[Truuine System - Truuine - Äquatoriale Inselkette - Osicia - Garnison - Baracken - Akolyth Vorn und ein paar andere Soldaten, darunter Akolyth Big Q]
Der Übergang von Grundausbildung zu normalen Soldatenleben als Mitglied der planetaren Sicherheitstruppe war beinahe schon ein Kulturschock. Nicht weil sie nichts zu tun hatten. Oh doch, da gab es eine Menge. Zum einen wurden Big Q und Vorn natürlich für die Bewachung von verschiedenen Eingängen und Passagen eingesetzt, wobei sie grundsätzlich dort standen, wo auch Passanten vorbei kamen. Man wollte ihre Physis gewinnbringend einsetzen. An sich nachvollziehbar, doch wirklich spannend war so eine Aufgabe natürlich nicht. Zusammen taten sie das aber auch nicht, da man die Machtnutzer wahrscheinlich lieber mehr Raum abdecken lassen wollte. Das war ein Teil des Schocks. 8 Stunden lang Rumstehen und im Grunde nichts tun. Als Wache durfte Vorn ja nicht einmal die Bürger der Stadt grimmig anstarren oder sie anmotzen. Stattdessen durfte er eine Statue spielen. Wahrlich fantastisch!
Dies nahm aber nur einen Teil seines Tagespensums ein. Für den Rest des etwa 12 bis 14 Stunden langen „Arbeitstages“ gab es weitere verschiedene Dinge. Zum einen allgemeine Informationsveranstaltungen, zu denen auch Einarbeitung in die Technik gehörte, welche spezifisch hier in der Garnison verwendet wurde. Jeder sollte im Grunde alles können bzw. dabei aushelfen können. Ab etwa der Mitte der Woche schaffte es Vorn dann für die Küche eingeplant zu werden, da dies der einzige Bereich war, bei dem er so etwas wie Interesse bekundet hatte. An sich wurde viel von Droiden übernommen, doch man nutzte diese Arbeit auch, um die Soldaten für den Feldeinsatz und die Beschaffung und Zubereitung von lokal verfügbaren Nahrung vorzubereiten. Deshalb gab es wohl auch ein Rotationsprinzip, Vorn würde also nicht für immer dort bleiben können, doch für den Anfang schien man froh zu sein ihn dort abgeladen zu haben. Weitere Tätigkeiten waren „Teambildende Maßnahmen“ wie Marschieren oder das Bedienen von Maschinen, für die man mehr als nur eine Person brauchte.
Nach etwa 14 Stunden wäre dann Freizeit dran gewesen, doch für die Neulinge in der Garnison hieß es dann weitere Einweisungen, die sich auf die zu bewachende Stadt bezogen. Dazu gehörten Eigenarten der Bevölkerung, für die Garnison relevante Orte in der Stadt und auch das umliegende Gebiet, wobei dies in diesem Falle natürlich vor allem Meereswasser war.
Da man Vorns neuem Kommandanten wohl aus Versehen oder vielleicht auch mit Absicht nicht mitgeteilt hatte, das er noch Strafarbeit zu erledigen hatte, entfiel diese. Sein Laserschwert hatte der Akolyth natürlich wieder abgeben müssen, wobei das nach wie vor kein nennenswertes Problem darstellte. Ihr Meister meldete sich mehr als eine ganze Woche lang nicht und in der Zeit, die sie dank Tiefschlaftrance raus holen konnten, trainierten die beiden Machtnutzer miteinander die Hälfte der Zeit, der Rest war dem persönlichen Studium zugeteilt worden. Wobei dies keine wirkliche Absprache gewesen war. Irgendwann hatte sich einfach einer der beiden Männer zurückgezogen und das wars dann mit dem gemeinsamen Training.
Im Großen und Ganzen war das alles aber sehr gediegen. Eben ein „Kulturschock“. Dank ihrem Meister war die Grundausbildung ein Höllenritt gewesen und nun verbrachten sie ein Drittel des Tages mit rumstehen und selbst in den anderen Stunden war alles so weit unter dem Stresslevel der Grundausbildung, dass Vorn recht schnell die Theorie entwickelte, dass dies der Grund für die Verweichlichung der imperialen Soldaten war. Die Grundausbildung war nämlich durchaus ganz schön fordernd gewesen. Jetzt in so ein Loch voller Nichtstun zu fallen, das ließ die eben noch geschärften Männer ganz schnell stumpf werden. Wobei das nicht für Big Q und Vorn gelten würde, selbst wenn sie keine Machtnutzer gewesen wären. Beide Akolythen waren ja in einen Rang befördert worden, der sie als Spezialisten auszeichnete. Früher oder später würden sie also genau diese Aufgaben zugeteilt bekommen.
Dieses Irgendwann war dann auch recht bald da, als Aster endlich zurückkehrte, nachdem er vermutlich ein bisschen Politiker gespielt hatte. Damit hätte das Machttraining wieder auf dem Programm stehen können, doch stattdessen wurden sie an einem ihren freien Tage ausgeflogen, um ein spezielles Szenario zu durchlaufen. Es galt eine Strecke abzulaufen, die ihre gesamte Ausbildung abdecken sollte. Alles was sie gelernt hatten, also inklusive dem persönlichen Training mit Aster, wurde abverlangt. Vorn bekam sein Laserschwert zurück und zu zweit, wenn auch nicht offiziell als Team, sollten sie ans Ziel gelangen. Ihr Meister würde sich das derweilen aber nicht einfach anschauen, sondern mitmachen. Aber nicht an ihrer Seite, oh nein, sondern auf der „gegnerischen Seite“. Der Planetenherrscher würde in einem der Kanonenboote sitzen und sie mit allem beschießen, das er in die Finger bekam. Was genau, das konnten und sollten die Akolythen wohl auch nicht sehen, aber Aster war schon am Anfang ein bisschen zu gut gelaunt, als das es nur ein einfacher Blaster hätte sein können. Das lag womöglich auch daran, dass die beiden Kursteilnehmer nicht zurückschlagen durften. Schüsse ablenken ja, aber nicht zurück zum Absender. Asters Fähigkeit sich unbeliebt zu machen war wahrlich außergewöhnlich!
Viel Zeit für Wut, die sich Vorn ja eh nicht leisten konnte, gab es aber nicht. Auch wenn es keinen Teilabschnitt mit Wasser gab, wurden sie von Anfang an hart rangenommen. Denn um etwa in der Mitte der Strecke den Berg herabsteigen zu können, mussten sie ihn natürlich zuerst besteigen. Und weil der anfängliche Anstieg noch ein bisschen zu seicht war, nutzte ihr Meister die Gelegenheit sie besonders hart unter Beschuss zu nehmen. Dabei entwickelte sich eher spontan eine interessante Dynamik. Da Big Q sehr viel mehr Zeit mit seinem Laserschwert verbracht und auch das Ablenken von Blasterbolzen geübt hatte, übernahm er den Großteil der Abwehr. Alles konnte er nicht übernehmen, doch es reichte um Vorns Mängel in dem Gebiet auszugleichen. Doch eigentlich hätte es dafür ja keinen Grund gegeben. Wieso sollten die beiden Rivalen einander helfen? Zumindest sah Vorn das so. Da er sich aber nicht mit dem stinkenden Wookiee absprechen konnte und VOR ALLEM wollte, blieben sie einfach nahe beieinander. Wobei das definitiv nicht vom rothäutigen Hünen ausging, der einfach nur so schnell wie möglich durchkommen wollte. Beide Akolythen waren diesbezüglich aber nahezu identisch aufgestellt. Die Unterschiede fanden in hier am Anfang noch nicht statt.
Auf den Berg hinauf zu kommen war relativ einfach. Aster hätte ganze Berghänge oder Waldstücke in Schutt und Asche bomben müssen, um ihnen alle Deckung zu nehmen, weshalb sie im Endeffekt eben genau diese nutzten. Big Q lenkte hauptsächlich das Waffenfeuer ab und etwa ab ¾ der Höhe erkannte Vorn endlich, dass er diesen haarigen Schutzschild brauchte, wollte er nicht schon jetzt zu viel auf die Macht zurückgreifen. Das der stinkende Affe dies schon zuvor erkannt hatte, also das sie einander brauchten, verwunderte den Menschen aber nicht wirklich. Er konnte für sich akzeptieren, dass Big Q leichter auf so etwas kam. Primitive Kreaturen wie er waren Herdentiere, die nur auf Grund ihrer Herde überlebten. Zusammenarbeit war ihnen also einprogrammiert worden, während Vorn als der Jäger in allem entweder Beute oder einen anderen konkurrierenden Jäger sah. Alleine zu agieren lag ihm also eher. Das bedeutete aber auch, dass ihm keiner sagen würde, das er jetzt Hilfe brauchte. Das musste er schon selbst erkennen. Was er auch hatte, also alles gut.
Auf dem Gipfel zog das Tempo dann richtig an, als hätte ihr Meister bemerkt, wie viel Energie die beiden noch besaßen und es schien wohl zu viel zu sein. Tatsächlich hatte sich Vorn fast ausschließlich auf seine Körperkraft verlassen, was Big Q aber nicht hatte tun können. Das führte deshalb zum Tausch. Vorn beglich seine Schulden. Auf dem Weg nach unten gab es nun häufiger die Wahl entweder den langen Weg zu gehen oder zu springen. Aster hatte inzwischen aber angefangen die großen Geschütze auszupacken und ihnen Stück für Stück die Deckung wegzuballern. Weshalb sie nicht wirklich die Wahl hatten. Sie mussten springen und den Aufprall abfedern. Den Teil mit der Absorption konnte Vorn aber nur übernehmen, trug er währenddessen den Flohpelz. Deshalb tat er auch genau das. Während der menschliche Akolyth seinen Körper mit der Macht verstärkte, hängte sich der Wookiee an ihn ran. Dies verbal abzusprechen hatte ein bisschen Mühe gekostet, doch am Ende war der stinkende Affe hilfsbedürftig genug, um Vorns Plan zu verstehen. Mit seinem Rivalen auf dem Rücken sprangen sie daraufhin in relativ kurzer Zeit fünf Mal. Der Sprung selbst, die Stärkung der Muskeln und dann die Absorption des Aufpralls erschöpften Vorns Energiereserven relativ schnell, doch sie kamen viele Meter tiefer unten unbeschadet an. Und konnten es dann kaum erwarten sich wieder von einander zu trennen.
Dank der Affinität zum Klettern schafften sie den Rest des gebirgigen Teils relativ leicht und schnell. Bis dann zum letzten „Außenposten“ vor dem Ende. In ihrer aus einem Miniwald bestehenden Deckung heraus konnten sie das Ziel viele hundert Meter entfernt ausmachen. Und dazwischen lag so gut wie nichts. Kein Stein, Pflanzen, Gebäude oder natürliche Spalten oder dergleichen. Eine fast plane Fläche. Die Akolythen sahen einander an. Der Wookiee tippte sich an die Stirn und verzog leicht das faltige Gesicht. Vorn nickte. Ja, er hatte auch schon leichte Kopfschmerzen. Da ihre beiden Uniformen durchlöchert, aufgescheuert und zerrissen waren und hier und da darunter blutiges Fleisch bzw. Fell zu sehen war, mussten sie auf ihren körperliche Zustand nicht näher eingehen. Sie hatten ja eh keine Wahl. Sie wussten nun aber um den ungefähren Energiehaushalt des jeweils anderen. Während der Grundausbildung hatte Aster sie fast nie ohne Kopfschmerzen und manchmal sogar Nasenbluten in die Baracken zurückgeschickt, sodass beide Männer nun abzuschätzen vermochten, wie viel sie noch leisten konnten.
Der Plan war simpel. Mit Hilfe der Machtgeschwindigkeit über den natürlichen Platz zu flitzen, hier und da zu springen und währenddessen dem Beschuss mit Hilfe der Vorahnung entweder ausweichen oder sie abzulenken. Und diesmal ohne Teamwork. Es hatte schon auf dem Weg hierher einige Momente geben, da hatte Big Q kaum eine Wahl gehabt und einige der Blasterbolzen fast schon in Vorns Richtung ablenken müssen. Der menschliche Hüne hatte genug davon. Sie würden zwar gleichzeitig starten, um ihre Chancen zu erhöhen, doch nicht zusammen laufen. Er würde sich um seinen eigenen Schutz kümmern. Also begaben sich die beiden Machtnutzer an die jeweiligen Enden der Baumansammlung und gerade als das Kanonenboot eine für sie günstige Stelle überflog, sprangen sie aus ihrem Versteck. Während der Grundausbildung hatten die Akolythen jeder für sich ein System entwickeln müssen, um die Machtgeschwindigkeit mit ihren biologischen Sinnen zu verknüpfen. Durch die Macht konnten sie schneller agieren, als es ihre Augen erfassen und ihr Gehirn verarbeiten konnte. Weshalb sie einerseits nicht ihr volles Potential ausschöpfen durften, wollten sie nicht stolpern und sich dabei die Fresse in Fetzen reißen oder Knochen brechen. Andererseits war es mehr ein flaches Springen als wirkliches Laufen. Ein paar der Rekruten hatten gerne Steine über die Wasseroberfläche hüpfen lassen und dabei war dieser flache Stein ziemlich schnell gewesen, hatte nur eine flache Kurve beschritten und war eben nicht – bis zum Ende dann halt – untergegangen. Genau dieses Bild hatte sich Vorn eingeprägt. Er würde wie einer dieser Steine über die nahezu ebene Fläche hüpfen.
Ob das Kanonenboot schneller fliegen konnte, als ein optimal vorbereiteter Sith laufen konnte? Vorn hätte es gerne gewusst, doch für den Moment war es schnell genug. Sie hatten die Bäume kaum hinter sich gelassen, da prasselte schon ungezieltes Feuer auf sie herab. Je näher der Transporter dann kam, desto gezielter wurden die Schüsse. Da diese aber von hinten kamen, verließ sich Vorn vollständig auf seine Voraussicht und was soll man sagen: Das Training hatte sich gelohnt. Ungelenkt, wenn nicht gerade stümperhaft, lenkte der Akolyth die Schüsse dann auch ab, wobei er erst in diesem Moment merkte, dass er DAS nie geübt hatte. Schüsse von hinten abzulenken und das auch noch mit dem Laserschwert auf seiner eigenen Rückseite. Hoffentlich wurde das nicht gerade aufgezeichnet und er musste sich das später ansehen. Es sah vermutlich beschämend lächerlich aus. Aber beide Akolythen kamen - fast vollständig ausgebrannt - am Ziel an. Keiner war während der gesamten Übung getroffen worden, zählte man die abgeplatzten Steinsplitter nicht mit, die bei der Zerstörung ihrer Deckung auf sie herabgeregnet waren. Blut gab es auch so schon genug. Vor allem nun auch aus ihrer beiden Nasen.
Dieser Erfolg wurde aber nicht mit Worten belohnt. Stattdessen flogen sie zu dieser einen Stadt zurück, deren Name sich doch eh keiner merken konnte. Auch das Gebäude war bekannt, besaß aber einen ähnlich beschissenen Namen. Das war so eine Sache, die Vorn während der Grundausbildung nicht vermisst hatte. Unaussprechliche Namen, die er, obwohl er lesen und schreiben konnte, nicht würde niederschreiben können. Anyway, unwichtig. Es kam nämlich was zu Essen. Also RICHTIGES Essen. Ähnlich wie in den letzten Monaten gab es auch in der aktuellen Garnison keinen wirklich hochwertigen Fraß. Das sie permanent umgebende Meer mit seinen unendlich vielen Fischen lud halt dazu ein, diese fast täglich in die Mahlzeiten zu packen. Fisch war aber kein Fleisch. NICHT WIRKLICH! Also war Vorn durchaus … Vorn, als er sich wie ein Tier auf seine Steaks stürzte. Danach war er sogar so gut gelaunt, dass er den süßen Nachtisch probierte. OFFENSICHTLICH ein Fehler, doch er ertrug es stoisch. Widerliche Pampe aus dem Arsch von ... ach was solls …
Ob das Essen eine Belohnung gewesen war oder sie hatte milde stimmen sollen, würde sich Vorn später noch fragen. Denn Aster hatte eine Ankündigung zu machen. Er war nur zurückgekommen, um ihnen mitzuteilen, dass er den Planeten für eine Weile verlassen würde. Im Namen des beschissenen Imperators, von denen hier alle ständig sprachen, ihn aber wohl noch nie gesehen hatten. Und es wohl auch nie würden. Die sogenannten dringenden Geschäfte, what ever, waren aber nur Beiwerk. Wirklich relevant war nur die seit Beginn ihrer Ausbildung über ihnen schwebende Drohung, dass sie ihre Kräfte verlieren würden, sollte Aster sich zu weit entfernen. Ein Aspekt seines bisherigen imperialen Lebens, welchen Vorn zugegebenermaßen zwischenzeitlich vergessen hatte. Was wohl hieß, dass er schon zu lange nicht mehr an Asters Ermordung gedacht hatte. Wurde wohl wieder Zeit.
In der Zwischenzeit würden sie zum einen einfach weiter machen, also in der Garnison bleiben, doch für den Anfang an Manövern auf einem der Monde von Truuine teilnehmen. Sollten diese sogenannten Manöver denen in der Grundausbildung ähneln, dann NA TOLL, das würde mal wieder ein richtig schön beschissenes Gruppenwi**sen werden. Jetzt gab es zwar keine unfähigen Rekruten, mit denen er sich herumschlagen musste, doch dafür eben die schon zuvor identifizierten Nichtstuer-Soldaten, die ein Drittel des Tages Wache standen oder anderen leeren Müll fabrizierten. Also ja, Gruppenwi**sen. In der Zwischenzeit konnte sich Vorn dann aber wenigstens über dieses Port Ryloth informieren. Also ja klar, er könnte genau jetzt danach fragen, da es Aster anbot, doch wenn die Grundausbildung eines NICHT geändert hatte, dann das unnötige Gespräche mit dem Meister zu vermeiden waren. Grund-fu**ing-sätzlich!
„Die Grundausbildung ist vorbei. Bekomme ich jetzt endlich meine persönliche Ausrüstung? Die gute? Diese von den Leibwächtern?“
Vorn guckte demonstrativ nach unten, zog ein bisschen an seinem Rangabzeichen und streckte es seinem Meister entgegen. ohne es von der Uniform zu lösen.
„Oder wozu ist das Ding hier gut?“
Richtig richtig. Er hatte auch noch immer keinen passenden Port für seine Codezylinder gefunden...
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