Giselle Givenchy

Giselle Givenchy

Girl on Fire
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Name:
Giselle Givenchy​

Ihr Clan-Name:
Nataveela (Perlentaucherin)​

Geschlecht:
weiblich​
Rasse:
Vahla​

Alter:
26 Jahre​

Größe:
1,75 m​
Gewicht:
56 kg​

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Aussehen:

Von Natur aus hat Giselle grau-braune Augen und maronen-farbenes Haar. Sie färbt sich die Haare jedoch seit Jahren blond, oder trägt zumindest helle Highlights. Ihre Haut ist leicht gebräunt und in der Sonne intensiviert sich der Ton schon nach sehr kurzer Zeit. Für eine Vahla ist sie mit 1,75 m geringfügig kleiner als der Durchschnitt. Ihre hochgewachsene, recht dünne Gestalt ist die einer filigranen Tänzerin. Im Nacken hat Giselle eine Tätowierung, die das Zeichen ihres Clans symbolisiert.​


Familienstand:
verheiratet, jedoch getrennt lebend​


Herkunft:
geboren auf Ambria aufgewachsen in einem Nomaden-Clan der Vahla auf Ambria und Kashyyyk​


Familie / Clan:
Kurz vor ihrem 16. Geburtstag wurde Giselle von ihrem Clan verstoßen. Einzig zu ihrer Adoptivschwester Qing'dao, einer Twi'lek, die die Vahla aufgenommen haben, als sie ein kleines Mädchen war, hat sie noch Kontakt.​


Religion:
Wie alle Vahla verehrt Giselle die Göttin „Vahl“​


Eigenschaften:
diszipliniert, ehrgeizig, spontan, charismatisch​

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Stärken und Schwächen:

  • Giselle hat nie gelernt mit Geld umzugehen. Innerhalb ihres Clans brauchte sie keines, während der Zeit beim Circus wurde alles Geld sofort verprasst.

  • Als Tänzerin verfügt Giselle über eine perfekte Körperbeherrschung.

  • Im Gegensatz zu anderen Humanoiden besteht das Skelett der Vahla nicht aus Knochen, sondern aus Knorpel. Dies verschafft Giselle eine große Flexibilität und Biegsamkeit, macht sie aber auch schwächer.

  • Durch die recht strenge Rangordnung innerhalb ihres Clans ist es Giselle gewohnt sich in Hierarchien einzufügen und diese zu achten.

  • Giselle kann kein Blut sehen.


Sonstiges:

  • Alle Vahla sind machtsensitiv und verfügen über eine - wenn auch unbewusste - Verbindung zur Dunklen Seite der Macht.

  • Giselle liebt alle Arten von Schmuck, da dieser sie an ihre Kindheit und ihre Familie erinnert: die Frauen ihres Clans fertigen Schmuck selbst und verkaufen diesen, während sie als Nomaden durch die Lande ziehen. Besonders gerne mag sie Halsketten und Armbänder aus Türkisen, Perlen und Muscheln.

  • Mode ist Giselles große Leidenschaft – sie sammelt mit Vorliebe Schuhe.

  • Obwohl sie nur selten Gelegenheit findet, liebt Giselle es zu kochen und zu backen. Leider hat sie überhaupt kein Talent, was ihr allerdings bisher noch niemand gesagt hat.

  • Als echte Weinkennerin weiß sie einen guten Tropfen zu schätzen, verträgt aber nur wenig Alkohol. Wenn sie beschwipst ist, wird Giselle sehr redselig und anhänglich.

  • Bei klassischer, instrumentaler Musik und sanften Gesängen wird Giselle leicht melancholisch.

  • Aufgewachsen in einem Clan, in dem eine freie Körperkultur herrschte, hat Giselle kein Problem mit Nacktheit. Die allgemeine Scham der Gesellschaft ist für sie schwer zu verstehen.

  • Kulturunterschiede können für so manches Problem sorgen: bei den Vahla ist es üblich, sich mit Geschenken für erbrachte Hilfe zu bedanken, dabei ist reiner Sex eines der wertvollsten und höchsten Geschenke.

  • Vahla sprechen untereinander ausschließlich ihre eigene Sprache, daher hat Giselle Basic erst während ihrer Zeit auf Alderaan gelernt.



Ausbildung / Beruf:

  • Mit 16 absolvierte Giselle eine klassische Balettausbildung an der allgemeinen Theaterhochschule für Musik und darstellende Kunst in Belleau-a-Lir auf Alderaan.

  • Nach Abschluss der Ausbildung, die drei Jahre dauerte, schloss sich Giselle einem Wanderzirkus an, in dem sie als Tänzerin auftrat.

  • Mit 21 Jahren begann sie ihre Grundausbildung beim Militär der Neuen Republik, direkt im Anschluss folgte die Offiziersausbildung.

  • Drei Jahre später verrichtete sie Dienst als Kommunikationsoffizier auf dem Corellianischen Kanonenboot CRK 'Hundred Eyes', die zur 4. Kampfgruppe 'Craftiness' gehörte. Als Lieutenant und Leiterin der Kommunikationsabteilung folgten unter dem Flagschiff RSD 'Sanctuary' und der Leitung von Captain Tralplor Störungen der Versorgungslinien im Mid Rim. Auf Cyphar erfolgte ein Hit-and-Run-Angriff auf das Imperium, während dem sie ein Patroullienschiff und zwei Sternenjägerstaffeln zerstören konnten, ohne eigene Verluste verbuchen zu müssen.

  • Eineinhalb Jahre später wurde sie zum Lt.-Commander befördert und gleichzeitig auf den im Orbit um Mon Calamari stationierten Mon Calamari Kreuzer MC90 „Großadmiral War Blade“ versetzt, auf dem sie für für sechs Monate als erster Offizier diente. Im Anschluss daran diente sie für kurze Zeit als Adjutantin von Commodore Wes Korus auf dessen Flaggschiff "Legend of the Republic". Sie quittierte den Dienst schließlich mit dem Rang eines Commanders.

  • Auf Fresia stellte der Vizepräsident der Wingston Corporation, Exodus Wingston, sie als seine persönliche Assistentin ein, um ihn bei der Leitung eines neuen Projektes auf Fingers Mark zu unterstützen, dessen Ziel der Abbau des seltenen Rohstoffes "Lumium" war.

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"Sie mochte nicht in der Lage zu sein, den Tanz, den das Leben für sie ausgelegt hatte, zu tanzen, doch sie konnte verdammt noch mal ihre eigene Choreographie schreiben."


"Es war Giselle wichtig, fit zu bleiben und ihren Körper in Form zu halten. Bevor sie zur Flotte gekommen war, war sie Tänzerin gewesen, war es in ihrem Herzen noch immer."


"Vahla waren grundsätzlich von hoch gewachsener Statur, die Männer in der Regel größer als ihre Frauen. Mit einer geringen Körpergröße sank für die Männer auch das Ansehen."


"Es musste hart für ihn sein, ständig von seiner Frau getrennt zu sein, eine Fernbeziehung zu führen. Giselle konnte sich das nur schwer vorstellen. Das war nicht die Art Familienleben, das sie kannte und gewohnt war."


"Sie hatte geglaubt, in der Masse unterzugehen und gerade eben so gut zu sein, dass es für eine Position eines einfachen Navigator reichte. Als sie die Grundausbildung begonnen hatte, hatte sie sich selbst gesagt, mit jedem Job zufrieden zu sein, den man ihr geben würde. Damals war sie nicht wählerisch gewesen, aber inzwischen war sie froh, wie sich alles entwickelt hatte."


"Mit Morten war das etwas anderes. Er war ihre große Liebe gewesen und war es in gewisser Weise noch immer. Es tat weh zu wissen, dass er ihr niemals würde verzeihen können. Morten hatte, mehr noch als alle anderen, Giselle für vollkommen verrückt gehalten, als sie ihre Taschen gepackt und gegangen war, um sich der Flotte der Neuen Republik anzuschließen, und das war mit ein Grund, warum sie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, ihm ihre Rangabzeichen zu schicken, wann immer sie befördert worden war. Es war ein Teil Genugtuung für sie – sie hatte mehr erreicht, als nicht nur sie selbst, sondern auch als er für möglich gehalten hätte, aber es war auch der Wunsch, die Verbindung zu ihm aufrecht zu erhalten. Er war ihre Familie, trotz allem. Die einzige, die sie noch hatte."


"Morten Roesekin kannte sie besser als irgendjemand sonst in dieser Galaxis und obgleich sie nicht wusste, ob er ihr jemals vergeben konnte, hatte sie keine Sekunde gezögert, seinem Urteil zu vertrauen. Seine Liebe hatte sie verloren, doch sie hätte ihm noch immer blind ihr Leben anvertraut."


"Für sie war der Tanz ein Wiederaufleben wunderschöner, in weite Ferne gerückter Erinnerungen, die sie zwar für immer bewahren, die sie jedoch nicht mehr zurück holen konnte. Die Zeit, in der sie aktiv getanzt hatte, hauptberuflich, schien vorbei. Unweigerlich musste sie an Morten denken. So vieles war vorbei und das zumeist unwiderruflich."


"Für sie selbst bedeutete der heutige Abend ein weiterer Schritt in eine Zukunft, die ihr noch immer ungewiss war. Genau das jedoch war das Schicksal des Volkes der Vahla und damit auch Giselles."


"Ruhm und Erfolg waren nichts, wonach die Vahla strebte und nichts, wonach sie bei Anderen suchte. Wer sich beides zu Kopf stiegen ließ, verlor zu leicht den Blick für die Realität und die wirklich wichtigen, nämlich die einfachen Dinge im Leben."


"Betrug in einer Partnerschaft führte selten zu etwas Gutem, wie sie selbst schmerzlich hatte erfahren müssen und sie wollte nicht die Art Frau sein, die sich in eine Beziehung drängte und diese zerstörte."


"Belleau-a-Lir lag weiter zurück, manchmal sogar weiter als alles andere, doch die allgemeine Theaterhochschule für Musik und darstellende Kunst hatte einen großen Einfluss auf Giselles Leben gehabt. Hätte sie dort nicht drei Jahre lang eine Ausbildung im klassischen Ballett absolviert, wäre sie danach vielleicht niemals Morten begegnet. Jede Entscheidung, die man im Leben traf, wirkte sich unvermeidbar auf weitere Ereignisse und Begegnungen aus. Hätte man sie damals nicht so streng gefördert, hätte sie vielleicht niemals die Kraft besessen, die Grundausbildung bei der Flotte durchzuziehen und zu beenden. Dass sie es getan hatte, hatte tatsächlich zwei Gründe. Der eine Grund war, dass sie nicht gewusst hatte, was sie sonst hätte tun sollen und der andere, dass sie sich selbst, aber viel mehr noch Morten etwas beweisen wollte. Sie wollte ihm zeigen, dass sie jemand anderes sein konnte, dass sie fähig war sich zu ändern und die Regeln einer anderen Kultur anzunehmen. Am Ende war es umsonst gewesen. Morten hatte sie nicht zurück genommen."


"Als sie sich umgezogen, für die Nacht bereit gemacht und der Göttin des Feuers ihren Tribut gezollt hatte, kehrten Giselles Gedanken zurück zu Cam Orty und wie schon in ihrer ersten Nacht auf Rings Island fühlte sie sich ihm auch jetzt ungewöhnlich stark verbunden. Es war, als lebe sein Geist, selbst nach seinem Tod, auf den Inseln, rund um Fingers Mark, weiter."


"Sie fühlte sich an ihre Familie erinnert und an die Jungen und Männer ihres Clans, die Bäume zur Holzbeschaffung gefällt hatten. Innerhalb ihres Clans hatte jeder seine Aufgabe gehabt und Giselle hatte ihnen manchmal zugesehen, wenn sie durch die Wälder gestreift war und auf eine Gruppe von ihnen gestoßen war. Exodus war keiner von ihnen, doch er weckte diese Erinnerung in ihr, was ein gutes Gefühl war."


"Barfuß setzte sie ihren Weg durch den Wald fort, jeder Schritt eine Art Befreiung. Giselle Givenchy war in der Wildnis aufgewachsen und hätte sie nie verlassen, wäre sie nicht dazu gezwungen worden. Dies war ihre Art von Rückkehr – eine kurzfristige und befristete Rückkehr, doch hier auf Fingers Mark, im Auge des Sturms, genoss sie es, ihren Wurzeln näher zu sein als irgendwo sonst."


"Sich selbst zu verarzten, kostete sie mehr Überwindung, als sich so manch einer vorstellen konnte. Mit dem Blut anderer hatte sie dagegen keine Probleme. Möglicherweise war es die eigene Verletzlich-, aber vor allem ihre Sterblichkeit, die der Anblick ihres Blutes ihr bewusst machte und vor der sie Angst hatte. Nach ihrem Tod würde sie vor die Feuergöttin treten und Giselle wusste, dass sie dort kein leichtes Gericht erwarten würde."


"Ein solcher Tag war heute: sie hatte das Gefühl, dass Exodus und sie etwas verband und es war schön, Zeit mit ihm zu verbringen."


 
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OUVERTÜRE

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  • Giselle dient als erster Offizier auf dem Mon Calamari Kreuzer "Großadmiral War Blade"
  • Der Kanzler der Republik kommt an Bord der "War Blade" um nach Bothawui gebracht zu werden
  • Captain Fay teilt Giselle mit, dass sie versetzt wird
  • Zum Dank für ihre freundlichen Bemühungen lädt der Kanzler Giselle ein, an der Siegesfeier auf Bothawui teilzunehmen
  • Giselle verbringt einen ausgelassenen Abend in Bothawuis Hauptstadt Drev'Starn
  • Nach der Feier wird sie auf der "Legend of the Republic" von Commodore Korus empfangen und zum Commander befördert
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Die Mittagssonne stand hoch am Himmel über Mon Calamari. In der kleinen schummrigen Bar in Wildwater City hatte der Barmann die zerschlissenen Vorhänge zurück gezogen, um etwas Tageslicht durch die schmalen Fenster hinein zu lassen. Um diese Tageszeit war nicht viel los. Im hinteren Bereich der Kneipe saß, gehüllt in bläulich-grauen Zigarrendunst, eine Gruppe von Glücksspielern, deren Lachen und Grölen begleitet wurde vom Klick-Klack der Würfel, die auf den Tisch fielen. Direkt neben der Tür saßen zwei Mon Calamari, tief gebeugt über ihre Biergläser und in ein Gespräch vertieft, dessen Worte zu leise waren, als dass Mac Auback, der Barmann, sie hätte verstehen können. Und dann war da noch die menschliche Frau mit den honigblonden Haaren, die ihm direkt gegenüber an der Bar saß und auf die Eingangstür starrte.

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Der übliche Flugverkehr im Orbit des Mon Calamari Systems bewegte sich vor den Sichtfenstern der War Blade, als Giselle Givenchy die Brücke betrat. Der Weltraum selbst war dunkel, ein tiefes schwarzes Loch, umrahmt von Unendlichkeit, doch die Lichter der Raumschiffe und der Sternjäger, die sich auf Patrouille befanden, erhellten den Orbit in Zuversicht. Giselle mochte den Ausblick. Sie konnte Stunden auf der Brücke verbringen, vor der großen Fensterfront stehen und einfach hinaus blicken. Nicht selten wünschte sie, diesen Anblick ganz alleine genießen zu können, ohne die Crew im Rücken zu haben und im Hintergrund das Murmeln geschäftigen Treibens zu hören. Es war ein Tag wie jeder andere, mit den üblichen Meldungen und den gewohnten Abläufen. Giselle kam von ihrem Rundgang durch die War Blade und warf nun einen Blick über die Schulter der Kommunikationsoffiziere. Ensign Vareskes schien über irgendetwas aufgelöst zu sein. Giselle trat von hinten an die Cathar heran.

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Nicht jeden Tag bekam man die Gelegenheit, dem Oberhaupt der Republik gegenüber zu treten, ihm vorgestellt zu werden und sich mit ihm unterhalten zu dürfen. Vor wenigen Jahren noch hatte Giselle mit all dem hier nichts zu tun gehabt. Sie war aufgewachsen in einer Kultur, in der die große Politik der Galaxis keine Rolle spielte. Für die Vahla waren die Machtspiele zwischen Republik und Imperium nicht von Interesse, für sie gab es nur den Clan, die Asche der Vahl und natürlich die große Feuergöttin selbst. Hätte Giselle die Möglichkeit gehabt, ihrer Familie von ihrem Treffen mit Kanzler Quún zu berichten, niemand wäre beeindruckt gewesen.

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Sie hatten den Kanzler nach Bothawui gebracht, damit er an den Feierlichkeiten zur Wiedereingliederung des Planeten in die Republik teilnehmen konnte. Bothawui vom Imperium befreit zu haben war ein wichtiger Schritt in diesem Krieg, ein großer Sieg in einer Kette von Schlachten, die ihr Ende noch lange nicht gefunden hatte und vielleicht auch niemals finden würde. Die Siegesfeier würde in Drev'starn stattfinden, der Hauptstadt Bothawuis und allein die Anwesenheit des Kanzlers war ein gut messbares Indiz dafür, wie wichtig und groß diese Festlichkeiten werden würden. Umso überraschter war Giselle, als der Mon Calamari nicht nur Captain Fay, sondern auch sie einlud, sich der Prozedur anzuschließen und am Sieg über das Imperium teilzuhaben.

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Die Musik war laut, die Stimmung ausgelassen. Die Spielkarten waren längst wieder in der Tasche ihres Besitzers verschwunden. Das Spiel war rasant gewesen, genau wie Jazz versprochen hatte, und hatte für viel Gelächter und Unterhaltung gesorgt. Inzwischen war es tiefe Nacht, doch die helle Beleuchtung des Merchants Square und der umliegenden Straßen und deren Gebäude hielten die Dunkelheit fern. Die kleine Eckkneipe, die Giselle als den Ort des Geschehens für einen ausgelassenen Abend auserkoren hatte, hatte sich in den letzten Stunden verwandelt. Zu Beginn des Abends waren die Leute hier gewesen, um ein Bier zu trinken und im Biergarten eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, ein wenig abseits vom Hauptteil der Veranstaltung. Wenig später hatten sich Spieltische gebildet und man hatte vor allem das Klackern von Würfeln und das laute Lachen der sich amüsierenden Spieler vernommen. Inzwischen hatte man auch diese Phase hinter sich gelassen und war zum Tanzen übergegangen. Zwei Musiker – der Himmel wusste, wo die her gekommen waren – standen mit ihren Instrumenten direkt neben dem Haupteingang. Stühle waren zur Seite geschoben worden und muntere Paare wirbelten über eine improvisierte Tanzfläche. Giselle war dort nicht zu finden, doch um nichts in der Galaxis hätte sie sich an diesem munteren Abend den Tanz entgehen lassen. Die Musik war schnell und fordernd, eine muntere Melodie, begleitete von dem Klatschen und Singen der Umstehenden. Giselle und einer der Piloten, Ted, – oder war es Bruce? - waren auf einen der Tische geklettert, hielten einander an den Händen und drehten sich schwungvoll im Kreis, so gut und so schnell es auf der Tischplatte möglich war, ohne hinunter zu fallen. Die Absätze der Tanzenden klackerten, jemand pfiff laut und im Takt der fröhlichen Musik schwangen Giselle und der Pilot die Beine in die Luft, mindestens so lange, bis der Tisch unter ihnen zusammen brechen würde.

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Bevor sich ihre Wege getrennt hatten, hatte Captain Fay Giselle mitgeteilt, dass er sie zur Beförderung vorgeschlagen hatte, doch sie hätte niemals gedacht, dass dies schon so schnell und so bald umgesetzt werden würde. Commodore Korus kannte nur ihre Akte und hatte keinerlei andere Anhaltspunkte, die eine Erhebung zum Commander rechtfertigten. Entsprechend überrascht war Giselle daher trotzdem, als er das alte Abzeichen von ihrer Uniform entfernte und ihr stattdessen ein neues anheftete. Selbstverständlich hatte sie Haltung angenommen, so wie sie es gelernt hatte, und akzeptierte jede Entscheidung, die ihr Vorgesetzter fällte, doch ob sie diese Ehre tatsächlich verdient hatte, darüber war sie sich nicht sicher. Sie hatte nichts Außergewöhnliches geleistet, an keiner Schlacht teilgenommen, keine besonderen Taten vollbracht, die diese Veränderung rechtfertigten.

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ERSTER AKT

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  • Wenige Monate nach ihrer Versetzung quittiert Giselle, zum Nachdenken gebracht durch Morten, den Dienst bei der Flotte und reist auf den Inselplaneten Fresia.
  • Inspiriert durch die Erzählungen von Jem, einem Barkbesitzer in Hill City, verbringt Giselle einige Monate auf der paradiesischen Inselgruppe "Fingers Mark".
  • Jem verschafft Giselle einen Job als Kellnerin in einer Bar in der Stadt. Dort lernt sie Exodus Wingston kennen.
  • Exodus leitet ein Unternehmensprojekt auf "Fingers Mark" und bietet Giselle an, ihn als seine persönliche Assistentin zu begleiten. Giselle, fasziniert von Fingers Mark, willigt sofort ein.
  • Auf Palm Island sieht sich die Wingston Corporation mit einheimischen Mon Calamari konfrontiert, die ihre Arbeit missbilligen. Giselle vermittelt.
  • Während eines Unwetters erkundet Giselle den Dschungel. Exodus folgt ihr, um sie zu suchen. Beide springen von einer hohen Klippe und Exodus rettet Giselle, die in den tosenden Fluten fast ertrinkt.
  • Mit Hilfe von Taucherausrüstungen folgen Exodus und Giselle den Nautolanern unter Wasser. Exodus baut eigenhändig Lumium ab, Giselle kommen Zweifel aufgrund der Ausbeutung der Natur. Sie sorgt dafür, dass die Richtlinien der Regierungen zum Schutze der Umgebung strenger eingehalten werden.
  • In einer ruhigen Minute schenkt Giselle Exodus einen selbst gefertigten Traumfänger, den sie aus dem Lumium gemacht hat, das Exodus abgebaut hat. Exodus erzählt ihr, dass seine Frau ihn verlassen hat und Giselle ergründet ihre Gefühle gegenüber ihrem Chef.
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Blaues, endlos erscheinendes Blau erstreckte sich über und vor ihr. Himmel und Meer berührten einander, als hätten sie immer schon zueinander gehört. Giselle Givenchy schloss die Augen, breitete die Arme aus und spürte die warme Brise des Windes in ihrem Haar. Langsam sog sie die erfrischende, salzige Luft durch die Nase ein, die ein Begleiter des großen Wassers war. Als sie die Augen wieder öffnete, tanzten weiße Schaumkronen auf den Wellen, die rauschend miteinander rangen und die sattgrünen Blätter der Palmen, die den Weg hinauf zu den Klippen säumten, wogen im Wind. Es war eine malerische Kulisse, der Hand eines Künstlers entsprungen. Die Vahla atmete tief ein und aus. Wieder hatte sie eine Station ihres Lebens hinter sich gelassen, doch zum ersten Mal verspürte sie kein Bedauern darüber. Der Himmel war klar und wolkenlos und es würde lange Zeit hell bleiben, länger als sie es gewohnt war. Hier auf Fresia waren die Tage lang, es dauerte genau 528 Stunden, bis die Nacht herein brach. Die Sterne würden ihr fehlen, dachte Giselle, als sie einige verirrte Haarstränen, die ihr der Wind ins Gesicht gefegt hatte, aus den Augen strich. Es war erst ihr zweiter Tage auf dem blauen Meeresplaneten, der sie gelockt hatte mit seinen Versprechen von weiten Wasserteppichen, wilden Inseln und goldenen Sandstränden.

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Das Bild, das Exodus von ihrem möglicherweise neuen Job zeichnete, klang gut in Giselles Ohren. Zwischen der Wingston Corporation und den Mon Calamari zu vermitteln, traute sie sich zu, sofern sich Exodus an das einhielt, was er zuvor betont hatte: sich an die Auflagen der Regierung zu halten und die Natur schützen zu wollen. Nichts weiter, so vermutete Giselle, wollten die Mon Calamari als gesichert wissen, zumindest war das ihre Vermutung. Mit den Nautolanern würde sie ebenfalls klar kommen. Sie hatte Erfahrung darin, Arbeitspläne zu erstellen und andere zu führen, ihre Arbeit zu überwachen und dafür zu sorgen, dass die Begingungen stimmten. In etwa erinnerte sie diese Stellenbeschreibung an ihre Tätigkeiten auf der Großadmiral War Blade, auf der sie als erster Offizier gedient hatte. Natürlich war beides nicht miteinander zu vergleichen, doch sie konnte gewisse Parallelen ausmachen.

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Kühles Meerwasser sprudelte um ihre Knöchel herum und ihre Füße versanken im nassen Sand. Giselle erfreute sich an dem einfachen, aber vertrauten Gefühl einer Welle, die ihren Kopf gen Ufer neigte und das Land dort küsste, wo ihre Schultern endeten. Die Vahla machte ein paar Schritte, bückte sich und hob eine Muschel auf, Exodus' Frage in ihrem Kopf wider hallend. Wie es war, das Leben der Vahla, hatte er wissen wollen, und ob es nicht ein großer Unterschied war, zwischen diesen verschiedenen Leben, die sie bisher gelebt hatte. Ein Lächeln huschte über Giselles Gesicht, das weder pure Freude noch Trauer symbolisierte, sondern viel eher eine Mischung aus beidem.

“Die Flotte der Republik ist wie eine eigene kleine Welt.“

Sprach sie und setzte einen Fuß vor den anderen in der weichen, unter ihr nachgebenden Masse. Ein kleiner Krebs schob sich dicht an ihren Zehen vorbei und Giselle hob den Fuß, um das Hindernis aus seinem Weg zu räumen.

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Die Mon Calamari waren verschwunden und nichts deutete darauf hin, dass sie überhaupt hier gewesen waren. Sie hatten sich unter den tiefhängenden Ästen einiger Bäume hindurch gebückt und weg waren sie. Zurück blieben Giselle, Exodus und die Nautolaner, die weiter ihrer Arbeit nachgingen, fast so als wäre nichts gewesen, obwohl sie zweifellos über den Zwischenfall sprechen würden, sobald der Projektleiter und seine Assistentin außer Sicht- und Hörweite waren. Giselle war nachdenklich geworden. Sie konnte die Sorgen der Einheimischen gut verstehen. Die Mon Calamari wussten nichts über die Wingston Corporation. Da waren einige Menschen und Nautolaner, die ihr Lager am Strand von Palm Island aufgeschlagen hatten, den ganzen Tag über eine Menge Lärm veranstalteten, jede Menge technische Geräte mit brachten und dann auch noch regelmäßig mit dem Gleiter hinaus aufs Meer fuhren. Niemand hatte den Mon Calamari gesagt, worum es ging oder was man tat. Die Einheimischen tappten im Dunkeln, beobachteten lediglich, was um sie herum geschah und sorgten sich um ihre Heimat. War das so verwerflich? Nein, dachte Giselle, sie würde genau das Selbe tun, wenn sie eine Heimat besäße.

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In dem Moment, in dem Giselle den Boden unter den Füßen verlor, verschwanden alle ihre Gedanken und Emotionen. Es gab nichts mehr, das sie hielt. Die Welt um sie herum war verschwunden, wie in plötzlichen Nebel getaucht, der so dicht war, dass man die eigene Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Himmel und Erde bildeten eine Einheit. Es spielte keine Rolle mehr, wo man sich befand. Eines war so gut wie das andere. Giselle fühlte sich frei, getrennt von allem, das sie an ihr Leben band und sie zeichnete. Sie befand sich im freien Fall, ein Sturz kopfüber in eine ungewisse Zukunft. Sie sah nichts, nur das Aufbegehren eines dunklen Schlunds, auf den sie zustürzte, der sie zu verschlingen drohte und dessen tösendes Gelächter in ihren Ohren wider hallte wie Donnerschlag.

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Manchmal änderte sich alles ganz pötzlich. Innerhalb von nur wenigen Minuten hatte Giselle nicht nur ein paar nebensächliche Dinge über Exodus Wingston erfahren. Sie hatte ihn in einem gänzlich anderen Licht kennen gelernt. Es war, als hätte sich eine der Türen, die zu seinem Innersten führten, kurzzeitig für sie geöffnet. Er hatte sich geöffnet. Offensichtlich hatte er jemanden zum Reden gebraucht. Giselles Schritte waren leicht, als ihre Füße sie zurück zum Camp trugen. Sie fragte sich bloß, ob er mit jedem gesprochen hätte, der ihn in seiner Einsamkeit gestört hätte, oder ob er sich bewusst an sie gewandt hatte.

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ZWEITER AKT

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  • Eine Gruppe von Nautolanern, unter ihnen Jak und Taku, entdecken im Wald auf Palm Island eine Quelle, die sich als Totenstätte der Mon Calamari entpuppt. Es kommt zur Schlägerei zwischen den beiden Gruppen.
  • Giselle verarztet Jak provisorisch und nimmt mit Exodus die Verfolgung der Mon Calamari auf, um den Zwischenfall zu klären und sich für das Verhalten der Nautolaner zu entschuldigen. Die Mon Calamari zeigen sich jedoch nicht gesprächsbereit.
  • Giselle beschließt, auf Rings Island um Hilfe des Mon Calamari Stammes zu bitten, den sie bereits kennt. Sie hofft, dass die Einheimischen untereinander einen Weg finden, sich mit der Wingston Corporation zu arrangieren.
  • Exodus und Giselle besuchen auf Rings Island die Felsen von Alquola. Nach einem anfänglichen ernsten Gespräch über Leben und Schicksal, wird Giselle durch Exodus' humorvolle Gesprächswendung enttäuscht. Es kommt zur Meinungsverschiedenheit.
  • Gemeinsam mit zwei Mon Calamari reisen sie zurück nach Palm Island, wo Exodus beschließt am Abend ein Fest zu veranstalten, um einen Erfolg seiner Mitarbeiter beim Abbau des Lumiums zu belohnen. Noch bevor das Fest beginnt schauen sich Exodus und Giselle gemeinsam den Sonnenuntergang, der die bevorstehende Dunkelphase auf Fresia einläutet.
  • Beim abendlichen Tanz um das Feuer tanzen Exodus und Giselle dicht beieinander. Als er sie nach der Tätowierung in ihrem Nacken fragt, nimmt Giselle ihn mit auf eine Reise in ihre Vergangenheit und erzählt ihm von ihrer Familie, ihrem Clan und ihrer Verbannung.
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Giselles Blick wanderte über die Felswände der Höhle, die nicht etwa ein Dach über ihr bildete, sondern nach oben hin offen war, wie ein Trichter. Sie konnte das helle Blau des Himmels über ihr sehen, während unmittelbar vor ihr das Wasser der Quelle glitzerte. Der Höhleneingang war stellenweise überwuchtert gewesen von grünen Ranken, sodass ein langer Vorhang die Öffnung verdeckte. Der Ort hatte etwas märchenhaftes an sich, etwas geheimnisvolles. Entsprechend still bewegten sich die drei Personen, die ihn aufgesucht hatten. Taku war direkt neben dem Eingang stehen geblieben. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, offenbar nicht daran interessiert, sich den Ort weiter anzusehen. Im Gegensatz zu den den anderen beiden kannte er ihn allerdings auch schon. Exodus hingegen sah sich um, genau wie Giselle. Als er auf dem Weg hierher seinen Arm um sie gelegt hatte, hatte Giselle für einen kurzen Moment lang das Bild eines glücklichen Paares vor sich gesehen. Ein Sparziergang in die Natur, ein ruhiger Nachmittag zu zweit – dies waren die Dinge, die ihr sofort eingefallen waren. So war es nicht. Sie waren kein Paar, waren nicht alleine und waren nicht hier um ungestört Zeit miteinander zu verbringen. Aber es könnte so sein und Giselle konnte es sich gut vorstellen.

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Die ersten Bäume warteten auf sie, als Giselle und Exodus die Höhe des Berges verließen. Die Vahla konnte einen leichten Pfad am Boden erkennen, dort wo die Mon Calamari manchmal gingen. Dies war der Weg, den sie gegangen war, als sie zum ersten Mal hier gewesen war. Sie konnte sich gut erinnern, wie sie aufgeregt überlegt hatte, was sie dort oben auf der Spitze des Hütels erwarten würde. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung gehabt und war überwältigt gewesen, wie so oft in diesen Tagen, von der Schönheit der Inseln. Während sie jetzt gingen, hörte sie Exodus' dumpfe Schritte hinter sich. Laub raschelte, wo er ging, Zweige knackten unter seinem festem Schuhwerk, so lange bis er die Stille zwischen ihnen doch schließlich brach und nach ihr rief. Überrascht, aber auch wachsam blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Im ersten Moment hatte sie gedacht, es sei etwas passiert. Innerhalb der paar Minuten, die sie nicht miteinander gesprochen hatten, hatte sich der Tonfall seiner Stimme wieder geändert. Er war wieder voll da, schien ihr. Exodus Wingston strahlte sein übliches Selbstbewusstsein aus. Er war ein Mann, der mit gestrafften Schultern vor einem stand. Er war einer, der gewohnt war zu sagen, wo es lang ging, oder warum.

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Giselle fühlte sich fest umschlungen von der Umarmung des Sonnenuntergangs. Die Sonne hatte sie zum Abschied auf beide Wangen geküsst und ein Wiedersehen versprochen. Es würde nicht lange dauern, bis sie sich wieder begegnen würden. Die Beine noch immer angezogen legte Giselle für einen Moment ihren Kopf auf die Knie, während um sie herum noch immer die warmen Farben des eingeläuteten Abends leuchteten. Ein schmaler Streifen fast durchsichtiger Wolken hatte sich dunkel gefärbt vor einem pinkfarbenen Hintergrund und dort, wo die Sonne verschwunden war, schimmerte noch immer ihr goldener Nachhall, während Giselle ihren Geist durch ihre Erinnerungen wandern ließ und über Exodus' Frage nach dachte.


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Die wenigsten Dinge, hatte Giselle Givenchy gelernt, lagen im Bereich dessen, worauf man Einfluss ausüben konnte. Manchmal fühlte sie sich nur als Gast in dieser großen Galaxis, ein Gast der zum Leben gebeten worden war und sein Bestes tat um auf die Schwierigkeiten und Probleme zu reagieren, die man seines Weges warf. Manchmal gelang es, die Weichen eines bereits vorher bestimmten Pfades umzustellen, doch meistens kam es lediglich darauf an, wie man Hindernisse erklomm und umging, die sich vor einem auftaten. Sie selbst hatte einige dieser Hindernisse überwinden müssen und manchmal fragte sie sich, ob sie ihr Auftauchen von vorn herein hätte verhindern können.


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Gerade eben noch hatte die Sonne geschienen. Mittlerweile war es stockfinster. Sie hatte an einem warmen Feuer gesessen, der Musik gelauscht und getanzt. Sie hatte Spaß gehabt. Es war wie der Anfang eines Abends gewesen, der wunderschöne Erinnerungen versprach, und der Anfang einer langen Nacht, in der es einzig darum ging, eine gute Zeit zu verbringen. So schnell konnte sich alles ändern. Giselle befand sich abseits der Feier und obwohl das Lachen noch immer zu ihr herüber drang, war ihre eigene Freude einem bedrückenden Gefühl gewichen, das dabei war, eine schwere Kette um ihren Brustkorb zu legen.

“Dort wo ich her komme verehren wir die Göttin des Feuers.“

Begann sie und noch klang ihre Stimme normal. Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge.

“Ihr Name ist Vahl. Sie hat mein Volk unter ihren Schutz genommen und uns einst Leben verliehen. Ohne sie wären wir nichts und ohne ihr Wohlwollen würden wir noch heute zu Staub und Asche zerfallen.“

Giselle hatte beide Beine nahe an ihren Körper heran gezogen. Ihr Weinglass hatte sie auf ihren Knien abgestellt, während sie den Stiel mit der rechten Hand umklammerte. Es war, als hielte sie sich an dem Glas fest, fast so als drohte sie unterzugehen, ließe sie es los. Das Meer, fiel ihr auf, war so dunkel wie der Himmel. Einzig die weißen Schaumkronen hoben sich von dem schwarzen Hintergrund ab, wenn sich die Wellen brachen. Ihr Rauschen klang lieblich und tröstlich.


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DRITTER AKT

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  • Als in der Ferne ein helles Licht die Nacht erleuchtet, wird den Mitarbeitern der Wingston Corporation schnell klar, dass die Plattform im Meer, auf der das Lumium gelagert wird, brennt. Zusammen mit einigen anderen fahren Exodus und Giselle hinaus aufs offene Wasser.
  • Auf der brennenden Plattform rettet Exodus einem Mon Calamari Kind, das offensichtlich für den Brand verantwortlich war, das Leben. Gleichzeitig gehen die kompletten Lumium Vorräte in einer Explosion verloren. Während sich Haiur um den Jungen kümmert, beschließt Giselle, Exodus auf ihre Weise für seinen Einsatz zu danken.
  • Giselle sucht Exodus in seiner Hütte auf und im Schutze von Fresias Dunkelheit verbringen die beiden eine Nacht miteinander.
  • Exodus muss mit seinem Vater, dem Präsidenten der Firma, besprechen, ob das Projekt auf Fingers Mark weiter geführt werden soll. Seinen Mitarbeitern genehmigt er derweil einen freien Tag in Hill City, wo Giselle sich mit Jem trifft und ihm von ihren Erlebnissen erzählt.
  • Alad und Exodus Wingston beschließen, weiterhin Lumium auf Fresia abzubauen und dem Projekt eine zweite Chance zu geben. Als sich Giselle darüber freut, versucht Exodus sie zu einer weiteren gemeinsamen Nacht zu überreden, doch die Vahla weist ihn zurück und Exodus reagiert kühl. Das Verhältnis der beiden ist angespannt.
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Alles ging schnell. Innerhalb von nur zwei Minuten waren sie nicht nur wieder zurück im Camp, sondern hatten auch schon alle Nautolaner zusammen getrommelt und einen Plan aufgestellt. Exodus hatte einen Plan aufgestellt. Die Plattform im Meer, auf der das Lumium lagerte, das sie in den letzten Wochen mühsam abgebaut hatten, brannte. Feuer. Wie war das möglich? Giselle war hinter Exodus und Dan'el zurück zum Camp gelaufen. Sie hatte neben Exodus gestanden, als er seine Leute angewiesen hatte sich mit zwölf Mann auf die beiden Gleiter zu verteilen. Feuerlöscher besaßen sie nicht. Gedanklich machte sich Giselle eine Notiz. Warum besaßen sie keine? Das war eine große Lücke in den Sicherheitsmaßnamen für das Camp und die Mitarbeiter und konnte zu einem Problem werden, wenn die Wingston Corporation gegenüber ihrer Versicherung Verluste beklagen würde. Doch solche Überlegungen mussten warten. Jetzt mussten sie handeln.

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Exodus hustete, aber er war wohlauf. Alle Anwesenden hatten sich um ihn und das Mon Calamari Kind gedrängt um zu sehen, ob sie in Ordnung waren. Die großen, weit aufgerissenen Glubschaugen des kleinen Jungen schossen von einer Richtung in die andere, um alles herum aufzunehmen. Er befand sich hier auf fremdem Boden, unter fremdartigen Kreaturen, die er nicht kannte. Unter den Sitzbänken hatte Giselle zwei Decken gefunden. Eine davon legte sie Exodus in den Schoß, der langsam versuchte sich aufzurichten. Noch immer war Giselle nicht absolut sicher, was dort oben auf der Plattform vor sich gegangen war, doch eines stand fest: Exodus hatte das Kind gerettet. Hatte er einsehen müssen, dass die Explosion nicht zu verhindern und das Lumium verloren war? Oder hatte er sich schon zuvor entschieden, das Leben des Jungen zu schützen? Giselles Blick begegnete dem des Mannes, der ihr in den letzten Wochen auf eine gewisse Weise vertrauter geworden war als viele andere. In dem Augenblick, in dem er sie ansah, fragte er nach dem Lumium. Wusste er es nicht? Konnte er es sich nicht denken? Giselle biss sich auf die Unterlippe. Exodus lebte. Der Junge lebte. Es gab nichts, über das sie sie mehr freuen sollten, doch gleichzeitig hatte Exodus Wingston heute viel verloren.

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Giselle nickte dankbar und verschwand nach oben. Es gab so vieles, worüber sie nachdenken wollte. Unter dem heißen Strahl des Wassers wusch sie ihren Körper rein von der Reise der vergangenen Nacht. Ein Teil von ihr – der emotionale, sich nach Liebe sehnender Teil – wünschte sich, Exodus hätte sie gebeten, mit ihm auf der Insel zu bleiben. Andererseits war sie erleichtert, dass er es nicht getan hätte. Es zeigte ihr, dass er verstand, dass letzte Nacht nichts weiter gewesen war als reiner Sex, der sie für ein paar Stunden, aber nicht darüber hinaus, verbunden hatte. Natürlich wollte Giselle mehr. Sie wollte mehr von ihm, aber sie wollte auch nicht, dass sich die verschiedenen Ebenen, auf denen sie balancierten, miteinander vermischten. Letzte Nacht war ein Geschenk von ihr an ihn gewesen, weil er ihr und dem Mon Calamari Kind das Leben gerettet hatte. Sie hatte ihm ihren Dank ausgedrückt. Eine Wiederholung rein körperlicher Begierde würde es nicht zwischen ihnen geben. Wenn er sie wollte, dann sollte er sie ganz wollen.

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Seine Hand lag wie ein schweres Gewicht auf ihrer Hüfte, sein Blick war herausfordernd und einladend. In der vergangenen Nacht war Giselle zu Exodus gekommen und hatte sich von ihm berühren lassen. Sie hatte ihn berührt. Es war ihre Reaktion auf die Dinge gewesen, die er für sie getan hatte, doch es hätte nichts zwischen ihnen ändern sollen. Für Giselle hatte es nichts geändert, doch für Exodus offenbar schon. Seine Hand war wie störender Ballast, schwer wie Blei. Warum tat er das? Warum versuchte er, sie zu verführen? Giselle kannte das Bedürfnis nach Nähe und nach körperlicher Befriedigung. Sie wusste, wie gut es tat, einander zu teilen, ohne sich zu binden. Manchmal war das genau das Richtige. Mit Liam war es richtig gewesen. Mit ihm hatte sie viel Zeit verbracht, während sie beide auf der „Großadmiral War Blade“ gedient hatten. Sie hatten sich gemocht und sie hatten ab und zu das Bett miteinander geteilt, doch sie waren kein Paar gewesen. Das hatte gut funktioniert, allerdings nur, weil sie alle Gefühle außen vor gelassen hatten. Sie waren sich einig gewesen, doch mit Exodus Wingston war sich Giselle ganz und gar nicht einig.

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VIERTER AKT

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  • Bei ihrer täglichen Arbeit sprechen Exodus und Giselle kaum ein Wort miteinander, bis Giselle schließlich zur Aussprache anregt und Exodus erneut versucht, sie zum Sex zu überreden. Brüskiert und enttäuscht weist Giselle ihn wiederholt zurück und zieht ihre Konsequenzen, indem sie schweren Herzens ihre Kündigung einreicht.
  • Als ihre letzte Aufgabe sieht es Giselle, nach Haiur und dem Mon Calamari Jungen zu sehen, die in den Dschungel verschwunden sind, und sicher zu stellen, dass sich der Konflikt zwischen der Wingston Corporation und den Mon Calamari lösen lässt. Sie zieht alleine los in den Wald und macht sich auf die Suche nach dem Mon Calamari Dorf.
  • Giselle bleibt für drei Tage im Dorf der Nichtmenschen. Haiur hat den anderen Mon Calamari erzählt, dass Exodus das Leben des Jungen gerettet hat und die Dschungelbewohner sind bereit, Frieden mit ihm und seiner Firma zu schließen.
  • Nach der letzten Nachtphase, die Giselle auf Fingers Mark verbringen wird, verabschiedet sie sich für immer von Haiur und durchstreift ein letztes Mal alleine den Dschungel. Sie weiß nicht, was sie als nächstes tun wird und genießt die letzten Stunden auf der Insel ihrer Träume, bis sie in der Wildnis nicht nur einem Rancor, sondern auch Exodus begegnet, der sie gesucht hat und der, zum Schutz vor der wilden Bestie, ein Lichtschwert in den Händen hält.
  • Um den Rancor vor Exodus’ Waffe zu schützen, beruhigt Giselle das Tier, wie sie es von ihrem Volk gelernt hat, doch ohne zu wissen, welche Wirkung dies auf Exodus hat. Dieser muss ihr schließlich reinen Wein einschenken und erzählt ihr bei ihrem gemeinsamen Rückweg zum Camp, dass er früher ein Lord der Sith gewesen ist.
  • Während ihrer letzten Rast, bevor sie das Lager erreichen und sich ihre Wege trennen, erzählt Exodus Giselle von einem Ball auf Coruscant, zu dem er eingeladen ist und bittet sie, ihn dorthin zu begleiten. Giselle überlegt, beschließt, dass Coruscant dank seiner zentralen Lage ein Ort ist, von dem aus sie überall hin fliegen kann, wenn sie von dort weg möchte, und willigt ein, mit Exodus mit zu kommen.


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Mehr als alles andere spürte Giselle das Schlagen ihres eigenen Herzens. Ein viel zu schnelles, rythmisches Pochen hämmerte in ihrer Brust. Viel zu schnell. Es gab Dinge im Leben, die einfach zu kontrollieren waren, die man in der Hand hatte und für die man sich entweder entschied oder eben nicht. Mit Gefühlen war es anders. Gefühle hatten einen eigenen Willen und je stärker man versuchte sie zu kontrollieren und je verzweifelter die Versuche, desto größer drohte die Explosion, wenn sie schließlich ausbrachen wie ein Vulkan, der zu lange still gelegen hatte. Giselle versuchte sich auf Exodus’ Worte zu konzentrieren, doch seine ständigen Bewegungen brachten sie durcheinander. Er durchquerte das Zelt, wandte ihr den Rücken zu und trat dann schließlich hinter sie. Für einen Moment fühlte sie sich an ihren gemeinsamen Tanz vor dem loderndern Feuer am Strand zurück erinnert. Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals, genau wie an jenem Abend, spürte die wohligen Schauer, die ihr den Rücken hinunter jagten und war versucht die Augen zu schließen, um sich der sanften Süße hinzugeben, die die Berührung seiner Hände ihr bescheerten. Gefühle ließen sich nicht kontrollieren. Eine nebelwabernde Schwärze erschien an den Rändern ihres Blickfeldes. Es wäre einfach, jetzt nachzugeben... doch Giselle gab sich einen Ruck – und machte einen Schritt von Exodus weg. Sie drehte sich zu ihm um, sodass sie sich wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüber standen und begegnete seinem Blick.
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Unter ihr lag der Dschungel. Ganz Palm Island schien zu ihren Füßen zu liegen. Giselle Givenchy saß hoch über den Dächern des Mon Calamari Dorfes, in das man sie gebracht und in dem sie Haiur wieder getroffen hatte, doch sie sah nicht viel. Nur die hellen Lichter der Lagerfeuer verrieten, dass sich das Dorf direkt unter ihr befand. Es war ein ruhiger, friedlicher Anblick. So wild und bedrohlich die Krieger der Mon Calamari, die die Wingston Corporation ein ums andere Mal aufgesucht hatten, auch gewirkt hatten, hier war von dem Zwist nichts mehrs zu spüren. Das Dorf der Einmischen war wie jedes andere Dorf: nicht bestimmt durch die Krieger und Jäger, sondern durch die Frauen und Kinder, die es mit Leben, Lachen und Geschichten füllten. Sie saßen am Feuer und rührten in Töpfen, die gefüllt waren mit heißen, schmackhaften Suppen. Sie brachten die Ernte aus ihren Gärten, die außerhalb lagen, heim. Sie schälten Gemüse, flickten Decken und gerbten die Felle der Tiere, die ihre Männer auf der Jagd erlegt hatten Giselle kannte diesen Rhythmus. Sie hatte ihn selbst lange gelebt, denn sie war aufgewachsen in einer Gemeinschaft, die dieser nicht unähnlich war. Vielleicht fühlte sie sich deshalb so wohl hier, dachte sie, als sie die Beine anzog und die Arme um ihre Knie legte. Sie suchte immer nach einem Weg, all die Dinge wieder zu finden, die sie verloren hatte.

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Eine tiefe, innere Ruhe hatte sich in Giselle gesetzt, als sie stumm mit dem Rancor gesprochen und ihn dazu bewegt hatte, sich von ihnen abzuwenden. Seine Schritte hallten noch eine Weile nach, bis die einzige Spur, die noch von ihm geblieben war, die abgeknickten Bäume in ihrer Nähe waren. Als der grüne Lichtkegel aus ihren Augenwinkeln verschwand und das Summen aus Exodus‘ Hand verstummte, wandte sich Giselle wieder zu ihm um. Sie hatte das Gefühl, dass etwas über sie hinweg glitt, sanft und langsam, wie der Hochzeitsschleier einer Braut, wenn sie sie ihn zurück schlug und ihr Antlitz und ihr Blick gleichermaßen klarer wurden. Für einen Moment schien es ihr, als sähe sie Exodus zum ersten Mal.

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Was Giselle ganz sicher nicht erwartet hatte, war der Schmerz in Exodus‘ Gesicht, als er zugab, mit ihr reden zu wollen, es aber nicht zu können. Er konnte ihr keine Antworten auf die Fragen geben, die sie ihm stellte, weil es zu schwierig war. Weil sie ihn nicht mehr ansehen oder mit ihm sprechen wollen würde. Es war zwecklos, dachte Giselle, darüber zu spekulieren, was er vor ihr verbarg. Inzwischen war klar, dass dort etwas war, das er ihr vorenthielt, denn das hatte er längst zugegeben, aber es war unmöglich für Giselle zu erraten, worum genau es dabei ging. War er ein Jedi? War er kein Jedi? Was bedeutete das Lichtschwert in seinen Händen? Woher hatte er es? Was hatte er getan, das so schrecklich war? Wie hatte er sie wieder einmal gefunden und wie machte er es, dass ihm immer alles zu gelingen schien? Sie schüttelte leicht den Kopf, als ihr klar wurde, dass sie die Wahrheit nicht von selbst finden würde und dass sie es auch nicht wollte. Sie hatte ihn gefragt, doch er verweigerte ihr eine Antwort. Damit würde sie sich abfinden müssen. Sie konnte und wollte ihn zu nichts zwingen – mit welchem Recht auch?

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Giselle schob ihre Finger unter den Verschluss ihres Rucksacks und ließ die Schnalle einrasten. Sie hockte auf dem Boden, ihr Blick wanderte über das Gras um sie herum, das dort platt in die dunkle Erde gepresst worden war, wo sie zuvor gelegen hatte. Sie hatte nichts vergessen, alles verstaut. Sie tat einen leisen, aber tiefen Atemzug. Von hier an würde sie noch ein einziges Mal die Zweisamkeit mit Exodus genießen, die sie innerhalb der letzten Wochen kennen und schätzen gelernt hatte. Nein, es würde ihr nicht leicht fallen, sich von ihm zu verabschieden, dachte sie noch, und hörte dann, wie er ihren Namen sagte. Giselle sah zu ihm auf. Exodus stand über ihr, fertig zum Aufbruch und plötzlich bat er sie, mit ihm mitzukommen. Er lud sie ein, in seine Heimat nach Coruscant. Sprachlos, ihr Kopf voller fröhlicher Rufe und Gesänge, blickte Giselle ihn an. Hätte sie diesen Moment verhindern sollen? Hätte sie es gekonnt? Nach allem, was er ihr gesagt und wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte, konnte hieraus nichts Gutes entstehen. Sie musste dies wissen, musste sich darüber im Klaren sein und sie war es auch. Doch was nutzten alle Argumente der Vernunft, wenn das Herz bereit war, das Risiko zu tragen?

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FÜNFTER AKT

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  • Schon bei ihrer Ankunft auf Coruscant merkt Giselle, dass sie nicht für diesen Planeten gemacht wurde. Dennoch versucht sie, Exodus' Heimat eine Chance zu geben, zeigt sich interessiert und genießt die Führung durch den Wingston Tower, deren Ende jedoch geprägt ist von einer Auseinandersetzung zwischen ihr und Exodus.
  • Als sie sich im Familien-Penthouse der Wingstons wieder versöhnen und sich dabei näher kommen, werden sie von Exodus' Vater unterbrochen und Giselle lernt Alad Wingston kennen, der ihr deutlich macht, dass sie in seinem Zuhause nicht willkommen ist.
  • Während Exodus in einer geschäftlichen Besprechung ist, sieht sich Giselle alleine die Stadt an und erspäht in einem Schaufenster ein paar himmlischer Schuhe, die ihr Exodus später prompt kauft. Er lädt sie zum Abendessen ein arrangiert ein traumhaftes Rendezvous auf einer einsamen Dachterrasse. Obwohl sie ahnt, dass es keine Zukunft hat, verfällt Giselle ihm einmal mehr. Als sie das Restaurant verlassen, begegnen sie unerwartet Yuna, Exodus' Ex-Frau und Mutter seiner Kinder.
  • Den nächsten Tag verbringen sie von morgens bis abends zusammen, besuchen Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Exodus verhält sich wie der perfekte Gentleman, bis Giselle ihn abends zu dem geschäftlichen Empfang begleitet, zu dem er sie eingeladen hat. Die gute Stimmung beginnt aufgrund unterschiedlicher Erwartungshaltungen plötzlich zu schwinden und die Situation eskaliert, als Giselle Exodus an der Bar versetzt, sich alleine am Spieltisch amüsiert und anschließend die Tanzaufforderung eines anderen Mannes annimmt. Vor den Augen aller Gäste verliert Exodus die Beherrschung, beschimpft Giselle als H*re und schlägt gleich mehrmals auf den anderen Mann ein. Er wird aufgefordert, das Fest zu verlassen. Giselle begleitet ihn zurück zum Penthouse, um ihre Sachen zu holen.
  • Bei einem letzten Gespräch in Exodus' Wohnung bittet Exodus Giselle, bei ihm zu bleiben, doch sie erkennt, dass sie ihre Entscheidung längst getroffen hat. Um Klarheit zu bekommen will Giselle von ihm wissen, ob er sie liebt, doch er weicht ihrer Frage aus und beantwortet sie somit dennoch. Giselle weiß, dass sie nicht bleiben kann und verabschiedet sich scheinbar endgültig.


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Millionen von Lichter erhellten für gewöhnlich den Abendhimmel, gleich von welchem Planeten aus man ihn betrachtete. Millionen von Lichter waren es, die heute ihren Kurs bedeutet hatten und auf die sie direkt zu gesteuert hatten. Giselle Givenchy war bereits auf mehreren Planeten gewesen. Mon Calamari war ein märchenhafter Planet voller wundersamer Architektur gewesen, mit Städten die auf Wasser schwammen, während Alderaan mit seinen hohen Bergen und sanften Tälern ein kulturelles Vergnügen gewesen war. Sie war auf Bothawui gewesen und hatte Fresia als das Paradies kennen gelernt, in dem ihr ihre Freiheit so grenzenlos erschienen war, wie sonst nur in den endlosen Hallen des Weltraums und seiner ewigen Schwärze. Wieder für kurze Zeit dort einzutauchen war wie eine Reise zurück in die Zeit, als sie noch Teil der republikanischen Flotte gewesen war, bevor sie realisiert hatte, dass das nicht das war, das sie in ihrem Leben anstrebte.

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Die Anspannung in der Luft war greifbar, als sie sich von Manny Surrel verabschiedeten und sein Büro verließen, Exodus vorneweg und Giselle hinter ihm. Er sah nicht zurück, gönnte ihr keinen einzigen Blick, doch er hörte natürlich an den Geräuschen ihrer Schritte, an dem gleichmäßigen Tappen ihrer Schuhe auf dem Gang, dass sie ihm folgte. Während der Abstand zwischen ihnen größer wurde – Exodus legte ein beachtliches Tempo voran und ließ seine Schritte immer länger werden, ohne dabei in einen Lauf zu verfallen – bohrte sich Giselles Blick in seinen Rücken. Sie hatte gemerkt, dass ihre Worte ihn genau dort getroffen hatten, wo sie ihn erwischen sollten, doch statt Triumph zu verspüren ärgerte sie sich darüber, dass er sie dazu gebracht hatte, sie zu sagen. Sie ärgerte sich über die Situation zwischen ihnen und vor allem darüber, dass sie mehr von ihm wollte als er von ihr.

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Es ging nur noch um Instinkte, als Exodus Giselles Kuss erwiderte, sie hoch hob und quer durch den Wohnraum des Penthouses trug, dessen Besichtigungstour in eben diesem Moment auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben wurde, oder zumindest so lange, bis Exodus mit Giselle fertig war, oder sie mit ihm. Sie hatte ihre Beine um seine Hüften geschlungen und ihre Arme um seinen Nacken gelegt, hatte sein Hemd mit ungeduldigen Fingern und rabiaten Griffen geöffnet - und dabei dummerweise einen der Knöpfe abspringen hören – und ihren Kopf zurück gebogen, damit er ihren Hals küssen konnte. Ihre Haut prickelte, ihr Herz raste und alle ihre Sinne waren nur noch auf den Mann konzentriert, von dessen Berührungen sie nicht genug bekommen konnte. In diesem Moment hatte Giselle jede Fähigkeit, die Situation rational zu beurteilen, verloren. Sie wollte Exodus und sie hatte ihn, zumindest in diesem einen Augenblick.

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Sie war hübsch, sah genau so aus wie auf dem Foto. Dunkle Haare, helle Haut so delikat wie Porzellan und gutmütige, freundliche Augen, die jedes Geheimnis der Galaxis zu hüten schienen. Das also war Exodus' Vergangenheit. Das war Yuna. Giselle hätte nicht geglaubt, ihr irgendwann einmal zu begegnen. Exodus sprach nur selten von ihr. Hier aber stand sie in Fleisch und Blut und Giselle, so irrational es auch sein mochte, spürte Neid in sich hoch kriechen. Sie wusste, dass sie es war, die heute mit Exodus hier war und die mit ihm nach Hause gehen würde. Sie, nicht Yuna. Und doch hatte die andere Frau so viel mehr als sie. Exodus hatte Yuna einst geliebt. Vielleicht tat er es noch immer. Er hatte zwei Kinder mit ihr gezeugt. Er war ihr Mann gewesen, hatte den Großteil seines Lebens mit ihr geteilt. Mit Yuna hatte Exodus eine gemeinsame Geschichte, mit Giselle verband ihn nichts ausser einem gescheiterten Arbeitsverhältnis und körperlicher Begierde. In seinem Leben, realisierte Giselle, war sie ersetzbar. Er würde eine neue Assistentin einstellen, eine neue Frau kennen lernen hinter der er her jagen konnte, doch es würde nie eine andere Yuna für ihn geben.

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Exodus' Worte sagten alles und das, obwohl er ihre Frage gar nicht direkt beantwortete. Er hatte versucht auszuweichen, doch Giselle konnte die Wahrheit zwischen den Zeilen heraus lesen. Er liebte sie nicht. Es war vorbei. Seltsamerweise fühlte sie sich nicht schwach, oder leer. Seine Worte wuschen über sie hinweg wie eine kraftvolle Welle, unter der man hindurch tauchte. Sie hatte es ja geahnt und sich darauf vorbereitet und sie wusste, was jetzt zu tun war. Sie würde gehen, Exodus hinter sich lassen und an einem neuen Ufer aus dem Wasser steigen.

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SECHSTER AKT

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  • Mit allen ihren Habseligkeiten verlässt Giselle den Wingston Tower, um sich alleine auf Coruscant durchzuschlagen. Sie weiß, dass sie nicht bei Exodus bleiben kann und dass sie ihren eigenen Weg finden muss. Für die ersten Nächte findet sie einen Schlafplatz bei neuen Bekanntschaften, die sie im Coruscanter Vergnügungsviertel macht. Sie lernt eine junge Mutter kennen, die ein leerstehendes Zimmer zur Verfügung hat und bei der sie bleiben kann und schläft bei einem neu gewonnenen Bekannten auf dem Sofa.
  • Eine Arbeit als Tänzerin zu finden erweist sich mehr als schwierig. Für seriöse Jobs genügen Giselles Referenzen nicht und sie wird überall, wo sie sich bewirbt, erfolglos abgelehnt. Ihre Spirale abwärts geht weiter, als sie schließlich in einer Bar als Tänzerin anheuert, die sich in keiner Weise mit der "Red Square Bar" auf Fresia vergleichen lässt. In "Shak's Bar" bewohnt sie ein kleines schmutziges Zimmer über der Bar und arbeitet für einen Hungerlohn. Es geht ihr nicht gut.
  • Ohne dass sie davon weiß, hat Exodus Giselle beschatten lassen. Er kennt ihren Aufenthaltsort und besucht Shak's Bar manchmal inkognito, um Giselles Tänze aus der letzten Reihe heimlich zu verfolgen. Als es ihr gesundheitlich schlechter geht und sie eines Abends kraftlos auf der Bühne zusammenbricht, nimmt Exodus sie zurück nach Hause und ruft einen Arzt für sie. Giselle, die denkt, sich am schmutzigen Wasser in den Unteren Ebenen vergiftet zu haben, ist überrascht zu erfahren, dass sie schwanger ist - und verschweigt es vor Exodus.
  • Obwohl sie ein schlechtes Gewissen hat, bleibt Giselle dabei, die Wahrheit vor Exodus zu verbergen. Sie fürchtet um das Wohl ihres Kindes - und auch um ihr eigenes - sollte Exodus erfahren, dass er Vater wird. Sie will Coruscant unbedingt verlassen, hat aber Angst, dass er sie nicht gehen lassen wird, wenn er die Wahrheit erfährt. In ihrer Not wendet sie sich an Alad Wingston und bittet ihn um Hilfe. Da er Giselle nicht an der Seite seines Sohnes sehen will, willigt er ein und organisiert ihr einen Flug nach Alderaan.
  • In ihren letzten Tagen vor dem Flug verhält sich Exodus verändert. Er ist zuvorkommender als je zu vor, so charmant wie früher und Giselle fühlt sich an den Mann erinnert, den sie auf Fresia kennen gelernt hat. Sie verbringen einen augenscheinlich letzten Abend miteinander und plötzlich gesteht Exodus ihr seine Liebe. Es ist der Moment, auf den Giselle lange gewartet hat und es könnte ein Happy End für sie sein, wäre da nicht ihr kleines Geheimnis.


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Die Musik war so laut, dass man sich gerade eben noch unterhalten konnte, ohne sich anschreien zu müssen. Das gemütliche Beisammensitzen vom Nachmittag hatte sich im Laufe des Abends zu einer echten Party gewandelt. Giselle war müde, doch sie konnte nicht schlafen gehen, so lange Eriks Gäste da waren. Die Leute waren überall. Sie saßen auf der Couch, die eigentlich Giselles Bett hätte sein sollen, standen in der Küche mit Bierflaschen in den Händen und besiedelten den schmalen Flur zwischen Wohn-, Schlaf- und Badezimmer. Giselle kannte nicht einmal ein Drittel von ihnen und sie fragte sich sogar, ob Erik sie alle kannte. Er selbst war verschwunden, wieder einmal. Vorhin hatte Giselle ihn kurz gesehen, bester Laune bei einem Trinkspiel. Danach war er mit einer quirligen Rothaarigen verschwunden, definitiv nicht menschlich, aber nahe genug dran. Es war zwei Tage her, dass er Giselle mit in die Tanzakademie genommen hatte, doch zu einem Vortanzen dort war es nie gekommen. Sie schien einfach kein Glück zu haben.

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Er war der Mann, sagte Exodus. Es war eine arrogante Antwort, arrogant aber auch selbstsicher. Giselle erwiderte nichts, auch nicht, als er ankündigte, sie in ein Krankenhaus zu bringen. Es war sein Auftritt, sein großer Moment. Giselle hatte ihn verlassen, doch er kehrte als strahlender Ritter zurück um ihr zu helfen. Er musste es lieben. Das Schlimme war, dass er Recht hatte. Sie war auf ihn angewiesen, hier auf Coruscant. Sie schaffte es nicht alleine, hatte es nicht geschafft und würde es nicht schaffen. Coruscant war wie der Schlund der Hölle, der dich lebendig verschluckte und dann langsam und schmerzvoll in seinen ewigen Flammen röstete.

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Jede Minute hier war eine weitere Minute zuviel. Giselle Givenchy verschwendete keine Zeit. Sie raffte ihre Sachen zusammen, packte alles das ihr gehörte: Kleider, Gebrauchsgegenstände, Drogerieartikel. Sie machte sich nicht die Mühe, Koffer und Tasche ordentlich einzuräumen. Obwohl es keinen Grund gab, hatte sie das Gefühl, sich auf der Flucht zu befinden, auf der Flucht vor den Unteren Ebenen vielleicht. Wenn sie nicht schnell genug war, holten sie sie wieder ein und sie würde es niemals schaffen, ihnen zu entfliehen. Sie zog ihr schwarzes Kleid aus und tauschte es gegen etwas wärmeres, verstaute die Sandalen im restlichen Gepäck und zog bequeme Halbschuhe an. Als sie ihre Sachen nach unten brachte, hörte sie lustvolle Freudenschreie aus Aleas Zimmer. Für einen kurzen Moment blieb die Vahla am oberen Treppenabsatz stehen und dachte daran, sich zu verabschieden. Ihr ging sogar durch den Kopf, Alea dazu zu überreden, mit ihr zu kommen, raus aus Shaks Bar und dem Leben, das keines war.

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Ob sie jemals aufhören würde ihn zu lieben, hatte Morten in ihrer Hochzeitsnacht von ihr wissen wollen. Der Tag war längst an ihnen vorüber gezogen, ihre Freunde müde und trunken von Musik und Wein, und sie lag mit ihrem Ehemann unter einem mit Sternen bespickten Himmel. Sie konnte noch unterdrücktes Gemurmel hören, Gespräche die wie Meeresrauschen klangen und das leise Spiel einer Panflöte, die noch nicht bei Seite gelegt worden war. Im Licht des Mondes leuchteten Mortens Augen wie Saphire. Würde sie jemals aufhören ihn zu lieben? Giselle hatte sein Gesicht berührt, ihre Fingerkuppen über seinen Bart streicheln lassen. "Nur, wenn du zuerst aufhörst.", hatte sie geantwortet und er hatte gelächelt und sie geküsst und die Welt hatte ihnen gehört.

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