Bastion

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit | Gang
Samin & Sane

Samin hielt sich tief geduckt, als sie sich hinter Sane hielt, einen Halbschritt von seiner Schulter versetzt. Sie hatte gesehen, dass er den E-11 in seinen Händen auf Betäubung gestellt hatte, allerdings wusste sie auch, wie schnell sich die gute Intention ändern konnte, wenn Adrenalin und Panik erst einmal das Steuer übernahmen. Sie konnte nicht wissen, wie sehr sie in Sanes Kampffertigkeiten vertrauen konnte und so hatte sie sich selbst zumindest mit einem kleinen ausfahrbaren Skalpell bewaffnet, das sie im Medi-Kit entdeckt hatte. Zu ihrer Überraschung schien der Adelserbe jedoch zu keiner Sekunde in Panik. Entweder hatte er eine erstaunliche Selbstkontrolle, oder irgendeine Art von Training genossen. Jenes war der Grund, warum sie selbst über einen messerscharfen Gedankengang in solchen Situationen verfügte und jeder Sinn geschärft war. Ihr entging dadurch auch nicht, dass er keinesfalls zum Ersten Mal eine Waffe in den Händen hielt. Hatte er gedient?
Unmöglich darauf in dieser Sekunde eine Antwort zu bekommen. Stattdessen erklang ein Lärm hinter ihnen - beginnendes Chaos. Wenn es nicht schon geschehen war, würde es nicht mehr lange dauern, bis jemand die Abwesenheit des Bewachers bemerkte.

Die Elite-Pilotin presste sich an eine der Wandverkleidungen. Die Kälte von Durastahl glitt durch den Stoff ihres Galauniformärmels. Ein paar Meter vor ihnen öffnete sich der Flur zu einer Querpassage. Den Gang hinunter gab es einen Turbolift, wie ein unübersehbares Schild offenkundig machte. Sane führte erneut an und schlich vor. Der Turbolift selbst war außer Betrieb gesetzt worden. Dieser schien den Adeligen jedoch auch kaum zu interessieren. Stattdessen sah er sich nach etwas anderem um. Samin verstand. Mit rotierenden roten Pupillen unterstützte sie ihn bei der Suche nach einem Zugangsschacht. Zunächst vergeblich.

Als sie es dann entdeckte, gluckste sie schroff und berührte Sane am Rücken - nicht mehr als ein Hauch -, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Auf das Imperiale Büro für Standardisierung war Verlass. Auf der Intimidator gab es eine baugleiche Verkleidung - dahinter war die Lüftung ihres Quartiers verborgen. Sie huschte voraus, ohne dass ein Laut ihre Schritte verriet und den Gang herunter hallte, tastete mit einer Hand entlang der Kante der Verkleidung und entdeckte, was sie gehofft hatte: Ein kleiner Hebel, ein manueller Entriegelungsmechanismus, verborgen hinter der abnehmbaren Blende. Mit seiner Hilfe konnte sie die gesamte Platte mit leiser Kraft beiseite schieben.

Dahinter kam der Wartungszugang, für Techniker, zum Vorschein. Zu Samins Enttäuschung war jener jedoch durch ein mechanisches Schloss gesichert, für den man mit Sicherheit ein bestimmtes Werkzeug oder eine Art Schlüssel gebraucht hätte. Ein leiser Fluch in ihrer Cheunh-Muttersprache entfuhr den blauen Lippen.

Hilfesuchend sah sie zu Sane. Mit einem Blasterschuss ließ sich das Problem sicher kurzerhand lösen. Dann würde aber auch jeder im Gebäude direkt wissen, wo sie sich aufhielten. Das sollte also ihre letzte Option sein. Bevor Sane etwas sagen konnte, fiel der Halb-Chiss jedoch das kleine Gitter seitlich am Zugang auf. Es hatte sich zunächst ebenfalls hinter der Abdeckung befunden und war nicht viel mehr als ein Lüftungsschlitz, vermutlich um den Tunnel dahinter auch bei ausgefallenem Belüftungssystem nicht zur Todeszone werden zu lassen.

Vielleicht…

Sie zog das Skalpell hervor, fuhr mit Hilfe ihres Daumens die schmale Klinge über einen Mechanismus aus dem Inneren und duckte sich hinunter. Mit flinken Händen löste sie zwei einander gegenüberliegende Schrauben und entfernte das Gitter. Der entstehende Spalt war eng. Sane hätte niemals hindurch gepasst. Aber es war den Versuch wert.


“Ich versuche mich durch zu zwängen und den Zugang von Innen zu entriegeln”, erklärte sie schließlich ihren Plan, während sie schon drauf und dran war, ihren Kopf in die Öffnung zu schieben. Ihre Schultern blieben allerdings hängen. Also schob sie sich zurück, streckte dieses Mal einen Arm vor, bemerkte dann allerdings, dass ihre Uniform - eigentlich auf Repräsentation ausgelegt, nicht auf Bewegung - sich über ihren Rücken spannte. Nochmal zurück. Dieses Mal knöpfte sie hastig ihre Uniformjacke auf und warf sie blind hinter sich. Im Hemd war sie wesentlich beweglicher. Erneut probierte sie es mit dem Arm zuerst. Für einen Moment stockte ihr Atem. Das enge Metall drückte sich kalt gegen die Schulterblätter, als sie sie in Schräglage hindurch hebelte. Ihr Kinn schabte über eine Kante, an der sich der Lack bereits gelöst hatte. Ihre Stiefel schliffen leise über den Boden, während sie sich Zentimeter für Zentimeter in die Öffnung schob. Einen Moment lang fürchtete sie in der Dunkelheit, dass sie in einer Biegung festsaß. Aber dann atmete sie scharf aus und drehte sich halb in der Achse, sodass der Blick nach oben gerichtet war.

“Ich kann eine Entriegelung sehen! Schieb mich mal bitte an!”

So drückte sie sich mit Hilfe von Sane weiter vorwärts. Das einzige hörbare Geräusch war ihr eigener Atem und das pochende Echo ihres Herzschlags in den Ohren.

Dann war sie frei. Keuchend raffte sie sich auf der anderen Seite auf. Ihre Finger glitten über die Innenseite der Zugangstür und entriegelten die Mechanik. Ein Klicken folgte. Dann sprang die Tür nach Innen auf, begleitet von einer nun einsetzenden Beleuchtung.


“Offen”, hauchte sie Sane das Offensichtliche mit einem seltenen, freudigen Lächeln entgegen. Ihre Stimme war rauer als gewöhnlich. Sie rang kurz nach Atem, während sie ihren Mitverschwörer nach innen winkte. Der Adelige war schnell bei ihr. Sie wich zur Seite, schob sich tiefer in den Tunnel, damit er eintreten konnte. Dann verschloss sie hinter ihnen die Platte wieder. Kein Knallen, kein Klicken - nur das sachte, gedämpfte Einrasten war zu hören.

Der Wartungsschacht war eng, aber natürlich passierbar. Über und unter ihnen verliefen Kabelstränge in geführten Bahnen und rotes Licht pulsierte in gleichmäßigen Abständen entlang der Versorgungsleitungen.


“Geht es da hinten runter?”

| Bastion | Center | Alt-Varnin | 143. Block | Centrilux-Tower | Verwaltungstrakt von Aurean Transit | Wartungsschacht bei den Turboliften
Samin & Sane
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9

Jean nickte knapp, beinahe dankbar, als sie Ralos Antwort hörte. Es war gut zu wissen, dass er bereit war – oder es zumindest so wirkte. In einem Moment wie diesem zählte das genauso viel.
Sie wandte sich wieder dem Kommunikationsoffizier zu, der bereits das Audiosignal vorbereitete. Die Leitung war offen, gesichert, aber noch stumm. Jean atmete einmal tief durch.

Der Offizier nickte.


Jean trat einen Schritt vor, ließ den Blick noch einmal über das schematische Abbild des Gebäudes gleiten. Die Agentin war so nervös wie schon lange nicht mehr. Ihr Herz hatte nur bei dem Absturz des Transporters auf Bastion schneller geschlagen, doch sie bemühte sich um Fassung.

Ihre Stimme, als sie schließlich sprach, war ruhig


An die Personen im Centrilux-Tower. Hier spricht Agentin Jean Porter . Ich bin befugt, im Namen der Gouverneurin zu sprechen.“


Eine kurze Pause. Dann fuhr sie fort – fester:

„Sie haben eine Forderung gestellt, der das Imperium nicht nachkommen wird – und auch nicht kann. Die benannten Gefangenen wurden längst verlegt. Innerhalb Ihres Zeitfensters ist ihre Übergabe unmöglich. Wenn es Ihnen ernst ist mit einer Lösung ohne Blutvergießen – dann sagen Sie mir, was Sie stattdessen verlangen. Etwas, das hier und heute umsetzbar ist.“
Jean war sich nicht sicher ob ihre Worte richtig gewählt waren. Sie hatte noch nie Verhandlungen führen müssen. Sie war gut im Verhören, aber nicht im Verhandeln.

Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9
 
Bastion | Imperium | Einkaufszentrum nahe dem Raumhafen | Ribanna und Sedros, andere Besucher

Ribannas Frage zu Daemons Ableben verwunderte Sedros so sehr, dass er nur nonchalant mit den Schultern zucken konnte.

„Ich weiß nicht, was du von mir hören willst. Daemon hat es nicht aus dem Thronsaal heraus geschafft, soweit ich weiß. Die Decke ist uns doch auf den Kopf gefallen. Und selbst wenn er das überlebt hat, hat er es nicht zur Birthright zurück geschafft, bevor wir abgehoben sind. Ich habe bis zum Abflug an der Rampe ausgeharrt, aber er war nirgends zu sehen.“

Sie wollte dann noch mehr über die Schwerter wissen, ja sogar bei den Recherchen helfen. Das Angebot nahm der reinblütige Sith gerne an. Es war eine gute Gelegenheit seine Mitschülerin mehr an sich zu binden und er allein würde erheblich länger benötigen, die Archive des Sithtempels zu durchsuchen.

„Wenn sich die Gelegenheit bietet, komme ich gerne darauf zurück. In der Bibliothek des Tempels finden wir hoffentlich ein paar nützliche Informationen.“

Die folgende Einkaufstour stellte sich als überaus...interessant heraus. Ribanna stellte sich als äußerst wählerisch heraus und war vor allem auf Sonderangebote aus. Es war jetzt nicht so, dass Sedros nicht wusste, auf sein Geld zu achten, aber den Eifer, den seine Begleitung an den Tag legte, Sparsamkeit mit gewissen modischen Ansprüchen in Einklang bringen zu wollen, war dann doch etwas viel des Guten für den reinblütigen Sith.

„Eine Sweatjacke ist nicht regendicht, da wirst du nur durchnässt sollten wir mal bei schlechten Wetter...arbeiten müssen.“

Sedros hatte nicht das Gefühl, dass sein Wort wirklich gehört wurde, andererseits war er auch gar nicht so wirklich interessiert daran, was Ribanna trug.

„Warum nimmst du nicht einfach Unterwäsche, die da in dem Regal neben der Kasse steht? Die Boxen haben Sechserpacks. Nimm einfach zwei oder drei Boxen und dann hast du Vorrat. Teuer sind die auch nicht.“

Aber es nützte nichts. Stattdessen fand sich der reinblütige Sith kurze Zeit später vor einem Damenunterwäschegeschäft wieder und sollte ihr nicht dort hineinfolgen...aber was sollte er stattdessen tun? Unschlüssig sah Sedros sich um. Einer Eingebung folgend ging er ein paar Meter den Gang zwischen den verschiedenen Läden hinab, bis er schließlich an einer Kreuzung ankam, in deren Mitte einige Übermannshohe Hologramme der örtlichen Nachrichten den kleinen Platz erhellten.

Die sonst lautlosen Bilder wurden durch das Zuschalten des Tons unterstützt, als der reinblütige Sith seinen Platz in der Menge fand, die neugierig stehen blieb, um sich anzuhören, was so wichtig war, dass das Einkaufszentrum den Ton hinzuschaltete. Eine kurze, nichts sagende Anmoderation folgte, doch dann erschien das Wappen des Imperialen Hofes, während zum Thronsaal im Palast geschaltet wurde. Ein Raunen ging durch die Menge, da dort auf dem Thron eine unbekannte Person saß. Die Stimmen verstummten in Betroffenheit als der Herold
Iago Kroan verkündete, was Sedros längst wusste, da er dabei gewesen war. Imperator Allegious war tot. Der reinblütige Sith musste gar nicht erst seine telepathischen Fühler ausstrecken, um zu erkennen, wieviel Angst diese Nachricht in den Leuten um ihn herum auslöste. Sie alle erinnerten sich noch an den letzten Bürgerkrieg und die Verheerungen, die mit ihm einher gegangen waren.

Die folgenden Worte der frisch gekrönten Imperatorin
Lucienne Raynar Vendar halfen wenig, diese Gefühle zu besänftigen. Sie sprach von der Stärke des Imperiums und beschwor seine Einheit. Dann rechnete sie den Tod des verblichenen Darth Allegious den Jedi an und was als nächstes folgte kam für den reinblütigen Sith nicht unerwartet. Aber damit nicht genug, sie forderte die Republik auf, die Täter und Hinterleute dem Imperium auszuliefern und Sedros dachte sich dabei direkt, dass die Republik darauf niemals eingehen würde.

Sedros glaubte auch nicht, dass die neue Imperatorin so naiv war, zu glauben, dass die Republik darauf eingehen würde und damit war klar, was das Schauspiel sollte. Die Imperatorin würde kaum von ihren schwerwiegenden Vorwürfen und Forderungen abbringen lassen und damit war das dargebotene Schauspiel nur das Vorgeplänkel, um den nächsten großen galaktischen Krieg zu vorzubereiten.

Und dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des reinblütigen Sith. Dieser Krieg würde ihm Gelegenheit geben, sich zu profilieren und er nahm sich fest vor in den kommenden Zeiten seinen Wert für den Orden zu beweisen und seinen Platz in der Hierarchie zu erstreiten.


Bastion | Imperium | Einkaufszentrum nahe dem Raumhafen | Sedros, andere Besucher
 
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Bastion – Sith-Tempel, in den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture

Erwartungsgemäß legte auch Q'Tahem keinen Wert darauf, prompt wieder eingefangen zu werden, egal wie unterhaltsam Bailee und Brianna als Mitgefangene auch sein würden. Genau deshalb war es so wichtig heraufzufinden, ob sich in den Implantaten bzw., die sowohl Kestrel als auch ihr Padawan verpasst bekommen hatten, irgendwelche kleinen Spione eingebaut hatten. War das so schwer zu verstehen? Sie hatte keine Lust, sich in einem Jedi-Safehouse in Sicherheit zu wiegen, während es von Sith und Sonderheiten umstellt wurde, weil sie sie geradewegs dorthin geführt hatten. Mit einem Peilsender im Schlepptau würde sie genau das natürlich vermeiden. Aber machte es Sinn, sich schon wieder mit Bailee darüber zu streiten? Sie mussten aus dieser Zelle raus, sonst brauchten die Sith nicht mal einen Peilsender, sie mussten sie genau genommen nicht mal fangen. Daher beließ es die Echani bei einem genervten Seufzer und verdrehte die Augen.

Zumindest schienen tatsächlich keine Sender verbaut worden zu sein und Q'Tahem zufolge erfüllte die Tentakelprothese tatsächlich einen Zweck, für seinen Geruchssinn. Brianna fragte sich, was Bailee roch, mit dem Tentakel im Mund. Es sollte ihr ja helfen, der Dunkle-Seite-Aura in den Katakomben besser zu widerstehen. Psychoaktiv war das Metalltentakel freilich auch, wenn es den Nautolaner dazu bringen wollte, es zu befreien. Q'Tahem widerstand jedoch und meinte, dass er ihnen was schuldete – worauf Brianna selbstredend zurückkommen würde, die ihn freundlich anlächelte und zunickte.

Kurz bevor sie sich dann endlich in Bewegung setzte, fragte der nautolanische Padawan nach ihrem Fluchtweg. Er hatte sichtlich Probleme damit, dass die Flucht so einfach vonstatten gehen würde. Naja, ‚einfach‘ war relativ – sie ernteten nur die Früchte einer wochenlangen Erforschung der Katakomben. Bailee interpretierte die Worte ihres Mitnautolaners als Befürchtung, das Loch, durch das sie vorhin erst in den Tempel eingedrungen waren, könnte mittlerweile verschlossen sein. Sie kam zu dem Ergebnis, das sie höchstens ein paar Arbeiterinnen treffen würde und dieses Mal konnte die Ritterin nicht widerstehen, ihr entgegenzureden.


„Nein, wenn die Sith von dem Loch wüssten und Arbeiterinnen loschicken würden, würden die von den Blutwölfen gefressen werden. Deswegen ist es keine gute Idee, ein riesiges Labyrinth unter den eigenen Tempel zu bauen und dieses zur Belustigung mit halbwegs gefährlichen Kreaturen vollzustopfen. Das ist nicht so einbruchssicher wie frau denkt.“

Bailee bemühte sich klarzustellen, dass sie kein Problem mit schwerem Heben hatte – wiewohl die übermenschlich kräftige Echani darunter verstand als sie – sondern viel mehr mit dem Rennen.

„Rennen – schön wär's,“

Meinte die Echani und sah die frisch befreiten an. Da müsste sie schon beide tragen, damit sie wirklich Tempo machen könnten, und das wollte sie bei den Verletzungen nicht riskieren. Tatsächlich kamen sie noch langsamer als in Briannas Befürchtungen voran. Ian hatte recht darin gehabt, dass sie das Amulett für Kestrel brauchen würde. Leider war die Ärmste aber seelisch so stark angegriffen, dass auch das nicht mehr reichte. Brianna und auch ihre Padawan taten ihr Bestes, um der Jedi-Meisterin Wärme und Kraft zu spenden. Als sie sich schließlich aufrappelte schien es, als ob es mehr aus einem Rest an Selbstachtung verursachter Trotz war, der sie in die Höhe zwang, obwohl ihr Körper dazu gar nicht in der Lage gewesen war. Es erinnerte Brianna an damals auf Korriban, als sie längst aufgegeben hatte und Kestrel die Hoffnung am Leben gehalten hatte. Dieses Mal hatten sie das Leid nicht geteilt und die Echani fühlte sich ein klein bisschen schuldig deswegen.

Da half es, sich mit Bailee zu kabbeln, die das Schutzamulett ein Placebo nannte, obwohl es alles andere als das war. Dafür freute sich Brianna, mit dem ‚Tentakel-in-den-Mund‘ nehmen einen Wirkungstreffer erzielt zu haben. Einen davon Kestrel in den Mund zu stecken, wäre aber keine gute Idee mehr.


„Warum nicht?“

Fragte die 28jährige gespielt unschuldig zurück, den Todesblick ihrer Padawan von sich abprallen lassend. Aber sie reagierte die nonverbale Konversation der beiden Nautolanerinnen natürlich, auch ohne zu wissen was sich da vielleicht noch auf Pheromonebene zwischen den beiden abspielte. Brianna hätte sowohl Lust als auch Sprüche parat gehabt, um die Frage nach der Fortpflanzung von Nautolanerinnen noch zu vertiefen, aber sie musste sich zurückhalten. Mit Bailee konnte sie das machen – zwischen ihnen gab es das unausgesprochene Verständnis, sich die vielen kleinen und größeren Sticheleien nicht nachhaltig krumm zu nehmen – nur, wenn zusätzlich Q'Tahem in's Visier geriet, musste sie sich leider zurücknehmen.

Ohnehin war es nun Kestrel, die sich inzwischen halbwegs gefangen hatte, die ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Sollten die Tentakeltiere doch turteln… ihre alte Meisterin kam auf das zuvor Gesagte zurück. Sie hatte nicht mehr darauf reagiert gehabt, nun wusste Brianna warum. Die Dunkelheit war schon im Begriff gewesen, sie zu überwältigen. Dass sie nun wieder das Gespräch suchte, war also ein Zeichen der Besserung. Ihrer Meisterin waren die Implantate lieber als wenn die Sith gar nichts gemacht hätten, unkte aber, aus ihr könnte eine ‚diabolische Maschine‘ werden. Brianna sah ihre Freundin erschrocken an. Auf Janus' Gefangennahme kam sie ebenfalls zu sprechen und sie hielt es offenbar für einen schlechten Scherz. Nun war die Echani die Beleidigte.


„Hüte dich vor der Dunklen Seite, sonst rammt dir Eowyn ebenfalls ein Loch in den Bauch. Sie war es, sie hat mit ihm duelliert, besiegt und halbtot zum Sterben zurückgelassen. Nur dank mir wirst du Gelegenheit haben, dich mit eigenen Augen davon zu überzeugen,“

Entgegnete sie in erregtem Ton und schnaubte. Anschließlich tauschten sie sich über den Verbleib ihrer übrigen Gefährtinnen aus. Dass Ribanna gekniffen und sich den leichten Ausweg gesucht hatte, wusste sie ja bereits.

„Oh, um sie brauchst du dir keine Sorgen zu machen, sie scheint sich auf der Dunklen Seite recht wohl zu fühlen,“

Meinte die Echani sarkastisch, fuhr aber versöhnlich fort:

„Auf mich kannst du dich aber verlassen. Immer.“

Was mit Sarissa geschehen war, war die große Frage. Zum Sterben zurückgelassen. Brianna wollte es nicht so recht glauben und wünschte sich, dass Q'Tahem da recht hatte:

Kira & Co könnten ohne Weiteres Sarissias Widerstandsfähigkeit unterschätzt haben – Vahla sind ja lange nicht so zerbrechlich wie Menschinnen.“

Kestrels Tief überwunden, konnten die kleine Gruppe endlich ihren Weg fortsetzen. Eine Weile ging es den Umständen entsprechend gut voran, zum Glück. Es war eine reine Zeitfrage, bis die Sith das Fehlen ihrer Gefangenen bemerkten, und dann? Marrev und Brianna wussten ihre Präsenz mit Quey'tek zu verbergen, doch die anderen waren wie Leuchtfeuer in der drückenden Dunkelheit der Katakomben. Irgendwann sprach Q'Tahem hoffnungvoll aus, dass es nicht mehr weit war und sie nickte automatisch. Sie wusste, dass er recht hatte, vermutlich konnte er spüren, wie der Griff des Bösen schwächer würde. Wenn sie Glück hätten… doch das hatten sie nicht.

Kestrel betrachtete das getötete Monstrum mit Entsetzen und vermutete als erste, dass es sich um ein Forschungsobjekt handelte. Sie berichtete von Laboren, die sie gesehen hatte und den Experimenten, die sie dort durchgeführt hatte. Sie befürchtete, Sane könnte als ein solches Wesen geendet haben.


„Hoffentlich nicht,“

Engegnete Brianna mit einem mulmigen Gefühl, und sie setzten ihren Weg fort, mit größerer Vorsicht als bisher. Die Echani sah sich nach links und rechts um, jeden Vorsprung und jeden Schatten fixierend, immerzu auf der Hut. Sie waren noch nicht weit gekommen, als Q'Tahem sie leise darauf hinwies, dass sie verfolgt würden. Die Echani hatte niemand ausmachen können, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er recht hatte.

„Sie benutzen sie als Wächter und Spione,“

Gab die Pseudo-Mirialan leise zurück. Leider konnte sie sie mit ihren Sinnen nicht ausmachen. Sollte sie Quey'Tek abschalten, um diese zu schärfen? Das konnte bedeuten, dass sie sich erst recht zum Leuchtfeuer und Zielscheibe für diese Kreaturen machte, vorausgesetzt sie waren machtsensitiv. Brianna ging davon aus, dass die Sith hier gescheiterte Jünger und wertlose Gefangene ‚verarbeiteten‘, so dass Sane dieses Schicksal hoffentlich erspart geblieben war.

Plötzlich stürzten diese Kreaturen sich auf sie, aus der einen Richtung, die sie nicht auf den Schirm gehabt hatte: von oben. Die Echani spürte ein plötzliches Gewicht auf ihren Rücken, gefolgt von einem stechenden Schmerz, als die scharfen Krallen des verdorbenen Wesens Robe, Ober- und Untertunika wie Flimsi zerrissen. Mit einem harten Ellenbogenstoß schaffte die Ritterin sich das Biest vom Leibe. Es prallte gegen die Tunnelwand und mit einem harten Faustschlag aus der Drehung heraus brach sie ihm den Schädel.

Leider war es nicht die einzige, sie hatten es mit einem koordinierten Überfall zu tun. Kestrel und Bailee wurden von zwei Seiten in die Zange genommen und sie schützten sich gegenseitig: die eine mit der Macht, die andere mit ihrem Übungslichtschwert. Q'Tahem hatte seinen Blaster, um Marrev machte sie sich keine Sorgen. Vermutlich freute er sich über die Abwechslung. Er hatte ja keinen blutigen zerkratzten Rücken. Brianna hingegen half Q'Tahem, denn sie hatte keine Ahnung, wie kampferfahren er war und zweifellos war er durch die Gefangenschaft nur ein Schatten seiner selbst. Ein Wesen, das einmal ein Sephi gewesen sein konnte, kickte sie gegen die nächste Wand. Damit war der Weg frei, eine weitere Kreatur mit dem Lichtschwert zu durchbohren, die sich dem Nautolaner auf Nahkampfdistanz genähert hatte.

Wenn die Monstrositäten schlau waren, würden sie sich von Brianna fernhalten, die mit bloßen Händen und Füßen mindestens so gefährlich war wie diese mit ihren Klauen. Einige von ihnen waren aber eher langsame Lernerinnen. Die Echani sah, dass Marrev inzwischen Kestrel und Bailee unterstützte, somit blieben sie und Q'Tahem. Sie tänzelte über das Schlachtfeld, achtete darauf, ihm nicht in die Schusslinie zu laufen und diejenigen Abscheulichkeiten zu töten, die im Begriff waren, ihm zu nahe zu kommen. Eines um's andere erledigte sie mit Echani-Kampfkunst- und Lichtschwertgeschick und schließlich war die Schlacht geschlagen. Marrev mahnte sie, den Weg fortzusetzen.


„Ja. Wir haben zu viel Lärm gemacht,“

Meinte Brianna und schalt sich innerlich selbst für ihre mangelnde Disziplin.

„Jemand verletzt?“

Um ihre eigenen Kratzer brauchte sie sich vorerst nicht zu kümmern, die waren ein Problem für später. Schließlich war keineswegs gesagt, dass das die einzigen dieser Kreaturen gewesen waren. Zwar alles andere als schnell, aber dafür leise bewegten sie sich zum nahen Durchgang und zwängten sich durch den Riss. Eigentlich musste Marrev derjenige mit den größten Problemen hier sein, doch Brianna achtete darauf, ihren Rücken und den Stoff darüber nicht noch weiter zu lädieren. Schließlich hatten sie es geschafft – sie konnte nicht anders als breit zu lächeln. Das Gröbste lag schon hinter ihnen! Etwaige Verfolgerinnen würden langsam sein durch die Felsspalte hindurch und sie würden sie sofort kommen sehen. Es war also einen Augenblick Zeit und sie musste sich Klarheit verschaffen. Die Echani wandte den anderen den muskulösen, V-förmigen Rücken zu, wo durch die zerschlitzten Stofflagen die blutigen Kratzer und ihre alabasterweiße Echanihaut zu sehen war. Sie hatte Reserveschminke dabei, sich aber natürlich nicht von Kopf bis Fuß gelb angemalt.

„Wie sehe ich aus? Kann frau es irgendwie kaschieren?“

Fragte sie die anderen.

Bastion – Kanalisation unter Bastion-Center, am Durchgang zu den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
 
[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Domäne der Imperatorin | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Darth Angelus, etwas weiter entfernt: Darth Zion, weitere unbekannte Mitglieder des Ritterordens und Gäste der Zeremonie (Adria Guldur, Kira Guldur, Lilivienne Évarielle d'Oridin)

Aren kannte sich zumindest gut genug mit dem Orden der Sith aus, um die Vorstellung seines Gegenübers einzuordnen. Er gehörte zu der Exekutive des Ordens und damit zur Exekutive der Imperatorin, wenn man so wollte, die Extinktoren. Und er war ein Krieger des Ordens, relativ am Anfang seines Aufstiegs also, aber wenn man das silberne Abzeichen das ihn als Ritter des Imperialen Ritterordens auszeichnete ansah und gleichzeitig die Jugend im Gesicht seines Gegenübers registrierte, war es wohl kein all zu großes Kunststück hervorzusagen, dass noch einiges passieren konnte. Auch wenn der Orden wohl noch unberechenbarer war als die Verwaltung.

Doch was noch interessanter als der Inhalt der Vorstellung war, war der Ton in welcher diese vorgebracht wurde. Aren musste fast noch einen Hauch mehr lächeln. Der Mann war vollkommen von sich selbst überzeugt, sah sich als Krone der Schöpfung an. Wie alt mochte er wohl sein? Mitte, Ende 20? Es musste einem wohl oder übel zu Kopf steigen, wenn man in diesem Alter sich bereits Ritter und Krieger der Sith nennen konnte. Doch in dem wahren Imperium, dem Imperium der Bürokraten hatte der Junge noch keinen Fuß auf den Boden bekommen. Er klang nicht wie ein Staatsmann oder ein auf dem diplomatischen Parkett bewanderter Mann. Noch nicht vielleicht. Wollte er wirklich erfolgreich werden, würde er noch lernen müssen. Doch er war noch Jung und so wie er sprach und sich gebärdete wohl aus einem guten Haus, die Türen würden ihm offen stehen, wenn ihm vielleicht noch der ein oder andere gute Ratschlag mit auf den Weg gegeben wurde.

Darth Angelus stimmte ihm zu im Bezug auf die Krönung, auch, wenn seine Worte noch immer von wenig Wärme zeugten. Aren ließ sich von diesem Gehabe nicht beeindrucken, nach wie vor blickte er seinem Gegenüber freundlich ins Gesicht. Der Sith hatte alleine in dem Raum gestanden, ohne, dass es schien, als hätte er viele Bekannte hier, denen er zumindest durch ein kurzes Zunicken einen Hauch von Aufmerksamkeit schenken musste. Auf diesem Gebiet, auf Arens Gebiet, stand er noch ganz am Anfang, brachte mit seinem Titel aber ideale Voraussetzungen mit sich. Und Aren befand sich noch recht am Anfang seiner Netzwerkbildung im Orden der Sith. Mit Darth Zion, Lord Saphenus und Lord Sturn kannte er zwar bereits drei einflussreiche Mitglieder des Ordens, doch enge Bande hatte er noch zu keinem von ihnen geknüpft. Vielleicht konnte sich dieses Gespräch für eine Win-Win Situation für sie beide entwickeln.
Während Darth Angelus den Elefanten im Raum ansprach, die Auslieferung der beiden Jedi, winkte Aren beiläufig einen Kellner heran und nahm sich ein Glas Schampus herunter, ohne jedoch Darth Angelus aus den Augen zu lassen. Dem Kellner dankte er mit einer kleinen, beiläufigen Handgeste.


,,El'mireth und Kae ..."

Auf einmal fiel es Aren wie Schuppen von den Augen, sodass Aren kurz in seinem Satz stoppte. Brianna Kae hatte er bereits getroffen. Sie war das letzte Mal als Aren auf Bastion gewesen war ebenfalls auf der Feier im Noi-Tec-Tower gewesen. Sie hatten kaum miteinander gesprochen, Sturn hatte sie in aller Eile miteinander bekannt gemacht, sie damals noch als seine Schülerin vorgestellt, bevor sie sich verabschiedet hatten. Obwohl es nur so kurz gewesen war, hatte sich der Abend in seiner Gesamtheit in Arens Kopf eingebrannt und noch dazu lebte sein Geschäft oft von einem guten Namens- und Gesichtsgedächtnis. All dies konnte natürlich ein Zufall sein, doch Zufälle passierten auf einer solchen Ebene nicht und es passte alles zu gut zueinander. Er würde nachforschen müssen. Von dieser plötzlichen Erkenntnis und die damit einhergehende Überraschung ließ er sich nichts anmerken und er verdeckte sie mit einem Schluck vom Schampus.

,,Nun, sie sind nun entweder die meist gehassten oder die meist geliebten Personen der Galaxis. Je nachdem, wen ihr fragt. Brianna Kae habe ich tatsächlich vor einiger Zeit hier auf Bastion kurz getroffen. Damals war sie noch in Begleitung von Lord Sturn, einer meiner Geschäftspartner, falls der Name euch etwas sagt. Wer hätte damals ahnen können, wie rasch sich die Dinge verändern würden."

Ein kurzes, beinahe verschwörerisches Lächeln glitt über Arens Gesicht. Er hatte es damals ahnen können, auch, wenn er wohl kaum einen Bruchteil der Details gekannt hatte. Es hatte gereicht.

,,Aber zu eurer Frage, der Krieg steht unmittelbar bevor. Das ist dem Imperium doch schon lange bewusst, machen wir uns nichts vor. Dies war der Funken der benötigt wurde. Und ich denke, wir sind vorbereitet. Das Imperium ist geeint, schaut doch nur auf den Thronwechsel. Keine Aufstände, keine Rebellionen. Ordnung und Stabilität. Der Frieden von Umbara war ein Fehler, der eine Bresche mitten in das Herz unseres Imperiums geschlagen hat. Meine Kontakte und ich arbeiten bereits darauf hin, solche Breschen an anderen Stellen zu schließen und unser Territorium zu sichern. Der Krieg ist eine Möglichkeit. Ich hätte bei Leibe nichts dagegen, in einer vollkommenen friedlichen Galaxis zu leben, doch die Republik macht diesem Traum einen Strich durch die Rechnung. Ist sie beseitigt, kann man weiterplanen."

Erneut trank Aren einen Schluck Schampus und ließ seinen Blick durch den Raum wandern, bevor er wieder bei seinem Gesprächspartner hängen blieb.

,,Ihr als Extinktor, was meint ihr? Seid ihr vor dem Frieden bereits im Sith-Orden oder anderswo im Imperium an der Front tätig gewesen und kennt den Krieg? Ich hoffe ich verschätze mich nicht, aber ihr wirkt noch recht jung, was eher als Kompliment denn als irgendetwas anderes gemeint ist."

[ Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Domäne der Imperatorin | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Darth Angelus, etwas weiter entfernt: Darth Zion, weitere unbekannte Mitglieder des Ritterordens und Gäste der Zeremonie (Adria Guldur, Kira Guldur, Lilivienne Évarielle d'Oridin)
 
[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Thronsaal /Darth Angelus :: Kira Guldur :: Adria Guldur :: Moff Aren Vayliuar :: Gouverneurin Lilivienne Évarielle :: Gäste :: Herold Iago Kroan [NPC] :: Lady Vendar [NPC] :: Darth Zion :: ]


Der offizielle Teil war vorüber. Der Thronsaal hatte sich verwandelt – vom Ort der stummen Ehrfurcht zur Bühne höfischer Zwischentöne. Stimmen erhoben sich, Gespräche flammten auf, verhaltenes Lachen und klirrende Kelche mischten sich unter das gedämpfte Murmeln einflussreicher Persönlichkeiten. Doch für Zion fühlte sich all das wie ein ferner Lufthauch an, unwichtig, beinahe bedeutungslos.
Er stand einen Moment lang still, allein, mitten im Getriebe des Imperiums. Es wäre so leicht gewesen, jetzt zu verschwinden. Den Raum zu verlassen, die Schatten aufzusuchen, sich endlich der Ruhe hinzugeben, nach der sein geschundener Körper und seine überreizten Sinne verlangten. Er konnte fast spüren, wie sein Muskelgewebe unter der Robe pochte, die Spuren des letzten Kampfes waren immer noch tief eingebrannt. Und dennoch wusste er, dass dies nicht die Zeit für Rückzug war.

Die Pflicht rief. Nicht die politische – sondern die persönliche. Es war ein Moment, in dem Verbindungen geschmiedet werden konnten, in denen sich Loyalitäten offenbarten und neue Fronten formten. Zion wusste, dass er mit der Zeit Schritt halten musste, wenn er nicht vom Strom des Wandels fortgespült werden wollte.
Sein Blick glitt durch die Menge, über Ordensgewandungen, Uniformen und feierliche Rüstungen hinweg. Viele der Anwesenden kannte er – wenigstens dem Namen oder Rang nach. Doch dann fiel sein Blick auf ein Gesicht, das sich in seinen Gedanken eingebrannt hatte.
Aren Vayliuar.

Der Moff des Prefsbelt-Sektors, einer der neu eingesetzten Verwaltungsführer, stand in angeregtem Gespräch mit einem anderen Sith – einem Krieger, den Zion ebenfalls kannte. Darth Angelus.

Mit ruhigem, kontrolliertem Atem und gemessenem Schritt bewegte sich Zion durch die Menge. Die Menschen wichen ihm instinktiv aus, nicht aus Angst, sondern aus einer Mischung aus Respekt und Unsicherheit. Er war groß, imposant, sein Auftreten hart, er war eine Erscheinung, die den Raum einnahm.
Als er sich den beiden näherte, fing er noch den letzten Teil eines Satzes auf – Worte, gesprochen von Vayliuar, vielleicht ein Scherz, vielleicht eine Bemerkung über Alter, Einfluss oder Autorität. Zion griff sie auf, als wäre es ein Stichwort.


„Alter hat bei den Sith keine Bedeutung, werter Moff,“

Sagte er mit seiner tiefen, verzerrten Stimme, die durch sein Atemgerät hallte wie das Grollen eines alten Vulkans.

Bei uns zählt nur das, was man opfert. Weder Herkunft noch Vermögen entscheiden darüber, wo ein Sith steht – nur Wille. Und die Bereitschaft, alles zu geben. Rein seine Leistung.“


Er ließ seine Worte kurz wirken. Dann wandte er sich dem Moff direkt zu, sein Blick kalt, doch nicht feindlich.

„Moff Vayliuar. Es ist lange her, dass wir einander begegnet sind. Und doch… der Anlass wirkt vertraut. Eine neue Ordnung. Ein neues Kapitel.“


Für einen Augenblick wanderte sein Blick zu dem Sith neben dem Moff. Die Lichtverhältnisse, die feinen Linien im Gesicht – Zion erinnerte sich.

„Darth Angelus,“


Sagte er mit einem kaum merklichen Nicken.

„Ich grüße Euch.“


Seine Worte waren knapp, doch ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass dies kein beiläufiges Gespräch war. Es war der Beginn einer Einschätzung, eines Austauschs, vielleicht einer Prüfung.
Zion sprach nicht weiter, er wartete und beobachtete. Er wollte sehen, wie sie reagierten, ob sie zu seinen Fürsprechern gehörten oder zu seinen Konkurrenten, zu seinen Feinden.



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Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Thronsaal - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Gäste


Darth Angelus ließ Aren Vayliuar ausreden – nicht aus Respekt, auch wenn ihm die kultivierte Zurückhaltung des Moffs deutlich angenehmer erschien als das polternde Gehabe des Governors von Kelada – sondern aus Kalkül. Je mehr der Mann sprach, desto mehr offenbarte er. Und der opportunistische Sith hörte stets aufmerksam zu, wenn es um Macht und Einfluss ging. Als Vayliuar beiläufig einen Kellner heranwinkte, griff auch Angelus nach einem Glas, ohne dem Dienstpersonal einen Blick zu schenken. Solche Existenzen lagen außerhalb seiner Wahrnehmung. Dass der Moff sowohl Lord Janus Sturn als auch Brianna Kae kannte, ließ Angelus kurz innehalten. Brianna – einst Sturns Schülerin, öffentlich als eine Art Konkubine getarnt, in Wahrheit jedoch ein infiltrierender Parasit im Inneren des Ordens. Und Sturn - der mächtige Lord Sturn - hatte es nicht nur zugelassen, sondern sich manipulieren lassen wie ein verknallter Teenager.

"Ich fürchte, Sie werden sich wohl nach einem neuen Geschäftspartner umsehen müssen...“

Erwiderte Angelus trocken, sein Blick kurz auf
Aren Vayliuar gerichtet, dann ins Leere gleitend. Ein Anflug von Häme lag in seinen Zügen – doch darunter lauerte ebenso ein gewisser Groll. Nicht auf den Moff. Sondern auf Sturn und auf dessen Schwäche. Aren Vayliuar schien zu jenen Männern zu gehören, die das politische Beben auf Bastion nicht nur unversehrt überstanden, sondern in dessen Nachbeben sogar an Einfluss gewonnen hatten. Sein andauerndes Lächeln – zu breit, zu selbstsicher – war nicht das eines bloßen Höflings, sondern das eines Mannes, der wusste, dass er auf das richtige Pferd gesetzt hatte. Angelus hingegen gehörte zur anderen Fraktion. Zwar war auch er letztlich erhoben worden, doch sein rasanter Aufstieg hatte eigentlich einem anderen Banner gegolten: Darth Allegious, nicht Lucienne Vendar. Hätte sein Schutzherr überlebt, wäre der Weg zur Spitze ein anderer gewesen. Geradliniger. Schneller. Doch ihm wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht. Trotz seiner frisch gewonnen und gegenwarts- und zukunftsgerichteten Entschlossenheit blieb es ein Fakt.

"... Graf Sturn hat für seine Torheit nämlich einen teuren Preis bezahlt. Anderenfalls würde er hier sicherlich irgendwo stehen und selbstzufrieden in die Menge grinsen"

Das waren für
Aren Vayliuar sicherlich wertvolle Informationen. Sabar Muraenus verstand die Wirtschaft besser als die meisten Sith. Sein Erbe war nicht nur Blut und Adel, sondern auch eine frühere Zugehörigkeit der imperialen High Society. Der Fall Sturns würde in dessen Wirtschaftsimperien einige schwere Turbulenzen auslösen. Machtvakuum bedeutete Bewegung. Bewegung bedeutete Gelegenheit – oder auch Gefahr. Angelus schenkte dem Moff einen Blick, in dem ein unausgesprochenes Angebot lag. Es war keine Gefälligkeit ind auch kein Ratschlag. Es war eine leise und elegante Andeutung eines Handschlags, wie es in hohen imperialen Kreisen üblich war.

Die Analyse des Moffs zum Ultimatum der Imperatorin war jedenfalls präzise – und Angelus stimmte ihr in nahezu jeder Silbe zu. Der Krieg war unausweichlich und längst beschlossene Sache. Endlich war ihre Zeit gekommen. Er setzte gerade an, um zu antworten, den Kodex seines Ordens auf den Lippen:


"Frieden ist eine Lüge...-"

Doch weit kam er nicht. Eine
verzerrte Stimme, kalt und gefährlich, schnitt durch die Luft. Und mit ihr trat eine Präsenz zu ihnen, die selbst unter den ganzen machtvollen Anwesenden aus der Masse ragte: Darth Zion. Ein Mann, der nicht einfach zu ihrem Kreis gehörte – sondern über ihm thronte und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man bedachte, wo er während er Krönung gestanden hatte. Angelus verstand nun auch die kryptische Meldung über den Führungswechsel im Zirkel. Denn der neue Anführer stand jetzt leibhaftig bei ihnen.

"Darth Zion"

Erwiderte Angelus ruhig und mit einer kaum spürbaren Senkung des Kinns – keine Unterwerfung, aber Anerkennung - und
schwieg danach. Verfolgte und analysierte den Dialog, der sich zwischen Aren Vayliuar und Darth Zion entfaltete, während er beobachtend an dem Schampus nippte. Dass der neue Führer des Zirkels der Extinktoren gerade zu ihnen trat, war mehr als ein glücklicher Zufall. Hätte Darth Zion gewollt, hätte er sich wohl direkt auf den Schoß der Imperatorin begeben können, wenn man das Timing seines Aufstiegs bedachte. Doch er hatte anders gewählt. Und Sabar würde bald feststellen, weshalb dem so war.


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[ Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Wissenden - Leeres Quartier - Sera, Agatosh, Auxilius und Thilar ]
Die Tür öffnete sich mit einem kaum hörbaren Zischen, kaum mehr als ein leiser Atemzug - und sofort durchzuckte den Raum eine merkbare Energie. Auxilius fuhr herum, seine Waffe in der Hand, und Agatosh spannte seine Muskelberge.

Sera lächelte nur milde. Denn die zitternde, schweißnasse Gestalt, die durch die Tür trat, war der erbärmliche Jünger in seiner zerknitterten Robe, mit blassem Gesicht. Sofort warf er sich unterwürfig vor die Knie des ranghöchsten Siths vor Ort, das Kinn gesenkt wie ein geprügelter Kath-Hund. Als seine Knie auf den Boden trafen, ertönte ein dumpfer Laut, begleitet von dem Keuchen eines gebrochenen Willens. Es war ein Bild der völligen Selbstaufgabe.

Die Schülerin betrachtete ihn wie eine Biologin ein missratenes Versuchsexemplar.


“Na endlich”, schnaufte sie fast beiläufig. Ihre Stimme war leise, von sanfter Farbe, aber mit etwas im Unterton, das tiefe Schnittwunden hinterließ. Sie erhob sich und trat langsam auf den Jünger zu, wobei die Absätze ihrer Stiefel über den steinernen Boden hallten, als wäre jeder Schritt ein Gerichtsurteil. Die Schatten warfen die künstliche Hälfte ihres Gesichts ins Dunkel, die orangenen Visorschlitze funkelten bedrohlich.

“Ich hatte beinahe geglaubt, du hast uns hintergangen.”

Die Worte wurden von einem teuflischen Lächeln untermalt. Sie verharrte einen Schritt vor ihm, das eigene Kinn leicht gesenkt. Noch immer hockte er vor Auxilius, der ganze Körper bebte vom Zittern seiner verschwitzten Glieder.

“Du hast uns doch nicht hintergangen, oder?”

Seras metallene Finger erhoben sich surrend und strichen über die nasse Kopfhaut des Jüngers. Dann packte sie blitzartig zu, umrahmte seinen Oberkopf mit ihren Fingern und übte einen leichten, aber unangenehmen Druck aus. Sie spürte, wie Thilar versuchte, seinen Kopf zu schütteln, was ihm in Anbetracht ihres festen mechanischen Griffes nicht gelang. Mit zitternder Hand griff er sich anschließend in die Öffnung seiner Robe und holte etwas hervor, das wie eine herausgerissene Platine mit mehreren zerrupften Kabelsträngen zu jeder Seite aussah.

“Der … der Speicher von PZ-7”
, stammelte der Jünger.

Zions Schülerin machte ein Geräusch, das wie eine zufriedene Katze klang und ließ sogleich vom Kopf Thilars ab. Stattdessen lehnte sie sich herunter und setzte dem Jünger einen Kuss mitten aufs Oberhaupt.


“Brav.”

Anschließend hockte sie sich hinter ihn, legte ihren Kopf schief auf seinem ab und warf Auxilius einen Blick zu, während sie Thilars feuchte Wange streichelte.
“Die Speichereinheit von Gypsters Protokolldroiden”, erklärte sie, was sie hier hatten. Die Miene von Zions Getreuem war undurchdringlich eisern und zeigte keinerlei Regung.

“Sie ist verschlüsselt”, fügte Thilar mit zittriger Stimme an.

Nun streckte Auxilius seinen Arm aus, mit der Absicht, sie an sich zu nehmen. Vermutlich verfügte er über die Möglichkeiten, oder die Kontakte, um sie zu entschlüsseln. Selbst wenn sich darauf keinerlei wertvolle Informationen über den Ausbruch der Jedi finden sollten, wären die Daten von und über Gypster sicherlich von Wert für ihren Meister.


“Nur … ich … kenne die Entschlüsselung”, faselte der Jünger plötzlich weiter und zog die Platine von Auxilius ausgestreckter Hand weg. “Ich habe sie entschlüsselt und neu verschlüsselt.”

Seine Stimme war kratzig, jaulend.

“Ich will eine Garantie”, er holte tief Luft, “dass ihr mich am Leben lasst.”

Sera warf ihm kurz einen fassungslosen Blick zu. Dann verzogen sich ihre Mundwinkel erneut zu einem schiefen Grinsen. Es gab hier also weiterhin miese Ratten im Haus.

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Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne des Imperators | Thronsaal - Saphenus, Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin, Druan Grant (NPC) sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Gäste

Lethargisch, wie in Trance gefangen, stand Saphenus im Zentrum der imperialen Macht. Sein einäugiger Blick war glasig. Wie ein unbeweglicher Fremdkörper stand er dar, stocksteif und völlig in Gedanken versunken, die er weder greifen noch verstehen konnte. Ein einzelner Schweißtropfen rann von seiner Stirn kommend die Wange hinab, tropfte hinunter und landete vor seinem Fuß. Er fühlte sich, als sei er in den Sog der Macht geraten, ertrinkend, ohne Aussicht auf Rettung. Die Veränderungen, deren Vorahnung manchmal spürbar gewesen waren wie der Stillstand vor dem Sturm oder das Verschwinden des Wassers vor einem Tsunami und die manchmal wiederum so weit weg und unrealistisch erschienen waren, waren mit einer Geschwindigkeit eingetreten, die kaum zu begreifen war. Allegious, der Imperator und dunkler Lord der Sith, war tot und an seiner Stelle stand eine Frau, deren Aura Saphenus schier überwältigt und in ihren Bann gezogen hatte. Während der Proklamation hatte er dagestanden, den Mund leicht geöffnet, unfähig, sich ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung zu widersetzen. Wie alle hatte er ihr die Treue geschworen und aus seinem Mund hatte es echt geklungen. Der Rest der Welt wirkte so fern und unwirklich, als zählte nur dieser Augenblick.

„…Mylord? Mylord?!“, hörte er eine weit entfernt klingende Stimme sagen. Jemand berührte ihn kaum spürbar am Ärmel. Saphenus blinzelte und mit einem Mal war er wieder in der Realität angekommen. Plötzlich war ihm kalt, als sei er aus einer wohligen Umarmung gerissen worden. Mit einem zornigen Funkeln in seinem Auge drehte er nur ein wenig seinen gehörnten Kopf, um den Ursprung der Stimme anzusehen. Der Diener erblasste sofort und bot Saphenus ein Tablett mit Getränken und Speisen dar. Saphenus griff nach einem Glas und einem Häppchen, stellte es auf den Stehtisch neben ihm und starrte dann wieder ins Leere. Die Trance kam nicht wieder. Mit einem Seufzen nahm er einen Schluck aus dem Glas und sah sich um. Er spürte, dass es Personen gab, denen er bereits begegnet war, allerdings war er sich nicht sicher, ob er ihnen begegnen wollte. Er wollte diesen Augenblick des neuen Zeitalters für sich haben und mit niemandem teilen, indem er darüber sprach oder gar über die Zukunft sinnierte. Ein Hauch von Krieg lag in der Luft und sollte er sich bewahrheiten, würde der Sith nur zu gerne in die Schlacht gegen die verhasste Republik ziehen. Vor seinem geistigen Auge sah er sich triumphierend auf Taris stehen, die Wolkenkratzer in Flammen, das letzte Vermächtnis dessen, was er einmal gewesen war, verzehrend. Nach dem Mord an seinen Eltern wäre es eine weitere Genugtuung.

„Aha.“ Wieder eine Stimme in seiner Nähe, doch diesmal triefend vor Verachtung und Demütigung. „Ich bin nicht beeindruckt.“ Es war keine Feststellung, sondern ein Affront. Mit einem zusammengekniffenen Auge sah sich Saphenus erneut um und sah einen Mann in der Uniform eines Verwalters, das rechte Gesicht verbrannt. „Gleichfalls.“, erwiderte Saphenus trocken und lustlos. Er hatte keine Ahnung, wem er gegenüberstand, auch wenn er die Feindseligkeit seines Gegenübers deutlich spürte. Selbst ohne die Macht wäre sie kaum zu übersehen gewesen. „Nicht einmal eine Ahnung, wer ich bin?“, fragte der Mann und Saphenus zuckte die Schultern. „Ich kann nicht jeden kennen.“ „Mich solltet Ihr kennen, Sith.“

Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne des Imperators | Thronsaal - Saphenus, Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin, Druan Grant (NPC) sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Gäste
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Centrilux-Tower - Etage 3 - Turmfassande an einem Fenster | Ralo, sowie (NPCs) mehrere BSC-Kommandos
Vorsichtig spähte Ralo durch das Fenster des Towers, dem seine Gruppe zugeteilt war. Er erblickte eine kleine Handvoll Geiselnehmer und 2 Geiseln. Entschlossen zückte er seinen Blaster und winkte die anderen Einheiten zu sich. Mit der anderen Hand zählte einen Countdown runter, nachdem jeder sein Ziel gewählt hatte. Dem Imperator sei Dank, dass Major Quarrel ihm einen Blaster mit Schalldämpfer gegeben hatte, denn wenn man zusätzlich zu dem zersplitternden Glas auch noch ihre Blaster heulen gehört hätte, wären die Geiseln sicher erledigt gewesen. Über und unter sich sah Ralo, wie die anderen Teams in ihre Etagen eindrangen. Hoffentlich lief alles glatt! Als sich der Operative mit Schwung am Seil hängend ins Gebäude fallen lies erledigte er neben sich noch den letzten Terroristen, den Mann im Livefeed hatte sehen können. Dieser war gerade dabei gewesen, in Deckung zu gehen und seine Waffe aus dem Holster zu ziehen in der Hoffnung, man wisse nicht von seiner Anwesenheit, da man ihn durch das Fenster nicht gesehen hatte.

Eilig nahmen die Kommandos Position an den angrenzenden Türen ein und schoben winzige Kameras durch den Schlitz darunter. Vorerst würden die Zugriffe schwierig sein, doch schon jetzt konnten sie aus 2 Richtungen angreifen: Vom Fenster und von der Tür. Und je mehr Räume sie später gesichert hatten, aus desto mehr Vektoren konnten sie zugreifen. Einer ihrer Männer redete gerade mit gesenkter Stimme beruhigend auf die beiden Geiseln in diesem Raum ein.

"Gruppe Dorn erfolgreich. Wie sieht´s beim Rest aus?"


Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Centrilux-Tower - Etage 3 - Ein am Fenster gelegener Raum | Ralo, sowie (NPCs) 2 Geiseln und mehrere BSC-Kommandos
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Zugang - Agatosh, Sera

Der blaue Berg hatte die Katakomben des Tempels nicht vergessen. Einst war ihm die Kälte dort unten durch Mark und Bein gekrochen – nun schien sie ihn beinahe willkommen zu heißen, als er mit Sera durch die finsteren Gänge schritt. Die Protokolle des Droiden hatten sich als Volltreffer erwiesen: Während die beiden Schüler die wenigen Stunden für einen kargen Schlaf genutzt hatten, war der verschlüsselte Speicher von PZ-7 geknackt und unter Auxilius’ Aufsicht ausgelesen worden. Die Wahrheit war nun ans Licht gekommen: Die Jedi war entkommen – nachdem Darth Keebo, alias Ian Dice, sie zuletzt gesprochen hatte. Die Protokolle belegten es eindeutig. Ergänzt wurden sie durch Videoaufnahmen, ebenfalls aus dem Speicher gerissen – Aufnahmen, die der toten Zirkelmeisterin zweifellos bekannt gewesen sein mussten. Sie zeigten den Fluchtweg der Jedi: von der verlassenen Zelle in der Pyramide der Extinktoren über verschlungene Pfade in die Katakomben – bis hin zu einer undichten Stelle, die in die Kanalisation und schließlich in die Freiheit führte. Warum die Zirkelmeisterin diese Informationen vertuscht hatte, war unklar. Vermutlich wollte sie ihr eigenes Versagen verbergen und dadurch dem Zorn des Imperators entgehen. Doch nun wussten sie zwei Dinge mit Sicherheit: Dass der abtrünnige Sith Keebo der Jedi zur Flucht verholfen hatte – und wo sich der Zugangspunkt zum Tempel der Sith befand. Eine Schwachstelle, die umgehend beseitigt werden musste.

Die beiden Schüler hatten geliefert, was ihr Meister verlangt hatte. Die Informationen waren umgehend an Darth Zion übermittelt worden. Jetzt galt es, den nächsten Schritt zu tun: den Fluchtweg in den Katakomben bis zur Leckstelle zurückzuverfolgen, die Zielposition zu sichern und dafür zu sorgen, dass sofortige Arbeiten begannen, um das Leck ein für alle Mal zu schließen.

Der im dunkeln rot flimmernde Blick des Schülers verharrte immer wieder auf
Sera, die schweigend vor ihm herging. Worte hatten sie kaum noch gewechselt – nicht, weil es rein an Klärungsbedarf fehlte, sondern weil es aus seiner Sicht schlicht nichts mehr zu sagen gab. Ihre gemeinsame Ausbildung unter dem Hammer von Bastion hatte sie bis hierher geschmiedet. Bislang hatten sie es geschafft, einander nicht zu töten – Agatosh hatte ihren kybernetisch verstärkten Schädel noch nicht gegen eine Wand geschmettert, und Sera hatte den Hünen noch nicht im Schlaf vergiftet. Also würde es wohl auch heute nicht geschehen. Noch nicht. Sein Zorn glomm leise und kalt vor sich hin. Er wusste, ihr Meister duldete keine Abweichungen mehr – keine Fehltritte, keine inneren Fehden. Und doch: Die Versuchung, Sera hier unten in der Dunkelheit der Katakomben einfach mit dem Schwert zu durchbohren, war präsent. Ein einziger Hieb mit dem Lichtschwert. Schnell, sauber und endgültig, sodass er sie nie mehr sehen und vor allem hören müsste.

Ein ablenkender Gedanke, den er schnell wieder beiseiteschob, während sein Blick wachsam durch das Dunkel glitt. Jeder Riss in den uralten Wänden, jede Spalte zwischen den sandigen Steinen unter ihren Füßen schien Gefahr zu flüstern. Die Aufnahmen, die sie aus dem Droidenspeicher extrahiert hatten, boten nur vage Hinweise. Sie kannten den ungefähren Zugangspunkt, doch der Weg dorthin war ein Labyrinth – und jeder Schritt ein Risiko.

Plötzlich blieb Agatosh stehen. Das Datapad in seiner Hand sank langsam. Auch
Sera hielt inne. Ihre Blicke trafen sich – ein stiller Moment der Erkenntnis.
Waren sie wirklich so dumm gewesen?

Warum sich durch die Katakomben schleichen, wenn der Ausweg über die Kanalisation führte? Die Aufzeichnungen hatten den Punkt deutlich markiert – ein alter Zugang nahe dem Arthious-Boulevard. Für die Schüler
Darth Zions war es ein Leichtes, sich dort offiziell Zugang zu verschaffen. Keine Schatten. Kein Gekrieche. Kein sinnloses Spiel auf Zeit. Stattdessen ein direkter Weg – effizient. Und selbst Sera hatte sich diesen auf ihre Weise verdient. Nachdem sie das Offensichtliche ausgesprochen hatte, standen die beiden für eine Weile wortlos auf der Stelle.

"Verständige das zuständige Tempelpersonal, damit es uns begleitet. Der Zugang soll sofort versiegelt werden. Wir nehmen den direkten Weg außerhalb des Tempels – durch die Kanalisation.“

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Agatosh, Sera
 
Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verwaltungstrakt von Aurean Transit / Korridor / Sane, Samin

Angespannt, das Blastergewehr im Anschlag, beobachtete Sane, wie Samin am Gitter werkelte und sich schließlich in den Schacht dahinter zwängte. Obwohl sie deutlich schmaler war als er, hakte es — erst als sie die strenge Uniformjacke abstreifte, kam sie weiter. Sane wandte den Blick vom engen Durchgang ab und spähte über die Bürozellen hinweg in den schwach beleuchteten Flur. Von fern drangen Gesprächsfetzen der Geiselnehmer, undeutlich und verzerrt. Noch ließ sich keiner blicken. Ein leises Schimpfen von Samin ließ ihn wieder herumfahren. Wenn sie nicht leiser wurde, würden sie bald auffliegen. Anstatt sie zurechtzuweisen, tat er jedoch, was sie verlangte. Jetzt war nicht die Zeit für Diskussionen.

Er eilte zum Schacht, legte sich bäuchlings davor und sah nur noch Samins Füße. Mit beiden Händen packte er sie und schob sie weiter hinein. Hinter ihm hallte ein dumpfer Schlag durch den Flur. Keine Stimme, nur ein Geräusch, wie ein umgekipptes Möbelstück. Er hielt für einen Sekundenbruchteil inne, die Finger noch um die Schuhe geschlossen, und horchte. Nichts weiter. Also drückte er weiter, bis sie endlich ihren Halt fand und sich ohne Sanes Hilfe weiterbewegen konnte. Schnell rappelte sich der Adlige wieder auf und richtete seinen Blaster erneut auf den Flur. Als er sicher war, dass es hier keine Bewegung gab, nahm er das Gitter und drückte es auf den Eingang des Schachtes. Das musste reichen, um zumindest für eine kurze Zeit ihre Spuren zu verwischen. Als sich die Tür zum Wartungsschacht öffnete, zögerte er keine Sekunde.

Der Schacht war nicht viel höher als er selbst, zwang ihn leicht in die Hocke. Kabelstränge zogen sich wie schwarze Adern entlang der Wände, zwischen ihnen blinkten vereinzelte Diagnose-Module. Er hob den Blick. Weiter vorn bog der Wartungskanal ab.


"Gut gemacht. Und zwar alles", flüsterte er ihr im Vorbeigehen zu, während er die Schulterstütze des Blasters einklappte und sich die Waffe über die Schulter hing.

Tatsächlich wäre er ohne Samin nie so weit gekommen. Nur mit ihr hat er einen der Geiselnehmer überwältigen können und ohne sie wäre spätestens bei diesem Schacht die Flucht zu Ende gewesen. Die Pilotin wollte wissen, ob es am Ende des Schachtes nach unten ging.


"Finden wir es raus."

Sane bewegte sich geduckt durch den schmalen Wartungstunnel. Über ihren Köpfen liefen dicke Energieleitungen, an den Wänden klebten Warnschilder, die im flackernden Rotlicht matt glänzten. Der Boden bestand aus Gitterplatten, unter denen Kabelstränge verschwanden. Jeder Schritt klang dumpf, dennoch achteten sie darauf, so wenig Lärm wie möglich zu machen. Am Ende des Tunnels wartete eine schwere Servicetür. Sane zog vorsichtig den Verriegelungshebel, bis er ein leises „Klack“ hörte. Ein warmer Schwall Maschinenluft drang ihnen entgegen, als er die Tür einen Spalt öffnete. Dahinter tat sich der Turboliftschacht auf — ein gigantischer, vertikaler Hohlraum, der von einem schmalen Steg und der schimmernden Wartungsleiter gesäumt wurde. Weit über ihnen und tief unter ihnen bewegten sich Kabinen, begleitet von dumpfem Surren und dem metallischen Singen der Führungsschienen. Das rote Notlicht blinkte in trägen Abständen. Augenblicklich begann Sanes Herz schneller zu schlagen. Natürlich hatte er sich schon von Gebäuden abgeseilt, aber das hier war definitiv etwas anderes.

"Hast du Höhenangst?"

Bescheuerte Frage. Samin war Pilotin. Aber irgendwie musste er seine eigene Nervosität für einen Moment überspielen.

"Hör mal, bevor wir da runtergehen. Wir wissen nicht, wie es da weitergeht. Das Gebäude ist wahrscheinlich umstellt und Kestal hat irgendeinen verrückten Plan. Fest steht: Wenn wir Kestals Leuten oder der imperialen Sicherheit in die Hände fallen, schaffen wir es nicht rechtzeitig zu deiner Tochter. Sollte da unten irgendetwas passieren, versuche ich dir so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, verstanden? Du musst Wartungsschachtfeld 3B, Tunnel 7 finden und dich beeilen."

Dann atmete er nochmal tief durch und legte die Hände an die kalten Sprossen. Der Abstieg begann. Unter seinen Stiefeln knarrte das Metall leise.

Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Turbolift-Schacht / Leiter / Sane, Samin
 
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