Bastion

| Bastion | Center | Sith-Tempel | Thronsaal |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Darth Zion, Darth Angelus, Kira Guldur, Adria Guldur, Aren Vayliuar, weitere Gäste inkl. Herold und Grandvizir sowie die Imperatorin

Die Gouverneurin von Bastion erwiderte das Nicken des Sith höfisch, mit einem kontrollierten, fließenden Nicken. Nicht zu tief, nicht zu knapp.

“Lord Zion.”

Gleichsam Bestätigung und Abschied. Ihre Augen folgten der massigen Gestalt einen Moment, als sie durch die Menge glitt. Erst danach erlaubte sie sich, ihre Augenlider für den Bruchteil eines Herzschlags zu senken. Das Ergebnis dieser kurzen Unterredung war recht vielversprechend. Der Sith hatte sie nicht abgewiesen, nicht hinhaltend vertröstet, sondern ihr selbst den Grav-Ball zugespielt. Dass der Orden sich überhaupt auf einen Dialog mit der Regionalregierung einließ, konnte ein Novum sein. Umso erfreulicher, dass Darth Zion ihr eine Möglichkeit eröffnet hatte. Sie übersah den Umstand, dass auch der Sith ihren Namen falsch verwendet hatte, mit geflissentlicher Ruhe. Er würde sie schon noch kennenlernen.

Lily ließ ihren Blick über die versammelte Menge streifen, während ihre eigenen Gedanken wirbelten. Ein Diener in schwarzem Überwurf trat an sie heran und reichte ihr ein neues Glas mit hellem Wein. Sie nahm es entgegen, doch führte es nicht sofort an die Lippen. Das Glas war kühl, erfrischendes Kondenswasser rann ihr über den Zeigefinger. Gäste formten derweile kleine Insel der Konversationen - hier ein Großmoff mit zwei Admirälen, dort eine Gruppe in ISB-Uniformen, die tuschelnd in Richtung des Podiums sahen.

Und dort oben die Imperatorin selbst, die sich daran machte, sich zurückzuziehen. Als die Gouverneurin an ihrem Wein nippte, glaubte sie, kurz den Blick der Imperatorin auf sich liegen zu spüren, doch als sie ihn erwidern wollte, war diese bereits verschwunden. Die Stimmung im Thronsaal hallte noch immer in ihrer Präsenz nach. Ein neues Zeitalter war angebrochen. Lily wusste, was das bedeutete: Jeder würde sich neu ausrichten müssen.

Eine Versammlung wie diese, an der so gut wie alles auflief, was Rang und Namen hatte, durfte auch sie nicht ungenutzt verstreichen lassen, um wertvolle Kontakte zu knüpfen. Mit Darth Zion war der Anfang gemacht. Also wandte sie sich, auf der Suche nach neuen Gesprächspartnern, um - gerade noch rechtzeitig, um das breite und ihr bestens bekannte Grinsen des cygnischen Botschafters zu erkennen, der sich zielstrebig einen Weg durch die Menge bahnte. Sein Gesichtsausdruck war unverkennbar - zu breit, zu selbstbewusst, um Zufall sein zu können. Lilivienne erwiderte es mit der geübten Gelassenheit einer Frau, die wusste, was die höfische Politik für ein Fettnapf-Lager war. Der Botschafter des cygnischen Sternenimperiums war ein Mann mittleren Alters, mit sorgfältig frisierten grauen Locken, das mit dem Schimmer einer Pomade fixiert war. Seine grüne Uniform saß so tadellos, als wäre sie gestern erst auf Ghorman für ihn geschneidert worden.


“Ahhh, ma chère Gouverneure!”, rief er mit weit ausgebreiteten Händen, in einer Mischung aus Begrüßung einer alten Freundin und Bühnenauftritt. Seine Stimme trug den typischen Zungenschlag der Heimat ihrer Mutter, weich und singend. “Ich wusste, ich würde Sie hier finden. Magnifique. Sie tragen die Eleganz Ihrer Mutter”, begann er säuselnd.


“Und diese Uniform steht Ihnen ausgezeichnet. Sie verleiht Ihnen die Schärfe Ihres Vaters.”

Lilivienne neigte leicht das Haupt. “Botschafter.”

Ihr Ton war respektvoll, aber nicht überschwänglich. Der Botschafter selbst war ein Baron, im Auge der cygnischen Gesellschaft ranggleich mit Liliviennes Mutter und ihr selbst. “Sie schmeicheln mir.”

Absichtlich ließ sie selbst keine Spur des cygnischen Akzents in ihrem Basic erkennen. Botschafter Duvain ließ sich nichts anmerken, legte sich seine eigene Hand theatralisch auf die Brust, auf Höhe des Herzens.


“Oh, ich versichere Ihnen, es ist keine Schmeichelei! Nur die Wahrheit. Wie geht es Ihrer Mutter, der Baroness? Die Ausstellung im Palais de Cygne wird mir ewig im Gedächtnis bleiben. Sie wissen ja - l’art, c’est la diplomatie du coeur.”

“Kunst ist die Diplomatie des Herzens?” Nun huschte doch ein dünnes Lächeln über Lilys Lippen. Sie wusste genau, dass es hier nicht um ihre Mutter ging, sondern um ihre eigene Verbindung nach Cygnus, und dass der Botschafter dies nutzen konnte. “Es geht ihr gut. Sie befindet sich derzeit auf Bastion, wie der Zufall es will. Ich werde ihr empfehlen, in der Botschaft vorbei zu schauen.”

“Ahh, bien!” Duvain nickte, ehe er das Glas in seiner Hand leicht hob und sich umsah, als wollte er sicherstellen, dass niemand sonst ihnen lauschte. “Und was sagen Sie zur Rede der neuen Imperatorin? Ein Paukenschlag, non? Der Imperator tot, tragisch, gewiss. Aber … diese neuen Nachrichten wird man auf Cygnus B interessiert verfolgen.”

“Man wird sie überall interessiert verfolgen”, stellte Lily klar, während ihre Augen erneut die Präsenz der neu ernannten Imperatorin suchten.

“Oui!” Der Botschafter senkte die Stimme, während ein Hauch eines süßlichen Parfums aus seiner Uniform zu ihr herüber schwang. “Bastion ist das Herz des Bündnis zwischen Galaktischem und Cygnischem Imperium, aber Cygnus gewiss die Seele. Die Imperatorin wird beides brauchen. Stärke und Kultur. Schwerter und … wie sagt man … têtes pensantes … denkende Köpfe! Ich sehe in Ihnen beides, Gouverneurin. Wenn Sie es erlauben, ich sage es ganz offen: Das Imperium braucht Gesichter wie Ihre!”

Lilivienne genehmigte sich einen weiteren Schluck des Weins, ehe sie antwortete. “Personen sind leicht auszutauschen, Botschafter. Strukturen nicht.”

“Aha! Da spricht die Tochter des Vaters. Sagen Sie diese Worte nicht im Palais de Samick!” Er kicherte leise und neigte sich ein Stück näher. “Vielleicht … könnten wir bei Gelegenheit mehr als nur ein Glas teilen. In drei Tagen öffnen wir in Center wieder den cygnischen Salon in der Botschaft. Musik, Kunst, Diskussionen über beides. Eine Erinnerung, dass unsere beiden Reiche auf der Grundlage der Zivilisation ruhen. Schauen Sie doch mit Ihrer werten Frau Maman, der Baroness vorbei.”

“Ich werde es mir vormerken, Botschafter”, sagte sie diplomatisch, nun da sie wusste, was er von ihr wollte. Er brauchte ein Aushängeschild für die Wiedereröffnung des Salons. “Solange die imperiale Pflicht mir erlaubt, auch den cygnischen Künsten zu dienen.”

“Pflicht und Kunst, ma chère - beides ist doch das Imperium.” Er verbeugte sich leicht, die Hand erneut am Herzen und das Grinsen wurde nur noch breiter, bevor er sich verabschiedete und seinerseits neue Gesprächspartner suchte.

| Bastion | Center | Sith-Tempel | Thronsaal |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Darth Zion, Darth Angelus, Kira Guldur, Adria Guldur, Aren Vayliuar, weitere Gäste inkl. Herold und Grandvizir sowie die Imperatorin
 
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Bastion, Tempel der Sith, Vorraum zum Thronsaal: Kira, Adria, Angelus, Zion, andere Ritter und Geladene


Tragisch. Was für ein Wort für alles! Angelus fand es tragisch, dass offensichtlich alle den Grafen gewarnt hatten, doch alle blieben ungehört. Das Ende kannten nun alle! Mutter empfahl dringend, aus den Fehlern anderer zu lernen und ansonsten nach vorne zu schauen. Adria nickte zustimmend. Mutter sah alles so klar und hatte es wunderbar zusammengefasst. Der Graf würde wohl für immer und ewig ein negatives Beispiel bleiben. Was hatte er nur hinterlassen!? Was für ein Vermächtnis?! Angelus sprach von einer gerissenen Lücke, die Aufsteigende füllen würden. Er meinte sie Drei. Adria schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Er schien Mutter gut zu gefallen. Vielleicht sollte Adria ihn heiraten? Sie wären eine starke Familie. Heute wollte sie Mutter nicht um ihren Rat fragen. Mutter wollte vor wenigen Tagen noch den Grafen heiraten. Was für eine Enttäuschung!? Daher war das der falsche Zeitpunkt. Angelus gefiel ihr sehr gut und immer besser! Sie glaubte, dass sie ihm im Grunde auch gefiel. Ohne Sikarius! Vielleicht war Heiraten aber auch altmodisch?

Sie ließen sich treiben und befanden sich kurz darauf im Thronsaal zur Krönung. Nun sagte Mutter leise und verschwörerisch zu ihr, dass ihnen die Zukunft gehören würde.

Ja!”,

antwortete Adria kurz, aber deutlich und präzise. Das war kein Ja, was man so schnell mal antwortete, sondern ein Ja mit Bedeutung. Sie waren hier bei der Krönung der Imperatorin anwesend. Sie waren zwei der bedeutsamsten Leute des Ordens, die daran teilnehmen durften. Was gab es da misszudeuten oder zu zweifeln? Die Zukunft lag vor ihnen und gehörte ihnen. Zweifellos! Mutter nannte es ein Spiel. Wie recht sie hatte! Das ganze Leben war eigentlich ein Spiel, dachte Adria amüsiert. Das Spiel wurde neu gestaltet und umgebaut. Sie sollten dabei die Feder führen. Adria sah Mutter in ihre gelben Augen.


“Ja, Mutter! Unbedingt! Wir müssen diese Chance nutzen! Die Frage ist nur wie?!”

Weiter kam Adria nicht, da es losging. Adria spürte Mutters Blick weiter auf sich ruhen, während sie nach vorne schaute. Adria musste einfach kurz zur Seite zu ihr hin schauen. Sie begegnete ihrem Blick kurz. Sie sah ein angedeutetes Nicken, den Ausdruck auf ihrem Gesicht, ihren stolzen Blick und ihre Aura. Adria sah, Mutter war stolz auf sie Beide, aber ganz besonders auf Adria. Adria schluckte schwer. Sie sah wieder nach vorne, aber wäre eigentlich lieber ihrer Mutter um den Hals gefallen. Mutter war stolz auf sie. Was gab es Schöneres?!

Vorne ging es nun um den Tod des Imperators und um die Verlogenheit der Republik. Es ging um Brianna und um diese Jedirätin, die man beim Namen nannte und dass das Imperium diese Beiden zur Verantwortung ziehen wollte. Wie sehr Adria diese verdammten Jedi hasste, allen voran Brianna! Der pure flüchtige Gedanke an sie genügte, dass Adria voller Wut und Hass war.

Jetzt bemerkte Adria, dass ein Schweigen entstanden war. Man hätte eine Stecknadel fallen lassen können, man hätte es gehört. Naja, wenn Darth Zion nicht so blecherne rasselnde Atemgeräusche machen würde. Dieser hob plötzlich an, die Imperatorin hochzujubeln. Adria fiel in den Singsang ein und rief euphorisch mit der Masse mit:


“Ehre der Imperatorin!”

Adria mochte die neue Imperatorin. Sie verkörperte alles, was Adria anstrebte und heiß begehrte und jene zeigte, dass es nicht unmöglich zu erreichen war.

Nach den lautstarken Loyalitätsbekundungen wurde vor Ort ein üppiges Buffet errichtet. Von ihrem Ex-Schüler, der aus edlem Hause stammte, wusste Adria, wie man sich am Buffet zu bewegen hatte. Die erste Regel war, die Teller nicht zum Überlaufen voll zu knallen. Auch griff Adria, die mit ihrer Mutter das Buffet gleich angesteuert hatte, zu Gabeln und kleinen Zangen, um sich etwas auf den Teller zu legen und ass das Häppchen, was fast magisch auf sie gewirkt hatte, weil es mit Blattgold überzogen war, mit einer zierlichen Gabel. Ein kleiner pikanter Happen. Kaum im Mund, war er weg. Hmmm, das schmeckte wirklich gut. Aber was sie aß, konnte sie nicht sagen. Sie folgte Mutters Blick und landete bei Darth Zion, der ein paar Schritte von ihnen entfernt stand und welcher gerade zu bemerken schien, dass man ihn ansah. Diesen Augenblick nutzte Adria, um einen alten Freund ihres Vaters mit einem Nicken zu grüßen. Dabei hielt sie das Glas Champagner hoch, welches sie beiläufig kurz davor einem Diener vom Tablett entnommen hatte. Dabei flüsterte sie ihrer Mutter lächelnd zu, ohne den Blick von Zion zu nehmen:


“Wir befinden uns im Nexus der Macht! Wahnsinn!”

Adria griff nun nach ihrem Handy und schaute ins Holonet, und sah, dass die Meldungen in die Galaxis gingen, dass es eine neue Imperatorin gab, der Alte Geschichte war und wer daran Schuld war.

“Schau mal!”

Sie zeigte es ihrer Mutter.

“Es wurde Geschichte geschrieben und wir waren überall dabei!”


Bastion, Center, Tempel der Sith: Thronsaal: Adria Guldur, Kira Guldur, Darth Zion, Aren Vayliuar, Darth Angelus, Gouverneurin Oridin, Saphenus, andere Ritter und hochrangige Gäste und Diener
 
Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Jean/ Ralo/ NSC

Ein paar Sekunden lang blieb es still in der Kommandozentrale. Kein Knistern im Funk, kein Knacken der Gegenseite, keine Stimme. Nur das leise Surren der Monitore und das Summen der mobilen Luftreiniger im Hintergrund. Doch nichts kam. Die Leitung blieb stumm.


Jean warf dem Kommunikationsoffizier einen knappen Blick zu. Der schüttelte unauffällig den Kopf. Die Verbindung bestand weiterhin – doch die Gegenseite schwieg. Ob sie zuhören? Ob sie überhaupt…?


Jean spürte wie ihre Gedanken zu rasen begannen. Sie starrte wieder auf den Livefeed auf dem drei Geiseln weniger zu seien schienen. Anspannung machte sich in dem Agenten breit. Sie atmete tief ein und aus und zwang sich zur Ruhe.


Jean holte erneut tief Luft, dann trat sie zurück und beugte sich wieder über das schematische Abbild des Centrilux-Towers. Ihre Finger glitten über das Display und zoomten den mittleren Sektor heran. Vier Stockwerke, zwei Zugangskorridore, drei potenzielle Positionen für Sprengsätze.


„Major Quarrel, Status der Einheiten auf den mittleren Ebenen?“ fragte sie ohne ihren Blick vom Display zu nehmen.


Positionieren sich derzeit. Zugang A ist bereit, Zugang B in zwei Minuten.“ antwortete der BSC-Major sofort.



„Gut“, sagte Jean knapp.


Jean stand vor dem Holodisplay und verfolgte das Vorrücken der Truppen über die Live-Übertragung aus den Helmkameras der Einsatzkräfte. Als Ralos Stimme über den Funk kam löste sich die Anspannung der Agentin etwas.


Sie wandte sich leicht zu Major Quarrel. „Status der übrigen Gruppen?“


„Einheiten Fenris und Talon melden erste Sichtkontakte, noch kein Zugriff. Einheit Rechlin bereitet Sprengzugriff auf Ebene 21 vor. Zwei Geiselnehmer gesichtet, unklare Geisellage.“ Sagte der Major.


Jean nickte knapp. Sie schaltete wieder auf Funk:

„Sie sind nicht auf unsere Kontaktversuche eingegangen. Wir vermuten, dass es sich um eine Fall handelt. Alle Gruppenführer achten besonders auf ihre Umgebung und machen regelmäßig Meldung.“

Die Stimme der Agentin war angespannt. Warum antwortete der Scheißkerl im Turm nicht?!

„Gruppe Dorn es fehlen drei Geiseln im Livefeed. Machen Sie sich auf die Suche nach den dreien. Wir können uns es nicht erlauben auch nur eine Geisel zu verlieren.“

Jean fuhr sich mit zwei Fingern über die Nasenwurzel, dann über die Stirn. Der Schweiß sammelte sich unter der Rüstung, trotz der milden Temperatur im Kontrollfahrzeug.

Ein ohrenbetäubendes Dröhnen ließ den Boden unter Jeans Füßen erzittern.


Die Druckwelle ließ die Fenster der Kommandozentrale klirren, gefolgt von einem kurzen Ruck durch die gesamte Struktur des mobilen HQs.


„Explosion am Südflügel!“,
rief einer der Techniker, die Finger hektisch über sein Pad tanzend. „Wir haben gerade den Zugang C verloren – die Kameras sind tot!“



Jean fuhr herum, ihr Blick schoss über die blinkenden Bildschirme. Die Sektoren 12 bis 14 waren schwarz. Kein Signal. Kein Ton. Nichts. Sie schluckte trocken. „War das eine unserer Sprengladungen?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits ahnte.



„Negativ. Das war nicht unser Zugriff“,
meldete sich Major Quarrel, der ebenfalls mit zusammengekniffenen Augen auf das taktische Display starrte.


Jean trat an den Holotisch. Ihre Finger flogen über die Konsole, riefen Daten ab, markierten die betroffene Zone.

Gruppe Dorn – Status? Ist jemand in der Nähe der Explosion?“

Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Jean/ Ralo/ NSC
 
Bastion – Bastion Center – Sith-Tempel – Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Agatosh

Für den Augenblick war das Ergebnis zufriedenstellend. Sera hatte gelitten, wie er es beabsichtigt hatte. Doch der Chiss wusste, dass sie sich nicht lange in ihrer Niederlage suhlen konnte. Denn ein Tier, das man verletzt, wetzte dennoch seine Klauen.

Er verharrte noch immer reglos inmitten des Trainingsraums, der Atem gleichmäßig durch die Maske gefiltert. In seinem Inneren aber lief die Berechnung längst weiter. Sie würde sich Verstärkung suchen. Freunde. Werkzeuge. Vielleicht sogar fremde Verbündete, nur um sich gegen ihn zu rüsten. Und er musste darauf vorbereitet sein. Also würde er wachsam bleiben. Seine Augen offen halten für jeden, der sich zu dicht an ihre Seite stellte. Und jeden, den sie für ihre Zwecke einspannen wollte, würde er im Stillen aus dem Spiel nehmen. Klammheimlich. Ohne Aufsehen.

Nur so ließ sie sich schwächen.
Isoliert war sie harmlos – denn weder ihr Verstand noch ihre Kampfkraft genügten, um eine ernsthafte Gefahr darzustellen. In der Einsamkeit würde ihr eigener Wahnsinn sie erdrücken. Und genau dort, im Moment der Schwäche, würde sie den Fehler begehen, den er herbeisehnte: Sie würde versuchen, ihn zu töten. Und dann gehörte ihr Ende ihm.

Schließlich wandte sich der Chiss vom Trainingsraum ab. Sein Weg führte nun in die Bibliotheken des Tempels

Nach all den letzten Tagen waren seine Sinne erschöpft. Die ständige Wachsamkeit, die Kämpfe, die Intrigen – sie hatten seine sensorischen Kapazitäten gefordert. Er brauchte Abstand, Ruhe. Kein Schlaf, sondern Stille und Klarheit.

Dort, zwischen den endlosen Aufzeichnungen und Quellen, stürzte er sich in die Arbeit. Das war seine Zuflucht: nicht Zerstreuung, sondern Vertiefung.


Bastion – Bastion Center – Sith-Tempel – Domäne der Lernenden - Bibliothek - Agatosh
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Thronsaal - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin, sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Gäste


Der Moff wurde aufmerksamer, seine Miene ernster. Gut, wie sich Darth Angelus dachte. Höfliche Maskenspiele waren recht und schön, doch sobald er sie durchschaute, verfehlten sie ihren Zweck und blieben nicht mehr als Ballast. Und ohnehin – nichts an ihnen konnte jemals so prachtvoll und überlegen sein wie sein eigenes Lächeln. Warum also der Aufwand? Vayliuar jedenfalls hatte den richtigen Instinkt. Er stimmte zu, und Angelus quittierte es mit einem wohlwollenden Nicken, fast als würde er das Verhalten eines fähigen Schülers anerkennen. Der Mann war schlau – anders als die meisten in seiner Zunft und Vertreter des Militärs, die mit ihrem überdimensionierten Ego vor dem Sith-Orden zurückschreckten, weil sie darin etwas erkannten, das ihnen die eigene Unzulänglichkeit offenbarte. Vayliuar jedoch zeigte keine Berührungsängste, kein falsches Zögern. Stattdessen stand er hier, offen, klug genug, den Wert einer Partnerschaft zu erkennen. Genau das unterschied brauchbare Figuren auf diesem Schachbrett von den austauschbaren.

Der Blick des Ritters glitt für einen Moment in die Ferne, dorthin, wo
Lord Zion stand. Auch dessen Gesprächspartnerin wirkte erstaunlich offen – und das trotz ihres ungleich geringeren Ranges und der dadurch niedrigeren Erfahrung im Vergleich zu Vayliuar. Aber natürlich, Bastion und der Supersektor standen über allem. Unvergleichlich. Weit entfernt von jenen armseligen Drecklöchern wie Kelada, die nicht mehr verdienten, als unter der Ferse niedergetreten zu werden. Hier kannten die Akteure ihren Platz und ihre besten Optionen. Und wussten, dass die Zukunft dem Orden gehörte.


"Eine Partnerschaft könnte durchaus auch losgelöst von den Geschicken meines Zirkels bestehen – wenn es um weniger… gewaltbetonte Themenkomplexe geht, mein lieber Moff Vayliuar

Vayliuar hatte erneut bestätigt, wie zentral die Stellung seines Sektors war – und Angelus erkannte sofort die Möglichkeiten, die sich daraus ergaben. Die Finanzen seines Hauses waren noch immer… angeschlagen, um es harmlos auszudrücken. Seine kleine Schwester mühte sich, aber sie war zu schwach, um diese Bürde alleine zu tragen und sie war beileibe keine Visionärin mit bahnbrechenden Konzepten. Trotz seiner üppigen Zahlungen als Ritter, trotz des majestätischen Apartments in der Hauptstadt, das ihm zur Verfügung stand – jemandem wie ihm dürstete es stets nach mehr.

Und der Prefsbelt-Sektor… der war ein Juwel. Eine Werftwelt, durch die die Adern des Imperiums pulsierten. Flotten liefen dort ein und aus, gewaltige Arsenale, gefüllt mit praller Beute, lagerten in den Speichern. Eine Schatzkammer, die nur auf den richtigen Zugriff wartete. Der Moff hatte sicherlich Kontakte zum Flottenkommando - und Möglichkeiten, Darth Angelus dort ins Spiel zu bringen. Ob in beratender Position dort oder in der Sektorkapitol auf Yaga Minor, oder auch als Mittelsmann... Hauptsache er würde ansatzweise Zugriff auf die fließende Goldader erhalten. Der Rest würde sich schon von selbst ergeben.

Ein raubtierhaftes Lächeln schlich sich bei diesem Gedanken auf seine Lippen. Der Sith legte seine Hand auf die Schulter des Moffs, und neigte sich leicht zu ihm, seine leise und verführerisch-raue Stimme nur für ihn bestimmt.

"Der Krieg steht bevor, dessen sind wir beide uns bekanntermaßen bewusst. Mit euren politischen Verbindungen – und meinem Einfluss hier, im Herzen der Macht – könnten wir gemeinsam dafür sorgen, dass er auch die Richtigen stärkt. Dass nicht nur das Imperium als Ganzes daran wächst… sondern auch wir."

Tiefer ins Detail durfte er hier, vor Augen und Ohren der Öffentlichkeit, nicht gehen. Doch der Blick, den er Vayliuar zuwarf, sprach Bände.

"Ich schlage vor, wir setzen dieses Gespräch in einer vertraulicheren Atmosphäre fort, Moff Vayliuar."

Die Saat war gesät und Angelus war davon überzeugt, dass sie schnell keimen würde. Mit einem freundlichen, nonchalanten Lächeln verabschiedete der Krieger sich nun. Darth Zion würde ihn bald erwarten. Und der führte keinen mächtigen Sektor, sondern einen mächtigen Zirkel.


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Thronsaal - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin, sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Gäste
 
[ Bastion - Center - Sith-Tempel- Domäne der Lernenden - Droidenwerkstatt- Sera, die Nerds & selbstgebastelter Trainingsdroide ]
Die Werkstatt roch nach Schmieröl und verschmorten Kabeln. Über den Tischen lage alte Droidenteile verteilt, wie Gedärme in einer Schlachterei. Nur dass die hier aus Drähten und Platinen bestanden. Vor den Jüngern fauchten Hydroschneider auf, Funken sprühten und irgendwo zischte ein schlecht isolierter Energiekern, als würde er gleich in Tausend Teile springen.

Sera saß weiter auf der inzwischen einzig freien Werkbank, die Beine im Schneidersitz überschlagen, ein Ellbogen auf einem Knie abgestützt und die Faust unter die natürliche Wange gelegt, während sie - halb gelangweilt - ihr Lichtschwert mit der mechanischen Hand immer wieder wirbelnd in die Luft warf und auffing. Ihr organisches Auge folgte der Flugbahn ihres Griffes, das kybernetische blendete jedoch ständig Analysedaten ein, die sie nicht interessierten.

Gerade wurde ein Kabel zwischen Brustplatte und Kopf des neu zusammengeflickten Droiden-Monstrums geklemmt. Als Strom hineinfuhr, zitterte der Kopf und die Hydraulikzylinder der KX-Arme stöhnten. Es summte dumpf und bedrohlich, ehe der Droide in seiner Gesamtheit anfing zu zucken. Erst ein Arm, dann der andere. Rote Sensorlinsen flammten an seinem Kopf auf.


“Steh auf”, befahl Sera in gelangweiltem Ton.

Für einen Augenblick war er nur ein wankendes Ding aus Metall. Doch dann richtete er sich mit einer überraschenden Geschwindigkeit auf. Die Nerds taumelten zurück, einer fiel rücklings über seine eigene Hockerlehne.


“Er gehorcht!”, schnaufte Sera belustigt. “Das ist schon mehr, als ich von Agatosh behaupten kann!”

Doch dann riss der Droide mit einem kreischenden Geräusch den Arm hoch und schlug blindlings um sich. Einer der schmächtigen Jünger wurde am Kopf getroffen und flog gegen eine der Werkbänke. Er schrie auf. Sera glaubte ein Knacken gehört zu haben. Aus seiner Nase lief Blut in Strömen.

“Nein! Befehlsfehler! Abschalten!”, brüllte der übrig gebliebene Nerd. Zu spät. Die improvisierte Vibroklinge des Droiden sauste herab und schnitt durch einen Tisch. Es regnete Splitter und Funken.

Sera gluckste belustigt. Das Ding war entfesselt und legte richtig gut los. Für einen Moment zog sie die Luft ein, als genoss sie das Chaos, das entstanden war. Endlich. Das Geräusch splitternden Holz und Metalls, das panische Keuchen der Nerds und der eisenhafte Geruch von Blut - es ließ ihr Herz schnell schlagen. In einer fließenden Bewegung fing sie den kreiselnden Lichtschwertgriff auf und zündete die Klinge.

Das rote Licht erfüllte den Raum. Der Droide wandte sich ihr zu und summte bedrohlich. Er war groß, beinahe so hoch wie Agatosh, aber viel ungelenkiger. Zwar auch ein Bastard, aber nur ein zusammengeflickter aus Stahl und Kabeln.

Der erste Schlag des Monstrums prallte jedoch mit solcher Wucht auf ihre Klinge, dass ihre kybernetische Hand vibrierte. Ein Warnsymbol blinkte in ihrer inneren Optik auf. Die Gelenkdämpfung war angesprungen. Sera grinste. Dann lachte sie. Es war ein kehliges, wildes Lachen. Mit einem Machtstoß schob sie den massigen Droiden zurück. Funken stoben, als abermals Klinge auf Klinge traf. Die Nerds hatten sich in Panik in die hinterste Ecke der Werkstatt zurückgezogen und brüllten Befehle, die der Droide ignorierte.


“Euer Spielzeug lebt”, rief sie ihnen mit einem gewissen Hohn zu, während sie auswich und die Spitze ihres Schwertes in einen der Arme des Droiden rammte. Hydraulikflüssigkeit spritzte heraus und verdampfte an der Energieklinge. Doch das hielt den metallenen Bastard noch lange nicht auf. Er riss den anderen Arm hoch, packte eine Werkbank, als wäre es eine Papierserviette und schleuderte sie auf Sera zu. Die duckte sich, gelenkt durch die Macht, gerade noch rechtzeitig darunter hindurch. Hinter ihr splitterte Holz und verschiedene Werkzeuge klirrten.

Abermals trieb sie den Droiden durch einen Machtstoß zurück. Der Aufprall ließ ihn gegen die Wand krachen. Doch er stand sofort wieder gerade. Sera trat ihm entgegen. Ihre nackten Füße rutschten über den glatten Stein des Bodenbelags. Sie wich einem wilden Schlag aus, wirbelte herum und rammte die Klinge tief in den Brustkorb des Droiden. Für einen Moment war die Werkstatt erfüllt von dem Zischen schmelzenden Metalls. Der Kopf explodierte und ließ einen Funkenregen wie Feuerwerk durch den Raum prasseln.

Der Körper des Droiden sackte zusammen, prallte auf den Boden und blieb reglos liegen. Rauch stieg daraus empor.

Sera stand über dem Schrotthaufen, das Schwert noch immer surrend in der Hand. Ihr Blick wanderte zu den Nerds, die in der Ecke hockten. Einer hielt sich die blutige Nase, der andere starrte sie mit offenem Mund an.

Sie deaktivierte die Klinge, das Surren verstummte. Milde lächelte sie den drei Jüngern zu.


“Nicht schlecht. Aber nächstes Mal muss er länger durchhalten.”

Ihre Sensorschlitze leuchteten nacheinander orange-farben auf, als sie ihren Blick erneut auf den zerstörten Droiden lenkte und Analsye-Daten ihren Verstand überfluteten. Ihrer ersten Einschätzung nach würde es noch einige Prototypen brauchen, ehe sie Agatosh als Trainingspartner vollständig und gleichwertig ersetzen konnte.

“Und könntet ihr ihm so dumme, röchelnde Atemgeräusche verpassen?”

[ Bastion - Center - Sith-Tempel- Domäne der Lernenden - Droidenwerkstatt- Sera, die Nerds & verschrotteter Trainingsdroide ]
 
Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verborgener Hangartunnel/ Kanonenboot / Sane, Samin

"Sarah."

Das war das Erste, was in sein Bewusstsein drang, noch bevor er die Augen öffnete. Sie war so real gewesen. Als hätte sie wirklich vor ihm gestanden und mit ihm geredet. Jedes ihrer Worte hatte sich förmlich in sein Gedächtnis gebrannt. Wie sie aussah, wie sie gerochen hatte, alles versuchte er so gut wie möglich festzuhalten. Doch schnell drängte sich etwas anderes in den Vordergrund. Ein brennender, stechender Schmerz in der rechten Schulter, der sich mit jedem Atemzug verstärkte und bis in die Rippen ausstrahlte. Seine Brust fühlte sich an, als hätte jemand eine Tonne Durastahl darauf abgeladen.

Das rhythmische Vibrieren unter seinem Körper war anders als das des Raumhafenterminals in seinem Traum. Härter, aggressiver. Die Geräusche waren vertraut – das dumpfe Brummen von Triebwerken, das metallische Knarren einer Schiffshülle unter Belastung, das leise Piepen von Navigationsinstrumenten.

Ein Schiff?

Sane zwang sich, die Augen zu öffnen, obwohl schon der Versuch, die Lider zu heben, Wellen des Schmerzes durch seinen Schädel schickte. Über ihm erstreckte sich eine niedrige, graue Decke aus Durastahl, durchzogen von Leitungen und Kabeln. Das schwache rote Licht der Notbeleuchtung warf unheimliche Schatten und ließ alles in einem düsteren, bedrohlichen Ton erscheinen.

Er lag auf einem kalten Boden. Jede kleine Bewegung ließ ihn zusammenzucken, als würden glühende Messer in sein Fleisch gestochen. Wie war er hier hergekommen? Was war passiert?

Die Erinnerung kam plötzlich in Bruchstücken zurück. Die Explosion. Der Sprung. Dann... Schwärze. Hatten Kestals Männer ihn irgendwie erwischt? Der CEO hatte bewiesen, wie sorgfältig er sich auf jede Eventualität vorbereitet hatte. Womöglich war Sane in seine Falle geraten.

Sane versuchte sich aufzurichten, stöhnte dabei leise auf und ließ sich wieder zurücksinken. Der Boden war zwar hart und unbequem, aber jeder Versuch sich zu bewegen, schickte neue Schmerzen durch seinen malträtierten Körper. Seine Rippen fühlten sich an, als wären mindestens zwei gebrochen. Stattdessen musterte er nun eingehender seine Umgebung.

Das Schiff um ihn herum war definitiv ein imperiales Kanonenboot. Die spartanische Einrichtung, die kompakte Bauweise, das aggressive Brummen der Triebwerke – alles deutete darauf hin. Aber wessen Schiff war es? Und warum war er hier? Samin war in einem Kanonenboot geflohen, erinnerte er sich plötzlich. Er wollte sie retten, sie war in Gefahr! Es half nichts. Sane musste sich aufrappeln und die Schmerzen ignorieren.


Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verborgener Hangartunnel/ Kanonenboot / Sane, Samin
 
[ Bastion - Center - Sith-Tempel- Domäne der Lernenden - Droidenwerkstatt- Sera, die Nerds & verschrotteter Trainingsdroide ]

Das Metall des droidischen Kadavers qualmte noch aus dem aufgeplatzten Kopf, die Brust von Seras Klinge halb aufgerissen. Der Boden war übersät mit Teilen und Splittern und dazwischen die kleine Blutlache des Jüngers mit der gebrochenen Nase.
Sera stand mitten im abrauschenden Chaos, das Lichtschwert noch surrend in der Hand. Sie musterte die Nerds in der Ecke. Einen Augenblick lang ließ sie die Stille wirken. Dann zog die Klinge sich in das zylinderförmige Gehäuse in ihrer Hand zurück. Das leuchtende Rot verschwand und zurück blieb nur das Knacken des abkühlenden Metalls.

Die dunkle Schülerin lächelte fast warm, unerwartet sanft.


“Ich glaube, ihr könnt das noch viel besser.”

Sie sah, wie der eine, der Blasse mit den eingefallenen Wangen, kurz Luft holte, um irgendwas zu entgegnen. Sera aber hob die Hand, stoppte ihn, aber nicht scharf - sondern wie eine Freundin, die jemanden beruhigte. “Nein, ich weiß, ihr könnt das. Ihr habt das Wissen.”

Mit schwungvoller Bewegung hievte sie sich wieder auf eine Werkbank, das Kinn in die Hand gestützt, während die Augen - das echte und das künstliche - wachsam auf ihnen lagen.
“Ihr wollt das doch selbst nochmal versuchen, oder?”, sagte sie mit einer Stimme, die keinen Zweifel zuließ. Mithilfe der Macht unterfütterte sie die Suggestion mit schwerer Bedeutung. Der Gedankentrick wirkte. Sogleich machten die Nerds sich zurück ans Werk.

Nach einer Weile des endlosen Zusehens entschied sie sich, die hier verbrachte Zeit noch effizienter nutzen zu können. Wenn sie in Zukunft einen Droiden besiegen sollte, dann lohnte es sich auch zu wissen, wie das am besten gelang.


“Ihr wisst, wo Droiden ihre Schwachpunkte haben?” Der Jünger mit den eingefallenen Wangen nickte fast sofort, als hätte er nur darauf gewartet, dass Sera diese Frage stellte. Er wischte seine Finger in einem öligen Lappen, kam näher und begann dann zögerlich ihr die wichtigsten, empfindlichen Punkte eines Droidenkörpers zu zeigen: Die Energiezufuhr am Batteriekern, die Stabilisatoren der Gelenke, die anfälligen Servos und natürlich das Droidenhirn selbst.

Ungewöhnlicherweise hörte Sera aufmerksam zu. Sie ließ das natürliche Auge halb geschlossen, während ihre Implantate die Details in ihrem Kopf aufnahmen. Aber wichtiger war, dass sie die Worte des Jüngers in der Macht nachvollziehen konnte. Sie weitete ihre Fühler aus, griff hinaus in die Macht und tastete nach den Bauteilen, die er beschrieb. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als ihre halbseitige Digitaloptik sie zu den entsprechenden Punkten leitete und die Informationen in ihrem Neurallink abspeicherte.

Der Jünger sprach weiter, deute auf den Halsbereich, zeigte ihr die Stelle, ander die internen Leitungen sich bündelten.
“Hier sammeln sich die Signale. Wenn man stark genug drückt, bricht die Übertragung. Ohne Signal von hier … keine Koordination.”

Sera hob die natürliche Hand. Diesmal jedoch, nicht um ihn zu unterbrechen. Ihre Sensorlinsen leuchteten auf, während sie die Macht in das tote Geflecht des Droidenkörpers fahren ließ und die entsprechenden Verbindungen suchte. Es war so einfach, wenn man wusste, was man tat. Da war ein leises Sirren in der Dunkelheit, wie eine Instrumentensaite, die gespannt darauf wartete, dass man sie berührte. Sera drückte zu. Nicht mit der Hand, sondern mit ihrem Willen.

Der Droide zuckte. So stark, dass einer der Nerds, der gerade daran arbeitete, erschrocken aufjaulte und zurückwich.

Sera lächelte milde. Sie legte den Kopf schief, das Gesicht halb im Schein der flackernden, hellen Lampen, halb im Schatten.


“Das war hilfreich. Danke!” Ihre Stimme klang künstlich süß.

Sie schlurfte barfuß über den kalten Steinboden.


“Baut mir was Neues. Besser, stärker, schneller - und mit mehr … Zorn in den Schaltkreisen, wenn ihr wisst, was ich meine. Ich will, dass er mich umbringt, wenn ich einen Fehler mache.”

Der mit der gebrochenen Nase sah etwas verwirrt aus, nickte jedoch. Die anderen sammelten zielstrebig weitere Teile zusammen.

“Ich komm’ wieder, wenn er bereit ist. Hier ist meine Com-Nummer. Und vergesst das Röchelgeräusch nicht!”

Sie wandte sich der Tür zu, hängte den Griff ihres Lichtschwertes an der Aufhängung an ihren Gürtel und warf noch einen letzten Blick aus funkelnden Visorschlitzen in die Werkstatt, ehe sie sie verließ. Hinter ihr begann das Hämmern, Klirren, Surren und Zischen der Nerds.

Im Flur war es kühler und stiller als in der stickigen Werkstatt. Um den Tag weiterhin sinnvoll zu nutzen, zog es sie in die Bibliothek. Zion hatte ihnen aufgetragen, an ihren Schwächen zu arbeiten. Soweit hatte sie etwas leichtes Lichtschwerttraining, Opfer für ihre Gedankentrickübungen und sogar eine neue Fertigkeit im Ausschalten von Droiden erlangen können. Sie wusste allerdings, dass die Sith unzählige Abhandlungen über die Theorie und Natur der Dunklen Seite aufbewahrten und ihren Schülern die weniger kritischen Schriften zur Verfügung stellten. Sera musste weiterhin eine Möglichkeit finden, die volle Kraft der dunklen Seite kanalisieren zu können, wenn Agatosh’ Zorn in ihrer Umgebung fehlte. Also war die Bibliothek ein guter Anfang, auch wenn sie nicht wirklich Lust darauf hatte, sich durch irgendwelche Schriften zu arbeiten.


[ Bastion - Center - Sith-Tempel- Domäne der Lernenden - auf dem Weg in die Bibliothek - Sera ]
 
Bastion-Sith-Tempel-Kanalisation- mit Brianna, Kestrel, Q-Tahem und Marrev (NPC)

Manchmal war sie sich nicht ganz sicher, ob Brianna nicht doch zumindest zu einem Teil ein psychisches Problem hatte. Das sie sich zankten wie ein altes Ehepaar war ja irgendwo lustig. Aber als sie nach dem Angriff der Mutanten mit blutig-zerkratztem Rücken da stand und grinste, machte Bailee dann doch Sorgen. Ihr Rücken sah aus, als wär sie auf irgendeiner Agrar-Welt unter den Pflug geraten. Von Kaschierung brauchten sie wohl garnicht anfangen, so wie das aussah.Nur so viel war klar: Keiner von ihnen würde ohne ein ewiges Andenken hier raus kommen. Ausser Marrev vielleicht, der bisher zwar sehr dreckig aussah, aber noch nicht so, als hätte er sonderlich viel Blut gelassen hier. Ihr Blick fiel auf Briannas Freundin, den Nautolaner und Brianna. Plus sie selbst bedeutete wohl, dass mindestens 4 von 5 Leuten dieser Truppe jetzt ärztliche Betreuung brauchten. Was für ein mieser Schnitt. Immerhin lebten sie alle...noch. Wenn man sich diesen Haufen so ansah jetzt,war das wohl ihr einziger Erfolg auf dem Rückweg.

Den Rest des Weges bis zum Riss in der Wand legten sie auf Marrev´s Anraten hin schweigend zurück. Etwas, das Bailee die erdrückende Präsenz der dunklen Seite hier wieder mehr wahrnehmen liess. Es wurde von Schritt zu Schritt schwerer, sich irgendwie mit positiven Gedanken mental über Wasser zu halten. Dass ihr das Adrenalin auspfiff, was den brennenden Schmerz und das Wummern in ihrem Arm nur verstärkte, war auch nicht gerade Hilfreich. Kurz vor dem Ausgang war Bailee nur noch auf ihre Atmung konzentriert. Atmen und laufen. Laufen und Atmen. Bis sie durch den Schlitz in der Kanalisation waren. Die Erleichterung liess sie zittern. Oder war es Erschöpfung und Schmerz? Was auch immer, sie zitterte ordentlich. Aber immerhin. Jetzt hatten sie ja eigentlich nur noch diese dumme Laser-Barriere zwischen sich und dem wirklichen Ausgang. Und dann mussten sie wahrscheinlich dieses Loch wieder hoch klettern, durch das sie runter gekommen waren. Auf dem Weg in den Tempel wär ihr das wie ein Kinderspiel vorgekommen. Jetzt erschien es ihr wie ein unüberwindbares Hindernis. Aber hier unten bleiben wollte sie ja auch nicht. Sie würde vor Ort schauen, wie sie da hoch kam. Vielleicht fand sie ja unterwegs noch ein bisschen Kraft dafür. Verdammt.

Q-Tahem war genauso still geworden wie sie, was Bailee ihn mustern liess.Wahrscheinlich dünstete sie ihre miese Grummel-Laune grad tüchtig aus und er fing sie auf, wodurch er genauso drauf war wie sie. Etwas, das wohl auch Briannas Freundin aufgefallen war. Auch wenn sie leise sprach, konnte Bailee hören, dass sie sich um sie sorgte. Als der Blick der Menschin wieder zu ihr ging, sah Bailee sie ein paar Sekunden an.

“Ich will die Kralle als Trophähe um meinen Hals!”

murmelte sie grimmig. Sie hatte ihre Tentakel jetzt ausgespuckt, weil sie so besser atmen konnte. Sie würde in den nächsten Nächten wahrscheinlich eh Albträume haben, da machte es schon fast nichts mehr aus, wenn sie hier schreiende Nautolanerbabys hörte und sie gab jetzt auch auf, sich irgendwelche schönen Strände zu überlegen. Sie wollte nur noch hier raus und ins Bett. Und diese Kralle los werden. Wobei, wenn sie an das Gefühl dachte, als die Kralle sich da rein grub und sich vorstellte, dass rausziehen genauso toll werden würde….vielleicht war die Kralle da doch ganz gut, wo sie jetzt war. Hoffentlich gab es in ihrem Versteck genug Schmerzmittel für alle. So, wie sie aussahen, war das wohl für alle eine Ersatzmahlzeit. Die Menschin forderte sie auf, weiter zu gehen, zitterte aber genauso wie Bailee. Die Nautolanerin hätte bei dem Anblick fast gelacht. Was für ein armseeliger Haufen sie doch jetzt waren. Jetzt mussten sie wahrscheinlich wirklich aufpassen, das nicht ein eigentlich harmloses Womp-Ratten-Junges eine Mahlzeit in ihnen sah. Oder ein anderes niederes Tier hier unten. Langsam wateten sie jetzt durch das wadentiefe Abwasser in Richtung der Laserbarriere. Was für ein Haufen Bantha-Mist war das alles hier eigentlich?

Bastion-Sith-Tempel-Kanalisation- mit Brianna, Kestrel, Q-Tahem und Marrev (NPC)

OP: ich hab uns noch nicht aus der Kanalisation raus gebracht, weil: Es steht ja noch ne Verfolgungsjagt an.
 
| Bastion | Center | Irgendwo unter Alt-Varnin | Wartungsschachtfeld 3B, Tunnel 7 |
Samin und Sane im Kanonenboot, draußen Kestal und seine Männer sowie etwa ein Dutzend Kinder

Samin hielt den Steuerknüppel des gestohlenen Kanonenboots fest umklammert, als sie das Plateau umkreiste. Der Zielcomputer, der im Gegensatz zu dem, was sie gewohnt war, überaus rudimentär ausgestaltet war, errechnete eine Feuerlösung, die sich quer über Kestals Männer legte. Nur, dass zwischen den Linien Kinder standen. Manche drängten sich plötzlich ängstlich zusammen, andere klammerten sich aneinander. Unter ihnen Sana.

Der Brustkorb der Elite-Pilotin zog sich zusammen, und das lag nicht an den eng anliegenden Gurten. Sie konnte unmöglich feuern. Nicht so. Es war eine dieser Nullsummenspiele, die Piloten im Laufe ihrer Karriere mal begegnen würden, in der es keinen sauberen Ausweg gab. Nur dass der unsaubere Ausweg hier keine Option war. Ein Treffer an der falschen Stelle und sie hatte unschuldige Kinder auf dem gewissen. Ein Treffer an der richtigen Stelle und die Kinder, Sana, würde sie für ein Monster halten.


“Verdammt …”, murmelte sie heiser. Kestal, du Idiot.”

Warum hatte er nicht einfach begreifen können, dass sie auf derselben Seite standen? Die Chiss zwang sich, ihre Finger vom Abzug zu lösen. Stattdessen deaktivierte sie demonstrativ die Doppellaserkanone am Bug und setzte zum Landeanflug an. Als das Kanonenboot auf dem Plateau aufsetzte, ging ein leichter Ruck durch die Struktur.

Samin löste die Sicherheitsgurte und erhaschte in der Bewegung einen reumütigen Blick auf die uniformierte Leiche, die hinter dem Gunner-Sitz lag. Während der ruppigen Flugmanöver im Tunnel war sie durch das Cockpit gerutscht, hatte überall Blutschmieren hinterlassen und war in einer ziemlich verwinkelten Haltung liegen geblieben. Sie schluckte scharf, verdrängte das Bild jedoch sogleich aus ihrem Bewusstsein und trat in den Passagierbereich.

Da stand er vor ihr. Wankend, blutverschmiert, die Haut blass vom Schmerz und der Erschöpfung, in der sich sein Körper befinden musste. Aber Sane war auf den Beinen.

Für die Dauer eines Herzschlags war sie sprachlos. Ihre roten Pupillen flackerten. Schuld mischte sich mit Erleichterung. Sie hatte ihn fast getötet - und doch stand er nun vor ihr, lebendig.


“Du hättest noch liegen bleiben sollen”, brachte sie hervor. Schärfer, als sie es wollte. In ihrem Tonfall lag aufrichtige Sorge.
Draußen, vor der heruntergelassenen Rampe, brüllte derweil jemand in scharfem Befehlston. Keine Zeit zu trödeln. Also griff sie Sane unter den Arm und stützte ihn so gut es ging, während sie wankend das Boot verließen.
Als sie einen freien Blick auf die Verschwörer hatten, standen sie bereits mit gezogenen Waffen dort und zielten auf die beiden Neuankömmlinge. Samin ließ Sane los und hob in einem Anflug des Beschwichtigungsversuchs beide Hände.


Kestal! Wir sind auf deiner Seite!”

“Die Kinder in den Container!”, brüllte dieser sofort mit unfassbarer Wut in der Stimme, als er erkannte, wer dort die Laderampe herunterschritt.

“Meine Tochter!”, rief Samin selbst über den Lärm der im Leerlauf laufenden Triebwerke und Kestals Gebrüll hinweg.

Sana! Aus dem imperialen Erziehungsheim für mittellose Jugend! Sie hat rote Pupillen! Und ihre Haut! Kommt die dir nicht blau schimmernd vor?!”

Die Kinder, angestachelt durch das Gebrüll von Kestal und die energischen Aufforderungen seiner Leute, drängten sich durch die Containeröffnung. Ihren Gesichtern war die Angst und Verwirrung deutlich anzusehen. Doch ein Kind stockte in der Bewegung, hielt inne, als glaubte sie nicht, was sie gerade gehört hatte und drehte den Kopf halb herum. Samin erkannte die weichen Gesichtszüge ihrer Tochter, das Gesicht von leichten Sommersprossen gesprenkelt, die leuchtenden, ebenfalls feuerroten Pupillen, dasselbe schwarze Haar, das Samin hatte. Und sie erkannte den fassungslosen Ausdruck auf Sanas Gesicht.

Samin wollte erneut etwas rufen. Ihre Stimme stockte jedoch. In den Ecken ihrer Augen bildeten sich feuchte Stellen.


“Bitte Kestal! Ich will nur meine Tochter beschützen!” Ihre Stimme war rau. Sie hielt die Hände erhoben. “Sie hat meine Augen. Glaub’ mir doch!” Samins Stimme brach. Dreizehn Jahre lang hatte sie Sana im Stich gelassen, im Glauben, dass es ihr irgendwo gut gehen würde. Sie hatte Karriere gemacht, Befehle befolgt und den Ruhm gejagt, während ihre Tochter hinter dicken Mauern in Gruppenschlafsälen verbracht hatte, unwissend, wer ihre Eltern waren. Aber nicht länger. Egal, was hier passieren würde, sie würde diesen Ort nicht ohne Sana verlassen.

Die Chiss straffte die Schultern, hob das Kinn und machte einen entschlossenen Schritt nach vorn. Es war kein vorsichtiges Tasten, da war kein Zögern. Ein entschiedener Schritt, als würde sie einen unsichtbaren Graben überschreiten. Kestal stellte sich mit wild zitternder Waffe vor Sana und packte mit der freien Hand ihren Arm.


“Bleib stehen! Bleib verdammt nochmal stehen!” Seine Stimme überschlug sich. Speichelfäden glänzten in seinen Mundwinkeln. “Du bekommst niemanden. Niemanden!”

Auch seine Männer legten auf sie an. Klickend lösten sich Sicherungen. Hinter den Reihen seiner Leute drängten die Kinder weiter hastig in den Container, stießen einander, stolperten beinahe übereinander. Sana blieb hingegen weiter wie angewurzelt. Ihre roten Augen - so vertraut aus Samins eigenem Spiegelbild, blickten sie an, groß, ängstlich, unverständlich.

Wenn Samin jetzt zurückwich, würde sie Sana niemals wiedersehen. Also ging sie einfach weiter.


| Bastion | Center | Irgendwo unter Alt-Varnin | Wartungsschachtfeld 3B, Tunnel 7 |
Samin und Sane sowie Kestal und seine Männer, außerdem Sana und etwa ein Dutzend weitere Kinder
 
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Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verborgener Hangartunnel/ Wartungsschachtfeld 3B, Tunnel 7 / Sane, Samin, Kestal, seine Anhänger, Kinder

Sane spürte, wie sich seine Muskeln anspannten, obwohl jede Bewegung einen stechenden Schmerz durch seine Rippen jagte. Die Situation eskalierte rasend schnell - Kestal war kurz davor, auf Samin zu schießen, und sie ging weiter auf ihre Tochter zu, als könnte sie Blasterfeuer mit purem Willen abwehren.

Verdammt, dachte er. So stirbt sie.

Er warf einen Blick zu Kestal. Der CEO stand nur wenige Schritte von Sane entfernt, hatte fast den Rücken zu ihm gewandt und zielte mit dem Blaster auf Samin. Sane könnte versuchen, den Mann zu überwältigen, ihm den Blaster abzunehmen und ihn als Geisel zu nehmen. Eventuell könnte er so Sana freipressen. Die Frage war nur, ob Sane in seiner körperlichen Verfassung das noch leisten konnte. Er konnte nicht genau sagen, was mit seiner Schulter war. Sie war nicht ausgekugelt oder gebrochen, da er sie noch bewegen konnte. Dennoch hatte er bei der kleinsten Bewegung höllische Schmerzen. Hinzu kam, dass er die sowieso schon angespannte Situation nur noch weiter anheizte. Wenn nur einer von Kestals Leute die Nerven verlierte, würde es sehr schnell sehr hässlich werden. Und dann standen die Kinder in der Schusslinie. Für einen Moment zögerte er. Dann kam ihm eine andere Idee. Doch das würde alles verändern. Samin würde die Wahrheit über ihn erfahren - dass der Bastioner Baron, den sie kannte, eine Lüge war. Dass er ein Verräter war, zumindest in den Augen des Imperiums. Würde das ihre sowieso schon fragile Beziehung überleben? Aber wenn er jetzt nichts tat, würde Samin sterben. Sane atmete tief durch. Es war die einzige Möglichkeit.


"Kestal!" Seine Stimme durchschnitt das Chaos wie eine Vibroklinge. Jeder Kopf fuhr herum. "Schauen Sie mich an!"

Mit schmerzhaft langsamen Bewegungen zog er erst seine zerfetzte Jacke aus, dann das blutige Hemd darunter, das mit einem feuchten Geräusch auf dem Metallboden landete. Seine Haut war ein Flickwerk aus verheilten Wunden, Brandnarben und chirurgischen Schnitten - ein makabrer Atlas aus Jahren des Krieges und der Folter. Hinzu kamen seine verfärbten Unterarme, die er seit dem Angriff der Sith-Bestien auf Thearterra hatte. Kein Arzt konnte ihm bisher sagen, was genau das verursacht hatte. Die frischen Blutergüsse um seine Rippen wirkten beinahe harmlos gegen die älteren Spuren der Gewalt.

"Mein Name ist Sane Kath", seine Stimme war rau, brüchig vor Emotionen, die er zu lange unterdrückt hatte. Die Worte von Sarah hallten nach: Finde heraus, wofür Sane Kath kämpfen will. "Ehemaliger Sergeant der Republikanischen Spezialeinheiten. Dienstnummer RS-7439." Er spürte Samins Blick auf sich, aber zwang sich, weiterzusprechen. "Ich habe lange gegen das Imperium gekämpft, bevor ich von den Sith gefangen genommen, verschleppt und gefoltert wurde."

Sane starrte Kestal an, seine verquollenen Augen brannten vor unterdrücktem Schmerz und Entschlossenheit.

"Sie haben meine Freunde getötet, Kestal. Menschen, die ich geliebt habe, wurden von diesen Monstern aus diesem Leben gerissen. Ich will nicht, dass diese Kinder dasselbe Schicksal erleiden. Bringen Sie sie weg. So weit weg wie möglich."

Sane machte einen vorsichtigen Schritt auf Kestal zu, seine Hände immer noch erhoben. "Das ist die Wahrheit, Kestal. Und ich sage Ihnen noch eine: Wenn Sie auf sie schießen..." Er nickte zu Samin hinüber, ohne den Blick von Kestal zu wenden. "...dann töten Sie eine Mutter, die gerade ihr Kind wiedergefunden hat. Das ist genau das, was ein Sith machen würde. Dann sind Sie nicht besser als die Monster, vor denen Sie diese Kinder beschützen wollen."

Sein Herz pochte laut gegen seine vernarbte Brust. Noch nie hatte Sane seine Tarnung aufgegeben. Schon gar nicht für eine imperiale Pilotin. Nicht während der Lesereise von Zoey, wo er sich als Personenschützer ausgegeben hatte, noch auf Aradia, wo er in die Rolle eines imperialen Soldaten geschlüpft war. Die Ausbilder waren bei diesem Thema überaus klar: Unter keinen Umständen die eigene Identität preisgeben, egal was es kosten würde. Der Schaden, den man damit anrichten konnte, war meistens größer als der eigentliche Nutzen. Auf der anderen Seite war Sane schon lange kein Teil der Streitkräfte mehr. Sarah hatte Recht. Er musste damit anfangen, seinen eigenen Weg zu gehen.

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[ :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Thronsaal :: ]
/Darth Angelus :: Kira Guldur :: Adria Guldur :: Moff Aren Vayliuar :: Gouverneurin Lilivienne Évarielle d’Oridin :: Gäste :: Darth Zion ::


Zion verließ den Thronsaal, doch seine Gedanken blieben bei der Gouverneurin. Etwas an ihr war anders gewesen, schwer zu fassen, aber es ließ ihn nicht los. Wenn er die Zeit gefunden hatte, die gesammelten Informationen auszuwerten, würde er prüfen, wie eine Zusammenarbeit mit ihr für den Zirkel und den Orden von Nutzen sein könnte.

Kurz bevor er die Domäne der Herrschenden verlassen konnte, traten zwei Royal Guards an ihn heran. Ihre roten Helme spiegelten den matten Glanz der Fackeln wider, und ohne ein einziges Wort zu verlieren, gaben sie ihm mit einer knappen Geste zu verstehen, dass er ihnen folgen sollte. Zion tat es, seine Schritte hallten schwer und bestimmt über den Boden.

Sie führten ihn hinauf, tiefer in den Tempel, in jene Ebenen, die er nie zuvor betreten hatte – die Domäne des Imperators … oder nun, der Imperatorin. Schon beim ersten Schritt über die Schwelle spürte er den Unterschied. Die Macht war hier dichter, beinahe greifbar, als würde sie in Wellen durch die Mauern pulsieren. Eine ehrfurchtgebietende Schwere legte sich über ihn, die selbst Zion, den Hammer von Bastion, einen Augenblick innehalten ließ.


Vor einer schlichten, aber massiven Tür hielten die Guards an. Sie nahmen stumm Position links und rechts davor ein und die Electro-Pikes fest an den Körper gepresst. Mit einer stummen Geste deuteten sie Zion, einzutreten.

Die Tür glitt mit einem Zischen zur Seite, und Zion trat in den Raum. Sein Blick fiel zuerst auf den Herold, der aufrecht stand, die Hände locker auf dem Rücken verschränkt. Hinter ihm, leicht im Schatten, erkannte Zion die Gestalt der Imperatorin. Sie saß auf einem schlichten Sitz, doch ihre Präsenz füllte den ganzen Raum, als sei sie selbst das Zentrum der Schwerkraft.


Zion senkte sofort den Kopf und verneigte sich tief. Sein mechanisch verzerrter Atem hallte dumpf durch die Stille.


„Meine Imperatorin.“

Es war der Herold, der sprach. Seine Stimme war klar, scharf und hallte durch den Raum. Er befahl Zion, einen jungen Sith auszuwählen, jemanden mit Potenzial, der gefördert und zu einem Werkzeug der neuen Ordnung geformt werden konnte. Er erklärte Zion den Auftrag in all seiner Einzelheiten.

Zion hob langsam den Blick, seine Augen wanderte zwischen Herold und Imperatorin hin und her. Als er den Auftrag vernahm, zog sich eine leichte Falte auf seiner Stirn. Ein Moment des Zögerns, dann richtete er seine Augen direkt auf Lady Vendar. Ein kaum merkliches Nicken von ihr reichte als Bestätigung.
Einen Augenblick lang verharrte er schweigend, dann neigte er selbst langsam und bedacht den Kopf.


„Wenn es Euer Wunsch ist, meine Majestät … werde ich es veranlassen.“

Die Worte standen im Raum, schwer und endgültig. Danach folgte kein weiteres. Der Herold schwieg, die Imperatorin schwieg. Zion verstand, dass die Audienz beendet war.
Er verbeugte sich ein letztes Mal, drehte sich langsam um und verließ den Raum. Die Tür glitt mit einem dumpfen Zischen hinter ihm zu, die Royal Guards traten schweigend wieder an ihre Position. Zion ging durch die ehrfurchtgebietenden Korridore zurück, tiefer in den Tempel, bis die Schwere der Domäne der Imperatorin langsam von ihm abfiel.

Seine Schritte waren fest, doch in ihm kreisten die Gedanken. Die Imperatorin hatte ihn beauftragt, und ihr Wille war Gesetz. Als er die vertrauten Hallen der Extinktoren erreichte, wusste Zion, dass er eine schwierige Aufgabe hatte. Die Personenauswahl musste sehr geheim und sorgfältig durchgeführt werden.



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/Darth Zion ::
 
Bastion, Center, Einkaufscenter: Sedros und Ribanna und viele wildfremde Leute

Ribanna erhielt ein großes Lob zu ihrem neuen Erscheinungsbild. Das zauberte sofort ein hinreißendes Lächeln auf ihr Gesicht. Verschämt sah sie kurz darauf nach unten, auch wenn sie sich darüber freute und hauchte ein leises:

"Danke!".

Und das bezog sich natürlich nicht nur auf das gern gehörte Kompliment, sondern auch aufs Bezahlen des Ganzen. Doch er musterte sie, wirkte nachdenklich und meinte nun, dass da noch etwas fehlen würde. Ob sie das nicht auch so empfände, fragte er. Sie zuckte mit den Schultern. Was meinte er? Und schon zog er Ribanna mit sich, indem er ihre Hand ergriff, was schon zu einer Gewohnheit geworden war. Sie konnte gar nicht so schnell gucken, da befand sie sich mit ihm in einem Lederwarengeschäft und er meinte, dass sie einen neuen Gürtel bräuchte. Sie sah auf ihren Jetzigen hinab. Beim Klamottentausch hatte bisher der Gürtel nie dazugehört. Er war noch ihr Jedipadawangürtel, der so einiges mitgemacht hatte. Besonders in der letzten Zeit. Und das sah man auch. Er sah mächtig ramponiert aus. Er war mächtig abgeschabt, brüchig, eingerissen und zerschlissen. Sie brauchte sich gar nicht im Laden umzusehen. Als sie aufschaute, stand Sedros schon mit Einem da und legte ihn ihr um. Er schien Ahnung von Mode zu haben und hatte auch ein Auge für Größen. Sie sah in einen Spiegel des Ladens. Er stand ihr sehr gut, ließ ihre enge Taille zur Geltung kommen und passte mit seiner Farbe gut zur Kleidung und wertete ihr Outfit um Längen auf.

“Wow, sieht das gut aus. Ist der auch nicht zu teuer?”,

fragte sie sofort besorgt. Doch er dachte zweckmäßig und besorgte kleine Taschen und Lederbeutel, damit sie alles, was sie brauchte und was jederzeit griffbereit sein sollte, am Gürtel hätte. Und offenbar war noch mehr auf dem Creditchip als angenommen. Er betonte, dass die Breite ihres Gürtels auch eine praktische Seite hätte und ihr Lichtschwert auch halten könnte. Sie nickte begeistert. Er war unglaublich charmant und aufmerksam. Wer hätte gedacht, dass ihr so Jemand ausgerechnet im düsteren Sith Tempel über den Weg laufen würde.

Doch er war mit ihr noch nicht fertig. Erneut ergriff er ihre Hand, nachdem er bezahlt hatte, und sie landeten in einem Schuhladen. Ok, ihre hellen Turnschuhe passten nicht wirklich zum Outfit, waren zudem ziemlich abgeranzt und stanken ebenfalls ordentlich nach Porgstall. Deren Kacke klebte wie Kitt unter der Sohle. Sedros war schon am Schauen. Sie folgte ihm einfach. Irgendwie traute sie sich nicht selbst zu schauen. Die Schuhe hier waren nicht gerade preiswert. Sie zeigte auf ihre Größe. Er hatte plötzlich ein paar Stiefel in der Hand. Natürlich in Schwarz. Ribanna sollte sie umgehend anprobieren. Sie passten auf Anhieb und rochen gut nach echtem Leder. Es waren genauer gesagt schicke Stiefeletten mit bequemen Absatz. Er betonte, dass man mit denen besser zutreten könnte. Ribanna lachte hell auf. Ihr Blick fiel auf die verstärkten Stiefelspitzen. Er hatte zwar recht, aber es war so typisch sithisch.


“Und so schnell umknicken kann man mit denen auch nicht! Sie laufen sich gut. Und sie sind dennoch modisch und schick! Perfekt ausgesucht!” ,

versuchte sie sich an einem Lob. Wer hätte gedacht, dass jetzt immer noch etwas seiner Meinung nach fehlte?! Kurz darauf fand sich Ribanna in einem Schmuckladen wieder. Was sollte das jetzt? Er schien etwas zu suchen, was ihr Outfit abrunden sollte?! Sie war noch nie in so einem Laden. Es war ein moderner trendiger Laden, der eher Modeschmuck hatte. Ribanna war hier erst recht überfordert. Das sah alles irgendwie toll aus. Um so verblüffter war sie, dass Sedros schnell wieder bei ihr war. Offenbar hatte er genau gewusst, was er wollte und danach gesucht und es gefunden. Er legte ihr eine Kette um und drehte sie zum Spiegel. Der Anhänger! Ihr stockte fast der Atem. Flammen!

Sedros!? Flammen!”

Ihr brach die Stimme weg. Tränen stiegen ihr in die Augen. Ehe er es sich versah, umarmte sie ihn und flüsterte ihm zu:.

“Wie soll ich dir das je danken?!... Vielen lieben Dank! Wie aufmerksam von dir! Du hast zugehört, richtig zugehört und es nicht vergessen!”

Ihre Finger umfassten dankbar den Anhänger. In Gedanken sprach sie zu Daja: ”Danke liebe Göttin des Feuers, dass du mir inmitten der Dunkelheit Sedros geschickt hast!”

Er bezahlte. Ihr Magen knurrte so laut, dass es wohl auch der Roboter an der Kasse gehört hatte. Als hätte sie einen Löwen verschluckt. Eilig zog Sedros sie mit sich. Schon etwa gefühlte fünf Minuten später befanden sie sich in der angrenzenden Fußgängerzone und bald darauf vor einem kleinen Restaurant ihrer Wahl.


“Das wirkt doch ziemlich einladend und ansprechend!?”

Sie wurden erst etwas grummelig empfangen, doch aus irgendeinem Grund war der Kellner plötzlich wie wesensverändert und ganz besonders serviceorientiert. Sie fanden sich an einem besonders netten Zweier-Tisch wieder. Direkt am Fenster. Es fühlte sich an wie ein Date, auch wenn es keins war. Ribanna hatte keine Ahnung, was sie essen wollte oder sollte und ob die Preise in Ordnung waren und ob er noch genug auf dem Chip hatte? Sie war erst einmal in einem Restaurant gewesen und das war mit ihrer Jedimeisterin Tara gewesen.

“Was wählst du denn?”,

fragte sie Sedros vorsichtig. Sollte sie einfach das Selbe wie er nehmen? Sie entdeckte etwas mit Nudeln. Das konnte doch nicht verkehrt sein?!

“Ich nehme Nummer 23. “,

entschied sie.

“Dazu würde ich gerne einen hausgemachten Eistee trinken.“

Er wollte Wein bestellen.

Okay!”

Sie hätten etwas zum Anstoßen? Ach ja?


“Meinst du die neue Imperatorin? Oder weil wir den Krieg auf Kast überlebt haben?”

Bastion, im Restaurant “Am Raumhafen”: Sedros und Ribanna und Personal
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Darth Angelus

Die Zeremonie im Thronsaal hatte sich noch über lange Stunden hingezogen – Reden, Gesten, das übliche Spiel der Macht. Doch Darth Angelus hatte sich vorzeitig zurückgezogen. Nicht, weil es ihm an Geduld fehlte, sondern weil er wusste, dass seine Zeit zu kostbar war, um sie mit höfischem Geschleime zu verschwenden.

In seinem Quartier hatte er noch die Trophäen von Kelada zusammengetragen. An der Hüfte hingen nun die beiden Lichtschwerter - seines und das der Jedi
Navalon , das er im Zuge seines Sieges erbeutet hatte. In seiner Rechten ruhte die elegante güldene Lichtlanze, deren Klinge wie ein Sonnenstrahl schimmerte. Jeder Schritt mit dieser Waffe in der Hand fühlte sich an, als würde er den Triumph selbst mit sich führen, auch wenn er die Hintergründe dann doch anders aussahen.

So ausstaffiert war er durch die gewundenen Korridore aufgebrochen, hinauf in die oberen Ebenen. Vor ihm erhob sich die gewaltige Silhouette der Pyramide der Extinktoren, schwarz und drohend, ein Monument an Disziplin und Vernichtung. Schon beim letzten Mal, als er ihre Hallen betreten hatte, hatte ihn eine eigentümliche Schwere umfangen. Damals war er die ausführende Kraft hinter der Anordnung der Verlegung der
Jedi Eowyn El’mireth gewesen – der Gefangenen, die zuvor im Besitz von Graf Janus Sturn gestanden hatte. Eine Erinnerung, die in Angelus noch immer lebhaft glühte, obwohl seine umtriebige Persönlichkeit eigentlich das meiste aus der Vergangenheit einfach verschlang.

Heute jedoch kam er nicht als Helfer oder Bote. Heute war er geladen – und zwar von der neuen Führung des Zirkels persönlich,
Lord Zion.

Vor den Toren der Pyramide stehend, klopfte der adelige Sith drei Mal kräftig. Zeit, sich zu holen, was ihm zustand...

Bastion - Bastion Center - Pyramide der Extinktoren - Darth Angelus
 
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Samin und Sane sowie Kestal und seine Männer, außerdem Sana und etwa ein Dutzend weitere Kinder

Samin stand mit erhobenen Händen da. Ihr Herz hämmerte von innen gegen den Brustkorb. Aber es war nicht Kestal, der ihre Welt ins Wanken brachte. Nicht die Blasterläufe seiner Männer, nicht die Kinder, die hastig in den Container getrieben wurden. Es war Sane.
Seine Stimme schnitt durch die stickige Luft des Tunnels. Dabei hielt die imperiale Pilotin erst inne - dachte sie zunächst, dass der Adelige es mit einer geschickten Finte probierte -, doch seine Worte waren nicht einfach nur Worte. Schnell begriff Samin, dass er nicht log. Der Mann zertrümmerte seine eigene Maske, die sie für sein wahres Gesicht gehalten hatte. Republikaner. Verräter. Feind. Vor wenigen Tagen hätte sie so jemanden noch ohne Zögern ins Visier genommen, abgedrückt und nie mehr einen Gedanken über ihn verloren. Doch jetzt stand er hier, blutend für eine Angelegenheit, die gar nicht seine war, schwankend, aber mit einem klaren Blick und einem Heldentum, der über all das hinausging, was sie je an Siegesparaden des Imperiums gesehen hatte.

Samin starrte ihn an. Ihre roten Pupillen zuckten erneut, als ihr Blick über die Narben und die verbrannte Haut huschte. Er sprach eine Wahrheit, die sich unausweichlich in ihre Gedanken fraß. Der arrogante Adelige, den sie kennengelernt hatte, existierte nicht. Erst hatte er sich erst als selbstloser Helfer und nun als gezeichneten Soldaten offenbart. Ein Teil von ihr wollte sich darüber beschweren, dass er sie belogen hatte, dass er sich als etwas ausgegeben hatte, was er nicht war. Aber entsprach das der Wahrheit?

Denn was war sie?

Eine Pilotin. Ein Symbol. Ein Werkzeug des Imperiums. Lieutenant Crash. Geboren und gedrillt, um zu töten, um ein System zu verteidigen, das sie nun selbst verraten hatte. Wie viele Leben hatte sie ausgelöscht, ohne nachzudenken, ob sie nicht vielleicht dieselbe Art von Mut wie ein Sane oder Liebe wie Samin in sich trugen?

Ihre Lippen zitterten, als sie in den Container blickte. Die Kinder, mit Furcht in den Augen. Und zwischen ihnen - Sana. Der Blick dieser roten Augen brannte tiefer als jeder Blasterstrahl. Da war Verwirrung über das, was hier vor sich ging. Angst, nicht vor Kestal, sondern vor der angeblichen Mutter, die nie da gewesen war. Aber auch etwas anderes. Ein Kloß stieg Samin in den Hals. Sie hätte in diesem Moment schwören können, dass Sana ihre Gefühle spüren konnte - nicht nur sehen. Ihr Herzschlag, ihr Atem, ihre Anspannung, ihre Hoffnung, aber auch ihre Furcht. Das band, das immer dagewesen, aber so lange ignoriert wurde.

Dreizehn Jahre lang hatte sie ihre Tochter im Stich gelassen. Das würde heute enden.

Samin senkte langsam die Hände. Was war ihre Karriere, was waren ihre Orden, ihr Name - das ganze Imperium gegen die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter?

Nichts. Das Imperim war nichts.

Sie machte einen Schritt nach vorn. Dann noch einen. Ihre Stiefel knirschten auf dem von Kieselsteinen bedeckten Boden. Kestals Blasterlauf zitterte ihr entgegen, aber er schoss nicht. Sana legte eine Hand auf seinen Arm und flüsterte ihm etwas zu. Samin konnte nicht hören, was es war. Aber der Mann senkte seinen Blaster.

Samins Stimme war rau, als sie sprach. Es lag jedoch keine Spur der Unsicherheit in ihr.


“Sie brauchen nichts von mir zu befürchten.”

Ihre Worte hallten von den Containerwänden wider.

“Wo auch immer diese Kinder hingehen, wo auch immer Sana hingeht, werde ich auch hingehen.”

Dann schritt sie an allen vorbei, zielstrebig auf den Container zu. Keiner hielt sie auf, keiner eröffnete das Feuer. Die bewaffneten Männer warfen Kestal abwartende Blicke zu, warteten auf einen Befehl, der nicht kam. Stattdessen spürte Samin direkt hinter sich ihre Tochter, die Kestal losgelassen hatte und ihr nun folgte. Als beide mit den anderen Kindern zusammen im Container standen, brüllte Kestal schließlich den Befehl, den Container zu schließen.

Samin erhaschte einen letzten Blick auf Sane.

Ein dankbares Nicken war das letzte, was sie ihm entgegenbringen konnte, ehe die Türen sich schlossen und alles dunkel wurde.


| Bastion | Center | Irgendwo unter Alt-Varnin | Wartungsschachtfeld 3B, Tunnel 7 | Im Container
Samin, Sana und etwa ein Dutzend weitere Kinder, draußen Kestal, seine Männer und Sane
 
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/Darth Zion ::

Der Raum des Großzirkelmeisters lag in gedämpftem Halbdunkel, nur erhellt von den rötlich flackernden Hologrammen mehrerer Berichte, die vor Zion schwebten. Der schwere Tisch aus schwarzem Obsidian war mit Datenplatten bestückt, aufgereiht wie stumme Zeugen vergangener Entscheidungen. Zion saß breit und unbeweglich in dem massiven Stuhl, die orangenen Augen wanderten über die Projektionen. Zahlen, Namen, Bewegungen von Truppen und Ressourcen, sehr nüchterne Informationen, die das Schicksal von verschiedenen Personen bestimmten.

Doch sein Blick schweifte immer wieder ab, glitt über die Wände und den Boden seines Arbeitsplatzes. Die Narben des Kampfes gegen Chäl Gyptser waren noch deutlich sichtbar. Schwarze Brandspuren zogen sich wie groteske Adern über den Stein, Risse durchbrachen die glatten Flächen, und dort, wo die Macht wie eine Druckwelle gewütet hatte, lagen noch gesplitterte Fragmente von Metall und Marmor. Es war kein gewöhnlicher Raum mehr, sondern ein Denkmal der Gewalt, die hier entfesselt worden war. Selbst die Stelle, an der er die alte Zirkelmeisterin getötet hatte, war noch sichtbar gewesen.

Zion atmete tief durch, das vertraute, verzerrte Zischen seiner Apparatur hallte durch die Stille. Er wusste, dass diese Narben ihn Tag für Tag begleiten würden, Mahnmale seines Sieges und seiner Verletzlichkeit zugleich.

Seine Aufmerksamkeit kehrte zurück zu den Hologrammen. Er las, er sortierte, er analysierte und doch konnte er sich nicht ganz von der Erinnerung an das rot lodernde Lichtschwert und den brennenden Schmerz in seinem Körper lösen.

Ein leises Klopfen hallte an dem Tor. Zion regte sich nicht sofort, sondern ließ die Stille wirken. Erst nach einem Herzschlag hob er träge seine linke Hand. Mit einem dumpfen Grollen glitten die Tore auseinander, als hätten unsichtbare Kräfte die massiven Platten gezwungen.
Im Rahmen des Eingangs erschien eine Gestalt. Das flackernde Licht fiel auf eine dunkle Robe, auf entschlossene Züge. Zion erkannte ihn sofort.
Darth Angelus.Seine orangenen Augen fixierten den Sith-Krieger, während das Tor langsam wieder hinter ihm zufiel.

Das Tor schloss sich mit einem tiefen Grollen, die Stille kehrte zurück. Nur das rhythmische Zischen seines Atemgeräts füllte den Raum, während Zion seinen Blick auf den jungen Sith richtete. Die orangenen Augen, durchdrungen von der Dunkelheit der Macht, musterten Angelus schweigend.

Für einen Moment ließ er die Spannung wirken, dann erhob sich der Hüne von seinem Stuhl. Der Raum schien mit ihm mitzuwachsen, als er auf die Gestalt im Türrahmen zuging. Seine Stimme, tief und metallisch verzerrt, schnitt durch die Stille wie ein Messer.


„Darth Angelus … gut, dass ihr da seid.“

Zion blieb stehen, nur wenige Schritte vor ihm, die breiten Schultern im Schimmer der Hologramme. Die Schatten des Raumes legten sich wie ein Mantel um seine Gestalt.

„Wir haben einige Dinge zu besprechen. Als Erstes … euer Aufenthalt auf Kelada.“

Seine Stimme klang ruhig, aber unnachgiebig.

„Abseits vom offiziellen Bericht. Was war euer Auftrag dort? Und erläutert mir diese Festnahme, welche der örtliche Gouverneur angeordnet hat.“

Die letzten Worte hallten nach, schwer und unbeweglich wie Steine, die ins Wasser fielen. Zion verschränkte die Arme vor der Brust, sein Blick unbeirrbar auf Angelus gerichtet. Er wollte Antworten und keine, die sich in den Formalitäten der Berichte verloren.


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/Darth Angelus :: Darth Zion ::
 
[Bastion / Sith-Tempel / Katakomben] auf der Flucht mit Kestrel, Bailee, Marrev und Brianna; Verfolger ganz in der Nähe

Ein sanftes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Nautolaners, als ihn Bailee davor warnte, die Tentakelspitze wieder zu befreien. Er nickte zustimmend und versuchte, das Wispern in seinem Kopf zu verdrängen. Bei all den Eindrücken, die hier in dieser Kanalisation waren, war das auch nicht sonderlich schwer zu bewältigen.

Die verkleidete Echani schlug vor, dass einer der Nautolaner seiner ehemaligen Meisterin einen der Kopftentakel in den Mund stecken sollte, und machte eine Bemerkung, bei der Bailee und er selbst die Augen verdrehten. Er sah den vielsagenden Blick seiner Artgenossin und schüttelte den Kopf. Auch er zog es vor, erst mal nichts zu sagen. In ihrer jetzigen Situation hatten sie eindeutig Wichtigeres zu tun!

Langsam lief die Gruppe durch die labyrinthartigen Gänge, bis sie plötzlich von einem grässlich zugerichteten Sithexperiment angegriffen wurden. Wenig später warnte ihn die Macht, dass sie nicht mehr alleine hier waren und verfolgt wurden. Brianna/Vin antwortete ihm direkt, dass die Sith diese grässlichen Wesen als Spione und Wächter einsetzten. Vorsichtig und mit allen Sinnen auf Alarm spähte der geschwächte Nautolaner in die Dunkelheit. Den Blaster hielt er wackelig.

‚So treffe ich am Ende noch jemanden von uns!‘, dachte er, als er seine wackelige Hand registrierte. Also stabilisierte er den Blaster mit seiner linken Hand und atmete einige Male ein und aus, um seinen Herzschlag und seine Nervosität zu beruhigen.

Mit Kratzen und Klirren flogen plötzlich mehrere dieser missratenen Experimente von der Decke auf sie herab. Gerade noch rechtzeitig sprang Q’Tahem zurück und das, was einmal ein Mensch gewesen sein musste, landete komplett im Wasser. Schnell ließ er seine linke Hand wieder von dem Blaster los, drückte das Wesen mit der Macht auf den Grund und schoss dann einige Male in das eklig gefärbte Wasser. Dass sein Fokus mit einer wackeligen Hand nicht sehr sicher war, war ihm an dieser Stelle egal, denn einige seiner Schüsse mussten tödlich gewesen sein .

Als er seinen Blick hob, erkannte er, dass nun reinstes Chaos herrschte. Es waren unzählige dieser Wesen erschienen und sie griffen wild jeden an, der in ihrer Nähe war. Gleich fünf der Wesen nahmen Q’Tahem ins Visier und ließen ihn gar nicht erst Herr der Lage werden.

Er hob schnell seinen Blaster und stabilisierte ihn wieder mit seiner linken Hand. Mit geübter Abfolge schoss er mehrfach auf die sich nähernden Abscheulichkeiten. Normalerweise wäre er auf diese Entfernung zielsicher gewesen, doch in seinem geschwächten Zustand konnte er nach jedem Rückstoß kaum den Blaster stillhalten. Zwei seiner Schüsse verfehlten komplett, ein weiterer traf lediglich die Schulter eines der Wesen.
Improvisierend behalf er sich anders und nutzte die Macht, um drei der fünf zusammendrücken, dann schoss er einfach so gut es ging auf die Brust der anderen noch bewegungsfähigen Monster.

Zum Glück kam ihm kurz darauf Brianna/Vin mit ihrem Lichtschwert zu Hilfe und hielt ihm die Viecher vom Leib. Q’Tahem tat das einzig für ihn Sinnvolle und trat so gut es ging in den Hintergrund, um von weitem mit seinem Blaster auf die Experimente zu schießen.

Wenige Minuten später, die einem wie Ewigkeiten vorgekommen waren, hatten sie die Wesen beseitigt. Leider waren zu Kestrel und ihm selbst nun auch Bailee und Brianna gekommen, die Verletzungen davon getragen hatten. In seiner Artgenossin steckte noch die Kralle eines Wesens im Oberarm.

Geschockt verschlug es dem Nautolaner die Sprache. Brianna/Vin hatte es auch am Rücken erwischt, jedoch sahen diese Verletzungen nicht so schlimm aus wie die von Bailee oder im Vergleich zu den Verletzungen auf seinem Rücken. Die geschminkte Echani fragte, ob man es noch kaschieren könnte, woraufhin seine ehemalige Meisterin meinte, dass sie dafür draußen mehr Zeit haben würden. Aber Bailee sah schlimmer aus, das meinte auch Kestrel. Und bei diesen Worten musste er unweigerlich nicken.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort, sie hatten nach diesem Kampf sicherlich einiges an Lärm und Aufmerksamkeit erregt.


Es geht… Ich fühle mich beschissen. Nicht nur, weil ich schwach und verletzt bin, sondern weil ich nicht mehr das leisten kann, was ich gerne könnte… Ich bin nur noch ein nervliches Wrack, das sich kaum wehren kann. Eine wahre Schande…

, antwortete er Kestrel ehrlich und sah ihr tief in die Augen. Er roch, dass Bailee Schmerzen hatte und warf der Frau einen kurzen Blick zu. Ihr Sarkasmus war jedoch noch nicht verschwunden, denn sie wollte das Ding als Souvenir aufheben.

Bist du dir sicher, dass du von dem hier ein Erinnerungsstück haben möchtest?

, meinte er mit einem grimmigen Unterton.

Langsam wateten sie durch den Schlamm der Kanalisation. Und der Nautolaner hoffte inständig, dass diese Experimente nicht plötzlich wieder auftauchten.

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Darth Angelus, Darth Zion



Darth Angelus trat ein, seine eleganten Schritte hallten auf dem geschwärzten Stein. Seine Haltung war aufrecht, beinahe lässig, doch die Hände ruhten bewusst nahe an den Griffen seiner Waffen. Er ließ den Blick einen Augenblick durch den von diversen Kampfspuren gezeichneten Raum schweifen, bevor er die Aufmerksamkeit wieder ganz auf den Hünen mit der Halbmaske vor ihm richtete. Ein scharfes, wölfisches Zucken umspielte seine Lippen, ehe er das Wort erhob.

"Gratulation zu Eurem rasanten Aufstieg, Lord Zion.“

Er neigte seinen Kopf leicht in die Richtung der Verwüstungen. Er hielt einen Moment inne, ließ den Satz bewusst wirken, ehe er in sachlicherem Ton fortfuhr.

"Kelada? Rebellenbekämpfung, Ordnung schaffen – im Auftrag der damaligen Zirkelführung. Der Governor jedoch erwies sich als wenig kooperativ. Seine Paranoia ließe sich vielleicht entschuldigen, da zeitgleich ein als Sith getarnter Jedi Kelada infiltriert und sabotiert hatte.“

Angelus’ Augen blitzten kurz auf, als er den nächsten Teil sprach.

"Offenbar hielt Governor Antares mich selbst für den Unruhestifter. Er und eine IGD-Beamtin – deren Kompetenzen mir bei inneren Belangen ohnehin fragwürdig erscheinen – agierten schließlich sogar mit dem Verräter zusammen. Sie lockten mich in einen Hinterhalt.“

Ein Zucken um die Mundwinkel – verächtlich. Wie lächerlich, ihn, einen Ritter des Imperators, in die Rolle eines rebellischen Aufrührers zu drängen. Aber vielleicht war das unvermeidlich: Schwächlinge glaubten stets, in allem, was größer war als sie, eine Bedrohung erkennen zu müssen. Lord Zion verstand dieses Problem mit Sicherheit. Er schwieg für einen Herzschlag, dann senkte er die Stimme ein wenig, wurde noch ruhiger, aber unnachgiebig.

"Ich habe mich gegen ein Blutbad entschieden und vorerst kooperiert“

Bei diesen Worten kam er nicht umhin, sich leicht auf die Lippe zu beißen. Angelus war niemand, der ständig zurückblickte – die Vergangenheit war für ihn meist nichts als Ballast. Doch bei Kelada nagte ein Gedanke immer wieder an ihm. Dort hätte er härter sein müssen. Unerbittlicher. Er wusste es! Seine Disziplin hatte ihn zurückgehalten, doch im Rückblick erschien es fast wie eine verpasste Gelegenheit, seinen Willen unauslöschlich in den Boden dieser heruntergekommenen Welt zu brennen.


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Darth Angelus, Darth Zion
 
Bastion | Imperium | Restaurant in einer kleinen Fußgängerzone nahe Raumhafen und Einkaufszentrum | Ribanna und Sedros, andere Restaurantbesucher, Personal

Die Umarmung kam...unerwartet. Aber Sedros erwiderte sie nur zu gerne, indem er eine Hand zwischen ihre Schulterblätter schmiegte und sie sachte an sich drückte, bis sie die Umarmung wieder lösen wollte.

„Natürlich habe ich dir zugehört, Ribanna. Aber mache dir bitte nicht zu viele Gedanken. Es ist ja kein teures Geschenk. Wenn wir mal mehr Geld haben, kaufe ich dir einen hübscheren Anhänger. Farblich passend mit roten Granaten besetzt und aus Rosengold vielleicht? Oder wären dir Rubine lieber? Hat deine Göttin einen bestimmten Edelstein, der ihr gewidmet ist? Du musst mir irgendwann wirklich mehr von ihr erzählen.“

Wenig später im Restaurant bestellte der reinblütige Sith dann ein Steak, Blutig gebraten, dazu wählte er einen Wein mittlerer Preisklasse aus. Der Kellner brachte die Flasche dann an den Tisch. Gab ein paar der Qualitäten des Weines zum Besten, die Sedros nicht wirklich viel sagten und ließ ihn dann probieren. Der reinblütige Sith war wahrlich kein Weinkenner, aber der Tropfen lag ihm gut auf den Gaumen, also nickte er die Wahl ab, woraufhin ihnen beide eingeschenkt wurde. Kurz darauf kam auch der Eistee, den Ribanna bestellt hatte. Sedros ergriff erst das Wort, als sie wieder unter sich waren.

„Ja, wir sollten auf das Wohl der neuen Imperatorin trinken, da hast du absolut recht! Und natürlich auf unser Überleben...wobei ich glaube, dass wir nicht weiter über das erlebte reden sollten, jedenfalls nicht so in der Öffentlichkeit, hm? Eventuell ist es gar nicht schlecht, dass man vergisst, dass wir...dort...waren.“

Damit stieß er mit Ribanna an und trank einen weiteren Schluck vom Wein. Der schmeckte wirklich gar nicht so übel.

„Und da wären natürlich noch wir. Uns steht eine strahlende Zukunft bevor und wenn wir zusammenhalten und hart arbeiten, dann kann uns nichts entgegen stehen. - Kira hingegen, wird einen Keil zwischen uns treiben wollen. Damit wir gegeneinander konkurrieren und wenn wir uns einander am liebsten an die Gurgel gehen...kann sie uns auch viel leichter kontrollieren.“

Das ließ er erst einmal sacken und sprach nicht weiter, da ihre Speisen nun gebracht wurden. Nach einem ersten Bissen von dem wirklich vorzüglichen Steak sprach er weiter.

„Unrecht hat sie ja nicht. Du kennst unsere Philosophie. Emotionen sind ein wichtiger Bestandteil des Kodex, Leidenschaft ist buchstäblich der Grundstein unserer Macht. Viele konzentrieren sich dabei auf Wut und Zorn und auch wenn diese Gefühle im Kampf die Sinne schärfen können, bin ich doch überzeugt davon, dass man Leidenschaft auch anders zu seinem Vorteil nutzen kann.“

Jetzt suchte er ganz gezielt ihren Blick und schenkte ihr ein warmes Lächeln. Momentan konnten sie frei von Kiras Einfluss sprechen und Sedros konnte unmöglich sagen, wann das das nächste mal der Fall sein würde. Wann also, wenn nicht jetzt konnte er ihr sein Angebot unterbreiten?

„Was sagst du also, Ribanna? Wollen wir uns zusammen tun und eine Einheit schmieden aus der etwas weitaus stärkeres erwachsen kann, wenn wir unseren Bund hegen und pflegen, als es Zwietracht je könnte?“

Mit dem unterbreiteten Angebot griff er noch einmal zum Weinglas und hob es an. Ihren Bund mit noch einem Anstoßen zu besiegeln, wäre durchaus mehr als angemessen.

Bastion | Imperium | Restaurant in einer kleinen Fußgängerzone nahe Raumhafen und Einkaufszentrum | Ribanna und Sedros, andere Restaurantbesucher, Personal
 
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/Darth Angelus :: Darth Zion ::


Seine orangenen Augen waren auf den jungen Sith mit Pelzmantel gerichtet.
„Ich danke euch, Darth Angelus.“

Zion untermalte die Worte mit einem leichten, knappen Nicken. Sein Blick glitt langsam durch den Raum, die noch immer sichtbaren Spuren seines Kampfes gegen Gyptser zeichneten ein düsteres Bild von Chaos und Zerstörung.
„Wie ihr seht,“

Fuhr er fort und ließ seine schwere Hand einmal durch den Raum deuten.
„…muss hier noch einiges in Ordnung gebracht werden.“

Seine Haltung spannte sich an, die Stimme gewann an Schärfe. Ein Funken von Misstrauen lag in seinem Tonfall, als er sich wieder voll auf Angelus konzentrierte.
„Ein Jedi-Spion, sagt ihr? Interessant … habt ihr einen Namen für mich?“

Das metallische Zischen seines Atemgeräts füllte die kurze Pause, bevor er weitersprach.
„Die Paranoia des Gouverneurs mag man vielleicht noch entschuldigen – doch nicht seine Dreistigkeit, sich offen gegen den Orden der Sith zu stellen.“

Zions Augen verengten sich leicht. Er trat einen Schritt näher, sein Schatten fiel über Angelus, als wolle er den jungen Sith tiefer in die Enge treiben.
„Gab es Begründungen, weshalb dieser Antares euch beschuldigte? War diese Agentin nach eurer Einschätzung selbst eine Verräterin?“

Seine Stimme senkte sich, dumpf, eindringlich.
„Wie war euer Eindruck, Darth Angelus?“

Für einen kurzen Moment herrschte Stille, bis auf das mechanische Atmen, was von Zion selbst ausging.


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