummen Heldentat ist am Ende des Tages doch nur die Anordnung der Worte. Ich spreche da ganz aus Erfahrung.“

, hen schenkte dem Menschen ein zähnenblitzendes Lächeln.

„So wie ich das sehe, stehen Sie am Beginn einer glänzenden Karriere – aber nur wenn Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Ihre Feinde werden genug Schlechtes über Sie zu sagen haben, da müssen Sie nicht noch zusätzlich Munition liefern.“

Einige weitere Minuten vergingen mit Smalltalk, bevor schließlich Mata Timone durch die Menge herangerollt kam, um sie an ihre Plätze zu bitten. Die Karkarodon mochte unter den Anwesenden Gästen als Ridleys persönliche Assistentin fast noch bekannter sein als Ridley selbst, doch hatte sie bislang weder Karvek noch die Akolythen kennengelernt. Es war merkwürdig die Karkarodon in diesem Kontext zu sehen. In ihrem Rollstuhl wirkte sie neben ihnen allen geradezu winzig.

Auch die anderen anwesenden Gäste wurden bereits angesprochen und so begaben sich Ridley, Karvek und die Akolythen zu ihren Plätzen. Jene, die heute geehrt werden würden hatte man in die vorderen Reihen gesetzt, genauso wie jene die diese Ehrungen vornehmen würden. Dahinter erst kamen die Ehrenplätze für die ranghöchsten Anwesenden. Ridley saß natürlich in der allerersten Reihe, Mata zu hens Linken und Vorn zu hens Rechten. Ebenfalls hier befanden sich Lieutenant Karvek, Präfekt Kland und Qowrow. Dahinter kamen die anderen Squadmitglieder, sowie jene von Karveks Aquatroopern, die bei der letzten Mission verwundet worden waren. Schließlich noch waren da Major a.D. Beck, Lieutenant Colonel Lauchlan und Colonel Jal’daan von der Schwarzen Garde.

Nachdem alle Gäste ihre Plätze gefunden hatten, postierten Lieutenant Shydaiens Aquatrooper sich an allen strategisch wichtigen Positionen, von wo aus sie zu guter Letzt noch überwachten wie das Liveorchester seine Position am Rand der Plattform einnahm. Mit einem sachten Summen löste sich die Repulsorplattform vom Boden. Während das Orchester die ersten Töne anstimmte, trat Legat Di Ghuta auf die Bühne und zum Rednerpult, das auf der rechten Seite aufgestellt worden war.

Der grünbraune Aqualish mittleren Alters ließ seine rotglühenden Augenimplantate einen Moment lang über die Menge streifen und gab dabei einem Kameradroiden Gelegenheit sein martialisches Aussehen einzufangen und auf jeden Holoempfänger Truuines zu projizieren. Schließlich richtete sich der Blick des Mannes auf Ridley, dien ihm mit einem Lächeln zunickte. Mit getragener Stimme erhob Legat Di Ghuta die Stimme:


„Meine Damen und Herren der Regierung, Gouverneur Solaris. Bürger Truuines. Ich heiße Sie alle zu diesem monumentalen Tag willkommen.“

Durch die transparistählerne Schutzwand hinter ihm und über die Seiten der Plattform verfolgte Ridley, wie das Landefeld der Garnison immer kleiner wurde, während sie höher und höher in den Himmel stiegen.

„Im Süden unseres Planeten erhebt sich der Feind. In Port Ryloth hat sich eine Fäulnis eingenistet, die alles zu zerstören droht, was diese Regierung in den letzten vier Jahren erbaut hat. Frieden auf Truuine, eine neue industrielle Zukunft für seine Bürger, Vollbeschäftigung! Die Ewiggestrigen – die ehemaligen Potentaten! – die nach vergangener Macht lechzen um sich ein weiteres Mal wie Blutegel an truuines Bürgern fettzutrinken!“

Während Di Ghuta sprach, drehte sich die Plattform und steuerte nun aufs Meer hinaus, wo gut und gerne zwei Dutzend Schiffe auf den Wellen schaukelten. Alle drei Staffeln D-Typ Jäger kreisten am Himmel, um den Luftraum zu sichern und just in diesem Moment stieß eine Staffel TIE-Boote durch die Wellen. Sie waren das Bindeglied zu den zahlreichen Unterwasserpatrouillen, die den Feind davon abhalten sollten aus Richtung der Wellen einen Anschlag zu riskieren. Heute hatte man nichts dem Zufall überlassen und auch die sonst so legere Planetenverteidigung der imperialen Armee hatte alle Register gezogen.

„Doch wir werden den rückschrittlichen Raubtierterrorismus auf Truuine nicht dulden! Unermüdlich haben wir in den vergangenen Monaten daran gearbeitet Truuines Schlagkraft aufzubauen, zu stärken und zu einer unaufhaltsamen Macht zu formen. Eine Macht, die nur unser Gouverneur kühn genug war zu erträumen. Gouverneur Solaris, wir grüßen Sie!“

Wie aufs Stichwort wurden auf gleich mehreren Schiffen riesige Holoprojektoren aktiviert, die ein gigantisches Abbild Ridleys in den Himmel malten. Während sich auf der Plattform begeisterter Applaus erhob, musste die Gouverneursperson erfreut grinsen. Hen war nicht über alle Details des Tages eingeweiht gewesen, doch das hunderte Meter große Hologramm war ganz nach hens Geschmack. Die blauschimmernde Darstellung henser selbst hatte ihren Blick mit einem Ausdruck des stummen Stolzes auf Abyston gerichtet. Während sie weiter in die Luft stieg, hielt die Plattform nun genau auf das Hologramm zu.

„Am heutigen Tage vollbringen wir, was niemand vor wenigen Monaten noch zu träumen gewagt hätte! Die Planetaren Sicherheitskräfte verdoppeln Ihre Größe von einer Division auf zwei und übernehmen mit sofortiger Wirkung das Kommando über sämtliche Panzer, Artillerie und Angriffstransporter, die die Schwarze Garde bislang heroisch für uns verwaltet hat. Ab dem heutigen Tage schützen fünfzigtausend tapfere Truuiner ihre Mitbürger vor Rebellion und Anarchie!“

Geräuschlos schob die Plattform sich ins Innere des Hologramms, wo sie schließlich etwa auf Augenhöhe schweben blieb. Langsam drehte sie sich wieder in Richtung Abyston, um denselben Blickwinkel wie auch Holo-Ridley einzunehmen. Mit bestem Blick auf das Paradeboulevard.

„Bürger Truuines, als Legat der Inneren Sicherheit ist es mir eine Ehre die heutige Parade für eröffnet zu erklären. Unter den Stiefeln von Truuines tapferen Söhnen und Töchtern werden die Rebellen zermahlen werden. Unter dem Feuer unserer Panzer werden die feigen Womp-Ratten des Südpols in ihren Löchern erzittern. Bürger Truuines, wir sind EIN Volk! Ein Volk, das die Ketten unserer Vergangenheit abstreifen wird, um eine glänzende Zukunft zu errichten! HEIL Gouverneur Solaris, HEIL DEM IMPERIUM!“

Das Orchester, das bis grade noch eine eher seichte Untermalung der Worte geliefert hatte, legte nun erst richtig los. Mit einem Donnern der Trommeln stimmten sie den Imperialen Marsch an, während die geladenen Gäste auf Plattform in Jubel ausbrachen. Auch unten in der Stadt jubelten die Bürger, was so hoch oben als bloßes Hintergrundrauschen bei Ridley ankam. In der Tiefe, auf dem zentralen Boulevard, hatten sich die ersten Soldaten in Bewegung gesetzt und marschierten nun in perfekt quadratischen Formationen die Straße entlang auf das Meer zu. Die Kameradroiden schossen noch ein paar letzte Holobilder, bevor sie wieder von Legat Di Ghuta Abstand nahmen. Dieser wandte sich nun mit einem weniger formellen Ton an die versammelten Gäste:

„Meine Damen und Herren, ich lade Sie ein das Schauspiel der Parade zu genießen. Währenddessen wollten wir uns jedoch einigen von uns zuwenden, die sich in spezieller Weise um diesen Planeten verdient gemacht haben. In diesem Sinne bitte ich Lieutenant Aldor Karvek auf die Bühne, sowie Major a.D. Belhook Beck als ersten Laudator.“

Feierlich trat der Aqualish von der Bühne und machte damit den beiden Gerufenen Platz. Ridley hatte den Sturmtruppenausbilder bisher nur auf Holoaufnahmen gesehen und war durchausbeeindruckt, was er für eine Figur machte. Statt seinem üblichen, weißen Zivilanzug hatte Beck heute eine schwarze Paradeuniform angelegt, die vor Orden nur so starrte. In seiner Prothese hielt der Mann ein gerahmtes Stück Filmsi, das er Karvek jedoch noch nicht reichte, sondern damit zunächst ans Rednerpult trat.

„Guten Morgen, die Herrschaften. Ich will keine allzu lange Reden schwingen, denn das liegt mir nicht. Heute habe ich die Ehre einen außergewöhnlichen jungen Mann in besonderer Weise zu ehren. Die vergangenen Monate über habe ich Lieutenant Karvek dabei beaufsichtigt, wie er alle Hürden mit Bravour genommen hat, die ihn davon trennten ein Aquatrooper zu werden. Ich kann mir keinen besseren Kandidaten vorstellen, den ich in diese Elite des Imperiums aufnehmen könnte. Lieutenant Karvek, meinen Glückwunsch.“

Beck trat vom Rednerpult zurück und drückte dem Menschen den Rahmen mit dem Beleg seiner neuen Spezialisierung in die Hand. Applaus brandete auf. Anschließend marschierte der Major wieder zurück zu seinem Platz, doch mit Karvek war man noch nicht fertig. Der nächste Laudator war Lieutenant Colonel Lauchlan, der kommandierende Offizier der truuiner Planetenverteidigung. Der stämmige, kleine Mann Mitte dreißig trug einen imposanten roten Vollbart zur Schau, den er zu einem schlichten Zopf geflochten hatte. Der Bart war seit Ridleys Amtsantritt vor einigen Jahren deutlich länger geworden, doch hatte Lauchlan dafür über seiner Stirn einiges an Haaren lassen müssen.

„Meine Damen und Herren, im Leben eines Soldaten kommt unweigerlich der Tag, da man die Ehre hat für seine Überzeugungen mit Blut zu bezahlen. Meiner Meinung nach ist dies die einzige Währung dieser Galaxie, die das Fleisch wert ist, auf die sie gedruckt wird. Es ist mir keine Freude, aber eine Ehre Lieutenant Karvek für seine jüngste Verwundung im Feld das Kreuz der Aufopferung dritter Klasse zu verleihen.“

Lauchlan zog eine kleine Schachtel hinter dem Rednerpult hervor, aus der er ein Orden entnahm. Es handelte sich dabei um ein bronzenes Kreuz an einem rot-weiß gestreiften Band, das er nun an Karveks Brust befestigte. Mit einem Nicken in Richtung des Lieutenants trat Lauchlan zur Seite, verließ die Bühne jedoch noch nicht. Das war Ridleys Stichwort, dien sich nun ebenfalls erhob und zum Rednerpult trat. Vorfreudig lächelte hen zunächst Karvek an und dann in Richtung der Menge.

„Seien Sie gegrüßt, meine treuen Freunde und Würdenträger. Es kommt nicht häufig vor, dass sich jemand so verdient um diesen Planeten macht, wie Lieutenant Karvek hier. Über das geforderte – oder auch nur erwartbare Maß hinaus! – war es sein Wunsch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Offizier und Sturmtruppler in den Dienst dieses unseres schönen Planeten zu stellen. Seine Siege sind zahlreich und wurden nicht nur mit metaphorischem Schweiß, Tränen…und Blut erkauft. Mein bester Lieutenant Karvek, es ist mir eine Ehre und ein außergewöhnliches Vergnügen Ihnen hiermit das Ehrenkreuz zu Truuine in Silber zu verleihen. Tragen Sie dieses Symbol unserer blauen Heimat mit Stolz!“

Wie Lieutenant Colonel Lauchlan vor hem zog Ridley nun hinter dem Rednerpult ein kleines Kästchen hervor, dem hen den erwähnten Orden entnahm. Ein silbernes Kreuz mit gekreuzten Schwertern und dem Wappen Truuines an einem blauen und weißen Band. Breit lächelnd trat hen auf den Lieutenant zu und pinnte es neben dem Kreuz der Aufopferung an seine Brust. Mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen entließ die Gouverneursperson ihn schließlich und stellte sich neben Lauchlan. Während im Hintergrund die Planetaren Sicherheitskräfte Truuines marschierten und TIE-Jäger, TIE-Boote, D-Typen, LAAT/is und LAAT/cs Formation flogen, empfingen Lauchland und Ridley nun einen nach dem anderen die übrigen Sturmtruppler auf der Bühne, die beim Angriff auf die Schmugglerhöhle verwundet worden waren. Abhängig von der Schwere ihrer Verletzungen erhielten sie das Kreuz der Aufopferung entweder in Bronze, Silber, oder Gold, ausnahmslos jedoch das Ehrenkreuz zu Truuine in Bronze. Schließlich noch wurde den gefallenen Aquatroopern durch Verlesen ihrer Namen gedacht. Alle erhielten die Toten das Großkreuz der Aufopferung und das Ehrenkreuz in Gold, bevor es schließlich eine Schweigeminute gab.

Während im Hintergrund die Panzer damit begonnen hatten das Boulevard entlangzufahren, verließen alle Akteure die Bühne wieder, die nach einem kurzen Moment von Colonel Rayce Jal’daan der Schwarzen Garde wieder betreten wurde. Die hochgeschossene Frau mittleren Alters hatte einen ernsten und feierlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, mit dem sie nun Ridley bedeutete zurückzukommen. Die Gouverneursperson nahm von einem Bediensteten einen blauen Mantel entgegen, der in kälteren Gefilden Truuines zur Paradeuniform der Planetaren Sicherheitskräfte gehörte. Diesen legte hen über hens Gouverneursuniform an. Dann erst trat hen auf die Bühne und zum Redepult, das Jal’daan für hen freigemacht hatte.


„Sprechen Sie mir nach, Rekrut Aster!“

, wies die Colonel hen an und begann Worte aufzusagen, die Ridley gehorsam wiederholte:

„Ich schwöre mein Leben, mein Blut und meine Treue diesem schönen Planeten Truuine. Möge seine Sonne ewig scheinen und seine Feinde im Staub zu Grunde gehen. Heil Truuine und seinem Gouverneur; Heil dem Imperium und seinem Imperator!“

Die Gouverneursperson trat vom Pult zurück, während Orchester im Hintergrund eine mitreißende Melodie anstimmte. Innerlich musste hen Grinsen sich grade selbst Heil gewünscht zu haben.

„Rekrut Aster, hiermit erhebe ich Sie in den Rang eines Private 1st Class der Planetaren Sicherheitskräfte von Truuine.“

, erklärte Jal’daan feierlich und pinnte eine Rangplakette mit einem einzelnen, dunkelgrauen Rechteck an hens blaugewandete Brust. Dann zog sie zwei Codezylinder hervor und steckte sie hem zur Rechten und zur Linken in die dazugehörigen Taschen. Wie bei jeder Ehrung ertönte Applaus. Zum Abschluss nickte die Colonel hem noch einmal zu und Ridley verließ die Bühne wieder, wo hen sich auch des Mantels wieder entledigte. Zusammen mit der Gouverneursuniform war er für langes Tragen einfach viel zu warm.

Nun war Qowrow an der Reihe, der den Treueeid ohne zu zögern auf shyriiwook wiederholte und in derselben Weise zum Private 1st Class befördert wurde. Dann folgten einer nach dem anderen die anderen Squadmitglieder, bis schließlich nur noch Vorn übrig war. Mit Spannung verfolgte Ridley wie der rote Mensch die Bühne betrat und einen Schritt zum Rednerpult machte. Die Blicke von Meister und Akolyth begegneten sich und Ridleys Gesichtsausdruck war klar. Widerspruch, oder auch nur ein Abweichen vom vorgespielten Protokoll würde nicht geduldet werden.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Über der Hafenbucht von Abyston / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat
 
// Nachricht: An Gouverneur R. Q. Solaris, Truuine \\
Absender: Gouverneur Theranos Zesh, Prefsbelt IV

Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal


Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal.

Das Wappen erlischt und ein Herr ist zusehen, in perfekt sitzender Gouverneursuniform, großgewachsen, von schlanker und sportlicher Statur. Sein Gesicht ist klar geschnitten, mit hoher Stirn, scharfer Kieferlinie und ruhigen, ausdrucksstarken Augen, die Beobachtung und Nachdenklichkeit zugleich ausstrahlen sowie einem kleinen Lächeln, das Sympathie ausstrahlt. Dunkles, zurückgekämmtes Haar und ein gepflegter Dreitagebart, verleiht dem ganzen Erscheinungsbild ein gepflegtes Äußeres und Autorität.

Gekleidet in eine Anthrazitfarbene Uniform sowie den Rangabzeichen die ihn als Imperialen Gouverneur ausgewiesen. Er saß aufrecht in seinem Ledersessel, die Hände vor sich auf dem Schreibtisch ineinander gelegt.



Sehr geehrter Gouverneur Solaris,


mit aufrichtigem Dank habe ich Ihre Nachricht erhalten. Es ehrt mich, dass Sie sich inmitten Ihrer vielfältigen Verpflichtungen Zeit für einen persönlichen Austausch genommen haben.

Die Situation auf Prefsbelt IV befindet sich – wie Sie vielleicht gehört haben – im Übergang. Aber mit jedem Tag wächst der Zusammenhalt der liegend Verwaltung sowie die Ordnung und der Berg der zu erledigenden Tätigkeiten, die leider zu lange von meinem Vorgänger vernachlässigt wurden, beginnt stetig zu schrumpfen.

Ihr beruflicher Werdegang und Ihre Expertise – insbesondere in intergalaktischer Wirtschaft und Verwaltung – beeindrucken mich sehr. Als jemand, der ebenfalls dem Gedanken einer leistungsorientierten, aber ethisch fundierten Verwaltung verpflichtet ist, sehe ich viele Parallelen zwischen unserer Herangehensweise.

Als kleines Zeichen meiner Wertschätzung habe ich meiner Sekretärin, Miss Marris, den Auftrag gegeben, Ihnen zwei Flaschen eines Projekts zu senden, das mir persönlich außerordentlich am Herzen liegt „Imperialis Sensus“, ein Schaumweinprojekt, das für jene steht, die mit Haltung und Weitblick. Beide Sorten – Classica und Luxa Solis – sollen für Sie persönlich sein. Ich hoffe, Sie finden einen passenden Anlass.
Ich lasse Ihnen von meiner Sekretärin noch einen kleinen Zettel beilegen mit ein paar kleinen Informationen zu den zwei Flaschen.

Ich hoffe Sie bald bei uns auf Prefsbelt IV begrüßen zu dürfen, da ich ein Projekt betreffend unseres Süßwassersee plane und mir Ihre Expertise aufgrund Ihrere Erfahrung auf Truuine äußerst willkommen wäre, ich lege Ihnen dahingehend ein paar mögliche Konzepte bei und hoffe auf Eure Unterstützung.

Weiterhin wünsche ich Ihnen klare Sicht und ein sicheres Händchen in Ihrem Sektor, angesichts egal welcher Einflüsse, die Sie sicher mit Bravur im Namen unseres großartigen Imperiums meistern werden.

Mit Respekt, verbindlicher Hochachtung und imperialen Grüßen.


Gezeichnet, Theranos Zesh
Gouverneur von Prefsbelt IV

\\ Ende der Nachricht //

// Beilage an: Gouverneur Ridley Quinn Solaris \\
persönlich zu öffnen – vertraulich beigelegt
Absender: Liena Marris
Persönliche Assistentin von Theranos Zesh


Sehr geehrter Gouverneur Solaris,

im Auftrag Seiner Exzellenz Gouverneur Theranos Zesh überreiche ich Ihnen mit größtem Respekt und ausgesuchter Sorgfalt zwei Flaschen Imperialis Sensus – ein Schaumweinprojekt, das mit Blick auf Führung, Haltung und innere Ordnung entwickelt wurde.

Beide Sorten, Classica und Luxa Solis, wurden in begrenzter Stückzahl hergestellt und sind ausschließlich für Persönlichkeiten vorgesehen, die durch Pflichtbewusstsein, Eleganz und Entschlossenheit wirken. Ihr Name wurde von Gouverneur Zesh selbst für diese kleine Ehrung ausgewählt.

Die beiliegenden Flaschen wurden versiegelt, einzeln nummeriert und von Hand verpackt. Sowie eine speziell für Sie verzierte Luxusverpackung mit Ihrem Namen. Wir legen Ihnen noch einen kleinen Informationszettel des Inhaltes bei. Mögen Sie damit einen stillen Moment begehen – oder einen bedeutsamen.

Mit größter Hochachtung,

Liena Marris
Persönliche Assistentin des Gouverneurs von Prefsbelt IV


** Beipackzettel **

Imperialis Sensus – Edition für Gouverneur R.Q. Solaris
Ein Schaumwein für klare Gedanken und aufrechte Wege.

CLASSICA
– Eleganter, strukturierter Grundton
– Dezente Fruchtnoten von weißem Pfirsich, reifem Apfel
– Feines Mousseux, trockener Abgang
– Symbolisiert: Ordnung, Konzentration, Beständigkeit

LUXA SOLIS
– Warmer, goldbetonter Charakter
– Aromen von Zitrusblüten, Honig und Vanilleholz
– Leicht cremige Textur, harmonischer Ausklang
– Symbolisiert: Inspiration, Aufbruch, Disziplin im Licht

Hergestellt in begrenzter Zahl für Repräsentanten
des imperialen Gedankens.
Gekühlt servieren. In Würde genießen.

\\ ** ** ** //
 
Zuletzt bearbeitet:
// Nachricht an: Ridley Solaris, Governor von Truuine
Absender: Agustin Prada, Moff des Myto-Sektors

Gouverneur Solaris,

ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre herzlichen Glückwünsche. Wie Sie sich zweifellos vorstellen können, liegen sowohl hinter mir als auch vor mir Stunden von außerordentlicher Anstrengung und Herausforderung. In enger Zusammenarbeit mit unserem geschätzten Kollegen, Moff Aren Vayliuar, haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, um den Supersektor unserer Thronwelt zu stabilisieren und ihn von den tiefen Abgründen eines unverzeihlichen Verrats am Imperium zu reinigen. Diese Pflicht, die in diesen stürmischen Zeiten auf uns lastet, sollte jede Regionalverwaltung mit unerschütterlicher Entschlossenheit erfüllen.

Es erfüllt mich daher mit großer Zufriedenheit zu hören, dass Truuine unter Ihrer Führung eine ungeahnte Stärke erlangt. Dass meine Verwaltung durch die gewährte militärische und logistische Unterstützung einen Beitrag dazu leisten konnte, ist selbstverständlich und erfüllt mich mit Zuversicht. Ich bin überzeugt, dass es Ihnen in Kürze gelingen wird, Truuine vollständig zu befrieden und die imperiale Ordnung mit Ihrer vorbildlichen Entschlossenheit und Disziplin endgültig durchzusetzen. Falls es weitere Belange gibt, bei denen wir Sie angesichts dieses wichtigen Vorhabens unterstützen können, lassen Sie es mich jederzeit wissen.

Wie Ihnen vermutlich nicht entgangen ist, deuten die aktuellen Entwicklungen auf eine erneute militärische Konfrontation mit unserem großen Feind hin. Angesichts der gravierenden Bacta-Engpässe im imperialen Norden könnten sich die Koltolieferungen von Truuine als noch entscheidender für unsere Verteidigungskapazitäten erweisen, als wir ohnehin bereits angenommen haben. Diese Ressourcen sind nicht nur von strategischer Bedeutung, sondern könnte im Kriegsfall in den kommenden Wochen und Monaten über das Überleben unserer Streitkräfte und den Erhaltung wichtiger Schlüsselregionen des Supersektors entscheiden.

Aus diesem Grund bin ich umso entschlossener, meine Verwaltung durch schnelle und wirkungsvolle Durchführungsverordnungen dazu zu bewegen, Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Arbeitskraftknappheit noch intensiver zur Seite zu stehen. Ich werde den frisch ernannten Gouverneur von Dubrillion, Khamzat Shartov, unverzüglich anweisen, die notwendigen Schritte einzuleiten, um Ihnen die erforderliche Unterstützung zukommen zu lassen. Seien Sie versichert, dass wir alles daransetzen werden, die Effizienz und Stabilität Ihrer Operationen zu gewährleisten. In Anbetracht der angespannten Lage werde ich ebenfalls erwägen – insbesondere im Falle eines schnellen Kriegseintritts, aber unter Umständen auch unabhängig davon – großzügigere Freistellungen der gewährten Kredite zu bewilligen, im Gegenzug für weiterreichende Exklusivansprüche auf die Koltolieferungen von Truuine. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass unsere strategischen Bedürfnisse auch unter den herausforderndsten Bedingungen erfüllt werden können, während wir gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität Ihrer Verwaltung unterstützen.

Ich wünsche Ihnen bei all Ihren Unterfangen den größtmöglichen Erfolg und bedanke zuletzt natürlich auch noch im Voraus für ihre freundliche Geste. Sobald ich nach Dubrillion zurückgekehrt bin, werde ich gewiss auf den Myto-Sektor und Truuine anstoßen.

Heil dem Imperium

Gezeichnet,
Agustin Prada, Moff des Myto-Sektors
 
[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Abyston - Garnison - Landefeld - Repulsorplattform - Darth Aster, Lieutenant Aldor, Akolyth Vorn, etwas entfernt davon Saku Keznoi und Kayn Shydaien + eine ganze Batterie NPCs, darunter Akolyth Big Q]

Die Worte des Lieutenant sagten wenig aus und im Grunde war auch Aster nicht hilfreich, sodass Vorn relativ schnell mental ausstieg und einfach nur noch in die ungefähre Richtung der anderen sah, während er versuchte an IRGENDETWAS ANDERES zu denken.

Das tat er auch noch, als die Show begann. Inzwischen saßen sie und die Plattform, auf der sie sich befunden hatte, erhob sich. Ein Detail, welches dem Akolyth zuvor hätte auffallen können, hätte er besser zugehört. Es hatte eine Einweisung gegeben. Was an diesem Tag so alles passieren würde, was sie selbst tun mussten. Offensichtlicherweise hatte sich der Mensch nur die Teile gemerkt, die ihn persönlich betrafen. Also die Paradeuniform, der Abschnitt mit der Rangabzeichenverleihung und so weiter. Das sie sich dabei auf einer fliegenden Plattform befinden würden, das hatte er wohl überhört. Und konnte deshalb eine gewisse Unruhe nicht unterdrücken. Die Macht half ihm gewisse Höhen unbeschadet zu überstehen, sollten sie nun in einen freien Fall übergehen, doch diesen Punkt überschritten sie schnell. Das hatten sie nun wirklich nicht geübt!

Während um ihn herum über Belanglosigkeiten gelabert wurde, dachte Vorn darüber nach, wie er den Fall überleben konnte. Leider hatte er während seiner Zeit in der Kolonie wenig auf Dinge wie Mathematik und Physik gegeben, weshalb er jetzt nur wusste, dass er diese beiden Fächer gebraucht hätte, um das grob berechnen zu können. Also versuchte er sich an sein Training zu erinnern, versuchte fallende Körper einzuberechnen und ob er diese als Zwischenstopps einsetzen konnte, von denen er sich abstieß. Aber funktionierte das so? Konnte er so seinen Sturz abbremsen?

Oh, der
Lieutenant bekam seine Orden. Ja, fantastisch, die sind ja richtig was wert! Als ob die Anerkennung eines Imperiums, welches dich als Glaskanone behandelte, etwas wert war. Drauf geschissen. Vorn dachte lieber über seine Überlebenschancen nach, sollte etwas schief gehen.

Zumindest bis er dran war. Man hatte sich ihn bis zuletzt aufgespart. Auch dies war in ihrer Vorbesprechung bereits erklärt worden. Es hatte dafür sicherlich auch irgendeine fadenscheinige Erklärung gegeben, doch Vorn kannte natürlich die Wahrheit. Ihn als letztes zu befördern hieß, dass man ihn am längsten in Erinnerung behielt. Den ersten und den letzten und alle dazwischen waren egal. Strafarbeit und Sanktionen hin oder her, der hünenhafte Akolyth war definitiv die erfolgversprechendste Waffe im Arsenal des Imperiums.

Big Q hätte auch hier stehen können, doch er war ein Tier, ein nach allen Regeln der zivilisierten Welt stinkender Affe und da änderte auch eine blaue Uniform nichts daran. Tatsächlich hatte Vorn inzwischen mitbekommen, wenn auch nur durch Mundpropaganda, dass Wookiee im Allgemeinen eigentlich zur Neuen Republik gehörten, also zum mächtigsten Feind des Imperiums. Keiner wollte diesem Tier einen erinnerungswürdigen Platz zuweisen. Vorn hingegen war ein Musterbeispiel. Okay, die rote Haut mochte ungewöhnlich sein, doch er sah wie ein Mensch aus. Wie der Prototyp eines echten Mannes. Groß, muskulös und mit majestätischem Bart. Die beschissene Paradeuniform zog ihn ein bisschen herunter, aber selbst sie konnte seine offensichtliche Stärke und Strahlkraft kaum bändigen.

Deshalb brauchte
Aster gar nicht so angestrengt gucken, als sich der Akolyth zu der Stelle begab, bei der man ihm befördern würde. Vorn hatte durchaus nicht vor die Zeremonie zu sabotieren. Er wollte dem verschissenen Imperium voller Schw***teln zeigen, wie ein ECHTER Mann aussah. Mit schweren Schritten, jeden davon wohl bemessen, trat er vor. Mit geradem Rücken, mehr wie ein Droide, betrat er die zugewiesene Stelle, richtete sich ordnungsgemäß aus und starrte dann in die Ferne.

Das neue Rangabzeichen gab es aber noch nicht. Zuvor musste Vorn noch lügen. Diesen Teil hatte sich der menschliche Akolyth zuvor gut überlegt. Von
„Ich mach den Scheiß nicht!“ bis zu „Ich verspreche mich absichtlich!“ war alles dabei gewesen. Am Ende hatte er sich dazu durchgerungen es – aus imperialer Sicht – richtig zu machen. Er würde mitspielen. Zum Teil deshalb, weil er aktuell ja sowieso schon alles an Strafarbeit zugeteilt bekam, das möglich war. Er war im Augenblick wahrscheinlich nicht weit davon entfernt als „zu viel Aufwand für zu wenig Nutzen“ deklariert zu werden. Und da Aster immer in der Nähe war, gab es auch keine Möglichkeit der Konsequenz aus dieser Entscheidung zu entgehen. Der Sith und Planetenherrscher brauchte es nicht sagen oder ihn, wie eben, eindringlich anzustarren. Vorn war durchaus bewusst, dass er auf einem schmalen Grad wandelte und immer kurz davor stand abserviert zu werden. Das hatte seinen Reiz, denn Vorn wollte dem Imperium möglichst oft in die Nüsse treten, doch dabei draufzugehen war auch nicht sonderlich attraktiv. Lange Rede kurzer Sinn: Vorn wiederholte die Worte des Colonels Wort für Wort, wenn auch mit weniger Inbrunst oder vorgetäuschtem Heroismus. Er sprach die Worte des Imperiums, aber ER sprach sie, nicht Aster.

„Ich schwöre mein Leben, mein Blut und meine Treue diesem schönen Planeten Truuine. Möge seine Sonne ewig scheinen und seine Feinde im Staub zu Grunde gehen. Heil Truuine und seinem Gouverneur; Heil des Imperium und seinem Imperator!“

Es hatte ein wenig Arbeit erfordert, da Vorn ja nicht das Holonet benutzen durfte und keine Fragen stellte wollte, aber mit Sonne war tatsächlich Stern gemeint und der hieß in diesem System Truuine Prime. Das war wohl eine durchaus gängige Praxis bei der Benennung von Planeten und Sternen, zu der der Mensch auch keine Meinung hatte. Aber natürlich hatte man das Wort Sonne in diese Rede eingebaut, obwohl es völlig sinnbefreit war. TYPISCH Imperium eben. Es gab vermutlich eine eigene Behörde dafür. Damit Politiker wie
Aster zu einer simplen Sache wie Stern nicht Stern sagen mussten. Ihre Leben waren derart belanglos und langweilig, dass sie sich neue Dinge aus dünnster Luft herbeibeschwören mussten. Für NICHTS. Für absolut GAR NICHTS. Es hatte keinen beschissenen Wert!

Noch bevor Vorn damit fertig war, sich in umfangreichen Maße über das Wort Sonne aufzuregen, hatte er bereits sein neues Rangabzeichen und zwei sogenannte Codezylinder erhalten. Sobald Vorn aber das Nicken des Colonels erhielt, verstummte seine gedankliche Tirade und er begab sich wieder zu seinem Platz direkt neben seinem Meister. Gab es eigentlich eine Steigerungsform von Zeitverschwendung?


[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Abyston - Garnison - Landefeld - Repulsorplattform - Darth Aster, Lieutenant Aldor, Akolyth Vorn, etwas entfernt davon Saku Keznoi und Kayn Shydaien + eine ganze Batterie NPCs, darunter Akolyth Big Q]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Über der Hafenbucht von Abyston / Repulsorplattform ] Lieutenant Aldor Karvek, Gouverneur und Pvt 1st Class Ridley Solaris und Pvt. 1st Class Vorn Aphadon Meri, etwas weiter weg Commander Saku Keznoi und Lieutenant Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Pvt. 1st Class Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat

Nun begann sich die Plattform wie geplant in die Höhe zu heben und obwohl er dabei war, wie der Ablauf des Ereignisses besprochen wurde, sah Aldors einen kurzen Moment Überraschung im Gesicht des Speziesdurcheinanders namens Vorn. Ebenfalls pünktlich begann der Legat für innere Sicherheit, Di Ghuta, mit seiner Rede und verkündete die Verdopplung der Planetaren Sicherheitskräfte auf 2 Divisionen. Langsam flogen sie aufs Meer und auf einmal erschien ein riesiges Hologramm vom Gouverneur. Offensichtlich war er nicht der einzige, der damit nicht gerechnet hatte, den auch Ridley schien äußerst überrascht, positiv überrascht zu sein.

Jetzt kam der Teil der Zeremonie, der ihm überhaupt nicht gefiel. Zuerst kam Major a.D. Beck auf die Bühne, um dem Anaxianer seine Aquatrooper-Urkunde zu überreichen. Bis dahin war für ihn alles in Ordnung, aber der Orden, der ihm jetzt von Lieutenant Colonel Lauchlan überreicht wurde, gefiel ihm nicht. Warum belohnte man ihn für eine Dummheit? Jedoch wand er nichts gegen die Auszeichnung ein, da er offensichtlich als der Held vom Truuine dargestellt wurde. Würde er jetzt die eigentliche Situation auzeigen, würden Zweifel am Imperialen Militär aufkommen, also bedankte er sich schlicht.


"Vielen Dank, Lieutenant Colonel! Und auch ihnen danke ich Major!"

Als nächstes kam der Gouverneur auf die Bühne, um ihm den letzten Orden, das silberne Ehrenkreuz zu Truuine zu verleihen. Immerhin, einen Nutzen hatten diese Dinger: Man konmte sie bei öffentlichen Veranstaltungen an seiner Uniform tragen, um zu zeigen, dass man der "Held von Truuine" war. Das Volk hatte immer den Drang, eine Person zu nehmen und zu sagen: "Nur wegen dem wurden wir noch nicht gefoltert und als Sklaven verkauft.", um es einmal drastisch auszudrücken. Das war nicht, was er wollte. Das war das, was das Volk wollte. Und somit auch das, was Gouverneur Solaris wollte. Als er alles entgegengenommen hatte setzte er das falsche Lächeln ein, das er schon so oft von Politikern gesehen hatte, dass er es sich schlichtweg abgeschaut hatte.

"Ich danke ihnen herzlichst, Gouverneur!"

Den Rest der Zeremonie verbrachte er auf seinem Sitzplatz. Von dort beobachtete er, wie die Verletzten und die Toten geehrt wurden. Aufmerksam hielt er nach Command Sergeant Akwaake Ausschau. Er würde diese sehr gerne kennenlernen. Schweigend beobachtete er weiter, wie Ridley und seine Schüler zu Pvt. 1st Class befördert wurden. Immernoch kein Zeichen von Akwaake.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Über der Hafenbucht von Abyston / Repulsorplattform ] Lieutenant Aldor Karvek, Gouverneur, etwas weiter weg Pvt 1st Class Ridley Solaris, Pvt. 1st Class Vorn Aphadon Meri, Commander Saku Keznoi und Lieutenant Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Pvt. 1st Class Qowrow, Major a.D. Belhook Beck, Lieutenant Colonel Lauchlan, Colonel Rayce Jal'daan und alles was auf Truuine Rang und Namen hat
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Über der Hafenbucht von Abyston / Repulsorplattform ] Ridley, Vorn und Aldor, etwas weiter weg Saku Keznoi und Kayn Shydaien, sowie (NPCs) Qowrow und alles was auf Truuine Rang und Namen hat

Ein dünnes Lächeln kräuselte Ridleys Lippen, als auch Vorn den Treueeid ohne zu Zögern wiederholte. Bis zum Schluss hatte hen damit gerechnet, dass der Akolyth doch noch versuchen würde, hem in irgendeiner Form in die Suppe zu spucken, doch nichts dergleichen war geschehen. Ein weiteres Indiz, wie gut die Ausbildung ihn bislang dressiert hatte. Von einem obszönen Haudrauf, der nicht umhin konnte die widerwärtigsten Dinge von sich zu geben, als wären sie das Normalste auf der Welt, zu einem geschniegelten Hündchen in Uniform, das auch noch auf Kommando bellte. Es war ein Sieg, der sogar noch süßer war als alles andere, was heute gefeiert wurde.

Einen Moment lang erlaubte hen sich den Moment einfach nur zu genießen, bevor es wieder an der Zeit war die Bühne zu betreten. Nun war der Zeitpunkt für die politischen Beförderungen gekommen und auch davon gab es am heutigen Tag nicht wenige. Zunächst gab es zwei Neuzugänge in den Legatenstand. Teldor Kland, ein hellhäutiger Mensch Mitte dreißig, den Ridley damals noch als Clerk auf Manaan rekrutiert hatte, ließ das Präfektenamt von Abyston hinter sich und wurde mit einigen freundlichen Worten und einem Händeschütteln zum Legaten des Äußeren ernannt. Bereits im Zusammenhang mit dem Keladaprojekt hatte er ähnliche Kontaktaufnahmen wahrgenommen und dabei so eine gute Arbeit gemacht, dass Ridley ihn nun in Vollzeit dazu abstellen wollte.

Bei der zweiten Kandidatin handelte es sich um die violette Patrolianerin Calhunow, die bislang das Präfektenamt von Moraband ausgefüllt hatte. Sie, so verkündete Ridley mit einem breiten Lächeln, würde fortan das Amt der Legatin für Bildung und Kultur bekleiden. Bislang war die Propagandastelle eher ein Gemeinschaftsprojekt der gesamten Truuiner Verwaltung gewesen, bei der jeder mit guten Ideen und Feingefühl hatte mitwirken können. So langsam wuchs Truuine jedoch zu einer Größe und Wichtigkeit heran, dass Ridley Macht und Know-How in einem eigenen Ministerium konzentrieren wollte. Calhunow war in der Vergangenheit immer wieder mit einem guten Auge für Propaganda aufgefallen, weshalb sie nun auch in das entsprechende Amt erhoben wurde.

Nachdem das inzwischen siebenköpfige Kabinett aus einer Selkath, einem Chiss, einem Aqualish, zwei Menschen, einem Pantoraner und einer Patrolianerin sich zusammen mit Ridley in einem Gruppenfoto hatten ablichten lassen, wurde es Zeit die so freigewordenen Präfektenstellen neu zu besetzen. Und auch weitere hinzuzufügen. Zunächst war Mata Timone an der Reihe, die vom Clerk zur Präfektin gemacht wurde, jedoch ohne ihr einen räumlichen Zuständigkeitsbereich zu gewähren. Ihr Aufgabenbereich als Ridleys persönliche Assistentin blieb bestehen, sie machte lediglich einen ordentlichen Satz auf der Gehaltsskala.

Als Präfektin von Abyston folgte die Quarren Lo Kelszta nach und das Präfektenamt von Moraband übernahm eine rote Twi’lek namens U’uu’urial Hokska. Grade bei letzterer handelte es sich um einen Zögling Matas, die die Karkarodon aus derselben Ladung Sklaven rekrutiert hatte, mit der auch Vorn angekommen war. Zunächst als Clerk hatte Hokska in Matas Team wohl unermüdlich erstklassige Arbeit geleistet und kam mit wärmsten Empfehlungen. Ridley war gespannt zu sehen wie gut sich eine ehemalige Sklavin schlagen würde.

Ein neu geschaffenes Amt war der Orbitalpräfekt, der sich in nächster Zeit in erster Linie um die Temolakstation, aber auch die anlaufenden Projekte auf Kyyne und Naar kümmern würde. Der Kandidat hierfür hieß Khongordzol und war einer ebenjenen Temolak, die Ridley die letzten Monate über auf entsprechende Eignung hatte prüfen lassen. Hen hegte die Hoffnung, dass die Stimmung im Orbit sich ein wenig aufhellen würde, wenn die Bewohner der Station wieder das Gefühl hatten sich selbst verwalten zu dürfen. Was selbstverständlich auch mit dem handverlesenen Khongordzol nicht der Fall war. Aber die Optik zählte und Legatin Calhunow würde schon ein Weg einfallen dies vernünftig zu verkaufen.

Nachdem also auch Ridleys Regierungsstab auf diese Weise deutlich angewachsen war – so langsam begann die Verwaltung Truuines vom Umfang der anderer Planeten zu ähneln – war auch dieser Teil der Veranstaltung endlich vorüber. Beide neuen Legaten hielten noch eine kurze Antrittsrede und über Abyston wurde ein Feuerwerk abgefeuert. Doch schließlich machte die Repulsorplattform sich wieder auf den Weg zurück zum Garnisonslandefeld. Auf die meisten Gäste wartete hier ein Sektempfand, jedoch hatte speziell Ridley nicht vor sich hier länger als absolut notwendig sehen zu lassen. Immerhin blieb hen länger als die frisch gebackenen Privates 1st Class, die Sergeant Shostak sofort in Richtung eines wartenden LAAT/is führte. Man musste das Rangspektrum der Gäste ja auch nicht zu sehr strapazieren. Mit einem freundlichen Lächeln verabschiedete Ridley speziell die beiden Akolythen.

Für einige Minuten tourte Ridley durch die anwesenden Gäste, schüttelte Hände und prostete zu. Schließlich beschloss hen jedoch, dass es nun bald an der Zeit war sich zum Gehen zu wenden und winkte Command Sergeant Akwaake heran, die sich mit ihrer gewohnten Gruppe Trooper hinter hem einreihte. Bevor hen jedoch hens Lambdafähre erreichte, bot sich noch eine letzte Gelegenheit für ein kurzes Gespräch, das hen nur allzu gerne wahrnahm: Sowohl Operative Yazhu als auch Lieutenant Karvek fanden sich als letzte Überbleibsel von zwei sich auflösenden Gesprächsrunden wieder und so sammelte hen die beiden auf ein Wort ein.


„Sir!“

, begrüßte Akwaake ihren kommandierenden Lieutenant und salutierte, während Yazhu Ridley und Karvek respektvoll zunickte. Der Gouverneursperson entging nicht, dass der Arconier speziell vor hem den Kopf deutlich tiefer herabneigte.

„Seien Sie gegrüßt, Operative. Ich freue mich, dass Ihre Zusammenarbeit mit Lieutenant Karvek bislang so fruchtbar von Statten gegangen ist.“

, begrüßte Ridley Yazhu henserseits, der hen eindringlich aus seinen großen Roséaugen anstarrte.

„Gibt es bereits Pläne für eine nächste Mission?“

„In der Tat Gouverneur – sofern Lieutenant Karvek noch immer willens ist uns zur Hand zu gehen?“

, gab Yazhu zurück und warf Karvek einen Blick zu.

„Details möchten wir uns lieber für die Privatsphäre eines Briefingraumes aufsparen, doch hat uns der angebrachte Peilsender zu einer Geheiminstallation am Meeresgrund geführt, die einer groß angelegten Säuberungsaktion bedarf, Gouverneur. Wenn Sie es erlauben, würden wir uns wünschen, dass Lieutenant Karvek zu diesem Zweck mit voller Mannstärke operiert?“

Ridley lächelte dünn und blickte von Yazhu zum Lieutenant und zurück. Hen hatte schon fast mit so etwas gerechnet.

„Das sollte kein Problem darstellen. Ich habe bereits mit Commander Keznoi besprochen, dass im Zweifel Lieutenant Shydaien Ersatz stellt, wenn meine Garde sich im Dienste Truuines verhindert sieht.“

, gab hen zurück und nickte sowohl dem Menschen als auch dem Arconier ermutigend zu.

„Gute Arbeit Sie beide. Ich freue mich darauf den nächsten erfolgreichen Missionsbericht zu lesen.“

Mit einem Grinsen warf Ridley Akwaake einen Blick zu, die geduldig hinter hem gewartet hatte.

„Command Sergeant, dann wohnen Sie doch am besten dieser kleinen Runde bei. Ich nehme eine von Lieutenant Shydaiens Gruppen mit. Heute Abend steht ja ohnehin nur Papierkram an.“

Wieder zu Karvek und Yazhu gewandt fügte hen hinzu:

„Ihnen danke ich für das Update, meine Herren. Viel Spaß beim Erstürmen der Festung, ich habe jedoch noch ein paar Termine, um die ich mich kümmern muss.“

Nacheinander gab Ridley beiden die Hand und machte sich dann endlich wieder auf den Weg zur Fähre. Wohl über Funk informiert worden, lösten sich einige andere Aquatrooper aus dem Geleitschutz der Menge und folgten hem an Bord. Keine Minute später war Ridley wieder auf den Weg gen Moraband.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Lambdafähre / Auf dem Weg nach Moraband ] Ridley
 
[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Abyston - Garnison - Landefeld - Repulsorplattform - Darth Aster, Lieutenant Aldor, Akolyth Vorn, etwas entfernt davon Saku Keznoi und Kayn Shydaien + eine ganze Batterie NPCs, darunter Akolyth Big Q]

Nach der politischen Veranstaltung, die nicht ANNÄHERND militärisch genug gewesen war, um Vorn von seiner beschissenen Paradeuniform abzulenken, ging es in Richtung O-sowieso. Kaum hatte man ihr nächstes Ziel über die Lautsprecher bekannt gegeben, da hatte der Sith den eh kaum auszusprechenden Namen der Stadt(?) oder Insel(?) auch schon wieder vergessen. Viel mehr war der Hüne an seinen neuen „Spielzeugen“ interessiert. Das Rangabzeichen war schnell begutachtet und ignoriert. Die Codeyzlinder hingegen blieben eine Weile lang in den Händen des Menschen. Er schaute sie sich von allen Seiten an und es dauerte nicht lange, da suchte er nach dem passenden Gegenstück. Er wusste IM PRINZIP wofür sie da waren, weil er schon mal bei ihrer Benutzung anwesend gewesen war. Das Wissen war aber eher theoretischer Natur und da er sich den Ruf erarbeitet hatte, dass man ihn besser nicht ungefragt Ratschläge geben sollte, stand er nun für sich in dem Transporter und suchte die Wände ab. Er fand nichts und kam deshalb in die Nähe des Cockpits. Er konnte auch einen vermutlich passenden Port sehen, doch der aktuell ranghöchste Soldat stand ihn im Weg und da sie einander direkt in die Augen sahen, konnte er schon erahnen, dass er hier und jetzt nichts mit seinem Codezylinder aktivieren würde. Fein. Dann eben erst in der Basis.

Da
Aster weit weg und die Parade ja an sich vorbei war, war Vorns nächster Schritt sich der Zwangsjacke so weit zu entledigen, dass er wieder atmen konnte. Oder, in seinem Fall, richtig kämpfen könnte, sollte es wer darauf anlegen. Einen Moment später taten es ihm seine Kameraden gleich, als hätten sie nur auf die Reaktion des Offiziers gewartet und da dieser den Hünen nicht anging, schien es wohl okay zu sein. Also lockerten sie alle vor allem die Kragen, während Vorn gleich das komplette Oberteil ablegte. Es war nun einmal nicht zu verhindern, dass sein Körper große Mengen an Wärme produzierte und dieser beschissene Planet war scheiße heiß, also zupfte er ein bisschen an der Unterbekleidung, legte diese aber nicht ab. Dieses Thema hatten sie bereits ausführlich behandelt. Schwitzen war besser als oberkörperfrei herumzulaufen, auch wenn sie nicht von irgendwelchen Kameras oder Offiziellen gesehen werden konnten. Irgendetwas mit militärischem Code oder so. So wirklich darüber beklagen konnte sich Vorn aber nicht mehr. Er hatte es schon zu oft getan. Truuine war, mal von seinem Abstecher in die Hochgebirgsregion am Anfang seiner imperialen Reise abgesehen, ein echt lästig warmer Planet. In seiner Kolonie war es einfach überlebensnotwendig gewesen, diese künstliche Konstruktion nicht übermäßig warm zu halten und stattdessen mehr Kleidung zu tragen. Aber auf Truuine konnte man selbst nackt schnell ins Schwitzen geraten. OFFENSICHTLICH. Beschissener schw***teliger Ar*chf***erplanet. Alle Soldaten schön ölig schwitzend halten. Das erleichtert den F**k! Was für WI**SER!

Nun ja. Mal nicht übertreiben. Schon beim Sitzen ins Schwitzen zu geraten war zwar nicht geil, aber auch keine Katastrophe. Des weiteren war der LAAT/i Transporter ja aktuell offen und ein konstanter Luftzug umschmeichelte ihre Körper, weshalb die gesamte zurückliegende Tirade … ohnehin nur gegen die Langeweile helfen sollte? Sie vertreiben sollte? Tja, wenn man halt keine Zylinder in Löcher schieben durfte...

Auf dem Weg zu O-City saßen sich
Big Q und Vorn gegenüber und es entstand ein seltener Moment der Eintracht, als sie sich nur mit Blicken über den jeweils anderen lustig machten, weile beide Männer in dieser verfi**ten Uniform scheiße lächerlich aussahen. Also nicht einmal die Paradeuniform im Speziellen. Diese und die normalen waren so offensichtlich für normal - also klein - gewachsene Humanoiden geschneidert worden, dass sie an diesen beiden Riesen lächerlich wirkten. Der Wookiee plusterte sie durch sein Fell noch weiter aus, was richtig beschissen aussah, doch Vorns selbst erschaffene gedankliche Zwangsjacke war auch nicht besser. Weil er sich zusammengepresst fühlte, zupfte er ständig hier und da an dem Stoff, dehnte diesen durch Bewegungen wie Muskelanspannung oder dem Drehen seines gesamten Oberkörpers. Beide übergroßen Männer bewegten sich unablässig, während alle anderen ihrer Kameraden relativ ruhig dasaßen. Es war nicht einmal so, dass diese Kleidung einen Juckreiz verursachte oder scheuerte, sie war einfach nur … wie eine zweite Haut. Keiner der beiden Privates war scharf auf seine solche!

Sie waren immer noch bei diesen gestikulierten und mimischen Anfeindungen, als sie in O-City ankamen. Der Name wurde nochmals genannt. Osicia ... ja, was auch immer. Vorn warf einen Blick hinaus. Im Gegensatz zu den bereits besuchten Orten war diese Stadt eher flach. Kein Vulkan oder Berg erhob sich im Zentrum. Stattdessen gab es ein riesige helle Fläche aus eher niedrigen Gebäuden, viel Wasser innerhalb der Stadt und allgemein nichts, das einen Mann wie Vorn interessieren würde. Mal von den – wohl nachträglich hinzugefügten – imperialen Gebäuden abgesehen. Hier mehr als sonst irgendwo, wurde der Hüne daran erinnert, dass das Imperium nicht schon immer hier zu Hause gewesen war. Ein über alles andere hinaus ragender militärischer Komplex befand sich dort, wo sich der Raumhafen und andere große, imperial aussehende Gebäude befanden. Türme, die nach Kommunikation, Überwachung und „Bewahrung der Ordnung“ aussahen, thronten über allem. Selbst ein nicht übermäßig an Ästhetik interessierter Vorn konnte diese Diskrepanz erkennen. Die eigentliche Stadt hatte etwas von einem Sandstrand, wie ihn ein Insekt sehen mochte. Viele helle felsige Quader mit Wasser und spiegelnden Oberflächen dazwischen, die sich gut in die Natur einfügten und dann dieser alle Augen auf sich ziehende imperiale Block aus grauem Durastahlbeton und Durastahl; Droiden, Waffen, imperiale Uniformen, hier und da ein paar Fahrzeuge.

„Hm.“ kommentierte Vorn dieses Bild und lehnte sich zurück, während der Transporter einen der Landeplattformen der Garnison ansteuerte. Bisher war der Akolyth nur in scheinbar rein imperialen Gebieten unterwegs gewesen, sodass ihm dies gar nicht aufgefallen war. Das Imperium war echt … war echt nicht an Anpassung interessiert. Der gesamte militärische Komplex war so offensichtlich nachträglich in die Stadt hinein „geworfen“ worden, dass der Rothäutige kaum seine Anerkennung unterdrücken konnte. Er war – automatisch – davon ausgegangen, dass die schw***teltigen Imperialen sich den örtlichen Lebensformen anpassen und ihnen in aller Form schmeicheln würden, damit man sie akzeptierte. Stattdessen hatten sie einen stählernen Koloss ins Zentrum abgeworfen und gesagt: Kommt darauf klar oder werdet vernichtet. Scheiße man, das konnte Vorn nun wirklich respektieren! Denn wenn es etwas noch verabscheuungswürdigeres als imperiale Ar**hf***er gab, dann waren es Fischfressen! Und MAN, gab es viele davon. Sie überflogen die zivilen Teile der Stadt nur kurz, sodass der Machtnutzer nicht viele Details erkennen konnte, doch Fischfressen gab es genug. Vor allem viele von diesen Hai-Fischfressen. Die sahen zwar wenigstens gefährlich aus, doch Fischfresse blieb Fischfresse. Fantastisch. Es würde mal wieder alles nach Fisch stinken!

Aber wenigstens nicht innerhalb der Garnison. Sie landeten und verließen den Transporter. Irgendwelche Bodencrew umschwirrte diesen sofort, Gespräche wurden geführt, Sachen aus- und eingeladen, Droiden taten dies und das und überhaupt war plötzlich echt viel los, als hätten sie nur darauf gewartet endlich irgendetwas zu tun zu bekommen. So wirklich verstand Vorn das alles nicht. Mal landete etwas und keinen kümmerte es auch nur einen Furz und dann wieder waren da plötzlich zwanzig Personen und taten so, als wäre dies der wichtigste Moment in ihrem Leben! Scheiß! Unlogische! Imperiale!
Anyway. Sie wurden von dem ranghöchsten Offizier zu einer Art Zwischenstation gebracht, welcher einfach nur eine freie Fläche war. Sie warteten eine ganze Weile, während immer mehr Uniformtragende ankamen. Irgendwann schien es dann genug zu sein und sie wurden offiziell angesprochen. Also willkommen geheißen auf imperiale Art. Blabla, hier ist das, da ist das, blabla, wichtig für das Imperium hier, nicht so wichtig für das Imperium da, Baracken dort, Küche woanders, das passiert dann, aber nicht dann und vor allem nicht DANN, aber manches schon doch dann, aber na ja, wen interessierts. Vorn speicherte nur die wichtigsten Punkte. Denn er war ein Akolyth vom Planetenherrscher. Dieser ganze Standard-Imperialenbullshit war nur für Standard-Glaskanonen-Fleischwolf-Futter-Soldaten-Geschmeiß gedacht und er hatte keine Sekunde vor, sich in diese Maschinerie integrieren zu lassen.

Noch am selben Tag saß Vorn dann in der Baracke, wobei diese nur vom Namen her wie die auf der Insel aussah. Seine erste Großraumschlafstatt hatte diesen improvisierten, wenn auch dennoch militärisch professionellen Touch besessen. Hier in der Garnison von O-City wirkte alles langlebiger, als hätte man vor zu bleiben. Alles wirkte hochwertiger, langlebiger, doch dafür auch industrieller. Es war schwer zu beschreiben, doch die Baracken zuvor hatten menschlich gewirkt. Als hätten Menschen, am Beginn einer neuen Woche mit zu wenig Schlaf und Energie in den Knochen eine Baracke erbaut, während sie gedanklich noch in den Armen ihrer Geliebten vom Vortag lagen. Schaute sich Vorn jetzt um, sah er droidische Präzision, als hätte man die gesamte Garnison in einer Fabrik erbaut und dann abgeworfen. Obwohl deshalb alles noch geleckter wirkte, er also den glitzernden Anstrich des schw***teligen Imperiums erkennen konnte, sah er auch den Vorteil. Klar, die Führung gehörte ausgetauscht, doch GRUNDSÄTZLICH ... man konnte damit arbeiten … verdammtes Imperium … wieso mussten sie es einem so schwer machen, sie VOLLumfänglich zu hassen ...

[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Osicia - Garnison - Baracken - Akolyth Vorn und ein paar andere Soldaten, darunter Akolyth Big Q]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Praxeum ] Ridley

Es dauerte über eine Woche, bis sich Ridleys Arbeitspensum sich nach Ende der Grundausbildung und der Militärparade wieder normalisiert hatte. Mata und das Kabinett aus Legaten hatten die letzten drei Monate über die Angelegenheiten Truuines vorbildlich verwaltet, doch am Ende des Tages war ein Gouverneur in Vollzeit trotzdem einfach notwendig, um den Überblick zu behalten und alle Akteure zu koordinieren. Entsprechend versenkte Ridley die nächsten paar Tage über sämtliche verfügbare Zeit darin liegengebliebene Projekte wieder aufzuwecken und sämtliche Angelegenheiten wieder auf einen Erledigungsstand von vor drei Monaten zu bringen. Etwas Gutes hatte die dramatische Stundenverringerung der letzten Zeit jedoch gehabt: Sämtliche Strukturen, die auf hens Zeit angewiesen waren, waren zwangsweise gnadenlos optimiert worden.

Für die Akolythen hatte Ridley diese Woche entsprechend keine Zeit gehabt und ließ sie für den Moment in der osicier Garnison der Planetaren Sicherheitskräfte schmoren. Um die beiden würde hen sich in den kommenden Tagen kümmern, doch für heute hatte Mata wieder einen interessanten Batzen Nachrichten angemeldet. Nach dem Frühstück begab Ridley sich also wieder, wie auch letzten Tage auch, zu Fuß vom Praxeum zum Regierungspalast. Dort wartete heute jedoch nicht hens persönliche Assistentin, sondern Darth Quiver, die nautolanische Sith-Hexerin auf hen. Lässig lehnte sie neben dem Eingang und ignorierten die nervösen Blicke, die die hier postierten Wachmänner ihr zuwarfen.


„Morgen, Aster.“

, sagte die grünhäutige Sith, als sie Ridley erkannte. Lässig stieß sie sich von der Wand ab, an der sie bis eben gelehnt hatte.

„Quiver.“

, begrüßte Ridley sie und nickte ihr zu. Innerlich machte hen sich bereits auf das Chaos gefasst, das die Sith unweigerlich immer mit sich brachte, wenn sie irgendwo auftauchte.

„Was kann ich heute für dich tun? Laufen deine Forschungen wie du sie dir vorstellst?“


„Offizielle Geschäfte fürchte ich…“

, gab sie zurück und grinste süffisant, ohne auf die zweite Frage einzugehen.

„Auch wenn so ein Gouverneursbüro natürlich…vielseitig benutzt werden kann. Keine Sorge, wir werden auch nicht von Präfektin Timone gestört werden.“

Ridley rollte mit den Augen, bedeutete Quiver jedoch hem zu folgen. Was auch immer die Sith ausgeheckt hatte, es war besser es sich anzuhören und dann weiterzusehen. Ohne ein weiteres Wort betrat Ridley also das Gebäude und machte sich, Quiver im Schlepptau, auf den Weg. Ein paar Minuten später schloss sich die abhörsichere Bürotür hinter ihnen. Die Gouverneursperson setzte sich locker auf hens Schreibtisch und lächelte amüsiert, als hen Quivers enttäuschtes Gesicht bemerkte. Hatte hen es sich doch gedacht, dass die Nautolanerin vorgehabt hatte hen mit ebendiesem Manöver aus der Reserve zu locken. So jedoch blieb sie stehen und lehnte sich hem gegenüber gegen die Wand.

„Also. Was für offizielle Geschäfte führen dich heute zu mir?“

, fragte Ridley nach einem Moment des Schweigens, in dem die Sith sich in dem geschmackvoll eingerichteten Büro umgesehen hatte. Nun richtete Quiver wieder den Blick ihrer tiefschwarzen Augen auf hen.


„Innerhalb unserer Vereinbarung als Mittelsfrau zum Zirkel der Hexer zu fungieren…wurde mir der Auftrag erteilt dir einen Auftrag zu erteilen.“

Sie grinste.

„Wohl nicht mal vom Zirkel selbst, sondern anderen wichtigen Elemente, die anscheinend in irgendeiner Form auf dich aufmerksam geworden sind.“

Ridley zog eine Augenbraue hoch.

„Vor geraumer Zeit wurde wohl ein gewisser Graf Janus Sturn von Agenten der Neuen Republik gefangengenommen. Die Umstände sind natürlich streng geheim, aber offenbar wurdest du als geeignet befunden die Verhandlungen über seine Rückführung als Sprachrohr Seiner Majestät anzuführen.“

Nun folgte auch die andere Augenbraue. Die wenigen Worte hatten gleich mehrere Knaller enthalten. Lord Sturn, ein Gefangener der Rebellen?! Unwillkürlich fragte Ridley sich, ob dies einen Effekt auf die truuiner Schiffsfabrik haben würde, die ja von der Firma ebenjenes Grafen betrieben wurde. Dann schloss hen jedoch recht schnell, dass die Antwort vermutlich ‚nein‘ war. Vor allem, wenn bereits über Sturns Rückkehr verhandelt werden sollten, bevor auch nur irgendetwas an die Öffentlichkeit gelangt war.

„Warum ich? Ich bin Gouverneur und kein Diplomat.“

, stellte hen die Frage nach dem anderen fraglichen Teil von Quivers Worten. Die Nautolanerin zuckte mit den Schultern.


„Dafür bist du aber ein Sith und so wie ich das verstehe macht es hier die Mischung aus. Soweit uns bekannt ist, wollen die Rebellen ein Mitglied des Jedi-Rats für die Verhandlungen entsenden. Das will man wohl mit einem Sith kontern…und von denen scheinst du eine Verfügbare zu sein, der gleichzeitig optisch präsentabel ist und zwei zusammenhängende Sätze auf einer politischen Bühne aneinanderreihen kann…“

Ridley brummte nachdenklich und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Vierzehnten Supersektor – dem Sith-Raum – gab es sicherlich ein halbes Dutzend weiterer Gouverneure, auf die diese Beschreibung zutraf. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass davon niemand gleichzeitig ein Nahmensch und politisch begabt war? Nun gut…zumindest der Gouverneur von Korriban war ein Zabrak, wenn hen korrekt informiert war. Vielleicht war Ridley ja wirklich die beste Kandidatin. Einen Moment zögerte Quiver, bevor sie noch hinzufügte:

„Oh und keine Sorge, dir wird schon noch jemand zur Seite gestellt der Ahnung vom diplomatischen Parkett hat. Du wirst also lediglich das Gesicht sein, dass sich vom großen bösen Jedirat weder einschüchtern noch beeinflussen lässt. Alles, was du wissen musst, findest du hier auf diesem Datenstick.“

Unvermittelt warf sie Ridley das kleine Gerät zu, dien es jedoch fast schon beiläufig aus der Luft schnappte. Unterdessen arbeitete hens Hirn auf Hochtouren. Dass hen den Auftrag annehmen würde stand außer Frage. Wie die ins Wasser gefallene Koornacht-Konferenz, war dies eine wunderbare Gelegenheit sich auf dem weitere galaktischen Parkett zu profilieren. Dass speziell Ridley für diese Aufgabe ausgewählt worden war, sprach dafür, dass hens bisherige Bemühungen dahingehend bereits Früchte getragen hatten. Nun galt es jedoch ein im besten Fall positives Ergebnis herauszuschlagen, ohne sich vom Gegner ins Bockshorn jagen zu lassen. Ein Jedirat? Na, das würde spannend werden.

„Wann und wo soll es losgehen?“

, fragte hen schließlich. Wenn hen so darüber nachdachte, passte hem die Sache wirklich gut in den Kram. Schon zu Beginn der Akolythensausbildung hatte Ridley mit Matthew darüber gesprochen Vorn und Qowrow für einige Tage allein und ohne die Macht zurücklassen zu wollen, waren sie erst einmal weiter fortgeschritten. Der Trip war die perfekte Gelegenheit für eine kleine Machtdemonstration – im wahrsten Sinne des Wortes. Quiver grinste.


„Die Verhandlungen sollen auf neutralem Gebiet auf Umbara stattfinden. In zwei bis drei Wochen…was mich zu meinem zweiten Anliegen bringt. Du erinnerst dich an meinem Vorschlag zum Thema Novizenauftrag? Nun, eine Reise passt mir grade auch ganz gut in den Kram und wenn ich mich an dich dranhänge, kann ich den Komfort deines Schiffes ganz frech ausnutzen.“

„Klingt gut, dann muss ich meine Abwesenheit nicht für mehrere Termine organisieren. Zumindest wenn sich alles unter einen Hut bekommen lässt?“

Ein paar Minuten verbrachten die beiden Sith damit über Logistik zu sprechen. Wie weit weg war Quivers Ziel von Umbara und war es am besten es vorher oder nachher anzusteuern? Quiver gab sich wie gewohnt schmallippig, doch hatten die Informationen die sie enthüllte Hand und Fuß. Schließlich zeigte sich Ridley mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden und die Nautolanerin verabschiedete sich. Nachdem die Bürotür hinter ihr zu geschwungen war, setzte Ridley sich wieder vernünftig hinter hens Schreibtisch und studierte den Inhalt des übergebenen Datasticks, der wie besprochen nähere Details zur Verhandlungsmasse und dem nach Umbara beorderten Personalstab enthielt.

Nach einigen Minuten klopfte es wieder an der Tür und Mata Timone rollte herein. Die Karkarodon wirkte etwas gestresst, doch Ridley fragte gar nicht erst, was Quiver angestellt hatte, um sie aufzuhalten. Eine knappe Begrüßung wurde ausgetauscht, dann kam Mata auch schon zum Punkt:


„Ihre letzten Nachrichten waren erfolgreich, Gouverneur. Die Moffs Vayliuar und Prada haben Antworten übersendet, genau wie Gouverneur Zesh. Ich habe den Holoraum bereits für Antworten bereitmachen lassen und würde jetzt zunächst Moff Vayliuars Nachricht abspielen wollen.“

Zufrieden nickte Ridley und sah kurz darauf ein weiteres Mal dem bärtigen Gesicht von Moff Vayliuar gegenüber, der aus einem geschmackvoll eingerichteten Zimmer mit dem Gemälde einer Schlacht im Hintergrund heraus sprach. Zunächst bedankte er sich für die gezeigte Anteilnahme und kommentierte dann das übersandte Geschenk. Dieses hatte er zwar noch nicht probieren können, bedankte sich jedoch für die Geste und Betonte seine Leidenschaft für Wein. Zufrieden nickte Ridley. Der Blauwein war also wirklich treffend ausgesucht gewesen!

Als nächstes sprach er die vorgeschlagene Zusammenarbeit mit der Fourb-Gruppe an. Seine Worte enthielten zwar noch nichts Konkretes, wohl aber die Information, dass er die Führungsebene des Unternehmens angewiesen hatte die vorgelegten Dokumente zu prüfen. Das war auf jeden Fall schon einmal mehr, als Ridleys Verwaltung im direkten Dialog mit dem Großkonzern hatte erreichen können. Ein Erfolg also! Dann jedoch ließ Vayliuar eine kleine Bombe platzen: In den nächsten Tagen würde er der Krönung des neuen Imperators beiwohnen, bevor er sich die übersandten Dokumente näher anschauen würde. Bei diesen Worten schlug Ridleys Herz schneller. Natürlich enthielten sie keine neuen Informationen, doch war es aktuell noch immer nicht öffentlich bekannt, dass Darth Allegious auch nur eine Erkältung gehabt hatte. Dies nun in einem Nebensatz aus dem Mund des Moffs zu hören, interpretierte Ridley als kleine Machtdemonstration. Vayliuar wusste mehr als hen, so die Nachricht. Nun, da hatte der Moff sich gründlich verschätzt.

Schließlich noch lud Vayliuar hen ein weiteres Mal nach Yaga Minor ein und mit einem Stich realisierte Ridley, dass hen nicht einmal die letzte Einladung dorthin wahrgenommen hatte. Zu beschäftigt war hen gewesen, zuerst mit den Geschäften Truuines, dann der Sith-Ausbildung und schließlich der Ausbildung der Akolythen. Das würde hen möglichst bald ändern müssen! Doch bald war leider nun einmal relativ. Auch die nächsten Wochen und Monate waren mit der Reise nach Umbara und dem aufziehenden Krieg gegen Port Ryloth ziemlich ausgebucht.

Also nächstes war die
Nachricht von Gouverneur Zesh an der Reihe. Wie Vayliuar vor ihm erschien der oberste Verwalter von Prefsbelt IV als Hologramm über Ridleys Tisch. Seine ersten Worte waren die üblichen Begrüßungsfloskeln, doch dann wurde es auch schon interessant. Zesh sprach von einem leistungsorientierten, aber ethischen Verwaltungsstil, der ihren beiden Ansätzen als Gemeinsamkeit zugrunde lag.

„Hm.“

, machte Ridley interessiert und musterte das bläuliche Konterfei von hens Kollegen. Es war selten außerhalb Truuines jemanden zu treffen, der hens utilitaristischen Ansatz teilte. Die meisten Gouverneure die hen kennengelernt hatte waren eher von Anthony Antares‘ Kaliber und damit zwar gute Wirtschafts- aber dafür schlechte Gesprächspartner. Plötzlich war Ridley sogar noch deutlich interessierter daran Zesh etwas näher kennenzulernen. Positiv nahm Ridley auch wahr, dass Zesh sich in Sachen Geschenken direkt revanchiert hatte. Natürlich mit Schaumwein, für den er ja bekanntermaßen eine Vorliebe hatte.

Schließlich noch folgte eine Einladung Prefsbelt IV und – eigentlich noch viel wichtiger! – das Angebot an einem Wasserprojekt auf dem Planeten mitzuwirken. Das war fast genau worauf hen gehofft hatte und die Gouverneursperson grinste über die erfolgreiche Kontaktaufnahme. Das war dann wohl auch eine wunderbare erste Aufgabe für Legat Kland! Nachdem Zesh sich verabschiedet hatte, folgte noch ein Nachtrag seiner persönlichen Assistentin, Liena Marris, die noch einmal gesondert den übersendeten Schaumweis anpries. Zum Schluss zog Mata dann auch noch die beiden Flaschen hervor und stellte sie vor Ridley auf den Tisch, dien lachte.


„Wenn Sie möchten, kann ich die Flaschen für einen besonderen Anlass einlagern, Gouverneur.“

, sagte die Karkarodon was Ridley mit einem nachdenklichen Brummen beantwortete.

„Lagern Sie die zweite Flasche ein. Dieses…Luxa Solis?“

Die Gouverneursperson warf einen Blick auf den mitgereichten Beipackzettel.

„Führen Sie die Classica hier aber einem Experten zu. Ich möchte, dass Zeshs Geschmack ergründet wird, damit wir ihm bei Gelegenheit ein gleichwertiges Produkt anderer Herkunft übersenden können. Etwas sagt mir, dass wir noch einige leichte Sympathiepunkte einheimsen können, wenn wir es richtig anstellen.“

Ridley grinste. Das bedeutete zwar, dass hen nicht von dem sich köstlich anhörenden Getränk probieren würde, doch war hen ja auch nicht zum Spaß hier. Manchmal ließ sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und manchmal hatte ersteres jedoch Priorität. Und dann gab es ja auch noch die zweite Flasche! Kurz warf Ridley noch einen Blick auf die beigefügten Unterlagen und registrierte mit einem Nicken, dass Truuine in dieser Sache wirklich aushelfen konnte. Jetzt blieb nur noch die Frage, was Prefsbelt im Gegenzug für Truuine tun konnte…

Zum Schluss war dann noch Moff Pradas
Nachricht an der Reihe. Wie die Hologramme der anderen beiden Männer erschien das Gesicht des Bastioners einen Moment später. Gespannt hörte Ridley der Begrüßung zu und musste über die martialischen Worte schmunzeln. Das weitere Hilfsangebot und die Herausstellung der Bedeutung des truuiner Koltos waren dann wiederum ein schönes Detail und hen hatte auch schon eine gute Idee, was hen erbitten konnte. Das wirkliche Sahnehäubchen folgte erst danach jedoch: Die weitere Lieferung dubrillioner Arbeitskraft durch spezielle Anweisung des frisch gebackenen Gouverneurs von Dubrillion, Khamzat Shartov. Bei diesen Worten hätte Ridley fast gejubelt. Aquaner von Kelada, Xenogefangene von Bastion und weitere Menschen von Dubrillion würden wohl endgültig die lokale Arbeiterknappheit in die Vergangenheit verbannen! Die Gouverneursperson grinste breit und warf Mata einen Blick zu, die in der Zwischenzeit ihr Datapad gezückt hatte.


„Gute Nachrichten von Dubrillion.“

, sagte die Karkarodon und sah auf.

„Ich konnte einen Holoanruf mit Gouverneur Shartov für in etwa einer halben Stunde vereinbaren. Sollen wir vorher Antworten für die Herren Prada, Vayliuar und Zesh aufnehmen?“

Ridley schüttelte den Kopf.

„Nein, lassen Sie mich erst mit meinem dubrillioner Amtskollegen sprechen.“

Gesagt, getan. Gemeinsam begaben Ridley Mata sich zum Holoraum, wo Ridley die verbleibende Zeit bis zum Meeting damit verbrachte relevante Unterlagen zu studieren. Hatte Ridley in Shartov auf einen Verwalter von Zeshs Kaliber gehofft, so wurde hen jetzt enttäuscht. Gut, er war ja auch immer von Moff Prada und nicht Moff Vayliuar eingesetzt worden. Shartov schien eher ein Mann von Gouverneur Antares‘ Schlag zu sein. Seiner Akte nach Anfang vierzig und vom Verhalten eher kurz angebunden, direkt, fast schon unhöflich. Rasch wurde klar, dass Ridley und er keine Freunde werden würden. Dennoch war der Gouverneur Dubrillions von Prada instruiert worden und zeigte sich immerhin in der Sache kooperativ. In dem vielleicht zwanzig Minuten dauernden Holoanruf besprachen die beiden Verwalter Stückzahlen, Zustand und Logistik und dabei gelang es hem sogar Shartov dazu zu bewegen den Transport zu übernehmen. Die truuiner Frachterflotte war ja noch immer damit ausgelastet in regelmäßigen Abständen aquatische Nichtmenschen auf Kelada einzusammeln. Nachdem der Anruf schließlich geendet hatte, nahm Ridley sich noch ein paar Minuten um sich zu sammeln, bevor hen sich endlich an die erste Antwort setzte:


// Nachricht an Moff Aren Vayliuar \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine weiße Verwalteruniform mit schwarzer Brust und Schultern. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Moff Vayliuar!

Ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre freundlichen Worte und die Einladung nach Yaga Minor. Gerne werde ich dieser zur gegebenen Zeit nachkommen, wenn sich die Situation auf Truuine noch ein bisschen weiter beruhigt hat. Neben rapider wirtschaftlicher Expansion und der Aufnahme und Verarbeitung Hunderttausender neuer Bürger, gibt es auch noch einen kleinen Rebellionsherd im Süden, der meiner Aufmerksamkeit bedarf. Ich denke nicht, dass die Umstände mich noch allzu lange von einem Freundschaftsbesuch abhalten werden, aber vermutlich wird dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen sein, wenn Sie von der Krönungszeremonie unserer neuen Imperatrix heimkehren.

Ich danke auch für Ihre positive Einschätzung des Naar-Projekts und freue mich bereits darauf näheres mit Repräsentanten der Fourb-Gruppe zu besprechen. Gemeinsam werden wir ein weiteres erfolgreichen zum Wohle und zur Glorie des Imperiums auf die Füße stellen. Davon bin fest überzeugt!

Mit meinen besten Wünschen verleibe ich. Auf bald!

Heil dem Imperium!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Zufrieden lehnte Ridley sich in hens Sessel zurück und nahm einen Schluck Wasser. Die neue Herrscherin des Imperiums als Imperatrix anzusprechen, war ein ähnlicher Kunstgriff wie ihn auch Moff Vayliuar benutzt hatte. Er sagte ganz klar, Ridley wusste was gespielt wurde. Nicht nur war hen bereits darüber informiert, dass es einen Machtwechsel gegeben hatte, hen wusste auch um das Geschlecht des Nachfolgers.

Nach einer kurzen Pause war dann wieder Moff Prada an der Reihe:


// Nachricht an Moff Agustin Prada \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine weiße Verwalteruniform mit schwarzer Brust und Schultern. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Moff Prada!

Ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre ermutigenden Worte und das weitere Hilfsangebot. Ich habe soeben einen Holoanruf mit Gouverneur Shartov absolviert, in dem wir weitere Details der Arbeiterüberführung gesprochen haben. Diese Hilfe wird nötige Infrastrukturprojekte deutlich verschnellern und den wirtschaftlichen Aufschwung noch weiter ankurbeln.

Es gäbe da noch weitere Angelegenheit, bei der ein gutes Wort Ihrerseits äußerst hilfreich wäre. Seit ich das Gouverneursamt auf Truuine übernommen habe, wurde die Systemverteidigung einmalig leicht aufgestockt, bleibt jedoch inzwischen wieder deutlich hinter unseren Bedürfnissen zurück. Die Armee steht uns mit einem einzelnen Regiment Soldaten bei und wird damit kaum in der Lage sein im Ernstfall auch nur eine einzige unserer wichtigen Städte zu verteidigen. Im Orbit sieht es wenig besser aus: Statt auch nur einer Eingreiftruppe schützt uns ein kleiner Verband aus einem Kreuzer und zwei Korvetten.

Sie sehen also, die Systemverteidigung ist im Vergleich zu Truuines Bedeutung auf der galaktischen Bühne mehr als ungenügend – vor allem als Grenzplanet. Sollten Sie die Möglichkeit haben, wäre ich sehr dankbar wenn Sie mit dem Moff des Manaan-Sektors, Asim Ranganathan, über eine Lösung beraten könnten. Auf planetarer Ebene halte ich eine Armee-Division für unabdingbar, um alle wichtigen Ziele, inklusive des Kolto-Tagebaus zu schützen. Orbital erachte ich eine übliche Kampfgruppe mit fünf Begleitschiffen für die Mindestanforderung, tendiere jedoch zu einer großen Kampfgruppe mit sieben Begleitschiffen.

Wie Sie selbst betonen, ist eine erneute Konfrontation mit den Rebellen wahrscheinlich und mit jedem Tag wird Truuine zu einem verlockenderen Ziel. Meine eigenen Verhandlungen mit Moff Ranganathan zwecks der Entsendung weiteren Materials sind leider bislang erfolglos geblieben.

Mit meinen besten Wünschen und ausgesprochener Dankbarkeit ob Ihrer großzügigen Hilfe verbleibe ich.

Heil dem Imperium!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Erneut atmete Ridley durch, nachdem das kleine Aufnahmelämpchen erloschen war. Die mangelhafte Systemverteidigung war hem schon seit Langem ein Dorn im Auge und hen hoffte mit dieser Maßnahme den unkooperativen Lieutenant Colonel Lauchlan austauschen zu können. Noch immer hatte hen dem Mann nicht verziehen, dass er hen durch seine sturköpfige Unwilligkeit, etwas anderes als ein Base Delta Zero in Betracht zu ziehen, geradezu dazu gezwungen hatte unerhörte Summen in den Aufbau der Planetaren Sicherheitskräfte zu stecken. Ebenfalls war es natürlich eine deutliche Machtdemonstration gegenüber Ranganathan, wenn ein einflussreicher Moff wie Prada ihm für Ridley ins Gewissen redete. Mit einem bösen Politikerlächeln machte Ridley sich an die dritte von drei Nachrichten.

// Nachricht an Gouverneur Theranos Zesh \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine weiße Verwalteruniform mit schwarzer Brust und Schultern. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Zesh!

Ich danke aufrichtig für Ihre freundliche Nachricht und die Übersendung der beiden Flaschen Schaumwein. Das wäre doch gar nicht nötig gewesen, immerhin der Anlass unseres Gespräches Ihre Beförderung. Dennoch werde ich für einen angemessenen Anlass aufsparen und Prefsbelt zu dieser Gelegenheit mit einem Toast ehren.

Persönlich werde ich Prefsbelt IV jedoch vermutlich leider auf absehbare Zeit nicht besuchen können. Aktuell befindet sich Truuine im Umbruch und bedarf meiner vollen Aufmerksamkeit. An meiner Statt möchte ich Ihnen jedoch gerne meinen Legaten des Äußeren, Teldor Kland, zusammen mit einem truuiner Ingenieursteam übersenden. Ich habe mir die von Ihnen zur Verfügung gestellten Unterlagen durchgelesen und bin davon überzeugt, dass wir Ihnen in dieser Sache unter die Arme greifen können. Naturgemäß und wie Sie richtig geschlossen haben, haben wir auf Truuine ein signifikantes Know-How bezüglich des Baus im und am Wasser. Gerne würden wir sogar in die so entstehenden Anlagen investieren und eine mögliche Gegenleistung für unsere Hilfe so direkt wieder in die Wirtschaft Prefsbelts stecken.

Ich freue mich auf unsere erfolgreiche Zusammenarbeit! Gerne erwidere ich auch Ihre Einladung und würde mich freuen Sie auf Truuine willkommen zu heißen. Mit meinen besten Wünschen verbleibe ich.

Heil dem Imperium!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Den Rest des Tages verbrachte Ridley mit weniger interessanten Verwaltungsaufgaben, bevor zum Abend hin ein gemeinsames Essen mit Matthew und (spontanerweise) auch Quiver auf dem Programm stand. Natürlich ließ Matthew ob seiner…Eigenheiten die Gelegenheit aus wirklich etwas zu Essen, doch war es ein willkommener Anlass für ein Gespräch. Thema war natürlich die anstehende Reise und wie die beiden Sith hem mit ihrer Fähigkeit der Machtblendung unter die Arme greifen konnten. Die Akolythen in dieser Weise zu gaslighten war immerhin Matthews Idee gewesen, doch waren Vorn und Qowrow inzwischen zu mächtig geworden, als dass er das Manöver alleine hätte durchführen können. Hier kam dann Quiver ins Spiel, die sich mit einem bösen Lächeln bereiterklärte den Löwenateil der Machtblendung zu Beginn der Reise zu übernehmen, sodass Matthew diese nur noch würde aufrechterhalten müssen.

Am nächsten Morgen dann war es endlich wieder an der Zeit für eine neue Trainingseinheit der Akolythen. Heute sogar noch mit Machtfähigkeiten. Vorn und Qowrow wurden an einem Tag, an dem sie eigentlich Ausgang gehabt hätten, per Lambdafähre nach Moraband geflogen, wo Ridley sich etwas ganz Besonderes für sie überlegt hatte.

Die Idee war einfach: die Akolythen würden so schnell es ging einen vorher ausgekundschafteten Weg durch die umliegenden Berge ablaufen. Die Strecke hatte alles, was man sich als grausamer Meister erträumen konnte. Von Gletschern zu Spalten, zu gefährlichen Abhängen. Damit jedoch nicht genug, um die Sache ein bisschen spannender zu gestalten, würde die Gouverneursperson selbst den beiden per LAAT/i im Nacken sitzen und versuchen sie mit allerlei Waffen vom Weg abzubringen. Kurz hatte Ridley erwogen dieser Aufgabe an der Seite der Rekruten beizuwohnen, sich dann jedoch dagegen entschieden.

Die Übung gehörte mit zu den Gefährlichsten, denen die beiden Akolythen bislang ausgesetzt gewesen waren und es erschien sinnvoll sich im Zweifel nicht selbst dem Chaos des Hindernislaufes auszusetzen. Ging etwas gründlich schief, dann wäre Ridley in der Nähe, um das Schlimmste zu verhindern. So jedoch wurden mit diesem Ansatz wieder gleich mehrere Machttechniken gefördert und gefordert. Geschwindigkeit, Blasterabwehr, Machtsprung, Voraussicht. Potentiell sogar Levitation und Machtstoß. Ein potenter Mix, der Ridley am Ende dazu bewogen hatte das ganze auch genau so durchzuführen.

Schließlich, nach einem – für Ridley – äußerst unterhaltsamen Vormittag, kehrten die drei Sith nach Moraband zurück, wo Ridley als kleine Entschädigung ein Mittagessen im Praxeum angesetzt hatte. Es war das erste Mal seit geraumer Zeit, dass Ridley Vorn und Qowrow vergönnt hatte ihre Leibspeisen zu essen, weswegen hen sie auch erstmal machen ließ, bevor hen zu der Ankündigung kam, die hen zu tätigen hatte. Schließlich war jedoch sowohl der Hauptgang als auch die Nachspeise soweit verschlungen. Ridley nahm noch einen letzten Schluck von hens Fruchtbier, bevor hen begann:


„Meine Herren, ich habe eine Ankündigung für Sie. Dringende Geschäfte im Namen des Imperators erfordern, dass ich Truuine für wenige Wochen verlassen muss. Wie ich Ihnen zu Beginn Ihrer Ausbildung erklärt habe, wird dies dazu führen, dass Sie Ihre Machtkräfte während meiner Abwesenheit temporär verlieren werden.“

Ridley blickte eindringlich von einem Akolythen zum anderen. Die Lüge war clever und die Gelegenheit perfekt, um sie dadurch noch enger an sich zu binden. Über Monate hatten sie nun gelernt, wie es sich anfühlte über allen anderen Wesen zu thronen. Dies würde hen ihnen nun durch Matthews Eingreifen wegnehmen und so demonstrieren wer hier die Zügel in der Hand hatte.

„Während ich fort bin, werden Sie beide trotzdem weiter ihre Positionen innerhalb der Planetaren Sicherheitskräfte bekleiden. Sozusagen als Generalprobe vor dem Feldzug gegen Port Ryloth werden Sie an Manövern auf truuines Eismond Kyyne teilnehmen. Nähere Details erfahren Sie von Ihren kommandierenden Offizieren. Gibt es soweit noch Fragen dazu?“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Südpolarkreis / Praxeum / Esszimmer ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow
 
Zuletzt bearbeitet:
[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Osicia - Garnison - Baracken - Akolyth Vorn und ein paar andere Soldaten, darunter Akolyth Big Q]

Der Übergang von Grundausbildung zu normalen Soldatenleben als Mitglied der planetaren Sicherheitstruppe war beinahe schon ein Kulturschock. Nicht weil sie nichts zu tun hatten. Oh doch, da gab es eine Menge. Zum einen wurden Big Q und Vorn natürlich für die Bewachung von verschiedenen Eingängen und Passagen eingesetzt, wobei sie grundsätzlich dort standen, wo auch Passanten vorbei kamen. Man wollte ihre Physis gewinnbringend einsetzen. An sich nachvollziehbar, doch wirklich spannend war so eine Aufgabe natürlich nicht. Zusammen taten sie das aber auch nicht, da man die Machtnutzer wahrscheinlich lieber mehr Raum abdecken lassen wollte. Das war ein Teil des Schocks. 8 Stunden lang Rumstehen und im Grunde nichts tun. Als Wache durfte Vorn ja nicht einmal die Bürger der Stadt grimmig anstarren oder sie anmotzen. Stattdessen durfte er eine Statue spielen. Wahrlich fantastisch!

Dies nahm aber nur einen Teil seines Tagespensums ein. Für den Rest des etwa 12 bis 14 Stunden langen „Arbeitstages“ gab es weitere verschiedene Dinge. Zum einen allgemeine Informationsveranstaltungen, zu denen auch Einarbeitung in die Technik gehörte, welche spezifisch hier in der Garnison verwendet wurde. Jeder sollte im Grunde alles können bzw. dabei aushelfen können. Ab etwa der Mitte der Woche schaffte es Vorn dann für die Küche eingeplant zu werden, da dies der einzige Bereich war, bei dem er so etwas wie Interesse bekundet hatte. An sich wurde viel von Droiden übernommen, doch man nutzte diese Arbeit auch, um die Soldaten für den Feldeinsatz und die Beschaffung und Zubereitung von lokal verfügbaren Nahrung vorzubereiten. Deshalb gab es wohl auch ein Rotationsprinzip, Vorn würde also nicht für immer dort bleiben können, doch für den Anfang schien man froh zu sein ihn dort abgeladen zu haben. Weitere Tätigkeiten waren „Teambildende Maßnahmen“ wie Marschieren oder das Bedienen von Maschinen, für die man mehr als nur eine Person brauchte.

Nach etwa 14 Stunden wäre dann Freizeit dran gewesen, doch für die Neulinge in der Garnison hieß es dann weitere Einweisungen, die sich auf die zu bewachende Stadt bezogen. Dazu gehörten Eigenarten der Bevölkerung, für die Garnison relevante Orte in der Stadt und auch das umliegende Gebiet, wobei dies in diesem Falle natürlich vor allem Meereswasser war.

Da man Vorns neuem Kommandanten wohl aus Versehen oder vielleicht auch mit Absicht nicht mitgeteilt hatte, das er noch Strafarbeit zu erledigen hatte, entfiel diese. Sein Laserschwert hatte der Akolyth natürlich wieder abgeben müssen, wobei das nach wie vor kein nennenswertes Problem darstellte. Ihr
Meister meldete sich mehr als eine ganze Woche lang nicht und in der Zeit, die sie dank Tiefschlaftrance raus holen konnten, trainierten die beiden Machtnutzer miteinander die Hälfte der Zeit, der Rest war dem persönlichen Studium zugeteilt worden. Wobei dies keine wirkliche Absprache gewesen war. Irgendwann hatte sich einfach einer der beiden Männer zurückgezogen und das wars dann mit dem gemeinsamen Training.

Im Großen und Ganzen war das alles aber sehr gediegen. Eben ein „Kulturschock“. Dank ihrem Meister war die Grundausbildung ein Höllenritt gewesen und nun verbrachten sie ein Drittel des Tages mit rumstehen und selbst in den anderen Stunden war alles so weit unter dem Stresslevel der Grundausbildung, dass Vorn recht schnell die Theorie entwickelte, dass dies der Grund für die Verweichlichung der imperialen Soldaten war. Die Grundausbildung war nämlich durchaus ganz schön fordernd gewesen. Jetzt in so ein Loch voller Nichtstun zu fallen, das ließ die eben noch geschärften Männer ganz schnell stumpf werden. Wobei das nicht für
Big Q und Vorn gelten würde, selbst wenn sie keine Machtnutzer gewesen wären. Beide Akolythen waren ja in einen Rang befördert worden, der sie als Spezialisten auszeichnete. Früher oder später würden sie also genau diese Aufgaben zugeteilt bekommen.

Dieses Irgendwann war dann auch recht bald da, als
Aster endlich zurückkehrte, nachdem er vermutlich ein bisschen Politiker gespielt hatte. Damit hätte das Machttraining wieder auf dem Programm stehen können, doch stattdessen wurden sie an einem ihren freien Tage ausgeflogen, um ein spezielles Szenario zu durchlaufen. Es galt eine Strecke abzulaufen, die ihre gesamte Ausbildung abdecken sollte. Alles was sie gelernt hatten, also inklusive dem persönlichen Training mit Aster, wurde abverlangt. Vorn bekam sein Laserschwert zurück und zu zweit, wenn auch nicht offiziell als Team, sollten sie ans Ziel gelangen. Ihr Meister würde sich das derweilen aber nicht einfach anschauen, sondern mitmachen. Aber nicht an ihrer Seite, oh nein, sondern auf der „gegnerischen Seite“. Der Planetenherrscher würde in einem der Kanonenboote sitzen und sie mit allem beschießen, das er in die Finger bekam. Was genau, das konnten und sollten die Akolythen wohl auch nicht sehen, aber Aster war schon am Anfang ein bisschen zu gut gelaunt, als das es nur ein einfacher Blaster hätte sein können. Das lag womöglich auch daran, dass die beiden Kursteilnehmer nicht zurückschlagen durften. Schüsse ablenken ja, aber nicht zurück zum Absender. Asters Fähigkeit sich unbeliebt zu machen war wahrlich außergewöhnlich!

Viel Zeit für Wut, die sich Vorn ja eh nicht leisten konnte, gab es aber nicht. Auch wenn es keinen Teilabschnitt mit Wasser gab, wurden sie von Anfang an hart rangenommen. Denn um etwa in der Mitte der Strecke den Berg herabsteigen zu können, mussten sie ihn natürlich zuerst besteigen. Und weil der anfängliche Anstieg noch ein bisschen zu seicht war, nutzte ihr Meister die Gelegenheit sie besonders hart unter Beschuss zu nehmen. Dabei entwickelte sich eher spontan eine interessante Dynamik. Da
Big Q sehr viel mehr Zeit mit seinem Laserschwert verbracht und auch das Ablenken von Blasterbolzen geübt hatte, übernahm er den Großteil der Abwehr. Alles konnte er nicht übernehmen, doch es reichte um Vorns Mängel in dem Gebiet auszugleichen. Doch eigentlich hätte es dafür ja keinen Grund gegeben. Wieso sollten die beiden Rivalen einander helfen? Zumindest sah Vorn das so. Da er sich aber nicht mit dem stinkenden Wookiee absprechen konnte und VOR ALLEM wollte, blieben sie einfach nahe beieinander. Wobei das definitiv nicht vom rothäutigen Hünen ausging, der einfach nur so schnell wie möglich durchkommen wollte. Beide Akolythen waren diesbezüglich aber nahezu identisch aufgestellt. Die Unterschiede fanden in hier am Anfang noch nicht statt.

Auf den Berg hinauf zu kommen war relativ einfach.
Aster hätte ganze Berghänge oder Waldstücke in Schutt und Asche bomben müssen, um ihnen alle Deckung zu nehmen, weshalb sie im Endeffekt eben genau diese nutzten. Big Q lenkte hauptsächlich das Waffenfeuer ab und etwa ab ¾ der Höhe erkannte Vorn endlich, dass er diesen haarigen Schutzschild brauchte, wollte er nicht schon jetzt zu viel auf die Macht zurückgreifen. Das der stinkende Affe dies schon zuvor erkannt hatte, also das sie einander brauchten, verwunderte den Menschen aber nicht wirklich. Er konnte für sich akzeptieren, dass Big Q leichter auf so etwas kam. Primitive Kreaturen wie er waren Herdentiere, die nur auf Grund ihrer Herde überlebten. Zusammenarbeit war ihnen also einprogrammiert worden, während Vorn als der Jäger in allem entweder Beute oder einen anderen konkurrierenden Jäger sah. Alleine zu agieren lag ihm also eher. Das bedeutete aber auch, dass ihm keiner sagen würde, das er jetzt Hilfe brauchte. Das musste er schon selbst erkennen. Was er auch hatte, also alles gut.

Auf dem Gipfel zog das Tempo dann richtig an, als hätte ihr Meister bemerkt, wie viel Energie die beiden noch besaßen und es schien wohl zu viel zu sein. Tatsächlich hatte sich Vorn fast ausschließlich auf seine Körperkraft verlassen, was
Big Q aber nicht hatte tun können. Das führte deshalb zum Tausch. Vorn beglich seine Schulden. Auf dem Weg nach unten gab es nun häufiger die Wahl entweder den langen Weg zu gehen oder zu springen. Aster hatte inzwischen aber angefangen die großen Geschütze auszupacken und ihnen Stück für Stück die Deckung wegzuballern. Weshalb sie nicht wirklich die Wahl hatten. Sie mussten springen und den Aufprall abfedern. Den Teil mit der Absorption konnte Vorn aber nur übernehmen, trug er währenddessen den Flohpelz. Deshalb tat er auch genau das. Während der menschliche Akolyth seinen Körper mit der Macht verstärkte, hängte sich der Wookiee an ihn ran. Dies verbal abzusprechen hatte ein bisschen Mühe gekostet, doch am Ende war der stinkende Affe hilfsbedürftig genug, um Vorns Plan zu verstehen. Mit seinem Rivalen auf dem Rücken sprangen sie daraufhin in relativ kurzer Zeit fünf Mal. Der Sprung selbst, die Stärkung der Muskeln und dann die Absorption des Aufpralls erschöpften Vorns Energiereserven relativ schnell, doch sie kamen viele Meter tiefer unten unbeschadet an. Und konnten es dann kaum erwarten sich wieder von einander zu trennen.

Dank der Affinität zum Klettern schafften sie den Rest des gebirgigen Teils relativ leicht und schnell. Bis dann zum letzten „Außenposten“ vor dem Ende. In ihrer aus einem Miniwald bestehenden Deckung heraus konnten sie das Ziel viele hundert Meter entfernt ausmachen. Und dazwischen lag so gut wie nichts. Kein Stein, Pflanzen, Gebäude oder natürliche Spalten oder dergleichen. Eine fast plane Fläche. Die Akolythen sahen einander an. Der Wookiee tippte sich an die Stirn und verzog leicht das faltige Gesicht. Vorn nickte. Ja, er hatte auch schon leichte Kopfschmerzen. Da ihre beiden Uniformen durchlöchert, aufgescheuert und zerrissen waren und hier und da darunter blutiges Fleisch bzw. Fell zu sehen war, mussten sie auf ihren körperliche Zustand nicht näher eingehen. Sie hatten ja eh keine Wahl. Sie wussten nun aber um den ungefähren Energiehaushalt des jeweils anderen. Während der Grundausbildung hatte
Aster sie fast nie ohne Kopfschmerzen und manchmal sogar Nasenbluten in die Baracken zurückgeschickt, sodass beide Männer nun abzuschätzen vermochten, wie viel sie noch leisten konnten.

Der Plan war simpel. Mit Hilfe der Machtgeschwindigkeit über den natürlichen Platz zu flitzen, hier und da zu springen und währenddessen dem Beschuss mit Hilfe der Vorahnung entweder ausweichen oder sie abzulenken. Und diesmal ohne Teamwork. Es hatte schon auf dem Weg hierher einige Momente geben, da hatte
Big Q kaum eine Wahl gehabt und einige der Blasterbolzen fast schon in Vorns Richtung ablenken müssen. Der menschliche Hüne hatte genug davon. Sie würden zwar gleichzeitig starten, um ihre Chancen zu erhöhen, doch nicht zusammen laufen. Er würde sich um seinen eigenen Schutz kümmern. Also begaben sich die beiden Machtnutzer an die jeweiligen Enden der Baumansammlung und gerade als das Kanonenboot eine für sie günstige Stelle überflog, sprangen sie aus ihrem Versteck. Während der Grundausbildung hatten die Akolythen jeder für sich ein System entwickeln müssen, um die Machtgeschwindigkeit mit ihren biologischen Sinnen zu verknüpfen. Durch die Macht konnten sie schneller agieren, als es ihre Augen erfassen und ihr Gehirn verarbeiten konnte. Weshalb sie einerseits nicht ihr volles Potential ausschöpfen durften, wollten sie nicht stolpern und sich dabei die Fresse in Fetzen reißen oder Knochen brechen. Andererseits war es mehr ein flaches Springen als wirkliches Laufen. Ein paar der Rekruten hatten gerne Steine über die Wasseroberfläche hüpfen lassen und dabei war dieser flache Stein ziemlich schnell gewesen, hatte nur eine flache Kurve beschritten und war eben nicht – bis zum Ende dann halt – untergegangen. Genau dieses Bild hatte sich Vorn eingeprägt. Er würde wie einer dieser Steine über die nahezu ebene Fläche hüpfen.

Ob das Kanonenboot schneller fliegen konnte, als ein optimal vorbereiteter Sith laufen konnte? Vorn hätte es gerne gewusst, doch für den Moment war es schnell genug. Sie hatten die Bäume kaum hinter sich gelassen, da prasselte schon ungezieltes Feuer auf sie herab. Je näher der Transporter dann kam, desto gezielter wurden die Schüsse. Da diese aber von hinten kamen, verließ sich Vorn vollständig auf seine Voraussicht und was soll man sagen: Das Training hatte sich gelohnt. Ungelenkt, wenn nicht gerade stümperhaft, lenkte der Akolyth die Schüsse dann auch ab, wobei er erst in diesem Moment merkte, dass er DAS nie geübt hatte. Schüsse von hinten abzulenken und das auch noch mit dem Laserschwert auf seiner eigenen Rückseite. Hoffentlich wurde das nicht gerade aufgezeichnet und er musste sich das später ansehen. Es sah vermutlich beschämend lächerlich aus. Aber beide Akolythen kamen - fast vollständig ausgebrannt - am Ziel an. Keiner war während der gesamten Übung getroffen worden, zählte man die abgeplatzten Steinsplitter nicht mit, die bei der Zerstörung ihrer Deckung auf sie herabgeregnet waren. Blut gab es auch so schon genug. Vor allem nun auch aus ihrer beiden Nasen.

Dieser Erfolg wurde aber nicht mit Worten belohnt. Stattdessen flogen sie zu dieser einen Stadt zurück, deren Name sich doch eh keiner merken konnte. Auch das Gebäude war bekannt, besaß aber einen ähnlich beschissenen Namen. Das war so eine Sache, die Vorn während der Grundausbildung nicht vermisst hatte. Unaussprechliche Namen, die er, obwohl er lesen und schreiben konnte, nicht würde niederschreiben können. Anyway, unwichtig. Es kam nämlich was zu Essen. Also RICHTIGES Essen. Ähnlich wie in den letzten Monaten gab es auch in der aktuellen Garnison keinen wirklich hochwertigen Fraß. Das sie permanent umgebende Meer mit seinen unendlich vielen Fischen lud halt dazu ein, diese fast täglich in die Mahlzeiten zu packen. Fisch war aber kein Fleisch. NICHT WIRKLICH! Also war Vorn durchaus … Vorn, als er sich wie ein Tier auf seine Steaks stürzte. Danach war er sogar so gut gelaunt, dass er den süßen Nachtisch probierte. OFFENSICHTLICH ein Fehler, doch er ertrug es stoisch. Widerliche Pampe aus dem Arsch von ... ach was solls …

Ob das Essen eine Belohnung gewesen war oder sie hatte milde stimmen sollen, würde sich Vorn später noch fragen. Denn
Aster hatte eine Ankündigung zu machen. Er war nur zurückgekommen, um ihnen mitzuteilen, dass er den Planeten für eine Weile verlassen würde. Im Namen des beschissenen Imperators, von denen hier alle ständig sprachen, ihn aber wohl noch nie gesehen hatten. Und es wohl auch nie würden. Die sogenannten dringenden Geschäfte, what ever, waren aber nur Beiwerk. Wirklich relevant war nur die seit Beginn ihrer Ausbildung über ihnen schwebende Drohung, dass sie ihre Kräfte verlieren würden, sollte Aster sich zu weit entfernen. Ein Aspekt seines bisherigen imperialen Lebens, welchen Vorn zugegebenermaßen zwischenzeitlich vergessen hatte. Was wohl hieß, dass er schon zu lange nicht mehr an Asters Ermordung gedacht hatte. Wurde wohl wieder Zeit.

In der Zwischenzeit würden sie zum einen einfach weiter machen, also in der Garnison bleiben, doch für den Anfang an Manövern auf einem der Monde von Truuine teilnehmen. Sollten diese sogenannten Manöver denen in der Grundausbildung ähneln, dann NA TOLL, das würde mal wieder ein richtig schön beschissenes Gruppenwi**sen werden. Jetzt gab es zwar keine unfähigen Rekruten, mit denen er sich herumschlagen musste, doch dafür eben die schon zuvor identifizierten Nichtstuer-Soldaten, die ein Drittel des Tages Wache standen oder anderen leeren Müll fabrizierten. Also ja, Gruppenwi**sen. In der Zwischenzeit konnte sich Vorn dann aber wenigstens über dieses Port Ryloth informieren. Also ja klar, er könnte genau jetzt danach fragen, da es Aster anbot, doch wenn die Grundausbildung eines NICHT geändert hatte, dann das unnötige Gespräche mit dem Meister zu vermeiden waren. Grund-fu**ing-sätzlich!

„Die Grundausbildung ist vorbei. Bekomme ich jetzt endlich meine persönliche Ausrüstung? Die gute? Diese von den Leibwächtern?“

Vorn guckte demonstrativ nach unten, zog ein bisschen an seinem Rangabzeichen und streckte es seinem Meister entgegen. ohne es von der Uniform zu lösen.

„Oder wozu ist das Ding hier gut?“


Richtig richtig. Er hatte auch noch immer keinen passenden Port für seine Codezylinder gefunden...

[Truuine System - Truuine - Südpolarkreis - Praxeum - Esszimmer - Darth Aster, Akolyth Vorn und Akolyth Big Q (NPC)]
 
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