Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Das denke ich auch.... Ich vermute, die Regisseurin hat viel Mühe darauf verwendet, den weiblichen Blick in den Vordergrund zu stellen. Also nicht nur, dass die Darstellerinnen direkt zur Kamera schauen. Sondern auf den männlichen Blick auf weibliche Figuren verzichtet. Zumindest liest es sich so und sieht im Trailer so aus.
Das ist für uns als Zuschauer tatsächlich erstmal ungewohnt, weil man ja doch durch unzählige Bilder, bestimmte Posen, Bewegungen, Farben etc. beeinflusst ist.

Genau, das sieht man besonders gut an der Figur Angelika. Der Film zeigt zwar männliches Begehren und Gewalt, bleibt aber nicht in dieser Sichtweise stecken. Der mögliche Missbrauch durch den Onkel und die Schwärmerei des Cousins wirken nie romantisch oder reizvoll, sondern bedrohlich und beklemmend. Die Kamera bleibt bei Angelika, macht ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit spürbar. Der Film zeigt also weniger, wie Männer sie sehen, sondern vielmehr, was dieser Blick mit ihr macht. So übernimmt er den männlichen Blick nicht, sondern legt ihn offen und stellt ihn kritisch in Frage.

Vielleicht ist der Film durch seine Art eher sogar "gefährlich" oder zumindest schwer zu verarbeiten, wenn man selbst mental nicht so stabil ist. Da ist ein klarer Handlungsstrang vielleicht sicherer. Ich weiß es nicht...

Ja. Für psychisch stabile Zuschauerinnen und Zuschauer kann der Film eine künstlerische Erfahrung sein, die zum Nachdenken und Fühlen anregt. Für Menschen in einer akuten Krise könnte es dagegen schnell zu viel werden, weil die Bilder und die Atmosphäre die eigene innere Dunkelheit eher verstärken als abfedern. Wiederholt wird auch Todessehnsucht thematisiert.
 
„Fantastic Four: First Steps (2025)“

Als ich den Trailer dazu sah, war ich doch ziemlich skeptisch. Wenn ich ehrlich bin. Ein vierter Film mit einer vollkommen neuen Besetzung, kann das was sein? Nachdem ich ihn gesehen habe, kann ich sagen: ja.

Ähnlich wie im neu erschienenen „Superman-Film“ sind die vier Protagonisten bereits Superhelden und Beschützer der Welt. Wie sie im Weltraum „den Unfall“ hatten und zu den Superhelden wurden, wird nicht gezeigt, sondern von einem Präsentator erklärt. Auch wenn das wunderbar funktioniert, hat mir das persönlich an dem 2005er-Film besonders gut gefallen. Ebenso fehlt mir ein Charakter wie Doctor Doom und die Neckerei zwischen „Die Fackel“ und „Das Ding“.

Trotzdem ein guter Superhelden-Film.

8/10
 
Der Salzpfad
Der Salzpfad lebt von der leisen Kraft einer Beziehung, die im Zentrum steht. Was hier sichtbar wird, ist eine Liebe, die nicht durch spektakuläre Gesten überzeugt, sondern durch kleine Zeichen von Nähe, durch Blicke, durch das unbedingte Vertrauen zweier Menschen. Der Film ist so angelegt, dass keine äußere Dramatik von der inneren Intensität ablenkt. Statt Effekten gibt es eine langsame, gleichmäßige Erzählweise, die die Konzentration auf die beiden Figuren im Fokus hat.

Besonders hervorzuheben ist das Schauspiel von Gillian Anderson. Ihre Darstellung ist von einer stillen Präzision, die jede Gefühlsregung im Gesicht lesen lässt, bevor Worte sie benennen. Sie zeigt Würde, Verletzlichkeit und Zärtlichkeit zugleich, ganz natürlich. Neben ihr überzeugt Jason Isaacs mit Wärme und leiser Komik, wodurch das Zusammenspiel der beiden eine glaubwürdige und bewegende Zweisamkeit entstehen lässt. In dieser intensiven Paarbeziehung liegt das Herzstück des Films.

Die Bilder der Küstenlandschaft sind eindrucksvoll, aber sie treten nie in den Vordergrund. Sie bilden vielmehr eine zurückhaltende Kulisse, die das menschliche Drama rahmt, ohne es zu übertönen. Dadurch bleibt die Aufmerksamkeit bei dem, was wirklich zählt, nämlich der Liebe, die trotz Erschöpfung und Widrigkeiten Bestand hat.

Kritisch lässt sich anmerken, dass das gleichförmige Erzähltempo mitunter ermüdend wirken kann. Doch gerade in dieser Ruhe liegt die eigentliche Spannung. Sie entsteht aus der Art, wie zwei Menschen einander tragen, wie sie ihre Beziehung als tägliche Aufgabe begreifen. Der Film ist damit weniger eine Naturidylle als vielmehr ein stilles Porträt über die Arbeit an einer Partnerschaft.

Am Ende ist Der Salzpfad kein Film, der durch Wendungen überrascht, sondern einer, der durch sein Schauspiel berührt. Gillian Anderson und Jason Isaacs tragen ihn fast allein und machen ihn zu einer Studie über Liebe in der Grenzsituation.
 
Zurück
Oben